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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2024

Das war überhaupt nicht mein Ding

Die Stimme der Kraken
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Vor der Insel Con Dao leben ungewöhnliche Wesen, ähnlich wie Kraken. Ihre Körper formbar und veränderlich und vor allem sind sie Intelligent. Die Einheimischen halten sie für Monster. Ein Großkonzerne ...

Vor der Insel Con Dao leben ungewöhnliche Wesen, ähnlich wie Kraken. Ihre Körper formbar und veränderlich und vor allem sind sie Intelligent. Die Einheimischen halten sie für Monster. Ein Großkonzerne wittert das große Geschäft, die Bewohner der Insel werden evakuiert und ein Wissenschaftsteam, unterstützt vom ersten Androiden der Welt, soll Kontakt zu den Wesen aufnehmen.

"Die Stimme der Kraken" von Ray Nayler ist für mich ein großer Flop. Bezeichnet als "Öko - Thriller" gehört dieses Buch für mich in die Sparte "Science Fiction", mit der ich überhaupt nichts anfangen kann. Mit einem Androiden hätte ich mich noch anfreunden können, aber wenn sich Menschen per Computer hin und her projizieren, ist mir das zu viel. Dafür fehlt mir das Verständnis. Auch mit den Charakteren konnte ich leider nichts anfangen. Zu viele Charaktere mit nicht eingängigen Namen in diversen Handlungssträngen machen das Lesen nicht gerade leicht. Dazu wirkt der Erzählstil einfach nur zäh wie Kaugummi. Die Idee der Handlung hatte mich etwas an "Der Schwarm" erinnert, weshalb ich unheimlich gespannt auf dieses Buch war. Jedoch kommt die Umsetzung bei weitem nicht an diesen Bestseller heran.

Vielleicht sind eingefleischte Science Fiction - Fans von diesem Buch begeistert. Für mich war es definitiv nichts.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Ich hatte mir mehr davon versprochen

Grab tiefer!
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Der Schriftsteller Dietmar ist begeistert: Nach den Pandemiejahren wird er Trauerredner. Bei einem Friedhofsrundgang trifft er auf zwei alte Kollegen, die er zunächst für Grabräuber hält. Doch sie betreiben ...

Der Schriftsteller Dietmar ist begeistert: Nach den Pandemiejahren wird er Trauerredner. Bei einem Friedhofsrundgang trifft er auf zwei alte Kollegen, die er zunächst für Grabräuber hält. Doch sie betreiben ein Bestattungsunternehmen mit kurioses Geschäftsmodell. Zum Discounterpreis werden die Verstorbenen still und heimlich beerdigt - in bereits belegten Gräbern. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes drunter und drüber.. .

Von "Grab tiefer!" hatte ich mir deutlich mehr versprochen. Da mir Dietmar Bittrich bereits bekannt war, hatte ich mit einem sehr humorvollen Krimi gerechnet. Beides traf hier nicht zu. Der Humor war so gut wie gar nicht vorhanden, wirkte wie gewollt und nicht gekonnt. Lachen konnte ich an keiner Stelle. Ebenso habe ich die Krimihandlung und somit die Spannung bis zum Schluß verzweifelt gesucht. Die Charaktere blieben während des ganzen Romanes blaß, es kam keinerlei Bezug zu ihnen auf. Sie waren mir letztendlich komplett egal. Der Schreibstil wirkt wie eine Aneinanderreihung von Erlebnissen, die einfach irgendwie erzählt werden müssen. Dies alles ist sehr schade, denn die Idee hinter der Handlung war klasse - sie hätte nur besser umgesetzt werden müssen.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Das geht absolut gar nicht

Ein Alman feiert selten allein
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Elif, Kind türkischer Gastarbeiter, ist in Deutschland aufgewachsen. Ihr Bild von Weihnachten: geschmückter Baum, leckeres Essen, Geschenke. Bei ihrem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest mit der Familie ...

Elif, Kind türkischer Gastarbeiter, ist in Deutschland aufgewachsen. Ihr Bild von Weihnachten: geschmückter Baum, leckeres Essen, Geschenke. Bei ihrem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest mit der Familie ihres Freundes Jonas wird ihr schnell klar, wie ernst die Bräuche genommen werden.

Aylin Atmaca versucht mit ihrem Buch "Ein Alman feiert selten allein" ein humorvolles Buch über das deutsche Weihnachtsfest aus Sicht einer Türkin zu schreiben. Das Wort "versucht" habe ich hier mit Absicht gewählt, denn es ist tatsächlich nur ein Versuch - und dieser ist gründlich misslungen. Die WhatsApp-Gruppe der Schwiegermutter ist ja noch ganz witzig, aber ansonsten kommt mir dieses Buch vor, als wenn die Autorin absichtlich alles schlecht reden möchte. Sie bedient sich sämtlicher Klischees, die wohl so geballt nirgendwo vorkommen und macht sich völlig unangebracht darüber lustig, was streckenweise schon sehr beleidigend wirkt. Beispiel gefällig? Es werden Weihnachtsplätzchen angeboten, die vor drei Wochen gebacken wurden, da kann man nur hoffen, daß die Magensäure den Schimmelpilz besiegt. Ebenso wird sich über ein Kreuz mit Jesus lustig gemacht. Hier überschreitet die Autorin definitiv eine gewaltige Grenze. Wer als Muslime mit dem Weihnachtsfest und seinen Bräuchen nicht zurecht kommt, muß ja nicht mitfeiern. Aber dann soll er das Fest auch in Ruhe lassen und es nicht verunglimpfen. Was würde wohl passieren, wenn umgekehrt ein Christ ein muslimisches Fest so schlecht machen würde? Wahrscheinlich würde solch ein Buch gar nicht erst gedruckt. Natürlich gibt es in der Schwiegerfamilie auch den Onkel, der rassistisch über Muslime denkt und Sprüche über Elif klopft. Klar, auch dieses Klischee muß erfüllt werden.
Ich hatte vor Jahren schon einmal ein Buch gelesen, in dem es darum ging, daß ein türkischer Arbeiter mit seiner Familie mit dem Weihnachtsfest konfrontiert wurde. Dieses war jedoch tatsächlich witzig und überhaupt nicht gehässig - was man hier nicht sagen kann. Für mich ist dieses Buch eine einzige Beleidigung und geht leider gar nicht.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Sehr enttäuschend

Elternhaus
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Barpianist Tobias Hansen fährt jeden Abend zu einer leerstehenden alten Villa in einem noblen Hamburger Elbvorort. Eines Tages ziehen Yvette Winkler, ihr Mann und die vier Kinder aus Österreich in das ...

Barpianist Tobias Hansen fährt jeden Abend zu einer leerstehenden alten Villa in einem noblen Hamburger Elbvorort. Eines Tages ziehen Yvette Winkler, ihr Mann und die vier Kinder aus Österreich in das Haus. Für Yvette soll es ein Neustart für ihre strapazierte Ehe werden. Tobias Hansen freundet sich mit der Familie an, erteilt den Kindern Klavierunterricht und geht ein und aus, als wenn es das Selbstverständlichste der Welt wäre. Zu spät wird bemerkt, wen die Familie da ins Haus gelassen hat.

Schade, "Elternhaus" von Jennifer Mentges klang so spannend. Leider habe ich mich bei diesem Buch jedoch gelangweilt. Das Buch beginnt mit endlosen Beschreibungen der Familien Winkler und Hansen, deren Handlungen sehr detailliert beschrieben werden. Für mich schon zu detailliert, denn alles möchte ich nun auch nicht so genau wissen. Sympathisch kam dabei dann auch niemand rüber. Trotz dieser Genauigkeit blieben die Charaktere blaß und unnahbar. Mitfiebern? Nein, denn sie waren mir schlichtweg egal. Irgendwie hatte hier jeder einen psychischen Schaden. Egal ob Familie Winkler, Hansen, Haushaltshilfe Consuelo oder Freundin Melanie. Dieses Buch läuft unter dem Genre Thriller, was für mich aber nicht hinkommt. Denn Spannung habe ich bis zum Ende hin vergeblich gesucht. Ich habe gelesen und immer gedacht, daß gleich, auf der nächsten Seite, bestimmt etwas passiert. Das war aber nicht der Fall. Noch nicht einmal das Ende hatte etwas spannendes oder war überraschend. Alles war leider sehr vorhersehbar. Lobenswert jedoch ist die Idee, die hinter diesem Buch steckt. Hier hatte Jennifer Mentges eine richtig gute Idee, die sie mit einem tollen Schreibstil in eine Geschichte gewickelt hat. Nur leider hätte sie da deutlich mehr draus machen können!

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Veröffentlicht am 01.01.2019

Nicht meins

Alchimie einer Mordnacht
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Christian Stern ist der uneheliche Sohn des Bischofs von Regensburg. Er geht nach Prag mit dem Ziel, am Hofe Rudolf II. Karriere zu machen. Als er Nachts betrunken die Leiche eines Mädchen findet, alarmiert ...

Christian Stern ist der uneheliche Sohn des Bischofs von Regensburg. Er geht nach Prag mit dem Ziel, am Hofe Rudolf II. Karriere zu machen. Als er Nachts betrunken die Leiche eines Mädchen findet, alarmiert er die Wachen. Bei der Toten handelt es sich um die Tochter des Hofarztes, die die Geliebte von Rudolf II. war. Christian gerät in Verdacht, wird dann aber mit der Aufklärung des Mordes betraut.

Leider hat mich dieses Buch enttäuscht. Zwar konnte ich mich an die Erzählperspektive aus Sicht von Christian Stern schnell gewöhnen, warm wurde ich mit ihr jedoch nicht. Denn der Schreibstil ist vor allem eines: anstrengend zu lesen. Die Handlung beginnt sehr spannrnd, kann diese aber leider nicht halten, so daß man sich fast schon durch das Buch kämpfen muß.