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Veröffentlicht am 09.11.2021

Nichts für schwache Nerven

Die Totenärztin: Goldene Rache
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Die junge Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann hat im Jahr 1908 in Wien immer noch Schwierigkeiten, sich in der Männerwelt des gerichtsmedizinischen Institutes durchzusetzen. Doch sie gibt nicht auf. Als ...

Die junge Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann hat im Jahr 1908 in Wien immer noch Schwierigkeiten, sich in der Männerwelt des gerichtsmedizinischen Institutes durchzusetzen. Doch sie gibt nicht auf. Als ein neuer Fall eingeliefert wird, steht sie vor einem Rätsel. Der Tote hat eine Nachricht für sie. Als noch mehr Tote mit unheimlichen Botschaften auftauchen, merkt Fanny, daß sie zwischen die Fronten von zwei machthungrigen und sehr gefährlichen Männern geraten ist. Doch nicht nur Fanny ist in Gefahr. Auch die Menschen, die ihr nahe stehen, werden in die Machenschaften mit hineingezogen. Doch was hat ein Künstler namens Gustav Klimt mit all dem Geschehen zu tun? Für Fanny wird die Lage immer schwieriger, aber sie stellt sich mutig der Gefahr.

Der zweite Fall für "Die Totenärztin" mit dem Titel "Goldene Rache" ist nichts für schwache Mägen. Es krabbelt nur so vor ekligem Getier. Diesmal kommt auch noch eine Portion Grusel dazu. Ich habe diesen Roman an Halloween begonnen zu lesen. Das war Zufall, aber es passte total. Aber auch zu anderen Zeiten kann man noch eine schöne Gänsehaut bekommen. Der schwarze Humor der Gerichtsmediziner ist auch im zweiten Teil wieder da. Es werden makabere Scherze gemacht, die einem (Lach)Tränen in die Augen treiben. Bei allem Spaß, den der Leser mit diesem Buch erlebt, kommt aber auch ein ernstes Thema in den Fokus: Die Schwierigkeiten der Frauen, die am Anfang des 20. Jahrhunders auf eigenen Beinen stehen wollten, waren riesengroß. René Anour schreibt darüber zwar humorvoll, aber trotzdem kommt diese Botschaft beim Leser an und macht wütend. Mit der Serie um "Die Totenärztin" hat René Anour eine tolle Roman-Heldin erschaffen, von der man hoffentlich noch viel hören wird.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Einfühlsame Einblicke in das Leben einer Top-Reiterin

Das Glück der Erde
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Jessica von Bredow-Werndl gehört zu den besten Dressurreitern der Welt. Dies hat sie zusammen mit ihrer Trakehner-Stute Dalera im Jahr 2021 eindrücklich bewiesen. Zusammen wurden sie Deutsche Meister, ...

Jessica von Bredow-Werndl gehört zu den besten Dressurreitern der Welt. Dies hat sie zusammen mit ihrer Trakehner-Stute Dalera im Jahr 2021 eindrücklich bewiesen. Zusammen wurden sie Deutsche Meister, Europameister und Olympiasieger. In ihrem Buch "Das Glück der Erde" gibt Jessica von Bredow-Werndl Einblicke in ihr Leben. Sie schreibt von ihrer Kindheit, in der sie schon immer ein großer Tierfreund war. Die Neugierde an der Reiterei wurde geweckt, als die Großmutter der Familie plötzlich ein Pferd schenkte, was die Mutter ritt. Endgültig geschehen ist es um Jessica und ihren Bruder Benjamin, als ihre Tante das Gut Aubenhausen erwarb. Später übernahmen Jessicas Eltern das Gut und bauten es langsam, aber stetig, zu einem ansehnlichen Gut um, was noch bis heute die Heimat der sympathischen Reiterin darstellt. Sympathisch ist sie auf ganzer Linie. Sowohl ihre Dankbarkeit für das, was sie hat, als auch ihr Umgang mit ihren Pferden und den sie umgebenden Menschen ist bewundernswert. Man merkt ihr an, daß sie nichts als selbstverständlich ansieht und sie z. B. Aubenhausen zu schätzen weiß - denn das heutige Gut ist ihr nicht einfach in den Schoß gefallen, sondern bedeutete harte Aufbauarbeit. Und genauso zielstrebig und an den Möglichkeiten orientiert baut sie ihre Pferde auf, bis sie Championatsreife haben. Ohne Druck, nichts muß - aber alles kann. Hier zeigt sich wahre Größe. Wie sehr sie ihre Pferde liebt, erlebt man hier in ihren Beschreibungen. Jedes Pferd hat sein eigenes Kapitel, wird liebevoll beschrieben und ist nicht einfach nur ein Pferd, sondern ein eigenständiger Charakter, dem sie mit Respekt, Liebe und Fürsorge begegnet. Um ihren Schützlingen den Weg zu ebnen, nimmt sie sich alle Zeit der Welt - und nutzt auch mal außergewöhnliche Pfade. Jessica von Bredow-Werndl beschreibt hier auch ihren Alltag jenseits der großen Turniere. Ihr Leben mit Ehemann und Sohn, das gemeinsame Führen des Gutes mit ihrem Bruder bis hin zu den täglichen Arbeiten im Stall und dem Zusammenhalt der Mitarbeiter von Aubenhausen - hier bekommt man einen wahrhaft guten Einblick in ihr Leben. Sie beschreibt dies alles auf sehr lockere und interessante Art, reichert das Buch mit wunderschönen Farbfotos an und schreibt so, daß auch Pferde- und Dressurlaien alles verstehen und merken, daß Reiten viel anspruchsvoller ist als "sich drauf setzen und tragen lassen". Denn Reiten ist Sport, Vergnügen und Verantwortung für ein lebendes Wesen. Dies verkörpert Jessica von Bredow-Werndl in Perfektion.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Krimi mit Humor und Dackel

Tote sagen nicht Buongiorno (Mord in Viareggio 1)
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Designerin Antonia führt ein Atelier im italienischen Urlaubsort Viareggio. Alles könnte gut sein - wenn ihre Kleptomanie sie nicht immer wieder in Schwierigkeiten bringen würde. Diesmal hilft sie nach, ...

Designerin Antonia führt ein Atelier im italienischen Urlaubsort Viareggio. Alles könnte gut sein - wenn ihre Kleptomanie sie nicht immer wieder in Schwierigkeiten bringen würde. Diesmal hilft sie nach, damit eine unangenehme Kundin ihr zu Anprobezwecken abgelegtes Armband "vergisst". Als Antonia es der Kundin zurückbringen will, findet sie deren Leiche im Hotelzimmer und wird zur Hauptverdächten. Noch dazu hat die Kundin ihr ihren Dackelwelpen Daisy zur Pflege ins Atelier geschickt, denn im Hotel sind Hunde verboten. Gemeinsam mit Privatdetektiv Rick macht sich Antonia daran, ihre Unschuld zu beweisen.

Carla di Luca hat einen Kriminalroman geschaffen, der für mich alles beinhaltet, was mich begeistert. In "Tote sagen nicht Buongiorno" fand ich Spannung, Humor, sympathische Charaktere, eine wunderschöne Region und vor allem einen Dackel vor. Antonia und ihre Familie waren mir durch den quirligen Lebensstil von Anfang an sympathisch. Sie leben ihr Leben, halten unerschütterlich zusammen. Auch Rick hatte bei mir alle Sympathiepunkte. Aber mein größter Star war Daisy. Die Dackeldame ist typisch Dackel. Was sie will ist Gesetz und was in ihrer Spielzeugkiste ist gehört ihr. Damit bringt sie Antonia gehörig ins Schwitzen und sorgt für Humor. Bei all den humorvollen Szenen ist das Buch trotzdem spannend. Hier schwankt man immer wieder zwischen den Verdächtigen, so daß man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Kapitel sind jeweils aus der Perspektive von Rick und Antonia geschrieben. Da die Kapitel den jeweiligen Namen als Überschrift tragen, behält man immer perfekt den Überblick. Durch diese wechselnde Sichtweise erhält man ganz nebenbei noch Einblick in das Innerste der beiden Charaktere und versteht ihr Handeln viel besser. Carla di Luca schreibt wunderbar locker und leicht, der Stil paßt richtig gut zum Cover. Denn das verspricht ein Buch, das Spaß bereitet. Und genau dies bekommt man mit "Tote sagen nicht Buongiorno".

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Es weihnachtet wieder

Plätzchen gesucht, Liebe gefunden
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Frank kehrt nach einem längeren Aufenthalt im Ausland in seinen Heimatort zurück. Er will die Kanzlei seiner Eltern übernehmen und sich um die Pudeldame seines Großvaters kümmern. Aber er freut sich auch ...

Frank kehrt nach einem längeren Aufenthalt im Ausland in seinen Heimatort zurück. Er will die Kanzlei seiner Eltern übernehmen und sich um die Pudeldame seines Großvaters kümmern. Aber er freut sich auch auf seine beste Freundin aus Kindertagen. Als er Ricarda begegnet, wird ihm klar, daß seine Gefühle für sie nicht abgeebbt sind. Er will sie nun davon überzeugen, daß sich Liebe und Freundschaft nicht ausschließen.

Was ist eines der schönsten Dinge an Weihnachten? Ganz klar: Die Weihnachtsbücher von Petra Schier. Diesmal heißt das Buch "Plätzchen gesucht, Liebe gefunden". Wie es schon gute Tradition ist, spielt auch hier wieder ein Hund eine große Rolle. Diesmal ist es eine extravagante Pudeldame namens Naila. Mit ihrer pudelig-divenhaften Art sorgt sie für Humor. Wie üblich, läßt Petra Schier auch Naila ihre Ansichten selbst kundtun und dies ganz ohne Kitsch. Diese Stellen sind zur guten Unterscheidung kursiv gedruckt und sind, neben Santa und seinen Elfen, mein persönliches Highlight. Womit die zweite Konstante auch genannt wäre: Santa und die Elfen, die ich nicht missen möchte. Sie spielen zwar leider nur eine kleinere Rolle, sind aber für die weihnachtliche Stimmung absolut wichtig. Ohne diese zwei Konstanten wären die Bücher halt normale Liebesromane. Der Schreibstil der Autorin unterhält richtig gut. Flüssig und locker liest man die Geschichte, taucht ein in eine andere Welt und vergisst den Alltag. Man erlebt absolut liebenswerte Charaktere, denen man alles Glück der Welt wünscht.
Mit diesem Roman bekommt man so viel. Humor, Romantik, Tiefe, weihnachtliche Gefühle und eine wunderbare Hundegeschichte. Für mich gehören die Weihnachtsromane von Petra Schier zur Weihnachtszeit wie Plätzchen und Kerzen.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Das geheimnisvolle Collier

Das Collier der Königin
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Wien, 2019. Lea erbt von ihrer Tante Gloria noch zu deren Lebzeiten ein Diamantcollier, welches sich schon lange im Besitz der Familie befindet. Angeblich gehörte es Marie Antoinette und verschwand während ...

Wien, 2019. Lea erbt von ihrer Tante Gloria noch zu deren Lebzeiten ein Diamantcollier, welches sich schon lange im Besitz der Familie befindet. Angeblich gehörte es Marie Antoinette und verschwand während der französischen Revolution. Lea will das Geheimnis lüften, wie das wertvolle Collier in den Familienbesitz kam.

Paris, 1794. Isabelle, die Tochter eines Goldschmiedes, muß flüchten. Ihr Vater gilt als Feind der Revolution, da er wertvolle Schmuckstücke für Adelsfamilien anfertigte. Sie versteckt sich vor den Anhängern Robespierres. Als sich die Wogen glätten, steht ein Soldat vor ihrer Tür und übergibt ihr ein fremdes Kind...

Beate Maxian erzählt ihren Roman "Das Collier der Königin" in zwei Handlungssträngen. Man befindet sich sowohl im Jahr 1794, als auch im Jahr 2019. Beide Stränge sind gut voneinander abgegrenzt, so daß man ihnen gut folgen kann und nicht durcheinander gerät. Beide Zeiten waren für mich gleichermaßen interessant und spannend, so daß ich bei jedem Zeitsprung das Gefühl hatte, unbedingt weiterlesen zu müssen um zu erfahren, wie es nun mit Isabelle oder Lea weitergeht. Sympathisch waren sie mir beide, so daß ich auch hier keine Unterschiede machen konnte. Beate Maxian schreibt diese Geschichte auf eine sehr flüssige Art. Ihre Beschreibungen versetzten mich in eine vergangene Zeit, ich sah Paris zu einer schlimmen Zeit regelrecht vor mir und spürte die Angst von Isabelle hautnah. Aber auch das Wien der heutigen Zeit hatte hier seinen Reiz und wird sehr detailliert beschrieben, so daß man es ebenfalls genau vor Augen hat. Die Autorin verwebt in ihrer Geschichte fiktive und historische Charaktere, die zusammen eine tolle Geschichte bilden. Hier ist es sehr hilfreich, daß dem Buch je ein Personenregister zu den fiktiven und historischen Charakteren vorangestellt ist, so daß man weiß, wer echt und wer erfunden ist. So kommen keine Zweifel auf.
Mich hat diese Geschichte in vollem Umfang überzeugt und empfehle sie uneingeschränkt weiter!

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