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Veröffentlicht am 05.05.2021

Herrlicher Sommerkrimi

Krabbenchanson - Die Inselköchin ermittelt
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Sterneköchin Louise Dumas flieht nach einer gescheiterten Beziehung mit beruflichen Konsequenzen vom Elsass zu ihrer Patentante nach Pellworm. Eigentlich möchte sie dort nur entspannen, doch schnell bekommt ...

Sterneköchin Louise Dumas flieht nach einer gescheiterten Beziehung mit beruflichen Konsequenzen vom Elsass zu ihrer Patentante nach Pellworm. Eigentlich möchte sie dort nur entspannen, doch schnell bekommt sie den Auftrag, das Buffet für den Geburtstag des berühmten Volkssängers Jeff Storm herzurichten. Als dieser während der Feier auf dubiose Art stirbt und kurz darauf seine Haushälterin erschlagen aufgefunden wird, glaubt Louise nicht mehr an ein Unglück. Sie ermittelt auf eigene Faust, deckt Geheimnisse aus der Vergangenheit auf und gerät dadurch selbst in Gefahr...

"Krabbenchanson" von Lili Andersen ist einfach herrlich. Hier erhält man einfach alles. Charaktere jeglicher Couleur, einen hochinteressanten Fall und eine wunderschöne Kulisse. Louise ist hier natürlich zusammen mit Tante Fine Sympathieträger. Ihre herzliche Art geht direkt ans Herz und man fühlt sich in diesem Krimi als Mitglied willkommen. Fast meit man, Fine reicht gleich den Likör aus dem Buch. Jeff Storm und seine Freunde wirken geheimnisvoll, man weiß nicht so recht, was man von ihnen halten soll. Kann man den Freunden vertrauen oder hüten sie ein schwerwiegendes Geheimnis? Hier spielt Lili Andersen geschickt die Geheimniskarte aus. Der Schreibstil ist herrlich erfrischend. Locker und leicht wie ein Strandurlaub, fliegt man wie eine Möwe über die See durch das Buch. Die Autorin versprüht hier richtig Inselfeeling, man sieht den Strand und den Deich mit seinen Schafen vor sich. Und lernt, daß man auf dem Rücken liegende Schafe auf die Beine schubsen muß, damit sie nicht sterben. Ich liebe es, wenn man solche Informationen so ganz nebenbei aus einem Buch mitnimmt.

Dieser Nordsee-Krimi bekommt von mir eine ganz dicke Leseempfehlung! Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall für Louise!

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Klufti halt...

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Kluftinger hat es gerade echt schwer. Seine Frau Erika ist krank und somit muß er sich mit Dingen wie der Waschmaschine und Waschmittel auseinander setzen. Und auch im Präsidium ist einiges los. Kluftinger ...

Kluftinger hat es gerade echt schwer. Seine Frau Erika ist krank und somit muß er sich mit Dingen wie der Waschmaschine und Waschmittel auseinander setzen. Und auch im Präsidium ist einiges los. Kluftinger will endlich den vor 30 Jahren verübten Mord an einer Lehrerin aufklären. Sie ist am Funkensonntag an einem Kreuz verbrannt. Doch sein Team hat an diesen Ermittlungen kein Interesse. Lediglich die neue Kollegin Lucy Beer unterstützt ihn. Einen Hinweis liefert der letzte Brief des Mordopfers....

Volker Klüpfel und Michael Kobr lassen in "Funkenmord" Kommissar Kluftinger seinen 11. Fall lösen. Entgegen den anderen Bänden, die einzeln gelesen werden können, sollte man hier jedoch den Vorgänger "Kluftinger" kennen. Die Handlung baut diesmal sehr darauf auf und meiner Meinung nach drohen sonst Verständnislücken. Mir hat auch dieser Fall wieder sehr gut gefallen. Der Lokalkolorit ist wohl kaum zu übertreffen, man bekommt Dialekt geboten, der aber gut verständlich ist, und wundervolle Beschreibungen des Allgäus. Angereichert mit einer angenehmen und nicht albernen Prise Humor ist der Kluftinger-Fan hier wieder in seinem Element. Die Bücher versprechen und enthalten grundsätzlich Humor, Lokalkolorit und - Spannung. Diese steigert sich hier bis zum Ende hin und die Lösung wartet ganz zum Schluß. Bis dahin stellt man sich immer wieder die Frage nach dem Täter, verfolgt neue Spuren und rätselt mit. Dadurch fliegt die Handlung wieder nur so dahin! Kluftinger selbst entwickelt sich in der Serie natürlich weiter. Früher der grantelige Typ, öffnet er sich nun langsam. Seine manchmal recht tollpatschige Art macht ihn mir sehr sympathisch und er wirkt wie eine reale Person. Es macht Spaß sein Leben und seine Entwicklung seit nunmehr 11 Jahren zu verfolgen. Ich hoffe sehr, daß ich ihn noch viele Jahre begleiten darf!

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Pendergast ist einfach Kult

OCEAN - Insel des Grauens
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Special Agent Pendergast verbringt gerade zusammen mit seinem Mündel Constance Green seinen Urlaub, als er von einem spannenden Fall erfährt. An der Küste Floridas sind über hundert identische blaue Sneaker ...

Special Agent Pendergast verbringt gerade zusammen mit seinem Mündel Constance Green seinen Urlaub, als er von einem spannenden Fall erfährt. An der Küste Floridas sind über hundert identische blaue Sneaker angeschwemmt worden - inklusive abgetrennten Füßen.

Das Autorenduo Douglas Preston und Lincoln Child lassen mit "Ocean Insel des Grauens" ihren Kult-Agenten Pendergast nun bereits zum 19. Mal einen spannenden Fall lösen. Von der Menge der Vorgängerbände braucht sich niemand abschrecken zu lassen. Alles Wissenswerte rund um wiederkehrende Charaktere und Bezüge zu vorherigen Fällen fließen unmerklich in den Text ein, so daß man dieses Buch auch gut einzeln lesen kann. Für mich ist jeder Fall ein freudiges wiederlesen mit Pendergast, denn ich verfolge die Serie von Beginn an. Es macht Spaß, immer wieder mit ihm mysteriöse Rätsel zu lösen, die auch immer wieder einen gruseligen Touch aufweisen. Er ist mir schlichtweg mit seiner doch sehr speziellen Art ans Herz gewachsen! Das Autorenduo schreibt sehr spannend, dabei aber auch locker. Geschickt fesseln sie den Leser mit kurzen, schnell zwischendurch lesbaren Kapiteln und wechselnden Handlungsorten, so daß man immer wieder mit Spannung auf die jeweils andere Handlung lauert. Auch ihre sehr bildhafte Art, Geschehnisse und Orte zu beschreiben, fasziniert. Hier lebt man die Geschichte mit und fühlt sich als Teil von ihr. Mein Highlight sind immer die mystischen Hintergründe, die mir immer wieder eine Gänsehaut bescheren. Dafür liebe ich diese Serie!

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Ein Tagebuch voller Hundeglück

Frauchens Glücksjournal
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Mit ihrem Buch "Frauchens Glücksjournal" regt Clara Hollweg den Leser und Hundemenschen an, die Zeit mit seinem vierbeinigen Freund intensiver zu erleben. Schon der erste Satz des Buches: "Das Glück steht ...

Mit ihrem Buch "Frauchens Glücksjournal" regt Clara Hollweg den Leser und Hundemenschen an, die Zeit mit seinem vierbeinigen Freund intensiver zu erleben. Schon der erste Satz des Buches: "Das Glück steht jeden Tag wedelnd vor dir", könnte nicht besser beschreiben, was ein Hund im Leben bedeutet. Alles andere ist nachrangig! Danach beschreibt die Autorin ihre Vorstellung, wie das Glücksjournal geführt werden sollte. Man erhält Tips für morgendliche und abendliche Routine, Frauchen soll die persönliche Genusszeit (ohne Hund) notieren, sich Gedanken über die Wau-Momente gemeinsam mit Hund machen und notieren, was der Hund gern allein macht. Es gibt nützliche Tips für das kleine Training zu Hause (in Zeiten von Homeschooling aufgrund geschlossener Hundeschulen wirklich gut) und zeigt auf, wo man seine Zeit sinnlos verschwendet und mehr Zeit für seinen Hund herausholen kann. Dies beschreibt Clara Hollweg auf sehr liebevolle Art, man hat auf keinen Fall den Eindruck in irgendeiner Weise belehrt zu werden, sondern man hat den Eindruck einer Hilfestellung. An den Seitenrändern befinden sich übrigens noch wunderschöne sinnige oder auch humorvolle Weisheiten. Diese allein sind schon lesenswert!

Anschließend kann das Glücksjournal mit persönlichen Notizen versehen werden. Hierzu hat jeder einzelne Wochentag eine eigene Seite, dort kann die Genuss-Zeit, die Wau-Momente sowie das kleine Training für die Zukunft notiert werden. Wenn man diese Notizen nach einiger Zeit erneut liest, wird dem Hundefreund mit Sicherheit auffallen, wie sich die Beziehung zum besten Freund gestaltet und eventuell sogar durch bewußteres Miteinander verbessert hat. Man erlebt Höhen und Tiefen und sieht, wo man noch etwas am Beziehungsrädchen einstellen muß. Und so ganz nebenbei ist dieses Buch irgendwann in ferner Zukunft eine wundervolle Erinnerung an den besten Freund, gespickt mit Erlebnissen, bei denen man dann denkt: "Ach ja - das war toll.".

Besonders erwähnen möchte ich noch die edle Optik. Das Buch ist in Leinen gebunden, fühlt sich somit sehr angenehm an und "macht etwas her". Aber auch innen ist es einfach wunderschön und liebevoll gestaltet.

Für mich ist das Buch ein wirkliches Highlight und ein tolles, exquisites Geschenk für Hundebesitzer!

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Leider heißt es Abschied nehmen

Eine Sehnsucht nach morgen
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Im Jahr 1968 kehrt Bärbel nach ihrem Medizinstudium in ihre Heimatstadt Essen zurück. Ihre Familie nimmt sie herzlich auf und Bärbel fühlt sich sofort wieder zu Hause. Daß sie ihrer Jugendliebe Klaus fast ...

Im Jahr 1968 kehrt Bärbel nach ihrem Medizinstudium in ihre Heimatstadt Essen zurück. Ihre Familie nimmt sie herzlich auf und Bärbel fühlt sich sofort wieder zu Hause. Daß sie ihrer Jugendliebe Klaus fast täglich begegnet versucht Bärbel tapfer wegzulächeln, obwohl es ihr sehr schwer fällt. Die Zeiten im Ruhrgebiet haben sich geändert. Durch das Zechensterben fallen viele Arbeitsplätze weg. Auch an Bärbels Familie gehen die Probleme nicht vorbei. Sogar ihr "kleiner" Bruder Jakob gerät in große Schwierigkeiten, weil er sich durch falsche Freunde in die damals üblichen Demonstrationen hineinziehen läßt. Aber Bärbel steht vor einem ganz anderen Problem: Sie liebt Klaus noch immer, obwohl der, wenn auch unglücklich, verheiratet ist.

Der dritte Teil der Ruhrgebietssaga von Eva Völler trägt den Titel "Eine Sehnsucht nach morgen". Dieser Titel ist sehr treffend. Die Sehnsucht der jungen Leute nach Veränderungen ist hier ganz deutlich spürbar. Die Methoden jedoch, mit denen sie ihre Vorstellungen durchsetzen wollen, sind dabei allerdings manchmal fragwürdig. Hier hat Eva Völler sehr gut recherchiert und vermittelt das Geschehen sehr gekonnt so bildhaft, daß man tatsächlich in diese Zeit versinkt und ein reales Bild vor Augen bekommt. Die Charaktere in dieser Geschichte sind auch hier wieder unheimlich vertraut. Da die Geschichte sich bereits über Jahre hinzieht, begleitet man manche Charaktere bereits seit ihrer Kindheit. Man erlebt ihre Entwicklung dadurch intensiv mit, leidet mit ihnen und hat Spaß mit ihnen. Aufgrund dieser langen Zeit ist es nun richtig traurig, von ihnen Abschied nehmen zu müssen. Zu gern würde ich die Geschichte bis in die heutige Zeit verfolgen. Was mir auch hier wieder gut gefallen hat ist die Tatsache, daß Eva Völler dem Leser das Ruhrgebiet nahe bringt, so wie es wirklich war. Ganz ohne Vorurteile und die üblichen Klischees. Sie hat wieder einmal bewiesen, daß man nicht in die Ferne schweifen muß - gute Geschichten können auch direkt vor der Haustür spielen!

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