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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2017

Osteraugen

Osteraugen
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das neuste Werk von Raphael Müller „Osteraugen – In deinem Licht sehen wir das Licht“ lesen.

Ich kenne von dem Autor die Buchreihe um die fantastischen Abenteuer der ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das neuste Werk von Raphael Müller „Osteraugen – In deinem Licht sehen wir das Licht“ lesen.

Ich kenne von dem Autor die Buchreihe um die fantastischen Abenteuer der Zwerge Asa & Gasa, die ich sehr gerne gelesen habe.

Das Buch „Osteraugen“ thematisiert die biblische Ostergeschichte, die jeder von uns mindestens ein Mal im Religionsunterricht gehört hat.

Raphael Müller nähert sich der bekannten Geschichte dabei aus verschiedenen Richtungen und erzählt in über 20 kurzen Geschichten bzw. dem ein oder anderen Gedicht von den Ereignissen von Karfreitag bis Ostern. Dabei lässt er Menschen, Tiere und Gegenstände zu Wort kommen, die ihre ganze eigene Sicht auf die Ereignisse haben bzw. diese ganz unterschiedlich erlebt haben.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann mich gar nicht entscheiden, welche Geschichte mich dabei am meisten berührt hat. Der Ideenreichtum, das Einfühlungsvermögen des Autors und seine Fähigkeit sich in ganz unterschiedliche Personen, ihre Gefühle und Gedanken hinein zu versetzen hat mich tief beeindruckt. Gerade die Geschichten aus Sicht von Judas als Verräter, Jesus Mutter Maria, dem römischen Staathalter Pontius Pilatus und verschiedener Jünger wirken auch noch lange nach dem Lesen nach und machen deutlich wie viele Facetten sich hinter der eigentlich so bekannten Ostergeschichte verbergen.

Veröffentlicht am 14.04.2017

The Rough - Dunkle Symphonie

The Rough - Dunkle Symphonie
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Mit „The Rough – Dunkle Symphonie“ startet die „Secrets of a Rockstar“-Reihe von Cecilia Tan.

Ricki Hamilton und ihre Schwester Gwen sind die Erbinen eines riesigen Vermögens und gehören zum Hollywood-Adel. ...

Mit „The Rough – Dunkle Symphonie“ startet die „Secrets of a Rockstar“-Reihe von Cecilia Tan.

Ricki Hamilton und ihre Schwester Gwen sind die Erbinen eines riesigen Vermögens und gehören zum Hollywood-Adel. An das Erbe ihres Großvaters sind Bedingungen geknüpft und zum Erbe gehört nicht nur materieller Reichtum sondern auch die Führung eines exklusivem Privatklubs, der seinen Mitgliedern einen Platz bietet, wo keine prickelnde Fantasie unerfüllt bleibt.

Ricki steht seit sie mehr über den Tod ihrer Mutter erfahren hat, dem Thema SM skeptisch gegenüber und überhaupt hat sie bei allen beruflichen und privaten Verpflichtungen gegenüber dem Familienimperium keine Zeit für amouröse Verwicklungen. Als sie im Rahmen der Grammy-Verleihung auf den Rockstar Axel trifft, kann sie sich dessen Ausstrahlung nicht entziehen und aus einer spaßig gemeinten Entführung wird ein prickelndes Intermezzo, dass weder Ricki noch Axel vergessen können.

Mir hat der Einstieg in die Reihe gut gefallen. „The Rough – Dunkle Symphonie“ verbindet angesagte Romance-Themen wie Rockstars und BDSM mit einer unterhaltsamen Lovestory. Die Charaktere tragen das ihre zum Unterhaltungswert der Geschichte bei und lassen keine Langeweile ankommen. Das erotische Prickeln nimmt seinen Platz in der Handlung ein, dominiert diese aber nicht zu sehr und lässt den Protagonisten damit Platz für eine gewisse emotionale Entwicklung, die ich gerne verfolgt habe.

Nun bin ich gespannt auf den 2. Teil der Reihe, der im Juni an den Start geht und in der Rickis kleine Schwester Gwen ihre Geschichte bekommt.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Die Rosen in Annas Garten

Die Rosen in Annas Garten
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das zauberhafte Büchlein „Die Rosen in Annas Garten“ von Rainer Haak entdecken.

Anna ist eine ältere Dame, die zufrieden in ihrem Haus am Fluss lebt und ihr ganzer ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das zauberhafte Büchlein „Die Rosen in Annas Garten“ von Rainer Haak entdecken.

Anna ist eine ältere Dame, die zufrieden in ihrem Haus am Fluss lebt und ihr ganzer Stolz ist ihr wunderschöner Rosengarten. Hier verbringt sie das ganze Jahr viel Zeit, schöpft daraus Kraft und Frohsinn und ist immer für einen guten Ratschlag zu haben.

Ich mochte Anna sehr. Die ältere Dame erteilt ihre Ratschläge oft mit einem Zwinkern und einem verschmitzten Lächeln, was auch mich zum Schmunzeln gebracht hat.

Die kurzen Geschichten sind meist nur ein oder zwei Seiten lang und schenken mir beim Lesen ein Lächeln, bringen mich zum Nachdenken und entlocken mir oft ein Schmunzeln. Die unterschiedlichen Botschaften wirken auch nach dem Lesen noch lange nach und hinterlassen ihre Spuren im Herzen.

Mit „Die Rosen in Annas Garten“ beschwört der Autor die Schönheit des Lebens und macht uns diese durch Anna und ihre Aussagen wieder bewusst. Manches nehmen wir zu ernst im Leben und mit einem offenen und lachenden Herzen lebt es sich gleich viel leichter.

Das Buch bietet sich mit seinen kurzen Geschichten zum „immer wieder in die Hand nehmen“ und „immer wieder neu entdecken“ an.

Die farbigen & wunderschönen Illustrationen von Sabine Waldmann-Brun geben Anna und ihrem Garten ein sympathisches Gesicht und runden das Gesamtwerk perfekt ab.

Von mir gibt es 5 Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 27.03.2017

1000 Peitschenhiebe

1000 Peitschenhiebe
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Eine Rezension hat mich auf „1000 Peitschenhiebe“ aufmerksam werden lassen.

Die Streitschrift versammelt auf etwas über 60 Seiten vierzehn Texte von Raif Badawi. Der saudi-arabische Blogger hat seine ...

Eine Rezension hat mich auf „1000 Peitschenhiebe“ aufmerksam werden lassen.

Die Streitschrift versammelt auf etwas über 60 Seiten vierzehn Texte von Raif Badawi. Der saudi-arabische Blogger hat seine Gedanken über Politik, Religion und Freiheit geäußert und wurde dafür 2012 in Saudi-Arabien zu 1000 Peitschenhieben, einer hohen Geldstrafe und zehn Jahren Haft verurteilt. Seine Frau musste mit den drei Kindern nach Kanada fliehen.

„Ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, eine Lesart des Liberalismus in Saudi-Arabien zu finden und meinen Teil zur Aufklärung meiner Gesellschaft beizutragen. Ich habe versucht, die Mauern der Unwissenheit niederzureißen, die Heiligkeit des Klerus zu brechen, ein wenig Pluralismus zu verbreiten und Respekt vor Werten wie Ausdrucksfreiheit, Frauenrechten und den Rechten von Minderheiten und Mittellosen in Saudi-Arabien.“ (Vorwort – Brief aus dem Gefängnis)

Mit Hilfe von Raif Badawis Frau hat Constantin Schreiber als Herausgeber die Texte rekonstruiert, da diese leider nicht vollständig erhalten sind und behutsam übersetzt.

Das Büchlein erscheint als Non-Profit-Projekt zugunsten des Autors.

Zu sagen, was man denkt ist Ausdruck der persönlichen Meinungsfreiheit und für uns, die wir in einem demokratischen Staat leben eine Selbstverständlichkeit. Wenn man ganz natürlich mit diesem Privileg aufgewachsen ist, erscheint es einem als etwas Alltägliches und gar nicht so besonders.

Das Schicksal von Raif Badawi macht mir deutlich, dass ich meine Freiheit im Denken und Handeln gar nicht hoch genug wertschätzen kann, diese nicht selbstverständlich ist und auch ich in einer Demokratie Tag für Tag für diese Werte einstehen muss.

Veröffentlicht am 24.03.2017

Schwarze Flaggen

Schwarze Flaggen
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Schwarze Flaggen: Der Aufstieg des IS und die USA“ lesen.

Durch unzählige Gräueltaten und grausame Attentate im arabischen Raum und auch im restlichen Europa hat ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Schwarze Flaggen: Der Aufstieg des IS und die USA“ lesen.

Durch unzählige Gräueltaten und grausame Attentate im arabischen Raum und auch im restlichen Europa hat sich die terroristische Vereinigung „IS“ (Islamischer Staat) weltweit einen Namen gemacht. Und bei allem Entsetzen geht für manche Menschen von den terroristischen Schlächtern eine Faszination aus, der sie sich nicht entziehen können. Wie lässt es sich sonst wohl erklären, dass sich weltweit immer wieder Menschen finden, die sich und andere bereitwillig im Namen des IS in den Tod reißen?

Der Autor Joby Warrick ist als Journalist bei der Washington Post tätig und spürt in „Schwarze Flaggen“ den Wurzeln des IS nach und versucht aufzuzeigen, wie es so kommen konnte, wie es gekommen ist und auch welche nicht unerhebliche Rolle die Vereinigten Staaten von Amerika dabei gespielt haben.

Das zugegeben sehr komplexe Thema bereitet der Autor mit seinem Schreibstil verständlich auf und so kommt man beim Lesen gut voran.

Das ganze Buch gliedert sich in 3 Abschnitte. Buch I erzählt vom Aufstieg Abu Mus’ab az-Zarqawi, einem jordanischen Terroristen, der Al-Qaida im Irak gründet. Mit Buch II verschiebt sich der Blickwinkel auf den Irak, die Rolle der USA dort, das Bemühen Zarqawis das Land in einen Bürgerkrieg zu stürzen und Buch III rückt die Ereignisse in Syrien, die das Land in einen grausamen Bürgerkrieg stürzen werden und die Erben Zarqawis, die sich neu im IS formieren und eine bislang ungekannte Terrorwelle los treten, die die Welt bis heute in Atem hält, in den Fokus.

Ich habe ein wenig gebraucht bis ich mit der Erzählweise des Buches zurecht gekommen bin. Der Autor beschreibt seine Erkenntnisse auf den ersten Blick nicht klar strukturiert bzw. anhand einer eindeutigen Zeitlinie und damit linear, wie man das von anderen Sachbüchern kennt. Der Schreibstil erinnert eher an einen Thriller oder einen Roman. Es finden sich gerade zu Beginn recht viele Zeitsprünge, die auf den ersten Blick etwas willkürlich anmuten und immer wieder verschiedene Personen und ihre Geschichte bzw. Hintergründe ins Scheinwerferlicht rücken. Hat man sich erstmal daran gewöhnt ist der rote Faden im Aufbau trotz mancher Schlenker und Zeitsprünge gut zu erkennen und es zeichnet sich ein hochgradig komplexes Gesamtbild ab.

Ein kleiner Minuspunkt ist für mich, dass ich mir angesichts der Fülle der Informationen und diversen Details nicht alles auf Anhieb merken konnte und ab und an zurückblättern musste, wobei die romanhafte Erzählweise das Auffinden von gesuchten Informationen nicht wirklich einfach machte. Und obwohl es umfangreiche Anmerkungen zum Buchinhalt gibt, waren diese nicht wirklich hilfreich, da sich die betreffenden Textstellen nicht auf den ersten Blick erschlossen haben. Neben der Angabe des Kapitels und der Buchseite hätte ich mir hier eine klare Kennzeichnung im Text gewünscht.

„Schwarze Flaggen“ bekommt von mir 4 Bewertungssterne, da mich das Buch für ein Sachbuch gut unterhalten hat, ich viel gelernt und erfahren habe.