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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2018

Märchenhaft

EDELFA UND DER TEUFEL
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Es herrscht Krieg zwischen den Königshäusern Valois und Habsburg, das Land wird von den Franzosen belagert. Edelfa macht sich währenddessen auf die Reise zu ihrem zukünftigen Ehemann. Sie wird gefangen ...

Es herrscht Krieg zwischen den Königshäusern Valois und Habsburg, das Land wird von den Franzosen belagert. Edelfa macht sich währenddessen auf die Reise zu ihrem zukünftigen Ehemann. Sie wird gefangen genommen und als Sklavin verkauft. 

Auch der gräfliche Sohn Lauro und seine Gefährten geraten in Gefangenschaft und endet, wie Edelfa, als Sklave bei Graf Emanuele. 

Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten mit der Sprache. Sie orientiert sich sehr an dem damaligen Sprachgebrauch. Einerseits ist dies gut und läßt den Leser tiefer ins Geschehen abtauchen, andererseits braucht man eine gewisse Eingewöhnungszeit. Die Handlung ist spannend, jedoch kommen immer wieder zwischendurch Passagen, die mich nicht wirklich begeistern konnten. Dadurch zog sich das Buch dann stellenweise sehr in die Länge. Ein gewisses Märchengegühl kommt auf, wenn der Teufel mitspielt. Das ist dann schon wieder etwas besonderes und verleiht dem Buch den gewissen Kick.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Die Entdeckung des Jahres!

Die Ärztin: Das Licht der Welt
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Ricarda wächst auf Schloß Freystetten auf. Ihr Vater ist dort Gärtner und ihre Mutter Köchin. Obwohl Ricarda intelligent und wissbegierig ist, hat sie als Mädchen im Jahr 1876 wenig Möglichkeiten ihr Leben ...

Ricarda wächst auf Schloß Freystetten auf. Ihr Vater ist dort Gärtner und ihre Mutter Köchin. Obwohl Ricarda intelligent und wissbegierig ist, hat sie als Mädchen im Jahr 1876 wenig Möglichkeiten ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Als sie die Enkelin des alten Grafen vor dem Ertrinken rettet, ändert sich ihr Leben schlagartig. Sie darf mit Komtess Henriette nach Berlin fahren, damit sie dort eine gute Schulbildung bekommt. Die Komtess ist eine der ersten weiblichen Ärzte in Deutschland und behandelt in Berlin die Damen der Gesellschaft. Ricarda ist begeistert von dem Gedanken, daß sie auch einmal Ärztin werden könnte. Sie sieht aber auch das Elend abseits der noblen Straßen von Berlin. In ihr reift der Plan, genau diesen armen Leuten zu helfen. Da sie in Deutschland als Frau nicht studieren darf,  müßte sie in die Schweiz fahren, um sich ihren Traum zu erfüllen. Die Entscheidung fällt ihr schwer, denn sie hat sich inzwischen in einen Medizinstudenten verliebt. Kann die Liebe der jungen Leute diese Trennung aushalten?


Dieses Buch ist ein flammendes Plädoyer für die Gleichberechtigung der Frauen. Es ist traurig, wie lange die Menschheit gebraucht hat um festzustellen, daß Frauen gleichwertige Menschen sind. Der modernen Frau von heute werden sich wahrscheinlich die Nackenhaare sträuben, wenn sie die Meinung einiger Herren in diesem Buch lesen muß. Das Schlimmste aber ist, daß die meisten Frauen diese Meinung noch unterstützen. Man erlebt hier den Kampf um Anerkennung durch die Charaktere Henriette und Ricarda wirklich hautnah.  Dies alles ist Helene Sommerfeld gelungen in eine unheimlich spannende und wunderschöne Geschichte zu verpacken. Besonders bemerkenswert ist es, wie sie es schafft die medizinischen Behandlungen der damaligen Zeit zu beschreiben. Dies gelingt ihr sehr eindringlich und man hat eine deutliche Vorstellung davon, wie die Menschen damals leiden mußten. Da ist man wirklich froh, in der heutigen Zeit zu leben, besonders bei den Zahnbehandlungen. Die Handlung des Romans insgesamt wird nie langweilig. Sie zieht den Leser sofort in seinen Bann und man möchte das Buch gar nicht mehr weglegen. Deshalb freue ich mich schon riesig auf den zweiten Teil!

Veröffentlicht am 02.06.2018

Zauberhaft

Ohne ein einziges Wort
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Sarah und Eddie hatten nur sieben Tage Zeit füreinander - da mußte Eddie verreisen. Sein Versprechen, sich bei Sarah zu melden, löste er nicht ein. Sarah beginnt zu glauben, daß Eddie mit ihr nur gespielt ...

Sarah und Eddie hatten nur sieben Tage Zeit füreinander - da mußte Eddie verreisen. Sein Versprechen, sich bei Sarah zu melden, löste er nicht ein. Sarah beginnt zu glauben, daß Eddie mit ihr nur gespielt hat. Nachdem sämtliche Versuche ihrerseits mit ihm in Kontakt zu treten gescheitert sind, macht Sarah sich auf den Weg nach Los Angeles. Sie findet Eddie - und beide müssen über ihr weiteres Leben entscheiden. 

Mich hat dieser Roman sehr bewegt und berührt. Man kann sich durch die Art, die Personen zu beschreiben absolut gut in Sarah hinein versetzen und teilt ihre Angst, nur ein Spielball gewesen zu sein. Allerdings benötigt man etwas Geduld - der Anfang ist ein wenig zäh und langatmig. Jedoch hatte ich trotzdem nie das Gefühl, daß ich nicht weiterlesen möchte. Dafür wiederum ist die Geschichte einfach zu schön!

Veröffentlicht am 30.05.2018

Tolle Serie

Das Grab unter Zedern (Ein-Leon-Ritter-Krimi 4)
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Als das kleine Mädchen Amelie vor einigen Jahren verschwand, war in ihrem Vater schnell der Mörder gefunden. Da jedoch nie eine Leiche gefunden wurde, wurde das Urteil nun aufgehoben. Kurz darauf wird ...

Als das kleine Mädchen Amelie vor einigen Jahren verschwand, war in ihrem Vater schnell der Mörder gefunden. Da jedoch nie eine Leiche gefunden wurde, wurde das Urteil nun aufgehoben. Kurz darauf wird erneut eine Leiche gefunden. Schnell gerät wieder der Vater von Amelie in Verdacht. Dr. Leon Ritter ist jedoch nicht bereit, so schnell an diesen Täter zu glauben. Er vermutet den Täter ganz woanders und macht sich auf die Suche nach ihm. 

Diese Serie überbietet sich selbst mit jedem Buch. Die Handlung ist immer wieder spannend und sehr unterhaltsam. Hier herrscht ein ganz besonderer Stil, der unnachahmlich ist. Die Charaktere sind einfach toll dargestellt, man bekommt ein genaues Bild von ihnen und die bereits bekannten Charaktere entwickeln sich sehr gut und werden mit jedem Buch zu immer engeren Freunden. Man freut sich einfach jedesmal, wenn man wieder etwas von ihnen hört!

Veröffentlicht am 25.05.2018

Zum lachen und nachdenken

Oma wird Oma
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Die 70jährige Suse ist sauer. Ihr Sohn und ihre aufgestylte Schwiegertochter ziehen nach München. Und Suse soll ihr freies Leben in Jever aufgeben und mit ihnen nach München gehen. Allerdings in eine Altenwohnanlage! ...

Die 70jährige Suse ist sauer. Ihr Sohn und ihre aufgestylte Schwiegertochter ziehen nach München. Und Suse soll ihr freies Leben in Jever aufgeben und mit ihnen nach München gehen. Allerdings in eine Altenwohnanlage! Nicht mit Suse! Sie mietet sich eine Wohnung auf Wangerooge und zieht allein dorthin. Doch Ruhe findet sie auch dort nicht. Sie lernt Paul und seine drei kleinen Enkel kennen, sowie Beeke mit den blauen Haaren. Paul ist mit seinen Enkeln komplett überfordert, so daß Beeke und Suse ihm helfen. Und Paul entpuppt sich für Suse als Glücksfall....


Ich liebe dieses Buch! Es ist einfach wunderschön. Regine Kölpin hat einen Roman geschaffen, der sowohl lustig ist, als auch zum nachdenken anregt. Denn bei allem Humor gibt es hier auch einen ernsten Hintergrund. Denn wie schnell streitet man sich grundlos aufgrund eines nichtgeklärten Mißverständnisses? Doch trotz dieses Hintergrundes siegt hier der Humor. Es ist einfach zu lustig, wie Paul von einem Problem ins nächste schlittert. Regine Kölpin hat Charaktere geschaffen, wie es sie wohl überall gibt. Der unbeholfene Opa, die Jugendlichen, die Flausen im Kopf haben und Suse, die in sich gekehrt lebt und am liebsten keinen Kontakt hätte. Es ist hier extrem schön zu erleben, wie sich alle näher kommen und ein richtiges Team werden. Durch den gekonnt Guten Schreibstil fliegt man durch das Buch. Die Beschreibungen Wangerooges sind so schön, man hört richtig die Wellen rauschen, die Möwen schreien und spürt den Sand unter den Füßen!


Für mich ist das Buch eines meiner Jahreshighlights!