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Veröffentlicht am 30.08.2023

Düster, bedrohlich und gnadenlos gut

Das finstere Tal
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Ein abgelegenes Tal in den Alpen am Ende des 19. Jahrhunderts. Das Dorf darin ist nur über einen einzigen Pfad erreichbar. Kurz vor Einbruch des Winters, der auch diesen Weg unpassierbar macht, kommt ein ...

Ein abgelegenes Tal in den Alpen am Ende des 19. Jahrhunderts. Das Dorf darin ist nur über einen einzigen Pfad erreichbar. Kurz vor Einbruch des Winters, der auch diesen Weg unpassierbar macht, kommt ein Unbekannter mit seinem Maultier ins Dorf. Er gibt an, er sei Kunstmaler und wolle die Landschaft malen. Doch die Dorfbewohner sind mißtrauisch. Sie trauen generell keinen Fremden und diesem schon gar nicht. Aber der Maler bleibt unauffällig und die Leute beruhigen sich. Er wohnt bei einer Witwe und ihrer hübschen Tochter und geht ihnen bei schweren Arbeiten zur Hand. Die Dorfbewohner werden von einem Großbauern und seinen Söhnen beherrscht, niemand traut sich dagegen aufzubegehren. Doch dann kommt es zu unerwarteten Todesfällen und die Gemeinschaft gerät in Aufruhr. Wer ist der Fremde wirklich und was ist sein Plan?

"Das finstere Tal" ist ein Buch, das aus dem Rahmen fällt. Man muß sich erst an die Sprache gewöhnen und die düstere Stimmung, gewöhnen, die diese Geschichte hervorruft. Doch dann taucht man so richtig in die Geschichte ein und kommt nicht mehr von ihr los. Man spürt ganz deutlich das Mißtrauen der Menschen und auch die Hoffnungslosigkeit, diesem Leben zu entkommen. Da es bis zum Schluß nicht ganz klar ist, welchen Grund der Fremde hat, in diesem Tal aufzutauchen, ist die Spannung zum Greifen nah. Thomas Willmann schickt seine Leser ab und zu in die Vergangenheit, um dies herauszufinden und ist dabei mit der Wahl seiner Worte nicht zimperlich. Aus diesem Grund ist "Das finstere Tal" kein Gute-Laune-Buch, sondern eine ernstzunehmende Lektüre, die in Erinnerung bleibt. Wobei mir am Schluß nicht klar war, ob ich jetzt einen Western, Krimi oder Heimatroman gelesen habe. Ich denke, es war von jedem etwas und alles war hervorragend!

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Ein Mörder wird schachmatt gesetzt

Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
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Im Jahr 1925 bricht in Baden-Baden das Schachfieber aus. Plötzlich sind alle Leute selbsternannte Schachexperten, denn im Kurhaus findet das internationale Schachturnier statt. Auch Alma und ihre Freundin ...

Im Jahr 1925 bricht in Baden-Baden das Schachfieber aus. Plötzlich sind alle Leute selbsternannte Schachexperten, denn im Kurhaus findet das internationale Schachturnier statt. Auch Alma und ihre Freundin Emmi bleiben davon nicht verschont. Doch schnell wird das königliche Spiel für Alma zur Nebensache, denn die Cousine einer Kollegin wird tot in einer Wäschetrommel der Waschanstalt aufgefunden. Die Polizei glaubt an einen Unfall oder an Selbstmord und stellt die Ermittlungen ein. Alma ist aber fest davon überzeugt, daß der Tod der jungen Gertrude etwas mit den Geschehnissen an dem dubiosen Tanzlokal Libelle zu tun hat. Das Mädchen muß dort etwas gesehen haben, das nicht für ihre Augen bestimmt war. Alma schlägt alle Warnungen ihres Freundes Kommissar Ludwig Schiller in den Wind und nimmt beherzt Ermittlungen auf.

Der neue Fall für das "Fräulein vom Amt" mit dem Titel "Spiel auf Leben und Tod" ist auch diesmal wieder ein Fest für die Fans von Alma Täuber und ihren Freunden. Charlotte Blum nimmt das internationale Schachturnier in Baden-Baden im Jahr 1925 als Kulisse für Ihren Krimi. So erfährt der Leser einiges aus dieser Zeit und kann sich bestens darin wiederfinden. Die lebenslustige Art der Hauptpersonen geben dem Roman eine ganz besondere Stimmung. Am liebsten möchte man mit ihnen feiern und lachen. Trotzdem schafft Charlotte Blum es immer, einen Bogen zwischen den heiteren Dialogen und der Spannung eines Krimis zu spannen. Beides kommt nicht zu kurz. Dazu beschreiben die Autorinnen den Zwiespalt der Frauen damals sehr gefühlvoll. Entweder sie entscheiden sich für ihren Beruf oder sie gehen eine Ehe ein. Beides ist nicht möglich! Das ist aus heutiger Sicht kaum zu glauben.
Alles zusammen ergibt ein sehr gutes Buch, das mir großen Spaß beim Lesen bereitet hat.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Der beste Teil der Reihe

Kommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity
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Hauptkommissarin Frederica Moll, sowie ihre Kollegen Christian Lauterbach und Tanja Buchholz müssen eine Cold Case Unit aufbauen. Bisher waren sie sehr erfolglos, doch dann müssen sie den Fall einer unbekannten ...

Hauptkommissarin Frederica Moll, sowie ihre Kollegen Christian Lauterbach und Tanja Buchholz müssen eine Cold Case Unit aufbauen. Bisher waren sie sehr erfolglos, doch dann müssen sie den Fall einer unbekannten weiblichen Leiche, die vor sieben Jahren in einer Baugrube in der Hamburger HafenCity gefunden wurde, lösen. Damals wurde die Frau von niemandem vermisst, doch mit ungewöhnlichen Methoden kann die Identität der Frau geklärt werden - und ein schockierendes Geheimnis kommt ans Licht!

"Kommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity" ist der dritte Teil der Serie von Isabel Bernsmann. Da mir die ersten Fälle bereits zu 100 % gefallen haben, dachte ich nicht, daß eine Steigerung noch möglich ist. Doch - sie ist möglich! Denn dieser dritte Teil ist für mich noch besser! Die Handlung ist von Beginn bis Ende durchgehend spannend. Man verfolgt gebannt die Ermittlungen, merkt deutlich, daß Frederica hier von ganz oben Steine in den Weg gelegt werden und hofft, daß sie sich durchsetzen kann. Immer wieder gibt es Einschübe, die aus der Sicht einer entführten Frau geschrieben sind. Hier weiß man nicht, ob es sich um Szenen aus der Vergangenheit der Leiche handelt, oder ob man es hier mit einem Opfer der Gegenwart zu tun hat. Dies macht die Sache natürlich noch spannender! Ein besonderer Reiz liegt auch in den Querelen des Ermittlungsteams untereinander. Christian hat mit dem Fehler von Frederica noch immer nicht ganz abgeschlossen und als auch noch Fredericas Ex Matthias in die Unit versetzt wird, wird es noch problematischer. Einzig Alfred, Tanjas Dogge, läßt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. An den Krimis von Isabel Bernsmann gefällt mir besonders gut, daß man hier ganz nebenbei Hamburg erkundet. Ich mag diese Stadt sehr und liebe es, durch dieses Buch die verschiedenen Stadtteile zu erleben und dabei noch einiges Wissenswerte zur Geschichte einzelner Bauwerke und Handlungsorte zu erfahren. Das gehört für mich einfach zu einem Krimi mit Regionalität dazu!

Mir hat die Serie bisher sehr viel Freude bereitet, so daß ich sie gern empfehle und hoffe, daß es bis Band 4 nicht mehr allzu lange dauert!

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Gelungener Auftakt

Möwen, Strand und Küstentod - Die verschollene Meerjungfrau
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Die Berlinerin Ulla Sonnenberg fährt zur Kur nach Usedom. Ihrem verwöhnten Ehemann Chris gefällt dies gar nicht - muß er doch seine Socken jetzt selber suchen. Im Kurhotel angekommen muß sie sich ihr Zimmer ...

Die Berlinerin Ulla Sonnenberg fährt zur Kur nach Usedom. Ihrem verwöhnten Ehemann Chris gefällt dies gar nicht - muß er doch seine Socken jetzt selber suchen. Im Kurhotel angekommen muß sie sich ihr Zimmer aufgrund einer Doppelbelegung zunächst mit der jungen Leni teilen, von der Ulla mitbekommt, daß diese privat einige Probleme hat. Als Leni am nächsten Tag spurlos verschwunden ist, macht sich Ulla zusammen mit ihren neuen Usedomer Freunden Klaus und Bernhard auf die Suche nach ihr. Sie erfährt, daß Leni nicht das erste verschwundene Mädchen ist. Ulla gerät unter Streß - und auch Chris gefällt ihre neue Freundschaft zu Klaus und Bernhard gar nicht.

"Möwen, Strand und Küstentod - Die verschollene Meerjungfrau" ist der Auftakt zu einer neuen Serie von Tilda Larsen. Dieser Auftakt ist absolut gelungen! Ulla, Klaus und Bernhard verbreiten richtig viel Spaß! Ulla, die gutsituierte Ehefrau in High Heels, die selbst am Strand nicht auf dieses Schuhwerk verzichten mag und hier einiges lernen muß, sorgt für so manche humorvolle Szene. Klaus und Bernhard, das Usedomer Vater-Sohn-Gespann mit Ecken und Kanten, war mir von Anfang an sympathisch. Und irgendwie mochte ich auch Chris, obwohl er eigentlich der Stinkstiefel von Ehemann sein soll. Er sorgt hier jedenfalls für einige Unruhe und ich hoffe, daß er auch in dem nächsten Buch noch rumstänkern kann. Er würde mir tatsächlich fehlen. Tja, und es gibt noch Bernhardinerdame Gundula - tolpatschig und liebenswert, der eigentliche Star des Buches. Die Handlung bietet durchaus Spannung, auch wenn man hier nicht auf große Action trifft. Trotzdem fesselt die Story, denn das Rätsel um die verschwundenen Frauen zieht den Leser magisch an. Zu undurchsichtig und geheimnisvoll ist das Verschwinden und man hat keinen wirklichen Verdacht, was dahintersteckt. Tilda Larsen nimmt einen mit auf die Insel Usedom, die sie offenbar sehr gut kennt. Denn sie schafft es, die Insel so wunderbar bildhaft zu beschreiben, daß man die Steilküste und den Strand vor Augen sieht, den Sand zwischen den Zehen spürt und die Wellen rauschen hört. Kurz gesagt: Dies Buch ist eine Wohltat und ich empfehle es sehr gern weiter - und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Bullerbü für Erwachsene

Knäcketod
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Ina bricht in Deutschland alle Brücken hinter sich ab, um in Schweden mit ihrer Jugendliebe ein neues Leben zu beginnen. Nur mit ihrem Hund Zeus und wenig Gepäck kommt sie auf dem Bauernhof ihres Geliebten ...

Ina bricht in Deutschland alle Brücken hinter sich ab, um in Schweden mit ihrer Jugendliebe ein neues Leben zu beginnen. Nur mit ihrem Hund Zeus und wenig Gepäck kommt sie auf dem Bauernhof ihres Geliebten Viggo an, doch nichts ist so, wie Ina es sich vorgestellt hat: Es empfängt sie eine sympathische Frau, die sich als Viggos Witwe Agneta vorstellt und der Hof ist eine Wohngemeinschaft für ein paar muntere Senioren. Als der erste Schock überwunden ist und Ina alle Bewohner kennengelernt hat, entschließt sie sich, deren Einladung anzunehmen und bis zum Mittsommerfest zu bleiben. Dann geschehen auf dem Hof merkwürdige Dinge und es kommt zu ungeklärten Todesfällen. Für Ina ist das eine klare Sache, daß sie die Fälle aufklären muß, denn schließlich war sie Buchhändlerin und kennt sich deshalb mit Schweden-Krimis bestens aus!

"Knäcketod" ist ein Schweden-Krimi der ganz anderen Art. Endlich ist der Polizist kein gemütskranker Eigenbrödler hart an der Grenze zum Alkoholiker. Björn Berenz hat stattdessen einen wohltuend heiteren Roman geschrieben. Die Menschen sind fröhlich und verstehen es, ihre Feste zu feiern. Diese Stimmung ist irgendwie ansteckend. Dazu kommt noch die wunderschöne Natur und der Sehnsuchtsort ist perfekt. Doch natürlich hat jedes Paradies seine Schlangen, aber die Menschen halten zusammen und stehen alle Schwierigkeiten gemeinsam durch. Als Krimi hat dieses Buch auch eine gewisse Spannung, aber ebenso auch seine komischen Situationen. Diese Mischung macht großen Spaß und ist die ideale Urlaubsunterhaltung. Der Schluß läßt auf eine Fortsetzung hoffen. Ich wäre sofort dabei!

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