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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2023

Der Autor wird zur Charaktere

Wenn Worte töten
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Daniel Hawthorne und der Autor Anthony Horowitz werden zu einem Literaturfest auf der Insel Alderney eingeladen. Horowitz hat so gar keine Lust dazu, muß sich aber dem Willen seines Verlages fügen. Als ...

Daniel Hawthorne und der Autor Anthony Horowitz werden zu einem Literaturfest auf der Insel Alderney eingeladen. Horowitz hat so gar keine Lust dazu, muß sich aber dem Willen seines Verlages fügen. Als jedoch der Mäzen des Festivals ermordet aufgefunden wird und es nicht bei diesem einen Mord bleibt, müssen Hawthorne und Horowitz sich mit ihren Ermittlungen beeilen- denn der Mörder sitzt genau wie alle anderen noch auf der Insel!

Anthony Horowitz geht auch mit "Wenn Worte töten" den Weg, daß er selbst in diesem Buch eine Rolle spielt. Diese Konstellation hat ihren Reiz noch nicht verloren, ist allerdings auch gewöhnungsbedürftig. Zu schnell vergißt man, daß es sich um einen fiktiven Krimi und nicht um die Realität handelt. Die Grenze dazwischen zerfließt. Wobei dies durchaus als Kompliment zu verstehen ist - denn es zeugt davon, mit welcher Sogwirkung Anthony Horowitz schreibt. Dabei hat er auch wieder einen wirklich spannenden Fall konstruiert, der damit punktet, daß er geschickt und logisch aufgebaut wurde. Man bekommt immer wieder kleine Lösungsteilchen, die erst ganz zum Schluß ein rundes Bild abgeben. Fast wie bei einem Puzzle. Bis dahin bekommt man es mit vielen Irrwegen und Wendungen zu tun, die die Spannung hoch halten!
Übrigens kann man diesen Krimi auch problemlos ohne Kenntnisse der zwei vorherigen Bände lesen!

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Ganz viel Ostseeflair

Grausames Rügen
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Als eine 74jährige Frau erhängt aufgefunden wird, geht die Bergener Kripo von Selbstmord aus. Doch Kriminalhauptkommissar Karsten Schwinka kann daran nicht glauben. Er beginnt undercover seine Ermittlungen ...

Als eine 74jährige Frau erhängt aufgefunden wird, geht die Bergener Kripo von Selbstmord aus. Doch Kriminalhauptkommissar Karsten Schwinka kann daran nicht glauben. Er beginnt undercover seine Ermittlungen in dem kleinen Ort Gratzitz auf Jasmund. Er tarnt sich als Urlauber und stößt in diesem Dorf auf ungeahnte Grausamkeiten. Völlig isoliert muß er alles geben - und sich einer großen Gefahr stellen.

Jens-Uwe Berndt schickt Kommissar Schwinka in seinem Krimi "Grausames Rügen" nun zum dritten Mal auf Mörderjagd. Da die Fälle alle in sich abgeschlossen sind, kann man auch mit diesem Band beginnen. Auch wenn Schwinka sich immer weiter entwickelt, bekommt man hier nie das Gefühl, wichtige Details nicht zu kennen. Der Autor überzeugt auch hier wieder mit einem guten und flüssigen Schreibstil, der den Leser zügig durch das Buch führt und alles wunderbar bildhaft beschreibt. Das kleine Dorf Gratzitz wird hier düster und sehr atmosphärisch dargestellt. Die Bewohner sind allesamt nicht zu durchschauen, haben ihre Geheimnisse und steigern dadurch die Spannung noch mehr. Karsten Schwinka tat mir hier richtig leid. Inmitten dieses Dorfes abgeschnitten von der Außenwelt - da bekommt man schon beim Lesen Beklemmungen. Bei dieser Serie stolpert der Kommissar nicht zufällig über den Mörder, sondern man erlebt tatsächlich ermittlungstechnische Arbeit. Schwinka muß hier gehörig seine Spürnase nutzen. Dies macht die Handlung authentisch und man kann ihr gut folgen. Was mir natürlich wieder sehr gut gefallen hat ist das typische Ostseefeeling. Regionalität wird hier groß geschrieben!

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Gefühlschaos pur

Der Traum vom einfacheren Leben
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Im Sommer geht Sallys Traum endlich in Erfüllung. Sie hat im Fischerdorf Kivik das geerbte Haus in eine Pension umgebaut und jetzt ist die Eröffnung. Die Zimmer werden gut gebucht und ihre Tochter Josefin ...

Im Sommer geht Sallys Traum endlich in Erfüllung. Sie hat im Fischerdorf Kivik das geerbte Haus in eine Pension umgebaut und jetzt ist die Eröffnung. Die Zimmer werden gut gebucht und ihre Tochter Josefin hilft ihr so gut sie kann. Sally und Josefin haben sich wieder angenähert. Für die junge Josefin läuft es gerade nicht so gut. Ihr Traum von einem Bauernhof und dem einfachen Landleben scheint zu platzen, denn die Arbeit wächst ihr und ihrem Verlobten Harald über den Kopf, das Geld geht ihnen aus. Darunter leidet auch ihre Beziehung. Josefin muß sich fragen, wie ihr Leben weitergehen soll. Sallys Mutter Vanja ist zurück nach Kopenhagen gefahren, denn Sally kann und will ihr nicht verzeihen. Doch Vanja sehnt sich zurück nach Kivik. Wird sie den Mut aufbringen und erneut nach Kivik fahren, um sich mit Sally auszusprechen?

Das zweite Buch der Jahreszeiten-Saga "Der Traum vom einfachen Leben" erzählt vom "Sommer" in dem kleinen Fischerdorf Kivik. Anna Fredriksson erzählt die Geschichte der drei Frauen mit herzlichen Worten. Sie stellt jede von ihnen so dar, wie Menschen nun einmal sind: Sie machen Fehler, sind oft eigensinnig und können ihre Fehler schlecht eingestehen. Das trifft ganz besonders auf Vanja zu. Mit ihr konnte ich mich am wenigsten anfreunden. Daß sie immer wieder davonläuft, wenn es Probleme gibt, zeigt sie auch in diesem Buch. Das hat sie wohl auch an ihre Enkelin vererbt. Sally scheint mir da noch am bodenständigsten. Sie zeigt mehr Mut und bekommt ihr Leben in den Griff. Bei dieser Geschichte erscheint es mir wichtig, daß man den ersten Teil dieser Saga kennt. Dann kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und hat Lesespaß.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Spannung in Mückemoor

Traces
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Mückemoor- ein Dorf mitten im Nichts, eine Dorfkneipe und viel Nachbarschaftsgetratsche Hier lebt die Abiturientin Elsa mit Mutter, Stiefvater und Opa Kurt auf dem familieneigenen Gutshof. Ihre besten ...

Mückemoor- ein Dorf mitten im Nichts, eine Dorfkneipe und viel Nachbarschaftsgetratsche Hier lebt die Abiturientin Elsa mit Mutter, Stiefvater und Opa Kurt auf dem familieneigenen Gutshof. Ihre besten Freunde: Pferd Pegasus und Freundin Mieke. Ein ruhiges Leben, bis plötzlich ein Fremder im Dorf erscheint. Leone, der die Spuren seiner vor Jahrzehnten in Mückemoor verschwundenen Großmutter verfolgt. Er verdreht Elsa gehörig den Kopf und sie stellt im Dorf Nachforschungen an. Damit bringt sie nicht nur sich selbst in Gefahr...

"Traces Finde mich" heiß der neue Jugendthriller aus der Bücherschmiede von Regine Kölpin. Man findet sich hier in Mückemoor wieder, einem Dorf, was so richtig typisch für das norddeutsche Nirgendwo ist. Treffpunkt ist die alte Dorfkneipe, hier trifft man sich und teilt den neuesten Dorfklatsch miteinander. Fremde werden mißtrauisch begutachtet und am besten ignoriert. Diese Atmosphäre ist so greifbar, daß man die Spannung zwischen Leone und den Dorfbewohnern richtig spürt. Wobei ich die Dorfbewohner tatsächlich verstehen konnte, denn es passierten mit Leones Erscheinen viele mysteriöse Dinge. Richtig einordnen konnte ich ihn die ganze Zeit nicht. Elsa erschien mir sehr leichtgläubig. Sie glaubt sofort alles, wird erst wach, als sie selbst und ihr Pferd Pegasus in Gefahr geraten. Durch die Handlungsweisen und die Atmosphäre des Dorfes ist das Buch richtig spannend. Dazu kommen die Geheimnisse rund um das Moor. Hier schaudert es den Leser sehr oft! Das Wissen rund um das Moor und vor allem um das Distanzreiten hat Regine Kölpin sehr gut wiedergegeben. Hier merkt man ihre intensive Recherche zu den Themen! Das Buch liest sich leicht und flüssig, ab und zu liest man Worte aus der Sprache der Jugendlichen, die aber doch auch für Erwachsene verständlich sind.

Klare Leseempfehlung für alle Altersgruppen!

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Man braucht Geduld

Erinnere dich!
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Während einer Wanderung mit Freunden verschwindet die Abiturientin Maja spurlos. Ihr Freund Arno hat dieses Erlebnis jahrelang verdrängt, doch beim Abiturtreffen nach 20 Jahren taucht plötzlich Majas Schwester ...

Während einer Wanderung mit Freunden verschwindet die Abiturientin Maja spurlos. Ihr Freund Arno hat dieses Erlebnis jahrelang verdrängt, doch beim Abiturtreffen nach 20 Jahren taucht plötzlich Majas Schwester auf und macht den Vorschlag, die Wanderung gemeinsam zu wiederholen. Für Arno ein Albtraum, denn er hat Maja als Letzter gesehen. Als wenn diese Belastung nicht schon genug wäre, bekommt er unheimliche Botschaften die fordern: Erinnere dich!

"Erinnere dich" von Max Reiter ist ein Thriller, der sich erst zum Schluß hin entwickelt. Zunächst empfand ich die Handlung als zäh, es passierte nichts wirklich spannendes. Einzig einige unheimliche Begebenheiten haben hier noch dafür gesorgt, daß ich durchgehalten habe. Leider wurde durch einige dieser Begebenheiten schon von Anfang an klar, wer hinter Majas Verschwinden steckte. Dadurch war dann auch nur noch die Frage spannend, ob ich mit meiner Vermutung richtig lag Allerdings legt dieser Thriller zum letzten Drittel dann noch einiges an Spannung drauf - durchhalten lohnt sich also, denn es geschieht dann doch noch einiges. Vom Schreibstil her geht es hier sehr solide zu. Max Reiter schreibt sehr vertraut, man kann hier Parallelen zu einem bekannten deutschen Thrillerautor ziehen, dessen Vorname genau wie beim Hauptcharakter Arno lautet.

Ein Thriller mit Luft nach oben!

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