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Veröffentlicht am 28.04.2022

Ein Krimi zum wohlfühlen

Lady Hardcastle und das tödliche Autorennen
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Im Jahre 1909 erlebt Gloucestershire eine Woche voller Dinner, Partys und Autorennen. Lady Hardcastle und ihre Zofe Florence folgen der Einladung Lord Riddlethorpes auf dessen Landsitz - klingt doch alles ...

Im Jahre 1909 erlebt Gloucestershire eine Woche voller Dinner, Partys und Autorennen. Lady Hardcastle und ihre Zofe Florence folgen der Einladung Lord Riddlethorpes auf dessen Landsitz - klingt doch alles vielversprechend nach Zerstreuung. Doch direkt beim ersten Autorennen geschieht ein Unfall, ein Fahrer stirbt. Der Rennwagen wurde manipuliert. Ein Fall für Lady Hardcastle und Florence, die den Täter auf ihre ganz eigene Art überführen wollen!

T E Kinsey schickt seine Heldinnen Lady Hardcastle und ihre Zofe Florence mit "Lady Hardcastle und das tödliche Autorennen" nun zum dritten Mal ins Rennen. Und auch diesmal hat mich die Geschichte voll überzeugt. Von Beginn an ist man mitten im Geschehen und wandelt durch die herrlich beschriebene Landschaft. Diesen Landsitz würde ich gern einmal selbst besuchen! Die Handlung überzeugt wieder durch Spannung, die durch mehrere Handlungsstränge und viele überraschende Wendungen überzeugt. Immer wieder hat man neue Verdächtige, bis man letztendlich niemandem mehr traut. Die unterschiedlichen Handlungsstränge sind sehr gut zu verfolgen, fließen zum Schluß gekonnt zu einem sinnvollen Ganzen zusammen und ergeben Sinn. Der Schreibstil ist so gewählt, daß er in das Jahr 1909 passt. Trotzdem wirkt der Text zugänglich, locker und leicht lesbar, so daß man nur so durch die Seiten fliegt. Wohltuend auf ihren Stand nichts gebend sind Lady Hardcastle und Florence. Sie sind trotz Standesunterschied Freunde auf Augenhöhe, geben nichts auf die Meinung anderer dazu und kommen damit nicht überall gut an. Doch sie wissen gut damit umzugehen, wirken dadurch einfach sympathisch und haben mein Herz erobert. Ich kann es schon jetzt kaum erwarten, bis es wieder auf Ermittlungstour mit den beiden wunderbaren Damen geht!

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Norderney-Saga

Die Frauen vom Inselsalon
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Anfang des 20. Jahrhunderts lernt Frieda auf Norderney Grete kennen. Die beiden Mädchen sind von nun an unzertrennlich, obwohl sie so unterschiedlich sind. Frieda ist die Tochter eines einheimischen Fischers ...

Anfang des 20. Jahrhunderts lernt Frieda auf Norderney Grete kennen. Die beiden Mädchen sind von nun an unzertrennlich, obwohl sie so unterschiedlich sind. Frieda ist die Tochter eines einheimischen Fischers und Grete ist mit ihren zwei Brüdern und ihren Eltern zur Sommerfrische nach Norderney gekommen. Gretes Vater ist ein wohlhabender Fabrikant aus Berlin. Nach ihrem Schulabschluss wird für Frieda ein Traum wahr. Sie darf im Frieseursalon Fisser als Gehilfin arbeiten. Dabei lernt sie viele Badegäste kennen. Sogar der Reichskanzler von Bülow gehört zu den Kunden des Salons. Als Gretes Bruder ihr den charmanten Grafen Joseph Ritz zu Gartenstein vorstellt, ist es um Frieda geschehen. Sie verliebt sich in ihn. Friedas Freundin Grete begegnet bei ihrem Aufenthalt in der Norderneyer Kurklinik dem jungen Arzt Max Lubinus, der sie mit seinen modernen Ansichten zunächst schockiert. Doch nach und nach merkt Grete, daß sie sich in Max verliebt hat. Sie ertrotzt sich bei ihren Eltern die Erlaubnis, auf Norderney eine Ausbildung zur Krankenschwester zu beginnen. Doch dann bricht der große Krieg aus und alle Pläne der jungen Frauen werden zerstört.

Sylvia Lott hat in ihrem Buch 'Die Frauen vom Inselsalon" eine stimmungsvolle Geschichte über die Bewohner der Nordseeinsel Norderney und ihre Sommergäste zu Anfang des 20. Jahrhunderts geschrieben. Man spürt zuerst die unbedingte Kaisertreue der Menschen, die dann doch schon manchmal bröckelt. Durch die Einbindung realer Personen und Ereignisse in die Handlung bekommt der Roman einen geschichtlichen Hintergrund. Die Menschen werden lebendiger und man kann sehr gut mit ihnen fühlen. Ihre manchmal etwas spezielle Art kommt sehr liebenswert herüber. Die Beschreibung der Insel mit ihren schönen Stränden und dem gemütlichen Ortskern machen Lust auf Urlaub auf Norderney. Man hört schon die Wellen der Nordsee und den Wind in den Dünen rauschen.
Gerade weil das Ende dieser Geschichte kein wirklich schönes Ende ist, möchte man schnell wissen, wie alles weitergeht. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Spannung pur

Nebelopfer
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Ein nebliger Februarmorgen in der Geest. An einem Galgenbaum wird eine Leiche gefunden, um ihren Hals ein Schild mit der Aufschrift: "Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben". ...

Ein nebliger Februarmorgen in der Geest. An einem Galgenbaum wird eine Leiche gefunden, um ihren Hals ein Schild mit der Aufschrift: "Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben". Bjarne Haverkorn erinnert sich an diesen Fall. Johannsen wurde für den Mord an seiner Familie verurteilt, sitzt seitdem im Gefängnis. Kurz nach dem Leichenfund wird ein weiterer Zeuge von damals tot aufgefunden. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn wird klar, daß sie schnellstens den wahren Mörder von damals finden müssen!

Mit "Nebelopfer" hat Romy Fölck nun bereits den fünften Band rund um die Kommissare Paulsen/Haverkorn geschrieben. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man aber jeden Band für sich lesen. Natürlich entwickeln sich die Charaktere mit jeder Folge weiter, jedoch vermittelt Romy Fölck alles Wissenswerte, so daß keine Verständnisschwierigkeiten entstehen. Auch ist dieser Fall wieder sehr spannend. Es gilt hier zwei Morde in verschiedenen Zeiten aufzuklären, so daß man zwischen Vergangenheit und Gegenwart pendelt. Dies steigert die Spannung natürlich immens. Romy Fölck verfügt über einen gekonnten Schreibstil, der locker und leicht herüber kommt und fesselt. Klar und deutlich beschreibt sie sowohl die Örtlichkeiten und Charaktere, deren Handlungen logisch und authentisch wirken. Hier wird nichts übertrieben, sondern geradlinig in die Handlung eingefügt.
Mir macht diese Serie unheimlich Spaß, so daß ich auch diesen fünften Fall sehr empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Spannendes Wohlfühlbuch

Die Perlenprinzessin. Missionare
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Nach ihrer Flucht vor den kriegerischen Einwohnern der Südseeinsel Hiva Oa glaubt Ruth mit ihren Vertrauten Aipua und Tahitoa auf Tahiti sicher leben zu können. Doch sie rechnet nicht mit der Missgunst ...

Nach ihrer Flucht vor den kriegerischen Einwohnern der Südseeinsel Hiva Oa glaubt Ruth mit ihren Vertrauten Aipua und Tahitoa auf Tahiti sicher leben zu können. Doch sie rechnet nicht mit der Missgunst der Missionars-Ehefrau Mildred Wiggles. Diese überredet ihren Mann, Ruth die Leitung der heruntergekommenen Handelsstation zu übertragen. Sie glaubt, daß Ruth an dieser Aufgabe scheitert und nach Hause geschickt wird. Doch zusammen mit dem Chinesen Lu Po baut Ruth bald ein gewinnbringendes Geschäft auf. Das weckt natürlich Neid und Habgier bei ganz unterschiedlichen Menschen. Ruth braucht dringend Hilfe, um sich vor diesen Ganoven zu schützen. Da kommt ihr alter Freund James Hutton, den alle nur Lucky Jim nennen, wie gerufen. Schon bald ist er aus Ruths Leben nicht mehr wegzudenken.

Der dritte Teil der Romanreihe "Die Perlenprinzessin" trägt den Titel "Missionare" und entführt den Leser wieder an die traumhaften Strände der Südsee. Doch die Feindschaft der Hamburger Reederfamilien Mensing und Simonsen vergiftet sogar in dieser paradiesischen Landschaft die Atmosphäre. Zudem zeigt diese Geschichte einmal mehr, wie hochmütig die Europäer die Eingeborenen behandelt haben. Besonders die Missionare, die angeblich im Auftrag ihres Gottes gekommen sind, behandeln die Menschen dort wie Schmutz. Daß sie trotzdem oft so sanftmütig bleiben, kann man nur bewundern. Auch von der Seefahrerromantik ist in diesem Buch wenig zu spüren. Das Leben auf den Schiffen wird sehr realistisch beschrieben. Es ist sehr hart und wer das Pech hat, die Arbeit nicht mehr zu schaffen, der bleibt auf der Strecke.
Trotzdem ist dieses Buch ein tolles Wohlfühlbuch mit einer spannenden Geschichte. Man kann sich beim Lesen unter den Sternenhimmel der Südsee träumen und alles andere vergessen.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Glücksklee

Das Glück unserer Zeit. Der Weg der Familie Lagerfeld
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Im Jahr 1942 versucht der Hamburger Unternehmer Otto Lagerfeld verzweifelt seine Firma vor der Enteignung zu retten. Dabei beschließt er, seine Lebensgeschichte für seine Nachkommen aufzuschreiben. Er ...

Im Jahr 1942 versucht der Hamburger Unternehmer Otto Lagerfeld verzweifelt seine Firma vor der Enteignung zu retten. Dabei beschließt er, seine Lebensgeschichte für seine Nachkommen aufzuschreiben. Er beginnt von seiner Kindheit zu berichten, die von strengen Regeln eingeengt wird. Sein Vat läßt den Kindern keinen Raum für freie Entscheidungen. Ihr Weg wird von ihm genau vorgezeichnet. Das führt dazu, daß einige Söhne ausbrechen und es sie in ferne Länder zieht. Auch Otto kann von einem bunten Leben erzählen. Seine Reisen führten ihn nach Südamerika und über New York und San Francisco bis nach Sibirien. Immer hatte er nur ein Ziel vor Augen: Er wollte seinem Vater beweisen, daß er es zu etwas gebracht hat. Als er in Sibirien in Gefangenschaft gerät, riskiert er sein Leben, um seine Familie in Hamburg wiederzusehen. Dort wartet auch seine große Liebe Theresia auf ihn. Mit ihr will er sich nun in Hamburg seinen großen Traum erfüllen und eine Firma für Dosenmilch gründen. Das vierblättrige Kleeblatt, das Theresia ihm einst geschenkt hat, soll das Symbol dieser Firma sein!

Die Geschichte der Familie Lagerfeld ist wahrlich nicht langweilig! In ihrem Roman "Das Glück unserer Zeit - Der Weg der Familie Lagerfeld" beschreibt Heike Koschyk eine Familie, die zwar in Hamburg ihren Sitz hat, deren Söhne es aber in die Ferne zieht. Das liegt wahrscheinlich an den vielen Zwängen in ihrem Elternhaus, denn der Vater war sehr beherrschend. Die Töchter hatten keine Chance auszubrechen. Sie hatten zu gehorchen. Das Leben des Otto Lagerfeld gleicht einem spannenden Reisebericht. Es gibt Einblicke in die von ihm bereisten Länder, die man so nur durch seine persönlichen Erfahrungen bekommt. Man ist erstaunt, wo zu so früher Zeit schon deutsche Firmen Handel getrieben haben, obwohl die Reisen dorthin doch sehr lange gedauert haben. Wenn man daran denkt, wie berühmt ein Mitglied dieser Familie einmal werden wird, könnte man schon meinen, daß der Freiheitsdrang und die Reiselust bei den Lagerfelds in den Genen steckt. Mehr dazu wird man dann wohl im zweiten Teil dieses Romanes erfahren.

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