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Veröffentlicht am 14.11.2022

Immer wieder schön

Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord
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Gloucestershire im Jahre 1909. Lady Hardcastle beherbergt den Regisseur und die Schauspieler, die in Little Cotterell ihren Film "Das Verhängnis der Hexe" bewerben wollen. Doch so mancher Dorfbewohnern ...

Gloucestershire im Jahre 1909. Lady Hardcastle beherbergt den Regisseur und die Schauspieler, die in Little Cotterell ihren Film "Das Verhängnis der Hexe" bewerben wollen. Doch so mancher Dorfbewohnern ist von dieser Filmvorführung nicht begeistert - zu tief sitzt der Aberglaube. Nach dem ersten Kinoabend, der trotzdem sehr erfolgreich war, scheint sich der Aberglaube zu bestätigen, denn einer der Schauspieler liegt tot unter dem Vogelbeerbaum - auf ähnliche Weise zu Tode gekommen, wie sein Filmcharakter...

Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord" ist der vierte Fall aus der Feder von T E Kinsey rund um die bezaubernden beiden Damen Lady Hardcastle und ihre Zofe Florence. Auch hier bezaubern die beiden Damen durch ihren für das Jahr 1909 sehr eigenwilligen Stil. Sie machen ihr eigenes Ding und leben ihr Leben so, wie es ihnen gefällt. Man merkt den Standesunterschied gar nicht. Dies gefällt mir wahnsinnig gut und macht für mich den Liebreiz dieser Serie aus. In diesem Buch erfährt man übrigens noch so einiges neu über Lady Hardcastle und ihre Florence. Der Krimi ist sowohl von den Dialogen, als auch vom restlichen Stil an das Jahr 1909 angepasst. Er paßt in die Zeit, ist entspannend unblutig und sehr britisch. Dieser Krimi lebt von seiner behaglichen Atmosphäre, bei der man prima miträtseln kann. Wunderbar war der Aberglaube der Dorfbewohner. Auch dies sehr passend zur Handlungszeit. Dieser, sowie die Dialoge, allen voran die zwischen Lady Hardcastle und Florence, haben hier für ein wenig lockeren Humor gesorgt, der so richtig britisch-trocken ist. Der Autor schafft es, den Leser in die Vergangenheit mitzunehmen. Man sieht die Damen in ihren Kleidern, die Landschaft lädt zum Entspannen ein - hier kann man richtig in der Handlung versinken.
Diese Serie begeistert mich mit jedem Band mehr, so daß ich auf weitere Fälle für Lady Hardcastle und Florence hoffe!

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Bringt ein Stück ostdeutsche Zeitgeschichte näher

Die Sehnsucht nach Licht
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Luisa lebt in Bad Schlema im Erzgebirge. Sie führt dort die Touristen durch das Besucherbergwerk und erzählt ihnen die Geschichten ihrer Heimat. Ihre Familie ist schon seit vielen Generationen mit dem ...

Luisa lebt in Bad Schlema im Erzgebirge. Sie führt dort die Touristen durch das Besucherbergwerk und erzählt ihnen die Geschichten ihrer Heimat. Ihre Familie ist schon seit vielen Generationen mit dem Bergbau verbunden. Sie haben viel erlebt: Gute Zeiten, aber auch Unglücke, bei denen viele Menschen ums Leben gekommen sind. Die Familie rätselt noch heute, was Luisas Großonkel Rudolf zugestoßen sein könnte. Er kam eines Tages nicht von der Arbeit nach Hause und ist seitdem spurlos verschwunden. Man sagt, er sei im Stollen verunglückt, aber seine Leiche wurde nie gefunden. Besonders seine Schwester Irma leidet noch heute unter der Ungewissheit. Um der alten Dame zu helfen, stellt Luisa Nachforschungen an, die in eine Zeit zurückgehen, über die so gut wie gar nicht gesprochen wird. Aber Luisa gibt nicht auf und gibt ihrer Familie endlich die Gewissheit, auf die sie so lange gewartet hat.

Kati Naumanns Buch "Die Sehnsucht nach Licht" hat mich sehr berührt. Sie erzählt darin von einer Welt, die mir total unbekannt war. Das Leben im Erzgebirge, vor allem in der Zeit der DDR, war mir so fremd, als wäre es auf einem anderen Kontinent. Die Menschen haben mich tief beeindruckt. Sie haben fest zusammengehalten und keiner war auf sich allein gestellt. Ihre Sprache war einfach, aber sie waren ehrlich und zuverlässig. Was immer ihnen auch passierte, sie machten das Beste daraus und waren zufrieden. Man merkt, daß Kati Naumann viel Mühe in das Buch gesteckt hat. Ihre Aufarbeitung der Geschichte des Schlematals ist wirklich einzigartig. Dazu ist es ihr hervorragend gelungen, das Schicksal einer Familie über viele Generationen in dieser Gegend zu erzählen. Man erlebt mit den Menschen die Veränderungen ihres Lebensraumes hautnah mit und lernt so ihr Leben kennen.
Dieses Buch bringt dem Leser ein Stück ostdeutsche Geschichte näher und es tut gut, einmal daran teilzuhaben.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Kochbuch ohne Firlefanz

Ihr könnt doch noch nicht satt sein!
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Man weiß ja schon lange, daß Renate Bergmann gerne und gut kocht. Was liegt für sie also näher, als ein Kochbuch zu schreiben. Der Titel "Ihr könnt doch noch nicht satt sein" kam mir sofort vertraut vor. ...

Man weiß ja schon lange, daß Renate Bergmann gerne und gut kocht. Was liegt für sie also näher, als ein Kochbuch zu schreiben. Der Titel "Ihr könnt doch noch nicht satt sein" kam mir sofort vertraut vor. Meine Oma hat das auch immer gesagt. Die Rezepte sind ganz typisch für die Online-Omi: Normal und alltagstauglich! Die Zubereitung wird richtig gut erklärt und das Wichtigste ist, daß die Zutaten nicht zu abgehoben sind. Die Fotos zu den Rezepten sind einfach toll und machen Appetit. Der absolute Knaller aber sind jedoch Renate Bergmanns kleine Geschichten zu den einzelnen Gerichten. Auch mit hilfreichen Tipps ist sie immer zur Stelle. Hier bekommt der Satz: "Ich habe ein Kochbuch gelesen" eine ganz neue Bedeutung.
Dieses Kochbuch ist toll, weil man keine Komplexe beim Nachkochen bekommt. Jedes Gericht ist zu schaffen!

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Eine moderne Weihnachtsgeschichte

Eine wundersame Weihnachtsreise
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Anna mag Weihnachten nicht. Ganz besonders aber kann sie das allgegenwärtige Weihnachtslied "Last Christmas" nicht mehr ertragen. Doch ihrem kleinen Bruder zuliebe hat sie sich darauf eingelassen, Weihnachten ...

Anna mag Weihnachten nicht. Ganz besonders aber kann sie das allgegenwärtige Weihnachtslied "Last Christmas" nicht mehr ertragen. Doch ihrem kleinen Bruder zuliebe hat sie sich darauf eingelassen, Weihnachten mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihm in Berlin zu feiern. Auf der Fahrt dorthin schläft sie im Zug ein und wird erst wach, als der Zug an der Endstation in Binz auf Rügen steht. Als auch noch ein Schneesturm einsetzt, steckt Anna fest. Verzweifelt versucht sie, nach Berlin zu kommen. Unterwegs erlebt sie die seltsamsten Dinge und begegnet ganz unterschiedlichen Menschen. Da helfen ihr freundliche Schneepflugfahrer, drei unternehmungslustige alte Damen, an der Autobahn gestrandete LKW-Fahrer und sogar die Zollfahndung, um weiterzukommen. Und dann ist da auch noch ein VW-Bus mit einer Gruppe Hippies, die Anna ein Stück mitnehmen. Alle zeigen Anna, daß Weihnachten durchaus etwas besonderes sein kann. Man muß sich nur darauf einlassen.

Mit ihrem Buch "Eine wundersame Weihnachtsreise" beschreibt Corina Bomann perfekt die stressige Weihnachtszeit, die man leider immer wieder erlebt. Anstatt sich auf eine gemütliche Zeit zu freuen, hasten die Menschen von Geschäft zu Geschäft, um alles perfekt zu gestalten. Diesen Rummel kann man in der Geschichte sehr gut nachempfinden. Auch das nervige Gedudel aus allen Lautsprechern ist einem beim Lesen sofort in den Ohren. Trotzdem möchte man diese Zeit nicht missen. Corina Bomann trifft mit ihrem Buch genau den richtigen Ton, um auf einige Ungerechtigkeiten hinzuweisen. Ob es nun die Ausbeutung von LKW-Fahrern ist oder die Lieblosigkeit in manchen Seniorenheimen - alles kommt zur Sprache. Trotzdem blitzt immer wieder die Freude der Menschen auf das Fest auf.
Man erlebt in diesem Buch eine moderne Weihnachtsgeschichte, die auch für Leute mit Weihnachtsphobie geeignet ist.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Ein ganz besonderes Leseerlebnis

Das Geheimnis des Mädchens
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Im Jahr 1945 stirbt Evelyn Hilton auf Yew Tree Manor bei der Geburt ihrer Kinder. Der Witwer sorgt dafür, daß die Hebamme Tessa James deswegen vor Gericht angeklagt wird, obwohl er genau weiß, daß der ...

Im Jahr 1945 stirbt Evelyn Hilton auf Yew Tree Manor bei der Geburt ihrer Kinder. Der Witwer sorgt dafür, daß die Hebamme Tessa James deswegen vor Gericht angeklagt wird, obwohl er genau weiß, daß der Arzt versagt hat. Er sieht jetzt endlich die Möglichkeit, die Familie James aus ihrem Haus zu vertreiben.
1969 planen Vanessa und Richard Hilton auf Yew Tree Manor eine rauschende Silvesterparty. Niemand achtet auf die 6jährige Alice Hilton. Als das Mädchen spurlos verschwindet, ist für die Eltern klar, daß die Familie James dafür verantwortlich ist. Es beginnt eine gnadenlose Hetzjagd.
Im Jahr 2017 erhält die junge Architektin Willow James den Auftrag, das Gelände um Yew Tree Manor zu bebauen und die alten Gebäude abzureißen. Als im Trubel der Bauarbeiten die kleine Sienna Hilton verschwindet, wird die alte Feindschaft zwischen den Familien Hilton und James wieder entfacht. Willow weiß, daß sie die alten Geheimnisse aufklären muß, damit endlich Frieden zwischen den Familien einkehren kann.

Mit ihrem Buch "Das Geheimnis des Mädchens" hat Emily Gunnis einmal mehr bewiesen, daß sie eine Garantin für Spannung und hervorragende Unterhaltung ist. Sie erzählt darin die Geschichte von zwei Familien, die sich über Generationen hassen. Man spürt darin genau den Zeitgeist der verschiedenen Jahre und erlebt die Veränderungen, die sich im Laufe der Jahre ergeben, hautnah mit. Die Handlung wird durch eine flüssige Erzählweise lebendig dargestellt und durch das ganze Buch zieht sich die Spannung bis zum Schluß. Man möchte dieses Buch eigentlich in einem durchlesen, was allerdings in Anbetracht des Umfanges schwierig wird.
Wie alle Bücher von Emily Gunnis ist auch "Das Geheimnis des Mädchens" ein ganz besonderes Leseerlebnis. Ich kann es jedem, der Wert auf gute Unterhaltung legt, nur empfehlen. Es ist ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte

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