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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2020

Hier fehlt der regionale Wiedererkennungswert

ERDBEERMUNDALLERGIE
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Marge erwischt ihren Ehemann Clemens bei einem Techtelmechtel mit ihrer besten Freundin Arielle im familieneigenen Wohnmobil. Kurzentschlossen haut Marge mit dem Wohnmobil ab und findet sich Nachts auf ...

Marge erwischt ihren Ehemann Clemens bei einem Techtelmechtel mit ihrer besten Freundin Arielle im familieneigenen Wohnmobil. Kurzentschlossen haut Marge mit dem Wohnmobil ab und findet sich Nachts auf einem einsamen Campingplatz mitten in der Holsteinischen Schweiz wieder. Die restlichen Bewohner sind sehr übersichtlich - eine Jugendgruppe sowie ein Mann, der jedem erst einmal Quizfragen stellt. Kurze Zeit später stolpert Marge auf dem benachbarten Erdbeerhof über eine Leiche. Die Polizei, so skurril wie ihre Mitbewohner, entdeckt in ihr die perfekte Verdächtige. Marge macht sich mit ihren Mitcampern auf die Suche nach dem wahren Täter...

"Erdbeermundallergie" von Inka Neumarkt hat mich ein wenig enttäuscht. Da ich die Holsteinische Schweiz kenne, hat mir hier der Wiedererkennungswert gefehlt. Ein Phantasieort, keine Besonderheiten - das Buch hätte überall spielen können. Auch die Charaktere waren nicht wirklich gut vermittelt. Sie blieben blaß, ich fand kaum Bezug zu ihnen. Der Quiz-Fan begann nach einiger Zeit mit seiner Fragestellung im Stil von "Wer wird Millionär?" Sogar zu nerven. Eigentlich eine nette Idee, die jedoch übertrieben wurde. Marge hat für mich manchmal sehr kindlich reagiert. Einerseits will sie mit Clemens nichts mehr zu tun haben, andererseits warnt sie ihn vor, daß ihn die Polizei anrufen wird um zu fragen, ob ihm das Wohnmobil gehört. Nun ja. Der Kriminalfall selbst war nett, nicht übermäßig spannend und etwas in den Hintergrund gerückt.

Ich würde sagen, das Buch ist ganz nett für zwischendurch, man darf jedoch nicht allzu viel erwarten.

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Ungeheuer spannend

Das Spiel – Es geht um Dein Leben
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Die Ermittler Inga Björk und Christian Brand übernehmen den Fall einer ermordeten Joggerin. Sie war Zielperson eines abartigen Spieles im Darknet. Björk und Brand haben nur eine Möglichkeit, das Spiel ...

Die Ermittler Inga Björk und Christian Brand übernehmen den Fall einer ermordeten Joggerin. Sie war Zielperson eines abartigen Spieles im Darknet. Björk und Brand haben nur eine Möglichkeit, das Spiel stoppen zu können - sie müssen Mitspieler werden. Dies macht auch der Journalist Werner Krakauer, um die Story seines Lebens zu schreiben. Doch niemand glaubt ihm...

Zeitgleich wird die Schülerin Mavie während einer Party auf ein geheimnisvolles Tattoo auf ihrem Rücken aufmerksam gemacht - ein im Dunkeln leuchtender Skorpion. Was Mavie nicht ahnt: Ihr Bild kursiert im Darknet - als zu findendes Opfer des abartigen Spieles...

Mit "Das Spiel - Es geht um dein Leben" hat Jan Beck ein wahnsinnig spannendes Buch geschaffen. Selten verschlingt man einen Triller in solch kurzer Zeit. Hier herrscht Spannung, die den Atem anhalten läßt, schlaflose Nächte bereitet und fesselt. Hier stimmt wirklich alles. Man bekommt ein sehr unterschiedliches Ermittlerteam, das den Leser schlichtweg abholt zu einer brutalen Jagd. Björk ist der geheimnisvolle, unnahbare Part, der selbst die Kollegen im Dunkeln läßt. Bei ihr war ich mir nicht sicher, ob man ihr unbedingt trauen kann. Dagegen fand ich Brand von Beginn an sympathisch und überlegt mutig. Er denkt nach, bevor er handelt. Ebenso sympathisch war Krakauer. Der Journalist hat nichts mehr zu verlieren und setzt sich für andere einem großen Risiko aus. Diese Mixtur hat Jan Beck wirklich gut hinbekommen. Ebenso schafft er durch die Kapitel, die jeweils zwischen den Charakteren springen, eine unendliche Spannung. Ich habe mich ständig daran hindern müssen, einfach mal zu schauen, wie es mit dem Charakter weitergeht. Denn man kann es einfach nicht abwarten... Der Schreibst ist fesselnd, leicht und locker zu lesen und gut verständlich, es entstehen keine Lücken in der Logik, alles paßt perfekt zusammen und fügt sich zum Schluß zu einem überzeugenden Finale.

Für mich ist das Buch eines der Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Regional und spannend

Juister Lüge. Ostfrieslandkrimi
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Lotta Dolke sucht die Juister Polizeistation auf, um eine Lüge anzuzeigen. Doch im letzten Moment überlegt sie es sich anders. Als am nächsten Morgen die Leiche von Lotta am Strand aufgefunden wird, stellen ...

Lotta Dolke sucht die Juister Polizeistation auf, um eine Lüge anzuzeigen. Doch im letzten Moment überlegt sie es sich anders. Als am nächsten Morgen die Leiche von Lotta am Strand aufgefunden wird, stellen sich die Kommissare Antje Fedder und Roland Witte die Frage, was die junge Frau ihnen mitteilen wollte. Lotta war mit einer Gruppe Ornithologen auf der Insel, die nun genauer untersucht wird. Auffällig an ihnen ist ein Siegelring, der von allen getragen wird. Geht es bei der Reisegruppe wirklich nur um die Ornithologie? Oder steckt etwas ganz anderes hinter der Gruppe?

Mit "Juister Lüge" hat Sina Jorritsma nun bereits den 7. Band rund um Antje und Roland vorgelegt. Was hier immer positiv auffällt ist die Tatsache, daß jedes Buch für sich steht und einzeln gelesen werden kann. Die Autorin vermittelt alles Wissenswerte auf unaufdringliche Art, so daß man gar keine Wissenslücke bei sich bemerkt. Natürlich entwickeln sich die Charaktere hier weiter. Ihr Privatleben geht wie im echten Leben stetig weiter. Jedoch, und dies ist ein wichtiger Punkt, nimmt dies nicht sehr viel Handlung in Anspruch. Das Gleichgewicht zwischen Kriminalfall und Privatleben bleibt erhalten und die Charaktere wirken absolut sympathisch und reell. Der Fall ist spannend von Beginn bis Ende. Die Frage, welche Lüge hier zur Anzeige kommen sollte, bringt eine unterschwellige Spannung, die an das Buch fesselt. Aber auch die Verdächtigen machen die Ermittlungen spannend. Denn sie sind geheimnisvolle Gesellen, die es den Ermittlern nicht leicht machen und sehr für Verwirrung sorgen. Sina Jorritsma vermittelt hier übrigens nicht nur auf lockere und fröhliche Art einen spannenden Kriminalfall - sie bringt auch die Insel Juist mit ihrer zauberhaften Landschaft und Eigenart näher. Juist heißt nicht umsonst Töwerland = Zauberland!

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Es hätte besser sein können

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
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Sophie möchte eigentlich einen mintfarbenen Foodtruck - hat jedoch BWL studiert und arbeitet nun am Empfang einer Filmfirma. Dort macht sie einen Karrieresprung - sie soll den neuesten Blockbuster vermarkten. ...

Sophie möchte eigentlich einen mintfarbenen Foodtruck - hat jedoch BWL studiert und arbeitet nun am Empfang einer Filmfirma. Dort macht sie einen Karrieresprung - sie soll den neuesten Blockbuster vermarkten. Während der Dreharbeiten in den Dünen Dänemarks lernt sie einen attraktiven Unbekannten kennen - ihren Freund im fernen Hamburg vergisst sie dabei fast...

"Die Liebe fällt nicht weit vom Strand von Franziska Jebens kommt als lockerer Sommerroman daher. Leider braucht man jedoch etwas Geduld, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Und auch danach bleibt es streckenweise doch etwas zähflüssig. Man gerät immer wieder in Längen, die es zu überwinden gilt. Dabei ist es wenig hilfreich, daß Sophie nicht wirklich sympathisch ist. Ihre Art nervt zum Teil doch etwas. Ich habe mich oft gefragt, ob sie tatsächlich eine erwachsene Frau ist - oder noch ein Teenager. Ihre Handlungen sind allzu unüberlegt und nicht nachvollziehbar. Welcher erwachsene Mensch zieht sich schon wegen eines Kaffeefleckees auf dem Shirt auf dem U-Bahnsteig bis auf die Unterwäsche aus? Nicht ernsthaft, oder? Der Text gleitet leider oft von lustig zu albern. Dadurch wirkt alles etwas übertrieben. Die Handlung selbst ist vorhersehbar und nicht überraschend. Dies jedoch ist kein Manko, sondern dem Genre entsprechend.
Trotz allem kann man das Buch gut als Strandkorblektüre lesen - und ich denke, genau dafür wurde es geschrieben.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Ein unvergleichlicher Spaß

Ans Vorzelt kommen Geranien dran (Die Online-Omi 14)
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Nachdem Renate Bergmann ihren Urlaub im letzten Jahr mit Gertrud auf einem Kreuzfahrtschiff verbracht hat, geht es in diesem Jahr mit Ilse und Kurt auf den Campingplatz. Immerhin kann sie sich durchsetzen ...

Nachdem Renate Bergmann ihren Urlaub im letzten Jahr mit Gertrud auf einem Kreuzfahrtschiff verbracht hat, geht es in diesem Jahr mit Ilse und Kurt auf den Campingplatz. Immerhin kann sie sich durchsetzen und es wird in einem Wohnmobil übernachtet. Ilse erwartet auf dem Campingplatz eine Überraschung: Der miesepetrige Platzwart ist niemand anderes als ihr alter Schüler Günter Habicht. Das Trio erlebt viele spaßige Abenteuer und setzt auch gern mal alle Platzbewohner in Aufregung!

Renate Bergmann alias Torsten Rohde nimmt den Leser mit "Ans Vorzelt kommen Geranien dran" mit in einen sehr unterhaltsamen Urlaub. Auf lockere Art erzählt Renate von ihren Erlebnissen, die wirklich zum Lachen und durchaus auch mal spannend sind. Denn eines ist ja klar: Gerade Kurt tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste. So steht er immer parat, um beim Anfeuern der Grills der Nachbarschaft zu helfen und seine Chaosfahrt mit dem "Campingbus" als Ilse verschwunden war - da bleibt kein Auge trocken. Renate erzählt auf einzigartige Weise von Toilettengängen, rosa Klopapier, Sonnencreme und den Campingnachbarn. Da wird über eine Unmenge an Gartenzwergen berichtet, einem Pony, das Tochter Kirsten während eines Besuches seelisch heilen will und den Eigenarten der Mitmenschen. Hier wird nichts ausgespart und alles mit viel Humor dargestellt. Man bekommt richtig Sehnsucht nach Urlaub! Geschrieben ist das Buch wie gewohnt auf lockere Art - so, wie Renate "der Schnabel gewachsen ist". Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, ist dabei jedoch stets höflich und nie ausfallend. Sie nimmt die Gesellschaft aufs Korn - und genau dafür liebe ich ihre Bücher!

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