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Veröffentlicht am 06.06.2023

Eine junge Frau gibt nicht auf

Spuren einer fernen Zeit
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Als Sophie von Mayden zum ersten Mal das Skelett eines riesigen Dinosauriers im neuen Senckenberg-Museum sieht, ist sie fasziniert. Sie faßt den Entschluss, daß sie auch eines Tages so uralte Knochen ausgraben ...

Als Sophie von Mayden zum ersten Mal das Skelett eines riesigen Dinosauriers im neuen Senckenberg-Museum sieht, ist sie fasziniert. Sie faßt den Entschluss, daß sie auch eines Tages so uralte Knochen ausgraben will. Doch dazu müßte sie Paläontologe studieren und das ist ihr als Frau im Jahre 1907 nicht möglich. Da ihre Mutter von ihr eine baldige Heirat erwartet, erhält sie auch von ihren Eltern keine Unterstützung für ihren "skandalösen" Plan. Doch Sophie gibt nicht auf und mit viel Starrsinn und etwas Glück bekommt sie eine Aushilfsstelle im Museum. Dort trifft sie den jungen Doktoranden Paul Klüver. Er erkennt bald, daß Sophie ehrgeizig und furchtlos ihr Ziel erreichen will. Er nimmt sie mit nach Afrika, wo Sophie mit ihm nach Dinosaurierknochen graben darf. Bald merken sie, daß sie mehr verbindet als die Liebe zu alten Knochen.

Birgit Borchert hat mich mit ihrem Buch "Spuren einer fernen Zeit - Die Senckenberg-Saga" sofort begeistert. Ihre Art, die Geschichte der jungen Sophie zu erzählen, ist sehr erfrischend. Sie beschreibt die einzelnen Personen so lebensnah , daß man gleich ein fertiges Bild von ihnen im Kopf hat. Manche Situationen haben dabei eine gewisse Komik. Die Blauäugigkeit, mit der Sophie an der Ausgrabungsstätte an die Sache herangeht, ist wirklich zum Schmunzeln. Aber auch die Ernsthaftigkeit, mit der sie ihren Plan durchsetzt, ist gut beschrieben worden. Der Roman hat nicht nur gut unterhalten, man hat auch noch etwas dabei gelernt. Die Geschichte des Senckenberg-Museums war sehr interessant. Die Autorin hat dabei sehr gelungen historische Personen mit einer erfundenen Handlung kombiniert. Dieses Buch spricht Dinofans ebenso an wie Leute, die einfach nur ein gutes Buch lesen wollen.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Hochfeiner englischer Krimi

Der Tote in der Dorfkirche
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Daniel Clement ist Pfarrer an der St. Mary's Kirche in dem kleinen englischen Dorf Champton. Seine Mutter Audrey führt ihm den Haushalt und mischt sich auch gerne in seine Arbeit in der Gemeinde ein. An ...

Daniel Clement ist Pfarrer an der St. Mary's Kirche in dem kleinen englischen Dorf Champton. Seine Mutter Audrey führt ihm den Haushalt und mischt sich auch gerne in seine Arbeit in der Gemeinde ein. An Daniels Seite findet man stets die Dackel Cosmo und Hilda. Als Daniel für die Kirche den Anbau einer Toilette plant, ahnt er nicht, welch eine Woge der Entrüstung durch einen Teil der Gemeinde geht. Der andere Teil begrüßt dieses Vorhaben und schon geht der Streit richtig los. Bald darauf wird der Archivar des Landsitzes Champton House tot in der Kirche aufgefunden. Daniel glaubt, daß der Mörder im Dorf zu finden ist und fragt sich, ob dieser Mord etwa mit seinen Umbauplänen zu tun hat. Ist der Archivar etwa bei seinen Recherchen auf ein altes Geheimnis gestoßen und mußte zum Schweigen gebracht werden?

Der Krimi "Der Tote in der Dorfkirche" ist eine Geschichte mit feinem englischen Humor. Richard Coles hat einen Roman geschrieben, der zwar als Krimi daherkommt, aber auch sonst eine launige Geschichte zu bieten hat. Das Dorfleben wird so richtig lebensnah beschrieben, daß mir sofort ein paar Leute aus meinem Umfeld einfielen, die diesen Menschen ähnlich sind. Irgendwann ist mir beim Lesen aufgefallen, daß es eigentlich ziemlich unwichtig ist,wer der Mörder ist. Die Geschichten um die Dorfbewohner mit all ihren Eigenarten sind so herrlich geschrieben, daß sie allein schon für Lesespaß sorgen. Trotzdem war es am Ende doch noch gut, daß der Mörder gefaßt wurde. Schließlich hat man ja einen Krimi vor sich. Für Fans des leisen englischen Krimis im Stil von Inspector Barnaby ist dieses Buch willkommenes Lesefutter!

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Ein furioses Finale

Die Perlenprinzessin. Schwarze Tränen
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Während Ruth mit der "Poerava" Richtung Hamburg unterwegs ist, bereitet ihr Ehemann James Hutton seinen Racheplan an Zechariah Bartlett vor. Auch für Mathias Mensing in Hamburg wird die Schlinge um seinen ...

Während Ruth mit der "Poerava" Richtung Hamburg unterwegs ist, bereitet ihr Ehemann James Hutton seinen Racheplan an Zechariah Bartlett vor. Auch für Mathias Mensing in Hamburg wird die Schlinge um seinen Hals immer enger. Als Ruths Mutter Frieda nach langer, beschwerlicher Reise mit ihrer Gefährtin Anna endlich in Hamburg eintrifft, kann sie einiges über die üblen Tricks des Mathias Mensing aussagen. In Hamburg angekommen muß Ruth nach einem freudigen Wiedersehen mit James nun erfahren, daß ihre Familie durch die Machenschaften des Reeders zerstört wurde. Sofort macht sie sich mit James und ihren treuen Freunden auf die Suche nach ihren Schwestern, die an einen Sklavenhändler verkauft wurden. Auch ihren Bruder Jeremias will sie unbedingt finden, obwohl sie kein Lebenszeichen von ihm hat. Doch auch ihr Todfeind Zechariah Bartlett gibt keine Ruhe. Er heckt einen perfiden Plan aus, um Ruth und James endgültig aus dem Weg zu räumen.

Das Autorenpaar Iny Lorentz beendet ihre Reihe "Die Perlenprinzessin" mit dem fünften Teil "Schwarze Tränen". So wie die vier anderen Bücher dieser Serie ist die Geschichte auch dieses Mal voller Spannung. Sie spannt einen Bogen von der Südsee über Australien, in den Orient und in das Europa zum Ende des 19. Jahrhunderts. Man konnte die Personen fast ihr ganzes Leben begleiten und ihr Schicksal miterleben, so daß man sich ihnen ganz nahe fühlt. Zum Schluß wurde die Handlung etwas unübersichtlich. Zu viele Personen kamen durch die Kinder samt Ehepartner und Kindeskinder dazu. Man verlor dabei schnell den Überblick. Ich bekam den Eindruck, daß die Autoren ihre Geschichte nun schnell zu Ende bringen wollten und dadurch in Eile gerieten. Das tut dem guten Gesamtbild des Romans allerdings nicht weh, denn dieses Finale ist so grandios, daß man leicht darüber hinwegsehen kann.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Besser als Tom Babylon

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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An der Berliner Siegessäule wird auf der Ladefläche eines Kleinlasters eine tote Frau aufgefunden. Auf ihrem Körper wurde die Privatdresse des Bundeskanzlers geschrieben. Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski ...

An der Berliner Siegessäule wird auf der Ladefläche eines Kleinlasters eine tote Frau aufgefunden. Auf ihrem Körper wurde die Privatdresse des Bundeskanzlers geschrieben. Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski wird zusammen mit Art Mayer mit diesem Fall beauftragt. Art Mayer ist berühmt für seine unkonventionelle und oft über die Grenzen herausschießenden Ermittlungsarbeiten. Sie finden heraus, daß es nicht der erste Mordfall dieser Art ist. Beide Frauen wurden ausgeblutet, haben scheinbar keine Verbindung zueinander. Als auch die Frau des Bundeskanzlers spurlos verschwindet, wird die Zeit knapp. Und Art sieht sich plötzlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert.

Marc Raabe hat zwei neue Helden kreiert. Mit "Der Morgen" betreten Art Mayer und Nele Tschaikowski die Thrillerbühne. Beide Charaktere mochte ich sehr gern. Art mit seiner unangepaßten Art, der zugleich rauh und zart ist und Nele, die auch privat ihre Probleme hat. Beide wirken hier sehr authentisch. Die Handlung ist absolut spannend. Immer wieder blickt man in vergangene Geschehnisse rund um eine Gruppe Jugendlicher, klar ist, daß sie hier in der Gegenwart eine Rolle spielen. Doch warum und wer in welcher Rolle - das bleibt bis fast zum Schluß ein spannendes Geheimnis. Gerade durch diese Wechsel wird die Spannung sehr hoch gehalten. Beide Storys haben mich so gefesselt, daß ich das Buch fast nicht mehr zur Seite legen konnte und es trotz des Umfanges schnell gelesen hatte. Was natürlich auch an dem gekonnten Schreibstil von Marc Raabe gelegen hat. Er hat einfach eine unheimlich gute Art, Dinge bildhaft und fesselnd zu vermitteln. Mir persönlich hat dieses Buch übrigens noch deutlich besser gefallen als die Tom-Babylon-Reihe!!

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Ein würdiger Abschluß dieser großartigen Serie

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt
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Die sechs d'Apliese - Schwestern sind in der Ägäis auf der Yacht "Titan" unterwegs, um dem Todestag ihres Adoptivvaters Pa Salt zu gedenken. Auch die siebte der Schwestern, die bis zuletzt verschwunden ...

Die sechs d'Apliese - Schwestern sind in der Ägäis auf der Yacht "Titan" unterwegs, um dem Todestag ihres Adoptivvaters Pa Salt zu gedenken. Auch die siebte der Schwestern, die bis zuletzt verschwunden war, wird erwartet. Als alle an Bord zusammen sind, überreicht der Anwalt der Familie, Georg Hoffmann, jeder Schwester eine Kopie des Tagebuchs ihres Vaters. Sie sollen es sofort lesen, damit sie die Lebensgeschichte ihres geliebten Pa Salt kennenlernen. Jetzt erst erfahren sie seinen wahren Namen. Er erzählt ihnen darin von seiner Kindheit und seiner großen Liebe, aber auch von seinem Todfeind, vor dem er sein ganzes Leben auf der Flucht war. Endlich lernen die Schwestern die Gründe kennen, die zu ihren Adoptionen geführt haben. Nachdem sie das Tagebuch gelesen haben, merken sie, daß ihr Vater große Geheimnisse vor ihnen hatte. Er hat geschwiegen, um sie zu beschützen. Doch dann hält der Anwalt noch eine große Überraschung für die Schwestern bereit und sie müssen sehr stark sein.

"Atlas - Die Geschichte von Pa Salt" ist jetzt also der letzte Teil der Sieben-Schwestern-Saga von Lucinda Riley, der nach ihrem Tod von ihrem Sohn Harry Whittaker vervollständigt wurde. Zu Anfang der Geschichte habe ich wirklich versucht herauszufinden, wer nun welchen Absatz geschrieben hat. Es war zwecklos, man merkt keinen Unterschied. Die Geschichte ist unglaublich spannend und führt die Leser um die ganze Welt. Und wer es romantisch mag, kommt auch auf seine Kosten. Die Lebensgeschichte von Pa Salt geht sehr zu Herzen. Sie ist ein Streifzug durch die unruhige Geschichte Europas. Man bekommt einen Eindruck, wieviel Leid über die Menschen gebracht wurde. Das tut beim Lesen manchmal richtig weh. Sie zeigt aber auch, daß nicht jeder, der Schlimmes erlebt hat, automatisch auch ein böser Mensch werden muß. Auch die sieben Schwestern hat man durch die Bücher sehr gut kennengelernt und konnte sie auf ihren Wegen begleiten. Dieses letzte Buch dieser Serie ist ein Höhepunkt und gleichzeitig ein würdiger Abschluß der Geschichte. Der Abschied tat irgendwie weh!

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