Profilbild von thenerdybookbird

thenerdybookbird

Lesejury Star
offline

thenerdybookbird ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit thenerdybookbird über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2022

Stärke bedeutet auch, zu wissen, dass man nicht immer stark sein kann

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
0

Tycho ist eigentlich eine ganz normale Geschichtsstudentin: Sie besucht Vorlesungen, arbeitet abends in einer Bar und verbringt viel Zeit mit ihren Kommilitonen in Lerngruppen oder auf Partys. Eigentlich. ...

Tycho ist eigentlich eine ganz normale Geschichtsstudentin: Sie besucht Vorlesungen, arbeitet abends in einer Bar und verbringt viel Zeit mit ihren Kommilitonen in Lerngruppen oder auf Partys. Eigentlich. Denn Tycho hat auch eine Seite, die sie verborgen vor den anderen hält. Wenn sie Alkohol trinkt, erwachen ungeahnte Kräfte in ihr und sie macht als Captain Vodka die Straßen von New York unsicher. Als sie jedoch in das Fadenkreuz einer Untergrundorganisation gerät, die Jagd auf Menschen mit besonderen Gaben machen, befindet sich Tycho in Lebensgefahr.

Ich fand die Ausgangssituation von Hard Liquor einfach großartig. Von der ersten Seite an war ich von Tycho gebannt, die ihre Kräfte aktivieren kann durch den Konsum von Alkohol. Denn wer hat sich nicht mal im Alkoholrausch selbstüberschätzt und gedacht er könnte die ganze Welt erobern. Am Tag danach sieht man zwar alles etwas ernüchternder, aber der Augenblick und die Gefühle bleiben bestehen.

So geht es auch Tycho. Sie kann zwar eine Menge Alkohol vertragen und wird mit jedem Schluck stärker, allerdings ist sie nicht vor den Nebenwirkungen befreit. Auch Tycho bekommt einen Kater am Morgen oder wenn sie es übertreibt eine Alkoholvergiftung. Ebenso erkennt ihr Freund Logan auch schon sie ersten Anzeichen einer Alkoholsucht, denn wenn Tycho nicht regelmäßig Alkohol trinkt, verändert sich ihr Charakter und ihre Hände zittern. Dieser Aspekt fand ich ziemlich spannend, da es ihre Kräfte in gewisser Weise ausbalanciert. Sie ist zwar ziemlich stark, aber muss dafür einen Preis bezahlen. Es gibt ihr eine gewisse Form der Menschlichkeit trotz ihres Erbes und ihrer Kräfte.

Darüber hinaus hat mich die Geschichte von Tycho auch sehr berührt. Ich konnte sehr gut mit ihr mitfühlen, wie sie sich allein auf der Welt fühlt, weil sie niemand von ihren Kräften erzählen kann. Zwar hat sie ein tolles und herzliches Verhältnis zu ihrem besten Freund Logan, allerdings kann sie ihm auch nicht die ganze Wahrheit über sich erzählen. So ist sie gezwungen, alles mit sich selbst auszumachen, da ihre Eltern schon sehr früh vor ihren Augen ermordet worden sind und ihre Großmutter auch vor Kurzem gestorben ist. Dennoch steht sie jeden einzelnen Tag auf und versucht in dieser kalten Welt zu bestehen.

Deswegen fand ich es auch so toll, dass sie ihre Freizeit quasi opfert, um als Captain Vodka die Stadt vor Verbrechern zu befreien. Sie verletzt sich dadurch oftmals sehr stark, aber der Schmerz hilft ihr auch mit ihrem Leben zurechtzukommen. Tychon scheint einfach verloren und setzt sich doch so viel für andere ein. Aus diesem Grund war ich auch sehr froh, dass sie bald Menschen kennenlernt, die ihr helfen können und sie so akzeptieren, wie sie ist.

Ebenso bietet das Buch auch eine Wendung, die ich so habe, nicht kommen sehe. Zwar hat es sich hier und da etwas abgezeichnet, dass es so kommen wird, aber ich habe bis zum Schluss gehofft, dass es anders ausgehen wird. Doch auch dieses schwere Schicksal schafft Tychon zu meistern und ich hätte noch gerne so viel mehr von ihr gelesen. Allerdings ist ihre Geschichte mit diesem Band abgeschlossen und im nächsten Band der Reihe wird es dann um eine andere Person des „Food-Universums“ gehen. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt darauf und hoffe natürlich, dass es einen Gastauftritt von Tychon geben wird.

Ich kann auf jeden Fall jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte über eine Frau lesen möchte, die zeitweise unter ihrer Gabe leidet, aber dennoch den Mut aufbringt, damit anderen Menschen zu helfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2022

Die schönste Harmonie entseht durch Zusammenbringen der Gegensätze.

Soultaker 2 - Die zwei Seiten der Liebe
0

Nach dem Verrat ihrer Freunde am Ende von Band 1 hat Alexandra eigentlich mit den White Takern abgeschlossen. Zu sehr hat es sie verletzt, wie sie wichtige Informationen vor ihr geheim gehalten und damit ...

Nach dem Verrat ihrer Freunde am Ende von Band 1 hat Alexandra eigentlich mit den White Takern abgeschlossen. Zu sehr hat es sie verletzt, wie sie wichtige Informationen vor ihr geheim gehalten und damit das Leben ihres Freundes André gefährdet haben. Doch auch in ihrem neuen Alltag mit erwachten Heilkräften steht sie vor einigen Herausforderungen. Wie soll sie die Menschen auswählen, die eine Heilung verdient haben? Und wann stößt ihr Körper an seine Grenzen? Als ihre Kräfte völlig aus dem Gleichgewicht geraten, bleibt Alex nur die Möglichkeit, wieder zu den White Takern zurückzukehren..

Nach dem starken Auftritt von Alexandra am Ende von Band 1 musste ich natürlich unbedingt wissen, wie es nun für sie weitergehen wird. Doch statt einem normalen Alltag und in trauter Zweisamkeit mit ihrer großen Liebe André zu verbringen, kümmert sich Alexandra lieber darum, wie sie möglichst viele Menschen von ihrem Leid befreien kann.

Deswegen tritt sie eine Beschäftigung bei der AWO an und besucht fortan die Kinder der Hospizstation, um mit ihnen zu spielen und dabei ihr Leid zu mildern. Zwar kann sie so einigen Kindern helfen, die vielleicht ohne ihre Kräfte nur noch ein paar Tage gelebt hätten, allerdings erleidet Alexandra bei jeder Heilung körperliche Schmerzen. Zudem geraten ihre Kräfte immer mehr außer Kontrolle und sie beginnt damit ohne bestimmten Grund Menschen ihre Lebensenergie zu entziehen. Gerade diese ersten Kapitel fand ich ziemlich packend erzählt, denn ich konnte den Zwiespalt von Alexandra sehr gut verstehen. Ich würde auch gerne den Menschen helfen, wenn ich solche Kräfte hätte, aber es stellt sich immer die Frage: Welchen Preis ist man bereit zu bezahlen?

Das richtige Gleichgewicht ihrer Kräfte zu finden, wird fortan eine sehr wichtige Aufgabe für Alexandra und so muss sie gezwungenermaßen wieder zu den White Takern zurückkehren. Diese versuchen ihr zu helfen, wo sie nur können, doch ihr Weggang hat bei einigen tiefe Wunden erzeugt. Allen voran Sam, der sich mehr von ihrer romantischen Nacht im ersten Band erhofft hat. Zudem wird ein weiterer interessanter Konflikt aufgeworfen: Können die Heilkräfte nur bei Paaren hervorgerufen werden, die sich inniglich lieben? Diese unterschwellige Frage wird für viele Paare innerhalb der White Taker eine innere Zerreißprobe.

Doch auch fernab dieser und anderer Fragen bekommt man eine weitere Alternative gezeigt, wie Menschen mit den Soultakern Kräften „leben“ können. Doch es ist eine sehr gruselige Art, seine Kräfte einzusetzen. Ohne zu viel vorwegzunehmen haben es die White Taker dieses Mal mit einer nationalen Verschwörung zu tun und werden selbst Opfer einer Einrichtung, die die Soultaker wie Laborratten behandelt. Natürlich fernab der Öffentlichkeit und nur hohe Regierungsämter wissen von dieser Einrichtung. Dieser Abschnitt des Buchs hat mir eine wahre Gänsehaut beschert!

Aus diesem Grund kann ich jedem auch diesen zweiten Band der Reihe empfehlen, denn Alexandra muss nun lernen, mit ihren beiden Gaben ein Gleichgewicht zu finden, neben dem Liebeschaos und der Bedrohung weniger gut gesinnter Soultakern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2022

Wer nicht an Magie glaubt, wird sie auch nicht finden.

Das Erbe der Dschinn
0

Anthony Merelei muss sich trotz seiner magischen Begabung mit zweifelhaften Gelegenheitsjobs über Wasser halten. Zu groß ist die Angst, dass er und seine kleine Tochter Alyssa entdeckt werden. So lebt ...

Anthony Merelei muss sich trotz seiner magischen Begabung mit zweifelhaften Gelegenheitsjobs über Wasser halten. Zu groß ist die Angst, dass er und seine kleine Tochter Alyssa entdeckt werden. So lebt er mit ihr in einem heruntergekommenen Viertel und schreckt auch nicht vor dem Auftrag zurück, Cassandra Lavin zu entführen, die zu einer der sieben mächtigen Familien von Nymeris gehört. Doch sobald er das erste Mal auf Cassandra trifft, ist nichts mehr so wie es war, und er muss sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen.

Schon von den ersten Seiten an würde ich in diese magische Welt hineingesogen, die so viel anders war, als ich zunächst angenommen habe. Die Geschichte wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt: aus der Sicht von Cassandra Lavin, Anthony Merelei und dem Polizisten Will. Dabei fand ich den Perspektivwechsel ziemlich spannend, denn nach wenigen Seiten wird klar, dass alle 3 Schicksale miteinander verwoben sind. Obwohl sie sich am Anfang noch nicht kennen und jeder mit seinen persönlichen Sorgen zu kämpfen hat.

Während Cassandra Lavin unter der „Fürsorge“ ihres Onkels leidet und auch ein wenig wie „Aschenputtel“ von den anderen Familienmitgliedern behandelt wird, kämpft Anthony um das nackte Überleben und muss Lebensmittel für sich und seine Tochter stehlen. Will dagegen muss den Mord an einem Mitglied der sieben Familien von Nymeris aufklären und leidet darunter, dass er nicht der Vater für seinen Sohn sein kann, der er gerne wäre. Dabei werden alle drei Geschichten spannend erzählt und ich habe mich schon innerlich auf den Moment gefreut, wann sich denn endlich alle kennenlernen.

Am besten hat mir aber die Geschichte von Cassandra Lavin gefallen. Ich mochte ihre Art von Anfang an und sie wirkt überhaupt nicht wie das reiche adlige Töchterlein, das die anderen in ihr sehen. Spätestens als sie sich um die Tochter von Anthony kümmert, sieht man, dass Cassie auch eine andere Seite hat. Zwar ist sie auch aufbrausend und macht Anthony die Entführung alles andere als einfach, aber ihre Streitgespräche sind meistens auch ziemlich witzig.

Auch fand ich die Mischung aus Detektivarbeit und alten Geheimnissen ziemlich gelungen. Alles ist verwoben mit uralter Magie, die eigentlich nicht mehr existieren dürfte und dennoch immer wieder auftaucht. Ebenso tauchen auch wieder Menschen auf, die man schon vor langer Zeit beerdigt hat oder die man versucht hat zu vergessen. Zentral dabei sind die sieben mächtigen Familien von Nymeris, die quasi unantastbar für jeden sind und doch immer ein Ziel für Anschläge bleibt.

Interessant dabei fand ich auch mehr über die Welt von Nymeris zu erfahren. Gerade am Anfang, als Cassie noch die Zeit hat, an die Akademie zu gehen, lernt man viel über die Bräuche und Kultur von Nymeris kennen. Ich bin schon gespannt, wie diese Geschichte weitergeführt wird, denn noch sind nicht alle Geheimnisse enthüllt worden.

Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine spannende Geschichte über drei Menschen lesen möchte, die durch ein uraltes Geheimnis miteinander verbunden sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2022

Eine Seefahrt, die ist lustig. Eine Seefahrt, die ist schön.

Piratenwind
0

Nach dem Tod ihres Onkels findet Amy in einer alten Truhe auf dem Dachboden eine geheimnisvolle Schatzkarte zusammen mit einer alten Piratenuniform. Ohne lange zu überleben, streift sie die Uniform über ...

Nach dem Tod ihres Onkels findet Amy in einer alten Truhe auf dem Dachboden eine geheimnisvolle Schatzkarte zusammen mit einer alten Piratenuniform. Ohne lange zu überleben, streift sie die Uniform über und begibt sich an den Hafen, um jemanden zu finden, der ihr helfen kann, die Schatzkarte zu lesen, denn die Alternative, in einem Waisenhaus zu landen, behagt ihr gar nicht. Schon bald trifft sie auf eine Mannschaft, die sie bereitwillig mitnehmen will, doch wird sie das Geheimnis der Schatzkarte herausfinden können?

Dieses Buch eignet sich ideal, um an einem düsteren, verregneten Tag gelesen zu werden, denn innerhalb kürzester Zeit wird man einfach in eine Geschichte hineingesogen, bei der man alles um sich herum vergisst. Die Geschichte bietet ein spannendes Abenteuer, das zwar an manchen Stellen grausam ist, aber die positiven Seiten überwiegen deutlich und am Ende entlässt das Buch einen mit einem warmen Gefühl. Die Mischung aus Schatzsuche, Freiheitskampf, Treue und Abenteuer ist einfach sehr spannend, denn man erlebt alles aus der Sicht der jungen Amy.

Obwohl sie am Anfang ihres Abenteuers ganz allein dasteht und niemanden auf der Welt mehr hat, entschließt sie sich wegzugehen und sich auf die Suche nach ihren Wurzeln zu begeben. Denn als ihr Onkel noch gelebt hat, wollte ihr niemand Näheres über ihre Eltern erzählen, nur dass ihre Mutter sie gerne weggegeben hat. Nun möchte sie dem auf den Grund gehen und heuert mutig auf einem Schiff an. Genau diesen Mut der kleinen Amy fand ich großartig. Ich hatte zwar immer etwas Angst, dass bald herauskommt, dass sie ein Mädchen ist und dann mit schlimmen Konsequenzen rechnen muss, allerdings wirkten die Seemänner auch nie so, als ob sie grausam wären. Im Gegenteil, sie nehmen Amy schnell in ihre Mitte auf und helfen ihr, wenn sie etwas noch nicht versteht.

Vor allem die Beziehung zwischen ihr und Black fand ich sehr schön. Sein Verhalten ihr gegenüber ist manchmal ziemlich liebevoll und er verhält sich ihr gegenüber wie ein Vater, den sie nie hatte. Ich habe mich für Amy gefreut, dass sie direkt Anschluss gefunden hat und auf ihrer Reise aufblühen konnte. So lernt sie Länder kennen, von denen sie noch nie etwas gehört hat und schließt in Spanien Freundschaft mit Larou, dessen Volk normalerweise durch die Wüste zieht, aber aus ihrem Land fliehen musste.

Mit dem Auftauchen von Larou zieht auch ein dunkles Kapitel der Seefahrtsgeschichte in diese Geschichte ein: der Sklavenhandel. Ich fand gut, wie so ein ernstes Thema in die Geschichte verwoben wurde und wie es auch später gelöst wurde. Denn Larou muss leider noch einiges in seinem Leben ertragen.

Am Ende hat die Geschichte mich rundum zufrieden entlassen, wenn ich auch gerne noch mehr Abenteuer mit Amy und ihren Freunden erlebt hätte. Zwar waren die Piraten und Seemänner vielleicht an einigen Stellen viel zu lieb, wenn man es mit anderen Piratengeschichten vergleicht und in diesen Büchern von Strafen wie das „Kielholen“ liest. Allerdings finde ich nicht, dass es die Geschichte schlecht macht. Im Gegenteil fand ich es einfach mal entspannend von einem Abenteuer zu lesen, das nicht mit Grusel versucht Aufmerksamkeit zu bekommen.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einfach mal wieder eine gute Abenteuergeschichte lesen möchte mit einem Mädchen, das auf der Suche nach seinen Wurzeln ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2022

Nichts ist wahr, alles ist erlaubt

Assassin's Creed: Der Ming-Sturm
0

Die kaiserliche Favoritin Shao Jun wird nach dem Tod ihres geliebten Kaisers aus dem Palast gejagt. Zhang Yong, der unbarmherzige Anführer der Acht Tiger möchte seine Macht so schnell wie möglich festigen ...

Die kaiserliche Favoritin Shao Jun wird nach dem Tod ihres geliebten Kaisers aus dem Palast gejagt. Zhang Yong, der unbarmherzige Anführer der Acht Tiger möchte seine Macht so schnell wie möglich festigen und befiehlt den Tod seiner Feinde: die Assassinen. Shao Jun bleibt nichts anderes übrig als Teil dieser Bruderschaft nach Italien zu fliehen, um dort vom legendären Assassinen Ezio Auditore ausgebildet zu werden. Als sie wieder nach China zurückkehrt ist ihr oberstes Ziel ihre Waffenbrüder zu rächen.

Ich habe mich schon sehr auf dieses Buch gefreut, denn endlich geht es um die Assassinin Shao Jun. Da ich ein sehr großer Fan der Spielereihe „Assassins Creed“ bin und bis jetzt alle Serienteile gespielt habe, ist mir auch schon Shao Jun über den Weg gelaufen. In dem Sidescroller „Assassins Creed: China“ geht es um Shao Jun und ihre Rache an den Acht Tigern und da ich das Spiel sehr mochte, wollte ich unbedingt mehr von Shao Jun erfahren. Mit diesem Buch ist es endlich so weit.

Ich fand es sehr schön Shao Jun auf ihrem Weg zu begleiten und dabei noch einige interessante Informationen über China im 16. Jahrhundert zur Zeit der Ming-Dynastie zu erfahren. Es geht in dieser Geschichte viel um Ehre, alte Freundschaften und Versprechen und Tradition. Von der Erzählung erinnert es an andere chinesische Bücher wie z.B. „das Erbe der Adlerkrieger“. Da ich solche Geschichte sehr gerne mag, konnte ich direkt in die Geschichte eintauchen. Andere könnten vielleicht Probleme mit dem sehr blumigen und erzählerischen Sprachstil haben. An dieser Stelle würde ich im Vorfeld eine Leseprobe empfehlen.

Ansonsten erlebt man eine Geschichte, die ähnlich wie die „Assassins Creed-Spiele“ funktionieren. Um am Ende den Anführer der Acht Tiger besiegen zu können, muss Shao Jun zunächst seine Untergebenen ausschalten, die sich im Reich der Mitte verteilen. Stück für Stück bekommt sie so mehr Informationen über den Aufenthaltsort von Zhang Yong, um ihn am Ende in einer atemberaubenden Kulisse vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Dabei hat es mir besonders gefallen, dass Shao Jun mit der Zeit stärker wird. Am Anfang wirkt sie noch schwach und traut sich nicht zu in den Kampf gegen die Acht Tiger zu treten, doch mit der Zeit und mit jedem Sieg bekommt sie mehr Selbstvertrauen. Natürlich stehen ihr auch einige Verbündete zur Seite wie ihr Meister der Bruderschaft, der noch eine alte Verbindung zu Zhang Yong hat.

Gerade diese Kombination aus Abenteuer, Detektivarbeit und eine alte Geschichte über Freundschaft und Verrat fand ich sehr gelungen. Zwar hätte ich mir an manchen Stellen etwas Variation gewünscht, wenn von der „kaiserlichen Favoritin“ gesprochen wird, aber im Großen und Ganzen hatte ich mit diesem Buch genauso viel Spaß wie mit den Spielen. Nun hoffe ich nur noch, dass es vielleicht bald auch ein Assassins Creed in einem chinesischen Setting geben wird.

Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der ein spannendes Abenteuer zur Zeit der Ming-Dynastie in China erleben will, egal ob er Assassins Creed kennt oder nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere