Auch dieser Band begeistert
Die Frauen vom Karlsplatz: VeraIm Jahr 1943 lebt Vera im Haus am Karlsplatz. Ihr Mann Wilhelm ist als Flieger an der Front. Er ist überzeugter Nationalsozialist. Das führt bei seinen wenigen Heimurlauben immer wieder zu heftigem Streit ...
Im Jahr 1943 lebt Vera im Haus am Karlsplatz. Ihr Mann Wilhelm ist als Flieger an der Front. Er ist überzeugter Nationalsozialist. Das führt bei seinen wenigen Heimurlauben immer wieder zu heftigem Streit mit Vera. Sie kann sich immer weniger mit seinen Denkweisen identifizieren. Als Vera eines Tages in ihrer Gartenlaube den jüdischen Künstler David findet, entscheidet sie sich, ihn in ihrem Haus zu verstecken - obwohl sie weiß, daß sie sich damit auch in große Gefahr bringt. Bald verbindet die beiden einsamen Menschen eine Beziehung, die ihnen Halt in einer trostlosen Zeit gibt. Doch als der Krieg endlich zu Ende ist, müssen sie sich entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen.
Im dritten Teil der Saga über "Die Frauen vom Karlsplatz" erlebt man gemeinsam mit "Vera" Die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Anne Stern beschreibt auch diesmal die Probleme dieser Zeit sehr intensiv. Sie beleuchtet die Ängste der jüdischen Bevölkerung genauso lebensnah wie die zwiespältigen Gefühle der anderen Menschen, die dieses Unrecht wohl erkennen, aber sich nicht trauen, etwas dagegen zu unternehmen. Dann sind da auch noch die Verblendeten, die nicht sehen wollen, was um sie herum passiert. Alle Personen werden dem Leser ohne Vorurteile nahe gebracht. Man soll sich wohl sein eigenes Bild von ihnen machen. Das gelingt auch oft sehr gut und man hat einen bestimmten Typ vor Augen. Entweder man mag ihn, oder man mag ihn nicht. Auch dieser dritte Band ist wieder sehr interessant geschrieben. Er liest sich flüssig und macht Lust auf Teil vier!