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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2020

Technik, die man besser nicht hat

Die Stimme
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Die Journalistin Jo zieht nach ihrer Scheidung in die Wohnung ihrer Freundin Tabitha. Dort installiert: Home-Assistant "Electra". Eigentlich eine praktische Sache, doch Electra beginnt ein Eigenleben zu ...

Die Journalistin Jo zieht nach ihrer Scheidung in die Wohnung ihrer Freundin Tabitha. Dort installiert: Home-Assistant "Electra". Eigentlich eine praktische Sache, doch Electra beginnt ein Eigenleben zu führen. Sie scheint Dinge über Jo zu wissen, die aktuell sind, jedoch auch weit in die Vergangenheit reichen. Plötzlich ist das Bankkonto leer, Freunde wenden sich ab, denn niemand glaubt Jo. Jo muß unweigerlich an ihren Vater denken, der schizophrene Schübe erlitt und sich das Leben nahm.

"Die Stimme" von S. K. Tremayne nimmt sich eines immer beliebteren technischen Gegenstandes an - dem Home-Assistant. Nach diesem Buch wird man sich das doppelt gut überlegen, ob man so etwas besitzen möchte. Es ist einfach gruselig, wenn dieses Gerät aus dem Nichts heraus unheimliche Sätze sagt. Hier läuft es einem kalt den Rücken herunter. Die Handlung beginnt etwas langsam, kommt aber dann ganz gewaltig in Fahrt. Die Kapitel besitzen eine angenehme Länge und enden stets so, daß man fast gezwungen wird weiter zu lesen. Jo ist sehr gut beschrieben. Durch die Erzählperspektive aus ihrer Sicht erhält man Einblick in ihr Innerstes, fragt sich, ob ihre Wahrnehmung so richtig ist oder ob sie tatsächlich so krank ist, wie ihr Vater war. Man ist in dieser Frage wirklich hin- und hergerissen, wechselt ständig seine Meinung, sieht hinterher in jedem einen Verdächtigen und wird in die Story hineingezogen.
Mich hat dieses Buch wirklich gefangen genommen - und kann es jedem empfehlen!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.12.2020

Weckt die Neugierde auf Archäologie

Versunkene Welten und wie man sie findet
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"Versunkene Welten und wie man sie findet", geschrieben von Eric H. Cline, ist ein erstaunlich unterhaltsames Buch. Das erwartet man eher nicht, wenn es um ein wissenschaftliches Thema geht. Der Autor ...

"Versunkene Welten und wie man sie findet", geschrieben von Eric H. Cline, ist ein erstaunlich unterhaltsames Buch. Das erwartet man eher nicht, wenn es um ein wissenschaftliches Thema geht. Der Autor schreibt amüsant über seine Reisen zu den Ausgrabungsorten und scheut auch nicht davor zurück, sich selbst einmal auf die Schippe zu nehmen. Aber auch Arbeiten seiner Kollegen - auch die ganz frühen - werden sehr anschaulich erklärt, so daß man kein Fachmann sein muß, um die Texte zu verstehen. Durch ihn bekommt der Leser Einblicke hinter die Kulissen der Archäologie, die einem normalerweise verschlossen bleiben. Unbedingt zu erwähnen sind die tollen Zeichnungen, die die Texte auflockern. Trotzdem hätte ich auch zwischendurch mal ein passendes Foto ganz schön gefunden.

Das Buch schafft es, die Neugierde auf die Archäologie zu wecken. Es ist deshalb auch für "Neulinge" und zukünftige Hobbyarchäologen geeignet.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Wunderbar!

50 Klassiker Archäologie
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Wolfgang Korn nimmt den Leser in seinem Buch "50 Klassiker Archäologie" mit auf eine Weltreise zu den bedeutendsten archäologischen Fundstätten. Die Berichte sind auch für einen Laien gut verständlich ...

Wolfgang Korn nimmt den Leser in seinem Buch "50 Klassiker Archäologie" mit auf eine Weltreise zu den bedeutendsten archäologischen Fundstätten. Die Berichte sind auch für einen Laien gut verständlich geschrieben und mit hervorragenden Fotografien anschaulich gestaltet. Wolfgang Korn räumt darin mit manchem sich hartnäckig haltenden Mythos auf. Mit verschiedenfarbig unterlegten Extra-Artikeln gibt der Autor noch einmal eine Menge Zusatzinformationen zur Geschichte der Orte oder zu seinen Bewohnern. Das ist sehr hilfreich, denn damit kann der Leser sein (Halb)Wissen noch einmal auffrischen und auch viel neues lernen.

Das ganze Buch ist klar aufgegliedert. Man kann sehr gut auch in loser Reihenfolge einzelne Kapitel lesen, ohne dabei den Faden zu verlieren.

Wer sich auch nur ansatzweise für Archäologie interessiert, wird von diesem Buch begeistert sein!

Veröffentlicht am 16.12.2020

Wundervolle Geschichten voller Gefühle

Die Weihnachtsvilla
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Das Buch "Die Weihnachtsvilla - Geschichten zum Träumen" hält, was der Titel verspricht. Die vier bekannten Autorinnen Hanna Caspian, Martina Sahler, Karin Baldvinsson und Anne Jacobs steuern je eine Kurzgeschichte ...

Das Buch "Die Weihnachtsvilla - Geschichten zum Träumen" hält, was der Titel verspricht. Die vier bekannten Autorinnen Hanna Caspian, Martina Sahler, Karin Baldvinsson und Anne Jacobs steuern je eine Kurzgeschichte bei. Wobei "Kurz" hier relativ ist, denn die Geschichten haben doch eine ordentliche Seitenanzahl. Sie entführen den Leser nach Heiligenhafen, England, Island oder in die Berge, schreiben von Dienstmädchen, Gärtnerinnen und Töchtern, die ihren eigenen Weg gehen und sich nicht unterordnen. Natürlich finden dabei alle ihr Glück - dies ist vorhersehbar, aber ich habe auch nichts anderes erwartet. Die Geschichten sind einfach wunderschön. Jede der Autorinnen verfügt über einen ganz tollen Schreibstil, der den Leser mitnimmt in eine Zeit voller Wunder, Romantik und Herzenswärme. Man liest und alles um einen herum wird erst einmal vergessen. Die Charaktere haben mir gut gefallen. Selbstsicher und zielstrebig gehen sie ihren Weg, springen über ihren eigenen Schatten und suchen ihr Glück. Mir persönlich hat die Geschichte von Hanna Caspian am besten gefallen. Mir gefiel einfach der Ort Heiligenhafen, den ich persönlich kenne und die Handlung um die Bernsteinkette.

Bei diesem Buch springt natürlich sofort das traumhafte Cover ins Auge. Es ist so schön gestaltet, daß man direkt meint, selbst auf dem verschneiten Weg zum Herrenhaus zu stehen. Ein Highlight sind die erhabenen silbernen Glitzersterne. Das fühlt sich so gut an wie es aussieht!

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Ich bin beeindruckt

Das Gestüt am See. Stürmische Jahre
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Timmendorf an der Ostsee im Jahre 1925. Die Familie von Edzards züchtet edle Pferde. Doch das Gestüt steht vor dem Ruin. Als Richard, der Sohn einer Reederfamilie, um die Hand der ältesten Tochter Charlotte ...

Timmendorf an der Ostsee im Jahre 1925. Die Familie von Edzards züchtet edle Pferde. Doch das Gestüt steht vor dem Ruin. Als Richard, der Sohn einer Reederfamilie, um die Hand der ältesten Tochter Charlotte anhält, kommt ihnen das sehr gelegen. Mit seinem Geld könnte das Gestüt gerettet werden. Doch Charlotte hat andere Pläne. Sie will mit den Pferden arbeiten und reitet für ihr Leben gern. Doch dies ist nicht im elterlichen Sinn, denn Charlottes Bruder Hans soll einmal das Gestüt übernehmen. Widerwillig fügt sich Charlotte, glaubt nach einiger Zeit sogar, Richard lieben zu können. Bis sie Erik begegnet. Beide verlieben sich ineinander. Charlotte muß sich zwischen ihren Pflichten und ihrem Herzen entscheiden.

Paula Mattis führt den Leser mit ihrem Roman "Das Gestüt am See - Stürmische Jahre" in eine wunderschöne Landschaft. Man sieht durch den beschreibenden Schreibstil den Hemmelsdorfer See genau vor sich und hört den Wind im Schilf rauschen. Vor dieser Kulisse wird man mit einer Geschichte konfrontiert, die sehr spannend aufgebaut ist. Zuerst erwartet man die übliche Handlung: Erzwungene Ehe, unglückliche Liebe usw. Doch dann kommt es zu unerwarteten Wendungen und es wird hochinteressant. Die verklemmten Moralvorstellungen der damaligen Zeit sorgen für Turbulenzen und man fragt sich unwillkürlich, ob das wirklich erst 100 Jahre her ist. Man spürt genau die Nöte der Menschen, die diesen Zwängen ausgeliefert waren. So bekommt man sogar mit den Wohlhabenden ein Gefühl von Mitleid.

Auch dieses Buch ist, wie es jetzt Trend ist, der Auftakt zu einem Mehrteiler. Das ist sehr gut, denn nun will ich wissen, wie es mit der Familie weitergeht. Der erste Teil hat mich sehr neugierig gemacht!

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