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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2023

Auch dieser Fall überzeugt

Nordlicht - Tod in den Fluten
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Die junge Bankerin Saskia Niekamp geht während eines Kundenevents auf einer Segelyacht bei einem Wendemanöver über Bord. Die Flensburger Förde ist rauh, ihre Leiche wird wenige Tage später an der dänischen ...

Die junge Bankerin Saskia Niekamp geht während eines Kundenevents auf einer Segelyacht bei einem Wendemanöver über Bord. Die Flensburger Förde ist rauh, ihre Leiche wird wenige Tage später an der dänischen Küste angespült. Der vermeintliche Unfall entpuppt sich schnell als Mord. Die deutsch-dänischen Ermittler Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg sehen sich bei ihren Ermittlungen mit Herrschaften der Vorstandsetagen und deren reichen Kunden konfrontiert. Sie entdecken Verbindungen zu einem alten, ungelösten Fall und kommen dadurch der Lösung des Falles immer näher..

"Tod in den Fluten" ist der neueste Teil der "Nordlicht-Serie" von Anette Hinrichs. Diese Serie verliert noch immer nichts von ihrem Charme. Vibeke und Rasmus sind mir mittlerweile sehr vertraut und ich freue mich immer, wenn ich wieder an ihrem Leben teilhaben kann. Natürlich spielt auch hier das Privatleben eine Rolle, jedoch dominiert es nicht die Handlung und findet eher nebenbei statt. Für die Handlung finde ich es jedoch wichtig, daß die Charaktere durch Einblicke ins Private ein Gesicht bekommen. Man fühlt sich ihnen dadurch viel verbundener. Anette Hinrichs ist hier ihrem Stil wieder treu geblieben. Sie schafft es, Spannung zu verbreiten, die geschickt aufrecht gehalten wird und gut unterhält. Gerade die Ermittlungen in den "oberen Etagen" und bei den gut situierten Kunden sorgen hier für das gewisse Etwas. Gleichzeitig siedelt sie die Handlung in der schönen Flensburger Förde an, die den Leser hier so manches Mal tief durchatmen läßt. Bei den Beschreibungen der Landschaft gerät man schon fast ins Träumen und spürt die herrliche nordische Atmosphäre hautnah.

Ein neuer Band dieser herrlichen Serie ist jedes Jahr ein Highlight- so auch diesmal!

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Friesisch herb

Leichenblass im Fass
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Die Friesenbrauerin Gesine Felber ist überglücklich, denn sie hat mit ihrem "Tüdelbräu" den norddeutschen Brauereiwettbewerb gewonnen! Von nun an ist es jedoch vorbei mit der Ruhe in Sünnum, denn die Touristen ...

Die Friesenbrauerin Gesine Felber ist überglücklich, denn sie hat mit ihrem "Tüdelbräu" den norddeutschen Brauereiwettbewerb gewonnen! Von nun an ist es jedoch vorbei mit der Ruhe in Sünnum, denn die Touristen fallen in Scharen in das Dorf ein, um ihr Bier zu trinken. Doch dann wird im Bierfass eine Leiche gefunden, ausgerechnet Gesine wird zur Verdächtigen und ist plötzlich spurlos verschwunden. Tochter Wiebke und die Dorfbewohner machen sich auf die Suche nach ihr und dem wahren Mörder.

Joost Jensen setzt seine Serie um die sympathischen Bewohner Sünnums mit "Leichenblass im Fass" gelungen fort. Wie bereits im ersten Teil der Serie wird man hier mit einem sehr locker-leichten Schreibstil belohnt, bei dem man einfach ganz viel Spaß hat. Man stolpert immer wieder über typisch friesisch-herben Humor, bei dem kein Auge trocken bleibt. Dies und die bildhafte Beschreibung der Region lassen das Buch zu einem wunderbaren Regionalkrimi werden, dem es nicht an Lokalkolorit mangelt. Die Bewohner von Sünnum tun hier ebenfalls ihr bestes für die Authentizität, denn jeder hier hat so seine kleine Macke und Eigenheit. Sie verkörpern den Friesen so, wie man ihn sich vorstellt. Die Handlung ist spannend, auch wenn sie komplett ohne Blutvergießen und wilde Schießereien auskommt. Hier kann man miträtseln und verfolgt so manch falsche Fährte. Auch wenn dies der zweite Teil der Serie ist, kann man mit ihm prima beginnen. Joost Jensen vermittelt die wichtigsten Details sehr geschickt zwischendurch, so daß nie das Gefühl aufkommen wird, etwas verpasst zu haben.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Ein berührender Abschluss

Wunderzeit
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Der Betrieb im Krankenhaus Waldfriede geht nach dem zweiten Weltkrieg unter großen Schwierigkeiten weiter. Als der Westteil Berlins von den Sowjets abgeriegelt wird, muß auch das Personal des Waldfriede ...

Der Betrieb im Krankenhaus Waldfriede geht nach dem zweiten Weltkrieg unter großen Schwierigkeiten weiter. Als der Westteil Berlins von den Sowjets abgeriegelt wird, muß auch das Personal des Waldfriede auf die Rosinenbomber hoffen, um zu überleben. Unter ihnen ist auch die Schwesternschülerin Christina. Als sie mit einem Flüchtlingstreck im Krankenhaus an kam, hat sich Schwester Hanna um das elternlose Mädchen gekümmert. Jetzt möchte Christina Hebamme werden. Doch zuerst muß sie die Erlebnisse ihrer Flucht verarbeiten. Als Christina den Flugzeugmechaniker Peter kennenlernt, verliebt sie sich in ihn. Die zwei jungen Leute planen eine gemeinsame Zukunft. Doch Peter hat einen großen Traum. Als Christina davon erfährt, stockt ihr der Atem, denn dafür muß Peter sich in große Gefahr begeben. Doch nicht nur um Peter muß Christina sich große Sorgen machen!

Mit dem Buch "Wunderzeit - Die Schwestern vom Waldfriede" muß man sich nun leider von dieser packenden Saga verabschieden. Auch diesmal hat Corina Bomann wieder das Gefühl für diese turbulente Zeit ganz lebensnah vermittelt. Zu den schon vertrauten Personen aus dem Krankenhaus geht es diesmal auch um ein Flüchtlingsmädchen. Aus ihrer Sicht erlebt man die unmenschlichen Erlebnisse auf ihrer Flucht aus dem Osten. Das geht sehr unter die Haut. Auch mit den Menschen, die man schon in allen anderen Teilen der Saga begleitet hat, kann man in dieser letzten Geschichte mitleiden. Es ist ein eigenartiges Gefühl, daß diese Personen plötzlich alt geworden sind und ihr Platz durch jüngere eingenommen wird. Ich finde Geschichten von Menschen, die wirklich gelebt haben, immer besonders berührend. Es ist doch schön, daß ein Mensch solche Spuren hinterlassen kann und daß es dann Autoren wie Corina Bomann gibt, die ihren Lesern davon erzählen.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Macht neugierig auf mehr

Kommissarin Moll und die Tote vom Grindel
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Kommissarin Frederica Moll und ihr Partner Christian Lauterbach werden zu einer Leiche in den Grindelhochhäusern gerufen. Eine Frau liegt mit zerschnittenen Pulsadern in ihrer Badewanne. Der Verdacht liegt ...

Kommissarin Frederica Moll und ihr Partner Christian Lauterbach werden zu einer Leiche in den Grindelhochhäusern gerufen. Eine Frau liegt mit zerschnittenen Pulsadern in ihrer Badewanne. Der Verdacht liegt nahe, daß sich die Krebspatientin aus Verzweiflung umgebracht hat. Was Frederica jedoch aufhorchen läßt, ist die Tatsache, daß es am Tatort nichts gibt, womit die Tat hätte vollbracht werden können. Frederica und Christian kommen einem unvorstellbaren medizinischen Skandal auf die Spur.

"Kommissarin Moll und die Tote vom Grindel" ist der Auftakt der Hamburg - Krimiserie von Isabel Bernsmann. Meiner Meinung nach ein sehr gelungener Auftakt! Frederica Moll ist einfach eine richtig taffe Charaktere. Sie geht ihren Weg, läßt sich in keine Schablone pressen und hat eine sehr nachvollziehbare Leidenschaft für Lakritz und andere Süßigkeiten. Privat hat sie es mit ihrer Mutter, die dem Hamburger Adel entstammt nicht leicht und der Selbstmord ihres Vaters, der ebenfalls im Polizeidienst war, nagt noch immer an ihr. Christian Lauterbach ist ein wenig undurchschaubar, man kann nicht so genau einschätzen, wie er zu Frederica steht. Die Handlung ist sehr spannend. Einerseits ermittelt man im Fall des angeblichen Selbstmordes, andererseits verfolgt man den Kleinkriminellen Niels, der versucht, an die großen Bosse heranzukommen. Bei ihm habe ich mich sehr lange gefragt, was er so vor hat. Beide Handlungsstränge haben mich sehr gefesselt. Isabel Bernsmann schreibt ichtig toll und vermittelt das hanseatische Flair schon durch den typischen Hamburger Humor - trocken und derb. Ich mag das sehr! Die Handlungsorte entführen den Leser weg von den touristischen Highlights der Stadt hin zu den Orten, die eher versteckt sind und trotzdem Geschichte haben.

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen und ich empfehle ihn gern weiter!

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Veröffentlicht am 22.07.2023

Eine kleine, aber feine Kurzgeschichte

Der Schwimmer
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Die ehemalige Lehrerin Helen Beamish hatte sich ihren Ruhestand so schön vorgestellt. Sie hatte sich ein kleines Haus an der irischen Küste gekauft und wollte friedlich dort leben. Dummerweise hatte sie ...

Die ehemalige Lehrerin Helen Beamish hatte sich ihren Ruhestand so schön vorgestellt. Sie hatte sich ein kleines Haus an der irischen Küste gekauft und wollte friedlich dort leben. Dummerweise hatte sie ihre Schwester Margaret eingeladen, ein paar Wochen bei ihr zu wohnen. Das war vor drei Jahren und Margaret dachte nicht daran, wieder abzureisen. Also mußte Helen mit der stets mies gelaunten Schwester leben. Doch dieses Wochenende war Margaret zu ihrer Tochter gefahren und Helen saß gemütlich in ihrem Garten. Ein Mann kam die Straße entlang und ging zum Strand. Helen beobachtete ihn, wie er ins Meer ging. Danach mußte sie eingeschlafen sein. Als sie wach wurde, lagen die Sachen des Mannes noch immer am Strand, obwohl schon Stunden vergangen waren. Helen schlug Alarm. Die Polizei suchte mit Booten, doch der Schwimmer blieb verschwunden. Der Fall wurde als tragisches Unglück zu den Akten gelegt. Nur Helen glaubt an ein Verbrechen.

"Der Schwimmer" von Graham Norton ist ein sehr kleines Buch mit einer launigen Geschichte. Man kann dieses Buch ganz einfach in einem Stück durchlesen, da die Geschichte erstens sehr interessant ist und zweitens auch sehr kurz. Dieses Büchlein hat mir großen Spaß bereitet, denn die Personen sind teilweise so kauzig, daß richtig originelle Dialoge den Leser zum Schmunzeln bringen. Graham Norton beschreibt sehr ehrlich, daß auch Menschen im Alter noch ihre Sehnsüchte haben können. Dies macht er sehr einfühlsam und achtet darauf, daß die Situationen nicht ins lächerliche gezogen werden. "Der Schwimmer" hat mir sehr gefallen. Ich habe es sehr bedauert, daß die Geschichte so kurz war und hätte von Helen und Margaret gern noch stundenlang weitergegelesen!

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