In einer alten Truhe auf dem Dachboden findet Amy eine alte, kaum leserliche Seekarte mit einer Markierung. Könnte sie dort vielleicht ihre Mutter finden?
Um das herauszufinden, heuert Amy als Junge verkleidet auf einem großen Schiff an, wo sie sich schnell einlebt und neue Freunde findet. Eines Tages wird einer dieser Freunde, John Black, von Piraten entführt. Amy will helfen und begibt sich dabei in große Gefahr. Doch das sollte erst der Beginn ihrer Abenteuer auf hoher See sein.
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Piratenwind
Bei diesem Buch handelt es sich um eine neue überarbeitete Auflage. Das hat sich allein schon vom Cover mehr als gelohnt. Auch die Aufmachung im Innenteil mit tollen Kapitelverzierungen passt ...
Piratenwind
Bei diesem Buch handelt es sich um eine neue überarbeitete Auflage. Das hat sich allein schon vom Cover mehr als gelohnt. Auch die Aufmachung im Innenteil mit tollen Kapitelverzierungen passt perfekt zur Thematik und gleicht einem Logbucheintrag. Es ist hier alles mit wundervollen themenbezogenen Feinheiten versehen – und damit meine ich nicht nur die Optik, sondern auch den Inhalt.
Doch dazu gleich mehr.
Ich war sehr gespannt und hab mich auch vorab schon sehr auf das Piratenabenteuer gefreut – und ich wurde nicht enttäuscht. Sehr schnell, flüssig und leicht war ich in der Story drin und hab mich super unterhalten gefühlt.
Piratenstark
Man merkt hier sofort, dass die Autorin sehr gut in der Thematik um Piraten und Schiffe recherchiert hat. Man bekommt hier wirklich interessante Eindrücke, allerhand Fachbegriffe aufgeführt. Aber sehr locker, verständlich und einprägsam … um super in der Geschichte mitzukommen. So bieten sich hier super Einblicke über Seefahrten, Schiffe, Piraten, Piraterie, Gepflogenheiten, andere Sitten und Länder und die damalige Zeit, die flüssig und stimmig in der Geschichte auftauchen.
Es war toll sich hier fallen zu lassen – und den kleinen Piraten, der man in der eigenen Kindheit ja vielleicht auch gerne mal gewesen wäre, hier zu wecken. Das Feeling, das Setting, all das passte hier wunderbar zusammen, so dass einer piratenstarken Lesezeit nichts im Wege stand.
Dabei kommt die Spannung, das Abenteuer und auch eine Menge Gefühle jeglicher Art nicht zu kurz.
Starke Charaktere – interessante Geschichten
Amy hat mir hier besonders gut gefallen. Ein starkes, taffes Mädchen, das sich die Haare schneidet, in Jungsklamotten schwingt und das Abenteuer startet um mehr über ihre Mutter zu erfahren. Klingt spannend, abenteuerlich und traurig zugleich. Ich war von Amy und ihren Gedankengängen, ihrer Art und Weise, ihr Mut und ihrer Offenheit, so angetan … ich musste sie einfach ins Herz schließen. Das Abenteuer mit ihr hab ich sehr genossen und mir manchmal gewünscht, ich wäre auch so stark und mutig gewesen wie sie … klingt seltsam vielleicht, aber hey…. macht euch am Besten selbst ein Bild davon.
Aber nicht nur Amy war ein sehr starker und interessanter Charakter, die eine abenteuerliche Geschichte mit sich bringt. Es gab noch einige mehr, die mich hier mitziehen konnten… vorneweg Black. Was es mit ihm auf sich hat… das könnt ihr hier in der Geschichte erfahren.
Abenteuerroman
Piratenfans aufgepasst. “Piratenwind” von Simone Vajda solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Es wartet auf euch ein abenteuerlicher, piratenstarker Lesespaß mit tollem Setting, Feeling und vor allem mit piratenspannenden Abenteuern und Ereignissen, die mich hier einfach packen konnten.
Ich war mittendrin und hatte es bildhaft vor Augen – welch Glück, dass ich nicht seekrank wurde.
Simone Vajda hat sich mit der Recherche sehr viel Mühe gegeben, tiefgründige Einblicke in die Geschichte einfließen lassen und piratenstarke Charaktere erschaffen. All das zusammen in einem wunderschöne gestalteten Buch, da kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Habt ihr nun Lust auf ein Piratenabenteuer bekommen? Dann dann ich euch das Buch nur wärmstens empfehlen.
Nach dem Tod ihres Onkels findet Amy in einer alten Truhe auf dem Dachboden eine geheimnisvolle Schatzkarte zusammen mit einer alten Piratenuniform. Ohne lange zu überleben, streift sie die Uniform über ...
Nach dem Tod ihres Onkels findet Amy in einer alten Truhe auf dem Dachboden eine geheimnisvolle Schatzkarte zusammen mit einer alten Piratenuniform. Ohne lange zu überleben, streift sie die Uniform über und begibt sich an den Hafen, um jemanden zu finden, der ihr helfen kann, die Schatzkarte zu lesen, denn die Alternative, in einem Waisenhaus zu landen, behagt ihr gar nicht. Schon bald trifft sie auf eine Mannschaft, die sie bereitwillig mitnehmen will, doch wird sie das Geheimnis der Schatzkarte herausfinden können?
Dieses Buch eignet sich ideal, um an einem düsteren, verregneten Tag gelesen zu werden, denn innerhalb kürzester Zeit wird man einfach in eine Geschichte hineingesogen, bei der man alles um sich herum vergisst. Die Geschichte bietet ein spannendes Abenteuer, das zwar an manchen Stellen grausam ist, aber die positiven Seiten überwiegen deutlich und am Ende entlässt das Buch einen mit einem warmen Gefühl. Die Mischung aus Schatzsuche, Freiheitskampf, Treue und Abenteuer ist einfach sehr spannend, denn man erlebt alles aus der Sicht der jungen Amy.
Obwohl sie am Anfang ihres Abenteuers ganz allein dasteht und niemanden auf der Welt mehr hat, entschließt sie sich wegzugehen und sich auf die Suche nach ihren Wurzeln zu begeben. Denn als ihr Onkel noch gelebt hat, wollte ihr niemand Näheres über ihre Eltern erzählen, nur dass ihre Mutter sie gerne weggegeben hat. Nun möchte sie dem auf den Grund gehen und heuert mutig auf einem Schiff an. Genau diesen Mut der kleinen Amy fand ich großartig. Ich hatte zwar immer etwas Angst, dass bald herauskommt, dass sie ein Mädchen ist und dann mit schlimmen Konsequenzen rechnen muss, allerdings wirkten die Seemänner auch nie so, als ob sie grausam wären. Im Gegenteil, sie nehmen Amy schnell in ihre Mitte auf und helfen ihr, wenn sie etwas noch nicht versteht.
Vor allem die Beziehung zwischen ihr und Black fand ich sehr schön. Sein Verhalten ihr gegenüber ist manchmal ziemlich liebevoll und er verhält sich ihr gegenüber wie ein Vater, den sie nie hatte. Ich habe mich für Amy gefreut, dass sie direkt Anschluss gefunden hat und auf ihrer Reise aufblühen konnte. So lernt sie Länder kennen, von denen sie noch nie etwas gehört hat und schließt in Spanien Freundschaft mit Larou, dessen Volk normalerweise durch die Wüste zieht, aber aus ihrem Land fliehen musste.
Mit dem Auftauchen von Larou zieht auch ein dunkles Kapitel der Seefahrtsgeschichte in diese Geschichte ein: der Sklavenhandel. Ich fand gut, wie so ein ernstes Thema in die Geschichte verwoben wurde und wie es auch später gelöst wurde. Denn Larou muss leider noch einiges in seinem Leben ertragen.
Am Ende hat die Geschichte mich rundum zufrieden entlassen, wenn ich auch gerne noch mehr Abenteuer mit Amy und ihren Freunden erlebt hätte. Zwar waren die Piraten und Seemänner vielleicht an einigen Stellen viel zu lieb, wenn man es mit anderen Piratengeschichten vergleicht und in diesen Büchern von Strafen wie das „Kielholen“ liest. Allerdings finde ich nicht, dass es die Geschichte schlecht macht. Im Gegenteil fand ich es einfach mal entspannend von einem Abenteuer zu lesen, das nicht mit Grusel versucht Aufmerksamkeit zu bekommen.
Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einfach mal wieder eine gute Abenteuergeschichte lesen möchte mit einem Mädchen, das auf der Suche nach seinen Wurzeln ist.
Liebe Buchmenschen, und alle anderen natürlich auch. Lasst uns heute mal darüber reden, was man alles auf dem Meer verlieren kann. Zuerst einmal: Sich selbst. Man kann sein ...
Piratenwind von Simone Vajda
Liebe Buchmenschen, und alle anderen natürlich auch. Lasst uns heute mal darüber reden, was man alles auf dem Meer verlieren kann. Zuerst einmal: Sich selbst. Man kann sein Herz verlieren an das Meer, oder an eine Frau in der Ferne, so wie an die Meeresgöttin Calypso selbst (Jaaaa okeeee, ich hör ja schon auf mit Davy Jones). Seinen Kopf. Manche verlieren ihr Leben, ihre Erinnerung, oder die Erinnerung an ihr Leben. Ihr Gedächtnis. Mysteriös? Nun ja. Das wird wohl noch so weitergehen. Man kann sein Schiff verlieren (was schlecht ist, denn dann muss man entweder schwimmen, oder hat Schildkröten in der Nähe). Die Orientierung! (Danke an die Erfindung des Kompasses). Seine Besatzung …. (Meuterei!), seine Autorität (noch mehr Meuterei!!!). Sein Menschsein. Menschen und Angehörige (weil jeder, auch jeder Seemann, von jemandem abstammt, den er zurücklassen muss). Sein Geld und die Schiffsladung (immer diese bösen Piraten, die vielleicht gar nicht immer so böse waren, wie ihr Ruf! Denn alternativ geht die Schiffsladung auch verloren, wenn das Schiff verloren geht.). Und ganz wichtig: Rum! (der soll ja auf Schiffen zu Hauf verloren gegangen sein. Meist in den Mündern der Piraten) So. Und warum erzähle ich euch nun eigentlich die ganze Litanei von verlorenen Dingen? Geht es hier um Schiffe? Um das Meer? Um Vergangenes oder die Gegenwart? Natürlich kann man immer und zu jeder Zeit Dinge verlieren, auch wenn das vorliegende Abenteuer uns in die Zeit der Piraten des frühen 18. Jahrhunderts schickt. Und so wie im Heute, so hat man schon damals noch etwas verloren, oder anders gesagt, neu dazu gewonnen. Sehnsucht und Freiheit, die das Meer einem geboten hat. Einen Ausweg. Ein Abenteuer. Etwas von der Weite der Welt, die Schiffe und das Meer umweht. Diese Weite, die man nur hat, wenn man sich auf Wasser befindet, und ringsherum nichts Anderes ist außer noch mehr Wasser und Horizont. Und der Drang, die Ferne zu erreichen, und dort vielleicht nichts zu verlieren, aber definitiv etwas Neues zu gewinnen. Sein es Erinnerungen, Abenteuer, ebenfalls Menschen. Ihr könnt nun ergänzen laut obriger Liste. :). Das Suchen, Verlieren und Finden…. Die Sehnsucht die man bei Verlorenem verspürt… all das spürt man durch die Geschichte hier, weil es die Handlung bestimmt. Und nun fange ich besser mal an, das Buch vorzustellen. Selbst, wenn ich jetzt schon sagen kann, dass ich wohl restlos begeistert war.
Die Geschichte des Buches:
Amy ist 12, fast 13, und ein Mädchen in Plymouth im Jahre 1728. Da nach ihrer Tante nun auch ihr Onkel gestorben ist, soll Amy nun zu einer anderen Tante. Doch Amy hat anderes vor. Denn im Gegensatz zu Onkel und Tante, bei denen sie aufgewachsen ist, ist die andere Tante nicht gerade die Freundlichkeit in Person. Amy findet im Haus eine alte Karte in einer Truhe, und tut das, was ihr Herz ihr sagt. Sie flüchtet, heuert auf einem großen Schiff an, und gibt sich fortan als Robin aus… dem neuen Schiffsjungen des Roten Löwen. Sie möchte mit der Karte ihre Mutter finden, und nimmt das Schiff als Mittel zum Zweck. Was sie aber auf alle Fälle dort findet sind Freunde und nette Menschen, so wie John Black. Als dieser entführt wird, möchte sie helfen. Doch alles kommt anders, und überhaupt ist DAS erst der Anfang all der Abenteuer, die Amy auf Schiffen, Land und dem Meer erlebt. WAS und WEN sie am Ende dann findet, muss jeder beim Lesen herausfinden.
Cover und Gestaltung:
Das Cover? Kommt Leute, es lädt ja quasi zum Träumen über Abenteuer ein :). Die Gestaltung gefällt mir einfach nur richtig gut. Auch im Inneren merkt man, wie viel Mühe im Buch steckt, ist jede Seite doch mit einer kleinen Ratte versehen. Fast so, als ob das Buch selbst das Schiff wäre, das seine Geschichte erzählt, und die kleinen Ratten die sind, die auf Schiffen nun mal gelebt haben. Heißt: Wir sind quasi, wenn wir das Buch lesen, direkt auf dem Schiff. Ist das logisch oder ist das logisch?! :D
Gibt es noch etwas, das ich hervorheben möchte? Ja! Die Überschriften der einzelnen Kapitel, die einem Logbuch gleichen, und auch genau das wiedergeben. Ein Logbuch der Gefühle und Fragen, die sich nicht nur Black als Protagonist stellt, sondern die uns unweigerlich auch an den Gefühlen teilhaben lassen, weil sie genau die Stimmung des Buches wiederspiegeln. Sind die Protagonisten in Schwierigkeiten, merkt das Logbuch, und somit die Kapitelüberschrift es sofort. Sie lebt quasi mit der Geschichte, atmet mit ihr, und geht somit mit ihr den Weg, den der Lauf der Geschichte wohl nimmt. Die Kapitelüberschriften sind der Kompass, der uns durch die Untiefen des Buches führt. Wenn man die Augen für all diese Einzelheiten öffnet, merkt man, wieviel Liebe im Buch steckt.
Fazit und Gedankenallerlei zum Buch:
Schon vom ersten Moment an war ich gepackt, wohl auch, weil mir die Anfangsszene so bekannt vorkam. Als Schwester eines Bruders, habe ich wohl auch immer gesagt bekommen, dass er unser „Piratenschiff“ (einfach das Zimmer) steuert, während ich Dinge auf unserem „Schiff“ erledigen sollte, weil ich ja ein Mädchen bin (den Schatz zählen, oder kochen und schrubben…möhh :/). Ich glaube ich habe schon damals nicht verstanden, wieso ich nicht genauso eine steuernde Piratin sein kann. Okay, genug Einblick in meine Kindheit, und unsere Spiele, auch wenn dies meine Piratenliebe wohl geprägt hat. Vielleicht gefällt mir deswegen die vorliegende Geschichte so gut, weil ein Mädchen all das schafft, wovon andere träumen (in dem Falle mein junges Ich). Habe ich euch also schon mal über meine Passion und Leidenschaft für Piraten und ihre Geschichten erzählt? Der ein oder andere wird es sicherlich schon mitbekommen haben. Es ist nicht nur dieser unbändige Drang der Freiheit und des Meeres, sondern auch die Sehnsucht nach etwas, das einem das Meer bringen kann. Anders zu sein, gesetzlos aber nicht aus Bosheit, sondern weil andere Menschen einen zu dem machen, was man ist. Es geht um Ungerechtigkeiten, Abenteuer, schöne Frauen und Männer, Liebe, das Aufgeben des normalen Lebens. Eine Reise in eine andere Welt, selbst wenn diese Welt das Meer ist, und somit real. Aber Mythen und Legenden um Schiffe, Symbolik in Dingen und Wesen des Meeres machen das Ganze fast so spannend wie erfundene Fantasiewelten. Und vielleicht ist es auch die Angst vor allem Unbekannten, die Angst, die das Meer einem einjagen kann, weil man noch immer nicht weiß, was sich in seinen Untiefen herumtreibt, und weil das Meer so gnadenlos ist und seinen eigenen Kopf hat. Apropos Kopf, ich gebe zu, ich bin ein kleiner (größerer) Freak. Oder halt, vielleicht ja auch nicht! Denn wem geht es nicht genauso wie mir, dass er IMMER, wenn er ein Piratenbuch sieht oder irgendwas, das mit Piraten zu tun hat, sich automatisch das Theme von Fluch der Karibik im Kopf abspielt, und einem sowas rausrutscht wie „Nun kämpf schon du Schurke, ich will mein Schiff zurück!“?! Ich bin machtlos dagegen. Und es ist ja auch mein Kopf, der diese Dinge tut :). Was ich damit eigentlich sagen will ist, dass genau dieses Feeling mich von der ersten Seite beschlichen hat. Irgendwie kommen sofort beim Lesen BlackSailsFluchderKaribikSchatzinselOnePiecePiratenvibes auf. Doch in der Geschichte steckt viel mehr drin, als „nur“ eine Geschichte über Piraten, und dieses MEHR sollte man unbedingt entdecken, ist es doch zeitlos als Botschaft für uns Menschen der Welt wichtig. Uns sogleich ist man in der Geschichte drin, sie schlägt einen in ihren Bann, fängt einen ein, und man ist für die Zeit des Lesens ganz woanders. Auf dem Meer, einem Schiff, einer Insel.
Die angesprochenen Thematiken haben eine ungeheure Vielschichtigkeit und Bandbreite von Themen, die alle zum Nachdenken anregen sollten. Sklavenhandel, Unterdrückung, Rassismus, Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich und in der Welt, Geld – und Goldgier, der Status von Frauen, sich über andere stellen, und die Frage, ob Menschen die frei leben wollen wirklich die Bösen sind, oder eher die Gesetzestreuen, die mir ihrer Machtgier dafür sorgen, dass man in die Gesetzlosigkeit getrieben wird. Ein Thema, das sich durch alle Zeitepochen zieht, und einem gleichzeitig aufzeigt, was im Leben wirklich wichtig ist. Dass das alles so, oder zumindest so ähnlich stattgefunden haben muss, macht es dann gleichzeitig noch realistischer, aber auch trauriger, weil es einen zwingt zu akzeptieren, wie die Welt war (und noch ist). Ab und an ist die Geschichte dann auch mit Melancholie durchzogen, die einfach der Umstände geschuldet ist.
Amy als erzählende Kraft in der Geschichte, die aus ihrer Sicht erzählt wird, ist sozusagen der Leitfaden, wegen dem wir auf hoher See nicht verloren gehen. Nur ab und an wird das Ganze unterbrochen durch einen Gedanken von einem der anderen Protagonisten, was angenehm ist. Es ist kein ausladender Perspektivwechsel, nur einzelne Abschnitte, die trotzdem reichen, um auch in die Köpfe der anderen blicken zu lassen (Larou, Black oder Will, um ein paar Namen zu nennen). Amys Neugier und ihre Fragen sind es dann auch, die uns durch die Geschichte führen, und uns alles über Seefahrten, Schiffe, Piraten, Piraterie, Gepflogenheiten, andere Sitten und Länder und die damalige Zeit berichten. So fließt die Leidenschaft der Autorin, aber auch die Befriedigung des eigenen Wissensdurstes mit ein. Das Ganze ist eine Mischung aus Realität und Fiktion, Geschichtsunterricht, Wahrheit, Legende, und hinzugedichteten Dingen über Piraten, die die Geschichte abrunden, sich zusammenfügen und einfach passen, um in einem Abenteuer zu enden. Lehrreich, gewitzt und spannend abenteuerlich. Vom Genre schwer einzusortieren, was es nur noch spannender macht. Und obwohl die Menschen authentisch sind, weil gerade die Piraten und Seemänner wirklich gelebt haben, wird die Atmosphäre des Abenteuers vollkommen transportiert und wir befinden uns mitten in einer Piratengeschichte mit allem was dazugehört, und diese Atmosphäre haftet der Geschichte an.
Es ist schwer zu beschreiben, dass die Geschichte sowohl junge Jugendliche ansprechen kann, als auch Erwachsene. Damals waren die Kinder oftmals schon mit 13 erwachsen, oder zumindest an der Schwelle daran, und man findet alle menschlichen Begierden und Sehnsüchte im Buch zumindest als Gedanke. Man fühlt mit. Natürlich können das Buch auch Jüngere lesen, weil es einem viel beibringt. Und trotzdem würde ich es nicht rein als Buch für Jugendliche ansehen, denn auch Erwachsene können hier noch viel lernen. Hinter jeder Geschichte der Charaktere steckt eine Wahrheit, ein Auslöser, etwas Unbekanntes, das wir erst erkennen, wenn wir die Gesamtheit der Geschichte sehen und annehmen, dass nicht alles immer nur Schwarz oder Weiß ist, wir mehr auf die Grautöne dazwischen achten, und uns fragen WARUM Menschen Dinge tun, und was sie hat zu dem werden lassen, was sie sind. Und das ist nicht nur lehrreich für Kinder, und sollte immer in ihren Köpfen sein, sondern auch für Eltern und Erwachsene, damit diese tolerant durch die Welt gehen, und hinter Fassaden von Menschen schauen, um diese besser zu verstehen. Augen auf, würde ich mal sagen ;). Da in der Geschichte alles von der menschlichen Seite ausgeht, leidet man oft mit bei Gefahren und Kämpfen, so wie beim Leid, und einigen Geschichten. Man leidet, bangt, aber vor allen Dingen versteht man, auch einige Beweggründe.
Das Buch erinnert in seinen Anfängen an abenteuerliche Geschichten wie die Schatzinsel, die tatsächlich eine meiner Lieblingsgeschichten ist. Und ja! Ich bin vielleicht etwas parteiisch, wegen meiner Piratengeschichtenliebe. Aber so soll es ja auch sein. Man liest ein Buch über etwas, das man mag. Besonders authentisch erscheint die Geschichte schon nochmal deswegen, weil all die Piraten, oder der große Teil, wirklich existiert haben. Man kann also nicht sagen, dass die Geschichte einfach nur so erfunden wurde, weil sie zum Teil aus echten und realen Personen und ihrer Geschichte besteht, und zum Teil fiktiv ist, aber irgendwie auch angelehnt an die Geschichten der realen Persönlichkeiten. DAS fand ich so toll, weil ich besser ins Thema reinrutschen konnte, einiges schon wusste, einiges ergänzt wurde, und mit einigem Wissen überrascht wurde. Auch die historische Geschichte wurde grandios und sorgfältig recherchiert, so wie die Zeitabläufe, die Namen der Schiffe, die Geschichten die sich um die Piraten ranken, die Legenden. Und Legenden bedeuten Spannung. Man merkt in diesem Buch die Liebe zu Schiffen und Piraten. Fast wie ein Lehrbuch, aber natürlich nicht mit dem Hauch eines Lehrbuches, dem die Langeweile anhaftet. Man erfährt sehr viel über Schiffe, das Leben der Piraten auf See, den Tagesablauf, und wie alles vorangegangen ist. Gleichzeitig entführt uns das Buch aber auch in ein Abenteuer. Und diese Atmosphäre wurde besonders gut hinbekommen. Denn tatsächlich wähnt man sich auf dem Meer, glaubt mitten unter den Seemännern zu sein, und bangt mit allen. Geschichten über Mädchen, die sich verstecken müssen um nicht entdeckt zu werden, und deswegen in Jungsklamotten schlüpfen, dafür hatte ich wohl schon immer eine Schwäche. Wenn sie zusätzlich noch so mutig sind wie Amy, die mir selbst noch einiges vormacht, dann macht es umso mehr Spaß. Denn gerade ihre Figur ist es, die der ganzen Geschichte Lebendigkeit einhaucht. Aber auch die anderen Figuren sind bemerkenswert real beschrieben, so, dass wir sie als Freunde gewinnen.
Was mir besonders gut gefallen hat sind dann auch die kritischen Untertöne, die uns eine Zeit der Piraterie zeigen, aber von Menschen sprechen, die genau dieselben Probleme haben, die wir heute noch in unserem Leben bezwingen müssen. Armut gegen Reichtum, dass die Reichen die Armen unterdrücken, dass sich einige gefangen in ihrer Verantwortung fühlen, und manche die Freiheit, das Adrenalin und Abenteuerlust suchen (samtschäumender wilder See und Gefahr). Und fast JEDER das große Geld. Aber dass auch die Sehnsüchte da sind, die Liebe, die Anziehung, Familienleben, Zuhause und Heim, und der Glaube an gute Menschen und gute Taten.
Die Geschichte zeigt uns von allem zwei Seiten, beide Seiten einer Medaille (oder Piratengoldmünze). Die See, so ruhig und wunderschön und frei, und die See, wie sie rau, unerbittlich und stürmisch sein kann, tosend, Menschen mit sich reißend. Die Piraten, und die Seefahrer. Gut und Böse. Familie wie sie sein sollte, und wie nicht. Abenteuer gegen Sicherheit. Arm gegen Reich. Heimat und die Sehnsucht danach, nach Familie und Zugehörigkeit, danach heimatlos zu sein, nicht nur auf dem Meer als Seemann. Es handelt von Meer und Freiheit, gleichzeitig aber auch dem Sehnen nach Heimat und Sesshaftigkeit und Familie, nach Liebe und geliebten Menschen. Der Sehnsucht nach Vater und Mutter, nach Heimat, nach Erinnerungen an sich selbst. Oder verlorene Dinge, wie die eigene Identität. Diese innere Zerrissenheit ist super toll eingefangen und man wähnt sich selbst im Zwiespalt zwischen Abenteuer, der großen weiten Welt und der Sicherheit der Heimat. Doch wo ist Heimat? Was ist Familie, wenn nicht die eigene Blutsverwandtschaft? Wem und was fühle ich mich zugehörig? Das Buch spielt nicht nur mit diesen Themen, sondern lässt einen auch in seiner eigenen Gedankenwelt zurück.
Das heutige Rezensionslied fand ich passend, weil es in seinem Text die Sehnsucht widerspiegelt, die einige Menschen hatten, wenn sie jemanden auf See, oder an die See mit all ihren Verführungen verloren haben. Und weil es aufzeigt, dass Gold nicht alles ist, wenn diese Sehnsucht einen ereilt:
„Kommt all ihr hübschen Mädchen, ganz gleich, wer ihr auch seid, die ihr liebt nen tapfren Seemann, der auf den Meeren weilt.
Mein Herz durchbohrt von Amor, ich verschmäh das Glitzergold. Und rein gar nichts kann mich trösten. Bloß mein tapfrer Seemann hold.“
Um ihre Mutter zu suchen, heuert Amy als Junge verkleidet auf einem Schiff an und findet dort neue Freunde. Als John Black von Piraten entführt wird, tut sie alles, um ihm zu helfen und startet so in ein ...
Um ihre Mutter zu suchen, heuert Amy als Junge verkleidet auf einem Schiff an und findet dort neue Freunde. Als John Black von Piraten entführt wird, tut sie alles, um ihm zu helfen und startet so in ein neues Abenteuer…
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Amy ist die Hauptprotagonistin, außer ihrer Sicht wird der größte Teil des Buches erzählt, und man kann sich wirklich sehr gut in sie hineinversetzen. Aber auch die anderen erzählenden Figuren sind toll dargestellt und wirklich sympathisch. So ist es auch kein Wunder, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich während Amys Reisen so entwickeln, total realistisch wirken und schön geschrieben sind. Die Handlung ist spannend aufgebaut und passt super zu den Charakteren, durch ein paar Wendungen wird das Buch noch einmal in ganz neue Richtungen gelenkt. Was mich sehr gefreut hat, ist die Tatsache, dass das Buch auch nicht mit Informationen zu Geschichte und insbesondere zu Seefahrt geizt und zumindest ich konnte auf jeden Fall noch ein bisschen lernen. Der Schreibstil ist super angenehm zu lesen.
Wir befinden uns im Jahr 1728.
Die 12-jährige Amy, die bei ihrer Tante und ihrem Onkel aufgewachsen ist, steht nach deren Tod plötzlich alleine da. Sie soll zur Schwester ihres Onkels ziehen, doch weder ...
Wir befinden uns im Jahr 1728.
Die 12-jährige Amy, die bei ihrer Tante und ihrem Onkel aufgewachsen ist, steht nach deren Tod plötzlich alleine da. Sie soll zur Schwester ihres Onkels ziehen, doch weder die Tante noch Amy sind glücklich mit dieser Lösung. Über ihre Eltern weiß das junge Mädchen nicht viel. Nur, dass ihre Mutter auf einer kleinen Westindischen Insel leben soll und über den Tod von Amys Vater nie hinweggekommen ist.
Als sie auf dem Dachboden in einer Truhe nach Hinweisen aus ihrer Vergangenheit sucht, findet sie eine alte Karte. Ohne lange zu überlegen, verkleidet sie sich als Junge und heuert als Robin Tailor auf dem „Roten Löwen“ als Schiffsjunge an. Sie hofft, so zu der Insel zu kommen, auf der ihre Mutter leben soll.
An Bord freundet sie sich schnell mit dem Rudergänger John Black an. Als sie erfährt, dass dieser bei einem Landgang, von drei Männern, auf ein Schiff entführt wurde, folgt sie ihnen, um Black zu befreien. Doch damit begibt sie sich in große Gefahr.
Zuerst möchte ich einmal das wunderschöne Cover erwähnen. Es passt einfach perfekt zu diesem Jugend-Abenteuerroman. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und beginnen mit dem jeweils aktuellen Logbucheintrag von John Black. So weiß man als Leser sofort, welches Datum wir haben, wo wir uns befinden und wie der aktuelle Stand der Dinge ist.
Es fiel mir nicht schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Die Autorin macht es ihren Lesern, mit ihrem wundervoll leichten und flüssigen Schreibstil aber auch sehr leicht.
Wir verfolgen die Geschichte zum größten Teil aus der Perspektive von Amy. Zwischendurch erfahren wir aber auch immer mal wieder etwas aus der Sichtweise eines anderen Protagonisten, wie zum Beispiel Black, Käptain Paulsgrave Williams oder Larou.
Die Autorin führt ihre Leser gekonnt durch die abwechslungsreiche Handlung, in die sie auch ernste Themen, wie zum Beispiel Sklavenhandel und Rassismus, eingebunden hat.
Außerdem erfahren wir viel über die Piraterie im 18. Jahrhundert und die Geschichte der Freibeuter zur damaligen Zeit.
Die Figuren sind sehr facettenreich und lebendig gestaltet. Allerdings hatte ich teilweise etwas Probleme, den Gedanken und den Handlungen der Hauptprotagonisten zu folgen. Es ist etwas schwierig, das in einer Rezension zu erklären, ohne zu Spoilern, aber ich versuche es einmal.
John Black hat nach einem Schiffsunglück vor einigen Jahren, sein Gedächtnis verloren.
Bei ihm konnte ich verstehen, warum er seine Meinung so schnell ändert und die Piraten mit anderen Augen sieht. Er nimmt meiner Meinung nach jedoch viele Dinge einfach zu schnell hin, ohne sich groß zu wundern oder sie anzuzweifeln.
Für Amy sind Piraten lange Zeit Gesetzlose, doch dann denkt sie plötzlich anders darüber. Ich hätte es schön gefunden, wenn sie etwas länger mit diesen Informationen gehadert hätte. Auch aus Larou wurde ich nicht richtig schlau. Er weiß Dinge, die andere nicht wissen. Da fehlte mir eine Erklärung dazu.
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel gespoilert, aber es ist mir auch wichtig, dass man meine Bewertung nachvollziehen kann.
Ich habe Amy gerne auf ihrem Abenteuer begleitet und finde, es ist eine wunderschöne Story zum Vorlesen und selber lesen. Ich werde sie meinem Enkel auf jeden Fall vorlesen, wenn er etwas älter ist.