Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
offline

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2022

Supersüß

Raquel − Ein Polizeischwein ermittelt
0

In der Nähe des Heimatdorfes von Inspektor Valente und seinem Polizeischwein Raquel befindet sich eine Kommune, in der Yoga und Frieden großgeschrieben wird. Doch dann findet man die Leiche einer Kursteilnehmerin. ...

In der Nähe des Heimatdorfes von Inspektor Valente und seinem Polizeischwein Raquel befindet sich eine Kommune, in der Yoga und Frieden großgeschrieben wird. Doch dann findet man die Leiche einer Kursteilnehmerin. Inspektor Valente muß den Mord aufklären. Doch damit nicht genug - Raquel verschwindet spurlos und Valente erhält ein abgetrenntes Schweineohr sowie eine Lösegeldforderung.

Heidi van Elderen hat mit ihrer Serie rund um Inspektor Valente und sein Polizeischwein Raquel eine spannende und niedliche Krimireihe geschaffen. "Raquel Ein Polizeischwein ermittelt" ist nun bereits der dritte Fall für das menschlich-tierische Duo. Dieses Duo ist einfach sympathisch. Valente, der privat mit seiner Schwester und seiner Mutter einen schweren Stand hat und Raquel, der das Glücklichsein in den Charakter gemeißelt ist. Beide schließt man als Leser ganz fest in sein Herz. Aber auch die portugiesische Algarve wird hier auf äußerst sympathische Art beschrieben. Land und Leute bekommen hier Leben eingehaucht und man bekommt ein sehr gutes Bild von ihnen. Gerade die Einheimischen mit ihren Ecken und Kanten werden hier toll dargestellt. Man bekommt direkt Lust, dies alles einmal selbst kennenzulernen. Heidi van Elderen hat hier einen spannenden Krimi geschaffen, der immer wieder neue Erkenntnisse liefert. Man verfolgt ständig neue Spuren und erhält neue Verdächtigungen, so daß hier nie Langeweile aufkommt. Genau das Gegenteil ist der Fall - man kommt von der Geschichte einfach nicht los und liest sie sehr flott, was natürlich noch durch den angenehm leichten Schreibstil gefördert wird.
Ich kann nur sagen, daß ich diese Serie sehr liebe und das Lesen dieser Krimis sehr empfehle! Ich hoffe auf noch viele Erlebnisse mit Valente und Raquel!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2022

Eine flotte Seniorengemeinschaft

Oma macht klar Schiff
0

Frauke Hansen lebt gemeinsam mit dem Ehepaar Heinz und Barbara sowie Frau Waltermann in der Seniorenresidenz "Sonnenuntergang" in Burhave. Ihre Zeit verbringt sie jedoch gern bei Fiete auf dem Fischkutter. ...

Frauke Hansen lebt gemeinsam mit dem Ehepaar Heinz und Barbara sowie Frau Waltermann in der Seniorenresidenz "Sonnenuntergang" in Burhave. Ihre Zeit verbringt sie jedoch gern bei Fiete auf dem Fischkutter. Als Fiete stirbt, erbt sie den Kutter und beschließt, diesen umzubauen und den "Sonnenuntergang" zu verlassen. Hilfe findet sie bei dem Teenager Keno, der gern Bootsbauer werden würde. Als Heinz das ganze Ersparte verzockt, benötigen er und Barbara eine neue Bleibe - und finden sie bei Frauke. Es entsteht die Idee des "Kuttercafé", um Geld zu verdienen. Als Kenos Opa plötzlich vor Frauke steht, fällt sie fast aus allen Wolken - denn er erinnert sie an ihre Jugendliebe. Doch gibt es solche Zufälle?

Ich liebe die Oma-Romane von Regine Kölpin! Mit diesen Romanen zeigt sie immer wieder, daß das Leben ab einem bestimmten Alter nicht vorbei sein muß. So auch in "Oma macht klar Schiff". Frauke mag das Leben in der Seniorenresidenz eigentlich gar nicht und packt ihre Chance beim Schopf, als sie den Kutter erbt. Auf sympathische Art krempelt sie ihr Leben um und verläßt den eigentlich klaren, vorprogrammierten Pfad. In ihr erkennt man, wie wichtig es ist, Mut zu zeigen. Auch ihre Freunde Barbara und Heinz machen hier eine enorme Entwicklung durch. Dies zwar nicht freiwillig, dafür aber umso gravierender. Sie müssen ihre Komfortzone verlassen und merken schnell, daß zum Glück viel mehr als ein dickes Bankkonto gehört. Aber auch alle anderen Charaktere verändern sich, egal ob Frau Waltermann, Keno und seine Mutter und sein Opa. Dies ist das Schöne an den Oma-Romanen - alle finden ihr Glück. Regine Kölpin schafft hier jedesmal eigenständige Charaktere, verziert jeden mit Eigenarten, Ecken und Kanten, so daß man authentische Personen vor sich hat, die lebendig wirken und direkt im Leserherz landen. Ihre Geschichten sind, so wie auch hier, geprägt von einer Landschaft, in der man sich wohl fühlt. Man merkt ihr ihre Liebe zu Ostfriesland an. Land und Leute sind so detailliert und liebevoll beschrieben,daß man sich direkt mit auf dem Kutter befindet oder mit Frauke unterwegs ist. Die Region erwacht zu einem lebendigen Bild, daß Fernweh entfacht. Es gibt übrigens auch einige humorvolle Szenen, an denen ein kleiner Hund nicht unschuldig ist. Dies alles verpackt Regine Kölpin zu einer wunderschönen Geschichte, durch die man auch aufgrund des leichten, fröhlichen Schreibstiles nur so fliegt! Da es sich hier oft um Kuchen dreht, bekommt man direkt Appetit darauf - dies ist gar kein Problem, denn die Kuchenrezepte befinden sich am Ende des Buches, was mir immer sehr gut gefällt!
Wer einen absoluten Wohlfühlroman sucht, dem kann ich dieses Buch sehr ans Herz legen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2022

Das Trio und der Wal

Es muss nicht immer Labskaus sein
0

Dorfpolizist Rudi vertritt seinen Kollegen auf Spiekeroog. Eigentlich ein ruhiger Job - bis ein toter Pottwal am Strand angespült wird und der Umweltschützer Martin Junghans, der den Kadaver vor Walzahnräubern ...

Dorfpolizist Rudi vertritt seinen Kollegen auf Spiekeroog. Eigentlich ein ruhiger Job - bis ein toter Pottwal am Strand angespült wird und der Umweltschützer Martin Junghans, der den Kadaver vor Walzahnräubern schützen sollte, erstochen neben dem Wal gefunden wird. Doch damit nicht genug. Rudi bekommt es zusätzlich mit Missbrauchsvorwürfen gegen einen Internatslehrer zu tun und die Freundin von Junghans verschwindet spurlos. Und was verbirgt der Feriengast, der sich bei Henners Eltern auf dem Hof eingemietet hat? Gut, daß Rudi Unterstützung von seinen Freunden Henner und Rosa hat!

Christiane Franke und Cornelia Kuhnert lassen das Traum-Trio Henner, Rosa und Rudi erneut ermitteln! Und auch "Es muss nicht immer Labskaus sein" ist ein voller Erfolg. Humor, Spannung und liebenswerte Charaktere - dies alles ist auch in diesem Band wieder enthalten. Das Trio, bestehend aus Polizist Rudi, Postbote Henner und Lehrerin Rosa löst auch diesen Fall wieder auf ihre ganz spezielle Art. Voller Witz und gekonnt eingesetztem Spürsinn folgen sie den verschiedenen Fährten. Hier ermittelt man gern mit! Man merkt, die drei sind ein eingespieltes Team, das sich blind versteht und aufeinander verlassen kann. Aber auch die Neuharlingersieler sind wieder mit von der Partie, allen voran Ludwig mit seiner Mitmach-Zeitung, der auch hier wieder entscheidend hilft. Ich möchte keinen dieser sympathischen Charaktere vermissen, denn sie sind mir allesamt sehr ans Herz gewachsen. Der Fall selbst ist ostfriesisch-spannend. Also ohne große Action, eher gemütlich. Mir gefällt diese leichtere Spannung. Genau wie die wunderbar beschriebene Landschaft Ostfrieslands. Hier spürt man den Wind und hört die Wellen förmlich aus dem Buch heraus.
Wie immer befinden sich am Ende des Buches ein Personenregister und wunderbare Rezepte, die typisch für die ostfriesische Küche sind und zum nachmachen reizen.
Für mich ist diese Serie schon jährliche Tradition, die ich nicht mehr missen möchte!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2022

Die Vergangenheit ruht nicht

Die Toten von Fehmarn
0

Als die Journalistin Doro Kagel einen Anruf von ihrer Mutter erhält, ist sie erschüttert. Ihr Jugendfreund Jan-Arne wurde auf Fehmarn ermordet, kurz bevor er im Krankenhaus starb, flüsterte er Doros Namen. ...

Als die Journalistin Doro Kagel einen Anruf von ihrer Mutter erhält, ist sie erschüttert. Ihr Jugendfreund Jan-Arne wurde auf Fehmarn ermordet, kurz bevor er im Krankenhaus starb, flüsterte er Doros Namen. Doro erinnert sich an ihren letzten Aufenthalt auf Fehmarn - und an die Leiche des Vagabunden Bolenda, die sie mit ihrer Clique gefunden hat. Der Tod wurde nie aufgeklärt. Jan-Arne hatte zuletzt in diesem Fall recherchiert. Doro reist nach Fehmarn. Kurz nach ihrer Ankunft sind zwei weitere Freunde aus der Clique tot. Und auch Doro gerät immer mehr in Gefahr.

Eric Berg nimmt den Leser mit "Die Toten von Fehmarn" mit auf eine spannende Reise auf der Sonneninsel Fehmarn. Er erschafft eine Handlung, die sehr gut durchdacht ist und überzeugt. Geschickt vermittelt er die Ängste von Doro, man spürt die Bedrohung und bekommt Gänsehaut. Stück für Stück erfährt man wichtige Dinge aus ihrer Vergangenheit, so daß man seine Meinung immer wieder neu überdenken muß. Selbst die Freundschaften müssen überdacht und neu gesehen werden. Doro selbst lernt man hier immer besser kennen und kann sich in sie und ihre Handlungen hineinversetzen. Eric Berg schafft es, alles so bildhaft darzustellen, daß man dies mit Leichtigkeit schafft. Aber Eric Berg beschreibt nicht nur jeden Charakter so bildhaft mit seinen Eigenarten, auch die wunderschöne Insel Fehmarn wird nicht vernachlässigt. Man bereist Orte, die man, sofern man schon auf der Insel war, selbst kennt. Man sieht sie vor Augen, hat ein klares Bild und bekommt sofort Fernweh. Durch den fließenden und leichten Schreibstil liest sich das Buch recht schnell - und macht große Freude!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2022

Eine ganz andere Gisa Pauly

Fräulein Wunder
0

Die 16jährige Brit lebt im Jahr 1959 in dem kleinen Dorf Riekenbüren. Ihr ist es dort viel zu eng und zu miefig. Deshalb fiebert sie ihrer Klassenfahrt nach Sylt entgegen. Die Insel ist für Brit der Inbegriff ...

Die 16jährige Brit lebt im Jahr 1959 in dem kleinen Dorf Riekenbüren. Ihr ist es dort viel zu eng und zu miefig. Deshalb fiebert sie ihrer Klassenfahrt nach Sylt entgegen. Die Insel ist für Brit der Inbegriff für Freiheit. Als sie dort den Hotelpagen Arne kennenlernt, ist ihr sofort klar, daß er die große Liebe ihres Lebens ist. Als Brit nach Hause fahren muß, schwören sich beide ewige Liebe. Zurück in ihrem Heimatdorf bemerkt Brit, daß sie schwanger ist. Ihre Eltern sind entsetzt. Sie schicken das Mädchen in ein Entbindungsheim für ledige Mütter. Dort herrscht eine unbarmherzige Schwester über die Schwangeren und macht ihnen das Leben zur Hölle. Die Frauen müssen ihre Babys nach der Geburt zur Adoption freigeben und die Heimleitung kassiert dabei kräftig ab. Doch Brit gelingt die Flucht und sie schlägt sich mit ihrer Tochter alleine durchs Leben, denn Arne ist wie vom Erdboden verschluckt. Es dauert drei Jahre, bis Brit zurück nach Sylt kommt und dort erfährt, daß Arne sie belogen hat.

Mit ihrer neuen Sylt-Saga "Fräulein Wunder" erlebt der Leser eine ganz andere Gisa Pauly. Die Geschichte ist tiefgründiger als ihre bekannten Romane von Mamma Carlotta. Manchmal blitzt allerdings der Humor der Mamma-Carlotta-Geschichten dann doch auf. Zum Beispiel bei den Weihnachtsfesten im Dorf. Eines ist jedoch geblieben: Gisa Paulys Liebe zur Nordsee und zu Sylt. Sie beschreibt die Insel und ihre Bewohner so liebevoll, daß man schnell merkt: Sylt ist mehr als nur die Insel der Reichen und Schönen. Die Autorin beschreibt sehr eindrucksvoll die verlogene Moral der 1950er und 60er Jahre. Unter dem Deckmantel der Mildtätigkeit wurden junge Frauen ausgebeutet und gedemütigt. Ganz "nebenbei" haben sich einige daran bereichert. Daß das noch gar nicht allzu lange her ist kann man sich kaum vorstellen. Ich habe dieses Buch nicht nur gelesen, ich habe es verschlungen! Es fiel mir unheimlich schwer, es zur Seite zu legen. Die Geschichte läßt einen nicht mehr los, da man irgendwie mitleidet. Ich kann jedem nur raten, sich auf die neue Seite von Gisa Pauly einzulassen. Es lohnt sich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere