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Veröffentlicht am 07.10.2018

Eine unbeugsame Braut

Eine unbeugsame Braut
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Mit „Eine unbeugsame Braut“ habe ich den 2. historischen Roman von Simona Ahrnstedt gelesen.

Der erste historische Roman „Ein ungezähmtes Mädchen“ der Autorin hat mir ausgesprochen gut gefallen und so ...

Mit „Eine unbeugsame Braut“ habe ich den 2. historischen Roman von Simona Ahrnstedt gelesen.

Der erste historische Roman „Ein ungezähmtes Mädchen“ der Autorin hat mir ausgesprochen gut gefallen und so war klar, dass ich auch bei diesem zweiten Buch zugreifen muss.

Illiana Henriksdotter hofft das bei ihrer jetzigen Verlobung nichts schief geht. Der freundliche Bauernsohn aus der Nachbarschaft ist ein sanfter und freundlicher Mann, der sie nicht misshandeln oder erwarten wird, dass sie sich verbiegt. Es ist leider nicht ihre erste Verlobung und bisher hatte keiner ihrer zukünftigen Ehemänner eine besonders lange Lebensdauer.

Als Illiana in Vorbereitung auf das abendliche Verlobungsfest an den nahegelegenen See geht, wird sie dort von einem jungen Ritter entführt und ab diesem Moment ist nichts mehr wie es zuvor war.

Illiana findet sich plötzlich als Verlobte des Ritters Markus Järv, des gefürchtesten Kämpfers des Königs, wieder.

Und während sich Markus und Illiana nur langsam in ihre neue gemeinsame Rolle als Ehepaar finden, werden im Hintergrund Intrigen gesponnen und ein alter Feind aus der Vergangenheit stiftet Unheil.

Wie ich es von Frau Ahrnstedt gewöhnt bin, gestaltet sie ihre Protagonisten glaubhaft und facettenreich. Die Handlung punktet mit überraschenden Wendungen und das Setting im historischen Schweden ist spannend beschrieben.

Alles in allem hat die Geschichte somit alles, was es für ein unterhaltsames Lesevergnügen braucht. Nichtsdestotrotz hat mir dieser historische Liebesroman nicht ganz so gut wie der erste, den ich letztes Jahr gelesen habe, gefallen. Ich kann es gar nicht so richtig greifen, was hier für mich gefehlt hat, den ich habe das Buch gern gelesen und war während des Lesens auch vollkommen im Sog der Geschichte gefangen, aber irgendetwas hat mir gefehlt. Vielleicht waren es die Charaktere, die mich nicht so gepackt habe, wie ich es von den anderen Büchern der Autorin gewohnt bin.

Aber es ist wohl müßig sich darüber zu sehr den Kopf zu zerbrechen, den das Buch hat mir in der Zusammenschau ja doch gut gefallen. Von mir gibt es 4 Bewertungssterne dafür!


Veröffentlicht am 07.10.2018

American Royals - Wer wir auch sind

American Royals - Wer wir auch sind
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Mit „American Royals – Wer wir auch sind“ habe ich mein erstes Buch der Autorin Nichole Chase gelesen. Das Buch ist der erste Teil einer zweiteiligen Reihe, aber soweit ich das sehe sind die Geschichten ...

Mit „American Royals – Wer wir auch sind“ habe ich mein erstes Buch der Autorin Nichole Chase gelesen. Das Buch ist der erste Teil einer zweiteiligen Reihe, aber soweit ich das sehe sind die Geschichten in sich abgeschlossen und unabhängig voneinander lesbar.

Madison mag es gar nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, aber als Tochter des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ist einem diese Aufmerksamkeit zwangsläufig sicher, vor allem wenn man bei einer illegalen Befreiungsaktion von Versuchstieren von der Polizei erwischt und verhaftet wird.

Um einer Strafanzeige zu entgehen, willigt Maddie in Sozialstunden ein. Dass sie diese ausgerechnet in Gegenwart von Jake Simmon, dem Sohn der Vizepräsedentin ableisten muss, schmeckt ihr so gar nicht.

Jake ist nicht mehr derjenige, der er vor seinem Militärdienst war. Von den körperlichen Folgen einer schwerwiegenden Verletzung abgesehen, hat das Trauma tiefe Spuren in seiner Seele hinterlassen, auch wenn er sich nach Außen hin nichts anmerken lässt.
In Maddie sieht er schon lange nicht mehr den nervigen Teenager von einst und die junge, engagierte Frau lässt sein Herz höher schlagen, aber sie ist in mehr als einer Hinsicht tabu für ihn.

Der Liebesroman beginnt mit einigen Stereotypen, die dazu verführen die Augen etwas genervt zu verdrehen, aber das ändert sich recht schnell und die Handlung präsentiert sich nicht länger vorhersehbar und hat mit dem Thema der posttraumatischen Belastungsstörung bei heimgekehrten Soldaten, eine ernsthafte Komponente.

Die beiden Hauptprotagonisten sind schön ausgestaltet und verstehen es mich mit in ihre Geschichte zu nehmen. Die Liebesgeschichte zwischen Jake und Maddie ist schön beschrieben, nimmt sich ihre Zeit und thematisiert nebenher wichtige Themen, die zum Nachdenken anregen.

Für mich ist „American Royals“ eine runde Sache und bekommt deshalb 4 Bewertungssterne.

Ich durfte das Buch als Rezensionsexemplar des Lyx-Verlags und über Netgalley lesen.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Gott ist nicht schüchtern

Gott ist nicht schüchtern
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„Die Welt hat eine neue Rasse erfunden, die der Flüchtlinge, Refugees, Muslime oder Newcomer. Die Herablassung ist in jedem Atemzug spürbar.“ (Seite 156)


Auf das Buch „Gott ist nicht schüchtern“ von ...

„Die Welt hat eine neue Rasse erfunden, die der Flüchtlinge, Refugees, Muslime oder Newcomer. Die Herablassung ist in jedem Atemzug spürbar.“ (Seite 156)


Auf das Buch „Gott ist nicht schüchtern“ von Olga Grjasnowa bin ich durch Zufall gestossen und obwohl die Geschichte im ersten Moment so gar nicht zu meinen sonstigen Lesegewohnheiten passt, hat mich etwas an diesem Buch sofort angesprochen.

„Gott ist schüchtern“ erzählt von zwei jungen Menschen, die durch äußere Umstände aus allem herausgerissen werden, was sie kannten.

Amal steht am Beginn einer vielversprechenden Karriere als Schauspielerin in Syrien.

Hammoudi stammt aus Syrien und studiert Medizin in Europa. Er lebt in Paris und muss seine Papiere in seinem Heimatland erneuern lassen.

Die Revolution in Syrien betrifft die beiden jungen Menschen nicht unmittelbar, aber dann schlagen die Wellen richtig los und das System macht keine Unterschiede.

Unterschiedliche Gründe treiben Amal und Hammoudi zur Flucht. Zwei Jahre später begegnen sie sich zufällig in Berlin.

Die Autorin erzählt die Erlebnisse von Amal und Hammoudi in einem sachlichen und distanzierten Tonfall. Als Leser nimmt man so die Rolle des stillen Beobachters ein und baut keine emotionale Bindung zu den Figuren auf. Trotzdem erschüttert das Gelesene, den obgleich Fiktion, geschieht so etwas jeden Tag und nicht allzu weit von uns entfernt.
Ich musste das Buch immer wieder zur Seite legen und bildlich gesprochen „durchatmen“, weswegen das Lesen seine Zeit gedauert hat.

Es ist einfach und bequem von „den Flüchtlingen“ zu sprechen, aber diese allgemeine Formulierung verschleiert die persönlichen Schicksale und versucht die individuellen Menschen zu einer gesichtslosen, austauschbaren Masse zu degradieren.
Bücher wie „Gott ist nicht schüchtern“ reißen mich aus meinem bequemen Alltag und richten meine Augen auf die Tragödien und Ereignisse dieser Welt.
Auf das ich niemals abstumpfe und mir ein mitfühlendes Herz bewahre!

Veröffentlicht am 03.10.2018

Redwood - Es beginnt mit einem Blick

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Beim Stöbern auf Instagram und durch eine Buchverlosung bei Vorablesen bin ich auf die Redwood-Trilogie von Kelly Moran aufmerksam geworden. Die Leseprobe zum ersten Teil „Es beginnt mit einem Blick“ hat ...

Beim Stöbern auf Instagram und durch eine Buchverlosung bei Vorablesen bin ich auf die Redwood-Trilogie von Kelly Moran aufmerksam geworden. Die Leseprobe zum ersten Teil „Es beginnt mit einem Blick“ hat mich dann endgültig davon überzeugt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.

Avery Stowe hat eine schwierige Zeit hinter sich und ist froh Abstand zu bekommen zu ihrem Ex-Mann und einer kräftezehrenden Scheidung. Sie zieht mit ihrer autistischen Tochter Hailey zu ihrer Mutter in das kleine Städtchen Redwood.
Schon der erste Abend bringt mehr Spannung als Avery eigentlich brauchen kann, als ihre Tochter einen schwerverletzten Welpen im Wald findet.
Hilfe bekommen sie von Tierarzt Cade O’Grady, der Avery auf den ersten Blick für eine verantwortungslose Tierbesitzerin hält und dementsprechend ruppig mit ihr umgeht.

Cade O’Grady würde am liebsten vor Scham im Boden versinken als er erfährt, welche falschen Schlüsse er aus der ersten Begegnung mit Avery und ihrer Tochter gezogen hat. Eine Entschuldigung ist das Mindeste und ein zweiter Blick auf die attraktive junge Frau ist ihm auch nicht unrecht.

Die Anziehungskraft zwischen Cade und Avery entgeht auch dem restlichen Ort nicht und der ein oder andere spielt zu gern Amor. Aber kann sich Avery wieder auf eine Beziehung einlassen und kann man jemanden wie Cade, der sich bisher immer an unverbindliche Flirts gehalten hat, ernst nehmen?

Der leichtfüßige und gut verständliche Schreibstil der Autorin nimmt einen schnell an der Hand und mit in die Geschichte. Die Figuren sind schön gezeichnet und werden mir als Leser schnell sympathisch. Das Setting in der Kleinstadt mit seinen schrulligen, aber liebenswerten Bewohnern macht einen großen Teil des Charmes der Geschichte aus. Auch die anderen amüsanten Details, wie die Praxistiere tragen ihren Teil dazu bei, dass einem der Roman beim Lesen ein Schmunzeln auf die Lippen zeichnet.

Die emotionale Entwicklung zwischen Cade und Avery ist schön und größtenteils authentisch beschrieben, wenn mich auch Avery mit ihrer Gangart „Ein Schritt vor und drei zurück“ ziemlich Nerven gekostet hat.
Hailey, Averys autistische Tochter ist mir beim Lesen besonders ans Herz gewachsen und ich habe die Darstellung des kleinen Mädchens als sehr glaubwürdig empfunden.

„Redwood – Es beginnt mit einem Blick“ ist eine sehr facettenreicher und liebevoll ausgearbeiteter Liebesroman, der mich trotz der ein oder anderen unnötigen Länge, gut unterhalten hat und dafür von mir 4 Bewertungssterne bekommt.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Die Begierde des Herzogs

Die Begierde des Herzogs
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Und noch einen Liebesroman von Christi Caldwell habe ich im Urlaub verschlungen

In „Die Begierde des Herzogs“ sinnt Edmund Deering, Marquis of Rutland auf Rache und dazu möchte er das Leben der Frau ...

Und noch einen Liebesroman von Christi Caldwell habe ich im Urlaub verschlungen

In „Die Begierde des Herzogs“ sinnt Edmund Deering, Marquis of Rutland auf Rache und dazu möchte er das Leben der Frau ruinieren, die ihm einst das Herz gebrochen hat. Der Weg dazu soll über die Nichte der Dame führen und eine der besten Freundinnen der jungen Frau, Phoebe Barrett scheint das perfekte Werkzeug, um die Rachepläne zu verwirklichen.

Phoebe Barett ist eine quirlige junge Frau, die die schrägen Blicke der besseren Gesellschaft dank der skandalösen Lebensweise ihres Vaters, gewöhnt ist. Sie lässt sich von der vorgefassten Meinung ihrer Mitmenschen nicht verunsichern und die erste Begegnung mit dem Marquis of Rutland lässt sie erkennen, dass sie eine verwandte Seele vor sich hat. Sie schlägt alle gut gemeinten Ratschläge ihrer Freundinnen in den Weg und riskiert Begegnungen mit Edmund, die sie Beide unweigerlich näher zueinander bringt.

Edmund sieht sich durch Phoebe mit Gefühlen konfrontiert, die er schon lange für abgestorben hielt und sein Gewissen lässt ihm keine Ruhe mehr. Ist seine Rache wirklich alles wert?

Bei diesem Roman von Christi Caldwell habe ich – ehrlich gesagt – etwas gebraucht, bis ich mit der Geschichte warm geworden bin. Die Protagonisten haben es mir nicht allzu einfach gemacht, wobei mir Phoebe noch sympathischer war als Edmund. Den männlichen Protagonisten habe ich in seinem Streben nach Rache nicht so wirklich verstanden, so hat sich mir bis zum Ende des Buches der Grund für die Rache nicht wirklich erschlossen bzw. das Ganze hatte leider einen etwas „kindischen“ Anstrich und hat der Geschichte einen etwas schalen Beigeschmack verliehen.

Phoebe bildet den positiven Gegenpart zu Edmund, wobei mir auch hier ein wenig zu viele Plattitüden bemüht werden und die Figur daher etwas eindimensional bleibt.

Für zwischendurch lässt sich diese Geschichte sicherlich gut lesen, aber die Versuchung sich anderen Dingen zu widmen, war für mich während des Lesens einfach zu groß und so gibt es von mir „nur“ 3 Bewertungssterne.