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Veröffentlicht am 27.03.2020

Ich hatte mir mehr versprochen

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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Annika verschwand vor 16 Jahren spurlos. Ein sogenannter Cold Case. Doch nun gibt es Hinweise an einem aktuellen Tatort. Der Valby Mann überfällt am frühen Morgen Frauen in ihren Häusern und tötet sie ...

Annika verschwand vor 16 Jahren spurlos. Ein sogenannter Cold Case. Doch nun gibt es Hinweise an einem aktuellen Tatort. Der Valby Mann überfällt am frühen Morgen Frauen in ihren Häusern und tötet sie oft.Tess Hjalmarsson ist Expertin für Cold Case und wird zu dem Fall hinzugezogen.

Der Auftakt zur "Cold Case" Serie von Tina Frennstedt hat mich eher enttäuscht. Das Buch beginnt spannend, aber bereits nach wenigen Seiten war diese Spannung schon verflogen. Die Autorin ergeht sich förmlich in Beschreibungen des Privatlebens von Tess und beschreibt alles so akribisch, so genau will man es gar nicht wissen. Dies hat leider über Längen immer wieder die Spannung herausgenommen. Der Cold Case selbst wird immer wieder lediglich in kurzen Abschnitten erwähnt, welche jedoch durchaus spannend waren. Um ehrlich zu sein waren diese Abschnitte und die Beschreibungen der aktuellen Überfälle das spannendste hier. Von Spannungsbogen möchte ich hier nicht reden - eher von Spannungswellen, denn es ist hier leider ein stetiges auf und ab zwischen Spannung und Langeweile. Tess als Charakter ist interessant, aber auch nicht überragend im Gedächtnis bleibend. Die Idee, die hinter diesem Buch steckt hat eindeutig Potential. Leider wurde das hier nur unzureichend umgesetzt. Hier hatte ich eindeutig mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Der doppelte Hirsch

Himmel, Herrgott, Hirschgeweih
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Ein grausiger Fund nach dem Feuerwehrfest erschüttert das beschauliche Dorf Eichenberg. Hauptbrandmeister Wimmer wird mit heruntergelassener Hose tot aufgefunden. Aufgespießt vom Geweih eines Hirschen. ...

Ein grausiger Fund nach dem Feuerwehrfest erschüttert das beschauliche Dorf Eichenberg. Hauptbrandmeister Wimmer wird mit heruntergelassener Hose tot aufgefunden. Aufgespießt vom Geweih eines Hirschen. Polizeiobermeister Hirsch, Neu-Eichenberger aus München, hat nun mit der sturen Dorfbevölkerung zu kämpfen. Um von ihnen etwas zu erfahren, sieht Hirsch nur einen Ausweg: Er benötigt die Hilfe von Pfarrer Meininger und dessen Haushälterin Maria.

"Himmel, Herrgott, Hirschgeweih" ist ein perfekter Dorfkrimi. Fanny König vereint hier alles. Die Dorfgemeinschaft ist absolut vielfältig an Charakteren. Man hält zusammen, bewahrt die Geheimnisse vor dem Neuling. Und an Geheimnissen mangelt es hier nicht. Was hier so nach und nach von Hirsch, Meininger und Maria ans Tageslicht geholt wird, ist schon sehr kriminell. Die drei ungleichen Ermittler sind mir sofort ans Herz gewachsen. Zu sympathisch sind sie mit ihren Eigenarten. Besonders gelungen ist die Entwicklung der Freundschaft zwischen dem Duo Pfarrer/Haushälterin und dem Neuling Hirsch. Die Situation von Hirsch ist halt typisch - als Neuling im Dorf bekommt er keinen Anschluss. Auch das Dorfleben mit seinen traditionellen Festen wird hier so schön beschrieben, daß man fast meint mittendrin zu sein. Man sitzt förmlich mit an der Bierbank. Die Spannung ist nicht atemberaubend hoch, sondern eher unterschwellig vorhanden, bis es zum Schluß für Meininger und Maria um Leben und Tod geht. Geschrieben ist das Buch wunderbar leicht und fröhlich mit genau dem Humor, den man bei einem Dorfkrimi erwartet. Zu schön sind die immer wieder eingestreuten Szenen und Dialoge, die dem Leser die Lachtränen in die Augen treiben. Dabei wird es aber nie albern! Hier stimmt die Dosierung.

Für mich ist das Buch absolut lesenswert und ich hoffe sehr, daß Meininger, Maria und Hirsch noch viele Abenteuer zusammen erleben werden!

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Ein Kunstwerk!

Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd
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Ein einsamer Junge, ein kuchenliebender Maulwurf, ein Fuchs und ein Pferd schließen sich nach und nach einander während einer Reise an. Alle fühlen sich von der Welt im Stich gelassen, geben sich gegenseitig ...

Ein einsamer Junge, ein kuchenliebender Maulwurf, ein Fuchs und ein Pferd schließen sich nach und nach einander während einer Reise an. Alle fühlen sich von der Welt im Stich gelassen, geben sich gegenseitig Halt und Trost.

"Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd" aus der Feder von Charlie Mackesy hat mich schlicht verzaubert. Die Geschichte klingt so simpel - und es ist daraus ein bewegendes, tröstendes Buch entstanden. Man schlägt dieses Buch auf - und versinkt in einer Welt voller Liebe und Freundschaft. Zu Beginn führt der Autor den Leser in seine Welt ein. Man erfährt Hintergründe zu den Charakteren und liebt sie sofort. Dann beginnt die Reise. Die vier Charaktere geben sich trotz ihrer Unterschiede Halt und trösten sich gegenseitig. Jede Seite beinhaltet eine wunderschöne Tuschezeichnung, die zum Teil als Skizze, zum Teil als Aquarell abgedruckt ist. Selbst der Text wurde in Tusche geschrieben und besticht durch eine außergewöhnliche, geschwungene Schreibschrift. Jedes Zeichnung wird hier durch einen liebevollen Dialog der abgebildeten Charaktere oder aber durch einen Spruch bereichert. Und diese Texte haben es in sich. Sie sind tiefgründig, regen zum Nachdenken an und gehen direkt ins Herz. Aus ihnen kann man Lehren über das Leben ziehen und sich in schlimmen Situationen trösten lassen. Sie bauen den Leser seelisch auf und wirken wie eine Umarmung.

Dieses Buch ist ein Highlight. Sowohl inhaltlich, als auch äußerlich ein Kunstwerk und eine Perle der Literatur!

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Zum Träumen und Wohlfühlen

Verliebt im Café Inselglück
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Hannah übernimmt nach dem Tod der Eltern deren Pension auf Amrum. Ihr Traum ist es, daraus ein Café zu machen. Als sie ein Backbuch ihrer Großmutter findet, nimmt sie dies als Fingerzeig des Schicksals ...

Hannah übernimmt nach dem Tod der Eltern deren Pension auf Amrum. Ihr Traum ist es, daraus ein Café zu machen. Als sie ein Backbuch ihrer Großmutter findet, nimmt sie dies als Fingerzeig des Schicksals und gestaltet das Café Inselglück nach ihren Vorstellungen. Doch ihr Verlobter stellt sich dagegen und Hannah muß ihr Privatleben neu ordnen.

Susanne Oswald hat mit "Verliebt im Cafe Inselglück" einen absoluten Wohlfühlroman geschrieben. Der Roman liest sich sehr gut. Die Autorin verfügt über einen sehr schönen leichten Schreibstil, durch den sich das Buch flott lesen läßt. Auch bekommt man durch die Beschreibung des Insel wahrlich Urlaubsfeeling. Ebenso wie die Landschaft sind auch die Charaktere gut dargestellt und wirken reell. Hier ist keiner aalglatt, alle haben ihr Päckchen zu tragen. Sie alle haben ihren eigenen, speziellen Charakter, müssen sich arrangieren und ihre Probleme irgendwie in den Griff bekommen. Dadurch, daß z. B. auch das Thema Umweltschutz eine wichtige Rolle spielt, erhält das Buch noch etwas Aussagekraft. Für dieses Genre ist das schon recht ungewöhnlich.

Ein Roman, der sich perfekt zum Entschleunigen eignet!

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Serie mit Suchtfaktor

Café Engel
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Auch im Jahr 1959 geht es im Cafe Engel turbulent zu. Hilde kämpft um das Überleben des Cafés und will einige Neuerungen einführen, doch ihre Eltern sträuben sich mal wieder. Auch in ihrer Ehe hat Hilde ...

Auch im Jahr 1959 geht es im Cafe Engel turbulent zu. Hilde kämpft um das Überleben des Cafés und will einige Neuerungen einführen, doch ihre Eltern sträuben sich mal wieder. Auch in ihrer Ehe hat Hilde Probleme. Während sie in Wiesbaden das Café leitet, arbeitet ihr Ehemann in seinem Weinberg. Als Jean-Jacques die hübsche Simone bei sich arbeiten läßt, sieht Hilde rot. Luisa muß eine harte Zeit durchstehen. Ihr Fritz hat ein Geheimnis vor ihr und Luisa ist tief gekränkt. Sogar Swetlana muß einen schweren Weg gehen. Sie hat große Probleme ihren Sohn Mischa loszulassen. Sie kann nicht akzeptieren, daß aus ihrem kleinen Mischa ein junger Mann geworden ist, der seinen Weg gehen muß. Doch die Familie steht fest zusammen und meistert gemeinsam die Schwierigkeiten, obwohl sich bereits neue Probleme abzeichnen...

Auch im dritten Teil der Geschichte um das Café Engel ist es Marie Lamballe wieder gelungen wunderbar liebevoll und einfühlsam zu schreiben. Man kann sagen, daß es in diesem Buch menschelt. Dadurch ist der Leser nicht nur Beobachter in dieser Geschichte, nein, er steckt mittendrin und ist voll dabei. In den Personen kann man sich oft selbst erkennen oder auch einen Freund oder Bekannten. Es ist schön zu lesen, daß hier keine Helden ihren Auftritt haben. Es sind ganz normale Menschen mit Schwächen und Fehlern, die einem so richtig ans Herz wachsen. Nebenbei erlebt man die Zeit des Neunanfanges in den 50er Jahren. Der Mut der jungen Generation etwas Neues aufzubauen, auch gegen den Rat der Älteren, ist zu bewundern.

In diesem Buch wird die Geschichte der Familie Koch und ihrem Café in einer so schönen und erfrischenden Sprache weitererzählt, daß man nach einer Fortsetzung fast süchtig wird.

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