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Veröffentlicht am 20.10.2022

Auch dieser Band begeistert

Die Frauen vom Karlsplatz: Vera
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Im Jahr 1943 lebt Vera im Haus am Karlsplatz. Ihr Mann Wilhelm ist als Flieger an der Front. Er ist überzeugter Nationalsozialist. Das führt bei seinen wenigen Heimurlauben immer wieder zu heftigem Streit ...

Im Jahr 1943 lebt Vera im Haus am Karlsplatz. Ihr Mann Wilhelm ist als Flieger an der Front. Er ist überzeugter Nationalsozialist. Das führt bei seinen wenigen Heimurlauben immer wieder zu heftigem Streit mit Vera. Sie kann sich immer weniger mit seinen Denkweisen identifizieren. Als Vera eines Tages in ihrer Gartenlaube den jüdischen Künstler David findet, entscheidet sie sich, ihn in ihrem Haus zu verstecken - obwohl sie weiß, daß sie sich damit auch in große Gefahr bringt. Bald verbindet die beiden einsamen Menschen eine Beziehung, die ihnen Halt in einer trostlosen Zeit gibt. Doch als der Krieg endlich zu Ende ist, müssen sie sich entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen.

Im dritten Teil der Saga über "Die Frauen vom Karlsplatz" erlebt man gemeinsam mit "Vera" Die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Anne Stern beschreibt auch diesmal die Probleme dieser Zeit sehr intensiv. Sie beleuchtet die Ängste der jüdischen Bevölkerung genauso lebensnah wie die zwiespältigen Gefühle der anderen Menschen, die dieses Unrecht wohl erkennen, aber sich nicht trauen, etwas dagegen zu unternehmen. Dann sind da auch noch die Verblendeten, die nicht sehen wollen, was um sie herum passiert. Alle Personen werden dem Leser ohne Vorurteile nahe gebracht. Man soll sich wohl sein eigenes Bild von ihnen machen. Das gelingt auch oft sehr gut und man hat einen bestimmten Typ vor Augen. Entweder man mag ihn, oder man mag ihn nicht. Auch dieser dritte Band ist wieder sehr interessant geschrieben. Er liest sich flüssig und macht Lust auf Teil vier!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.10.2022

Spannende Tauchfahrt in die Vergangenheit

Geisterschiffe
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Das Buch "Geisterschiffe - Eine Reise zu den Wracks der Ostsee" ist ein außergewöhnliches Buch. Es fällt nicht nur durch seine Größe aus dem Rahmen. Jonas Dahm und Carl Douglas haben ein Buch geschaffen, ...

Das Buch "Geisterschiffe - Eine Reise zu den Wracks der Ostsee" ist ein außergewöhnliches Buch. Es fällt nicht nur durch seine Größe aus dem Rahmen. Jonas Dahm und Carl Douglas haben ein Buch geschaffen, das mich total begeistert hat. Die Fotos sind einzigartig und jedes für sich ist ein kleines Kunstwerk. Man merkt sofort, daß hier echte Könner am Werk waren. Die Texte zu den Fotos sind gut verständlich- auch für Leser, die sich mit dieser Materie bisher nicht beschäftigt haben. Alles wird hier sehr anschaulich beschrieben. So manches Mal wird auf Details im Bild aufmerksam gemacht, die dem ungeübten Auge sonst entgehen würden. Die beiden Autoren finden immer den richtigen Ton, wenn es um die Tragödien geht, die hinter jedem Schiffswrack stehen. Die vielen Opfer wurden, bei aller Wissenschaft, nicht vergessen. Besonders anrührend ist das letzte Foto und der dazugehörige Text. Es setzt allen Toten der Geisterschiffe ein würdiges Andenken.
Dieses Buch fasziniert und gehört eindeutig zu den Büchern, die einen Ehrenplatz verdienen!

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Ein ganz besonderes Buch

Tunten-Toast
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Uwe Krauser, bekannt durch seine Romane rund um seine Hunde Phoebe und Layla, wagt mit "Tuntentoast" ein Experiment. Und das hat es wahrlich in sich - und ist absolut gelungen. Dieses Buch paßt einfach ...

Uwe Krauser, bekannt durch seine Romane rund um seine Hunde Phoebe und Layla, wagt mit "Tuntentoast" ein Experiment. Und das hat es wahrlich in sich - und ist absolut gelungen. Dieses Buch paßt einfach in keine genau Schublade. Kochbuch? Ja! Erzählungen aus seinem Leben? Ebenfalls! Humor? Sowieso! Uwe Krauser berichtet hier von seinen Jahren als Hotelier eines ganz speziellen Hotels im spanischen Benidorm, das er gemeinsam mit seinem Freund und jetzigen Ehemann Oliver führte. Zur Familie gehörten Hund Benji und Kater Ramon. Gemeinsam erlebten sie schöne und unschöne Tage, meisterten jede Menge Peinlichkeiten, über die sie heute lachen können. Uwe Krauser berichtet von den anfänglichen Schwierigkeiten vor denen sie standen, denn mit geringen finanziellen Mitteln und keinen Sprachkenntnissen war der Start in Benidorm sehr abenteuerlich. Durch die bildhafte und lebendige Art von Uwe Krauser ist man dabei, wenn die Eröffnungsparty etwas aus dem Ruder läuft, der Esc angeschaut wird, Uwe auf dem Markt einkauft oder das Nachtleben in Benidorm beschrieben wird. Auch begegnet man hier den unterschiedlichsten Hotelgästen, von angenehm bis unsympathisch, aus den verschiedensten Nationen. Man lernt ihre Frühstückskultur kennen und entdeckt, daß so manches Klischee wohl doch nicht übertrieben ist. Zwischendurch sind immer wieder Fotos aus Uwes Album mit lustigen Untertiteln eingefügt. Zu jedem dieser Kapitel gibt es das Rezept des Gerichtes, welches Uwe Krauser in der Situation serviert hat. Diese Rezepte sind wirklich komplikationslos zuzubereiten. Weder die Zutaten erfordern viel Einkaufsplanung, noch die Zubereitung erfordert eine Ausbildung als Koch, sondern es ist tatsächlich alles gut machbar und schmecken einfach toll. Und Spaß machen die Rezepte nebenbei auch, denn genauso humorvoll wie seine Erlebnisse schreibt Uwe Krauser auch seine Rezepte!
"Tuntentoast" ist ein ganz besonderes Buch - und ich wünsche mir wirklich sehnsüchtig eine Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Britischer Krimi mit Flair

Juno Browne und der Tote im Moor
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Juno Browne freut sich auf die Einladung zur Gartenfete bei einem neuen Bekannten. Doch während der Festlichkeiten verschwindet einer ihrer Mitarbeiter. Wenig später finder Juno ihn tot im Wald. Die Polizei ...

Juno Browne freut sich auf die Einladung zur Gartenfete bei einem neuen Bekannten. Doch während der Festlichkeiten verschwindet einer ihrer Mitarbeiter. Wenig später finder Juno ihn tot im Wald. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Juno stellt fest, daß ihr Freund nicht der Erste ist, der im Moor starb. Ihre Spürnase als Hobbydetektivin ist geweckt und sie geht der Frage nach, wer oder was im Dartmoor lauert.

Stephanie Austin hat mit "Juno Browne und der Tote im Moor" wieder einen Krimi geschaffen, in dem man sich wohlfühlt. Man trifft hier auf alte Bekannte aus dem ersten Band und freut sich über das neue Abenteuer mit ihnen. Aber auch die neu hinzugekommenen Charaktere werden schnell vertraut. Auch der Lokalkolorit kommt hier wieder nicht zu kurz. Land und Leute sind wunderbar einfühlsam beschrieben. Man erlebt das typisch britische Landleben mit Gartenpartys beim Adel und Flohmärkten. Fast fühlt man sich in einer Folge von "Inspector Barnaby". Die Handlung ist eher von ruhiger Spannung, fesselt aber auf ihre ganz spezielle Art und Weise.
Man erhält hier einen wunderbaren Cosy Crime, der verzaubert!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Sehr bewegend

Die Frauen vom Karlsplatz: Henny
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Für Henny erfüllt sich im Jahr 1913 ein Traum. Sie darf Medizin studieren. Doch sie muß hart dafür kämpfen, denn in der Männerwelt der Universität ist kein Platz für eine studierende Frau. Als sie den ...

Für Henny erfüllt sich im Jahr 1913 ein Traum. Sie darf Medizin studieren. Doch sie muß hart dafür kämpfen, denn in der Männerwelt der Universität ist kein Platz für eine studierende Frau. Als sie den jungen Arzt Paul kennenlernt, verliebt sie sich sofort in ihn. Auch Paul ist von Henny hingerissen, aber er ist mit der reichen Friederike verlobt. Durch sie erhofft er sich den Aufstieg in die wohlhabende Gesellschaft. Als er sich dann doch von Friederike trennt, um für Henny frei zu sein, beginnt für die beiden eine Zeit wie im Rausch. Doch immer öfter kommt es zum Streit, weil Paul eine Begeisterung für den drohenden Krieg entwickelt, mit der Henny so gar nicht einverstanden ist. Als es dann wirklich zum Krieg kommt, meldet Paul sich freiwillig zur Front. Henny bleibt allein zurück - unverheiratet und schwanger...

Wenn ich ein schönes altes Haus sehe, habe ich schon oft überlegt, was es wohl über seine Bewohner in all seinen Jahren erzählen könnte. Genau diesen Gedanken hatte wohl auch Anne Stern, als sie ihre Romanreihe "Die Frauen vom Karlsplatz" begann. Mit dem Titel "Henny" hat man nun den zweiten Teil vor sich. Und dieser ist genauso gelungen wie Teil eins. Da ist wieder die lebhafte Art, wie Anne Stern die Personen beschreibt. Wenn sie Hunger haben, könnte man fast die Mägen knurren hören und empfindet tiefes Mitleid. Viele Menschen aus dem ersten Teil sind auch wieder dabei. Das ist sehr schön, denn man kann ihnen beim Älterwerden zuschauen. Einige gehen mit der Zeit, aber andere sind in ihren Zwängen erstarrt. Die Grausamkeit des Krieges ist in dieser Geschichte realistisch dargestellt. Die Begeisterung zu Anfang ist mir total unverständlich und das bittere Ende macht einfach traurig.
Dieses Buch ist sehr bewegend und macht neugierig auf die dritte Geschichte über eine tapfere Frau namens Vera.

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