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Veröffentlicht am 17.02.2023

Therapiert

Therapiert
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Auf den ersten Blick scheint die Star-Therapeutin Clarissa alles erreicht zu haben, sie gilt als Koryphäe ihres Fachs. Doch der schöne Schein trügt, sowohl privat als auch beruflich läuft es nicht so wie ...

Auf den ersten Blick scheint die Star-Therapeutin Clarissa alles erreicht zu haben, sie gilt als Koryphäe ihres Fachs. Doch der schöne Schein trügt, sowohl privat als auch beruflich läuft es nicht so wie es soll. Clarissa kann es sich nicht erlauben, noch einen Patienten zu verlieren und so verwendet sie all ihre Energie darauf, der jungen Ira zu helfen, die zunächst einmal schweigt.

Das Buch ist nicht einfach zu lesen, in relativ kurzen Kapiteln lässt die Autorin Martta Kaukonen, jeweils einen der vier Hauptcharaktere erzählen, sodass man sich nach und nach ein genaueres Bild der Personen machen kann. Hierbei lag mein Hauptaugenmerk natürlich auf Ira und es stellte sich die Frage: Ist sie wirklich die zwanghafte Lügnerin, wie sie von sich selbst behauptet und wenn ja, was von dem, was sie erzählt, kann man ihr glauben?

Je nachdem, um wen es in den einzelnen Kapiteln gerade gegangen war, änderte sich auch meine Meinung, zu den einzelnen Personen, ihren Beweggründen, oftmals hat mich das mehr verwirrt, als dass es mich bei der »Wahrheitsfindung« unterstützt hat. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich das Buch bewerten soll, es hat mich gut unterhalten und es gab immer wieder Passagen, die mich am Buch hielten und mich überraschten. Es hatte aber auch seine schwachen Momente, für mich waren es dann doch die, in denen die Autorin wieder eine neue Wendung ins Spiel brachte. Aber wie schon geschrieben, im Großen und Ganzen war das Buch unterhaltsam und ich würde mich über weitere Bücher der Autorin freuen, ihr Debüt lässt schon mal auf viel Gutes hoffen.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Der letzte Magier

Die FROST-Chroniken 2: Der letzte Magier
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Wir mussten alle so lange auf den 2. Band der Frost-Chroniken warten und nun durfte ich es endlich lesen.

Schon das Cover ist ein echter Hingucker, es passt perfekt zum 1. Band.
Aber es kommt natürlich ...

Wir mussten alle so lange auf den 2. Band der Frost-Chroniken warten und nun durfte ich es endlich lesen.

Schon das Cover ist ein echter Hingucker, es passt perfekt zum 1. Band.
Aber es kommt natürlich auf den Inhalt, auf die Geschichte an.
Und die ist wieder einmal großartig.

Es geht turbulent zu in diesem Buch, Yuriko wird wegen Hochverrats angeklagt, sein Freund Frakis sitzt wegen einer angeblichen Sittenverfehlung auf einer Gefängnisinsel. Florine hat einen Eintrag im Sittenregister und es gibt eine Verschwörung, um die Zentallinische und die Abrantinische Regierung zu stürzen, was Yuri mithilfe seiner Mitstreiter und Freunde unbedingt verhindern muss.
Doch zunächst einmal gilt es Frakis zu retten.

Als ich das Buch gestern beendet habe, dachte ich: Es wird einfach hier eine Rezension zu schreiben.
Die Geschichte hat alles, was eine gute Fantasystory ausmacht. Eine gute Portion Action, Magie und Zauberei, Liebe und Freundschaft, dazu noch der Humor, der mich im ersten Band schon so begeistert hat, weil er nie übers Ziel hinausschoss.
Das passte auch alles, es war wunderbar, ich bin eingetaucht in das Leben Yuris und seiner Freunde, ich war ganz nah bei ihnen. Und so habe ich auch ihren Schmerz gefühlt und ihre Angst um das Leben der anderen. Denn dieser Band ist stellenweise tieftraurig, dass was die Freunde durchleiden müssen, schafft eine teilweise düstere Atmosphäre. Die aber immer auch von dem grenzenlosen Optimismus Yuris erhellt wird, denn den verliert er am Ende nie, egal wie schwierig die Situation ist, in die er sich meist selbst hineinmanövriert hat.
Wir treffen auch wieder auf viele liebgewonnene Charaktere. Es gibt ein Wiedersehen mit Pintel und Lomir, mit Krona und dem Spielmann und natürlich mit Galina, die sich von dem Mädchen das Zaubern lernen wollte, in eine Kämpferin wandelte, die ihren Platz im Leben gefunden hat.

Und sie alle sind die Menschen, wie ich sie in anderen Fantasyromanen manchmal vermisst habe. Ich will Menschen und Wesen wie sie sind, eigennützig, stur, manchmal gut, manchmal böse, die weinen, schreien, lachen und lieben. Sie alle haben ihre Schwächen, außer natürlich Yuriko Mandorak Doragon Zinnober Frost, Krötenmeister, Todesaustrickser, Freund der Drachen und Erfinder der legendären Feuersiegel, der, wenn man ihn fragt, perfekt ist. Ich erwarte von Ihnen, dass sie mich mitnehmen in ihre Welt, mich in ihren Bann ziehen und dazuzubringen immer mehr von ihnen zu erfahren und genau das finde ich immer wieder in den Romanen von Juri Susanne Pavlovic.


Juri Susanne Pavlovic zeigt uns, dass Freundschaft manchmal wertvoller ist, als Liebe, aber auch, dass es sich immer lohnt, um die wahre Liebe zu kämpfen. Der letzte Magier ist eine Geschichte über Freundschaft und unverbrüchliche Loyalität. Ich verlasse die Freunde nur ungern, allerdings mit der Hoffnung sie einmal wiederzusehen, denn die Welt ist riesig und schön und wer weiß, ob Yuri nicht wieder einmal aufbricht, um mehr von ihr kennenzulernen und sich in Schwierigkeiten zu bringen.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Die marmornen Träume

Die marmornen Träume
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Ein Serienmörder geht um in Berlin, seine Opfer sind die Frauen der Führungskräfte des Naziregimes, sie alle haben eins gemeinsam: Sie sind schön, reich und gelangweilt.
Der Psychoanalytiker und Traumforscher ...

Ein Serienmörder geht um in Berlin, seine Opfer sind die Frauen der Führungskräfte des Naziregimes, sie alle haben eins gemeinsam: Sie sind schön, reich und gelangweilt.
Der Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus nutzt diese Langeweile aus und verführt die Damen der Gesellschaft, um sie danach zu erpressen. Ein lukratives Geschäft, wie es scheint, bis ihn eines Tages der SS-Offizier Franz Beewen um Hilfe bei den Ermittlungen bittet. Eine von Simons Klientinnen wurde ermordet, auch sie war Mitglied im Wilhelmklub, der sich täglich im Hotel Adlon trifft. Gemeinsam mit der Psychiaterin Minna von Hassel, ermittelt das ungewöhnliche Team, um den Mörder zu fassen, die Zeit drängt, denn es bleibt nicht bei einer Toten.

Mein letztes Buch des Autors ist schon viel zu lange her und ich frage mich, wie ich ihn in der letzten Zeit so aus den Augen verlieren konnte.
Die drei Protagonisten haben nicht viel gemeinsam, und so gestaltet sich ihre Zusammenarbeit schwierig, Minna und Simon haben unterschiedliche Ermittlungsansätze und Franz Beween ist nicht in der Lage, die Ermittlungen zu koordinieren, er hat keinerlei Erfahrung und zudem werden seine Bemühungen von allen Seiten torpediert.

Soweit ich es beurteilen kann, hat Jean-Christoph Grange, für seinen ersten historischen Thriller hervorragend recherchiert. Die historischen Fakten in diesem Buch sind alle belegbar und im Zusammenspiel mit der fiktiven Handlung taucht man als Leserin oder Leser in eine düstere Atmosphäre, die einen von der ersten Seite bis zum Ende fesselt und nicht mehr loslässt.

Ein Lob gebührt sicherlich auch der Übersetzerin Ina Böhme.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Aufblattet

Aufblattelt
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Ich habe mich mal wieder von einem Cover verführen lassen, das in kräftigem Rot und Grün gehalten zur genaueren Betrachtung einlädt und dann hat der Klappentext mir den letzten kleinen Schubs gegeben. ...

Ich habe mich mal wieder von einem Cover verführen lassen, das in kräftigem Rot und Grün gehalten zur genaueren Betrachtung einlädt und dann hat der Klappentext mir den letzten kleinen Schubs gegeben. Dorftratsch ist immer interessant, sofern man nicht selbst betroffen ist. Und zu guter Letzt, es wurde mal wieder Zeit für etwas Neues und ein österreichischer Gartenkrimi ist definitiv etwas Neues für mich.

Doch nun zur Story.

Aufblattelt (aufblatteln (österr.) blamieren, bloßstellen, lächerlich machen, vorführen) ist schon der dritte Band um den Klub der grünen Daumen, deren Mitglieder im schönen Südburgenland zu Hause sind. Allerdings ist es meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig, die ersten beiden Bände zu kennen.

In Aufblattelt stehen Vera, die als Journalistin für die Lokalzeitung arbeitet und Isabella im Mittelpunkt der Geschichte.


Isabella ist bis über beide Ohren in Ferdinand, den Stiefsohn des Grafen Bertl von Hohenfels verliebt, der genau wie sie als Umweltschützer aktiv ist, in seiner Familie fühlt sich die junge Frau allerdings nicht willkommen. Voller Standesdünkel lassen sie Isabella spüren, dass sie nicht wirklich dazugehört. Aber davon lassen sich Ferdinand und Isabella nicht beirren und sie bereiten eine typische Burgenländische Hochzeit vor, auf der es allerdings zu einem unschönen Zwischenfall kommt. Ferdinands Stiefschwester, Mimi, bricht tot zusammen. Ein bedauerlicher Unfall, wie es später heißt. Oder hat doch Isabellas Großmutter einen Fluch ausgesprochen?
Und es bleibt nicht bei dem einen Unglück.


Im Showgeschäft würde man jetzt sagen:

The Show must go on

Und genauso handelt die Familie von Hohenfels, es muss weitergehen, Geld muss verdient werden und das Ansehen der Familie darf unter keinen Umständen beschmutzt werden.

Auch Vera ist verliebt, allerdings unglücklich in Tom, der sich nicht binden will, außerdem versucht sie gerade Handwerker zu bekommen, die ihren Schuppen zu einem Wohnraum ausbauen sollen. (da war ich so sehr bei ihr, die Suche nach einem Handwerker ist in der heutigen Zeit ja schon fast eine eigene Geschichte wert). Weniger amüsant sind da schon die Probleme ihrer Tochter Letta, das Mädchen ist einsam seit ihre einzige Freundin weggezogen ist und schließt sich der älteren Delphina an, die als eine Art Au-pair-Mädchen bei den Hohenfels wohnt, die Brasilianerin ist die Tochter eines Geschäftsfreundes Bertl.

Doch nun genug getratscht, ich könnte noch stundenlang weitererzählen, denn es passiert eine Menge auf 440 Seiten.
Aber ist das auch spannend?
Auf jeden Fall ist es unterhaltsam, so sehr, dass sich die Seiten fast wie von selbst umblättern und ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Über jedem Kapitel erfährt man interessantes und manchmal skurriles aus der Natur, wusstet ihr z. B. das auf dem Konstanzer Konzil 1414–1418 beschlossen wurde, dass Biber Fische sind und deswegen auch während der Fastenzeit gegessen werden dürfen? Oder dass frei lebende Hühner nachts auf Bäumen schlafen?
Außerdem erfährt man während der Treffen des Klubs viel über Pflanzen und deren Wirkungen, da hätte ich mir tatsächlich das eine oder andere genaue Rezept gewünscht.
Etwas erstaunt über mich selber war ich bei der Sprache, die Autorin verwendet natürlich auch Burgenländischen Dialekt und ich habe das meiste davon tatsächlich verstanden, ohne dass ich auf die Fußnoten zurückgreifen musste. Diese Fußnoten sind aber sicherlich für den einen oder anderen sehr hilfreich.

Und nun genug getrascht, lest das Buch amüsiert euch.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Rotwild

Rotwild
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Der zweite Fall nach »Die Füchsin« mit dem ungewöhnlichen Ermittlerduo Sanna Berling und Eir Pedersen aus der Feder Maria Grund, beginnt mit dem Tod eines jungen Mannes, der übersät von Wunden auf einer ...

Der zweite Fall nach »Die Füchsin« mit dem ungewöhnlichen Ermittlerduo Sanna Berling und Eir Pedersen aus der Feder Maria Grund, beginnt mit dem Tod eines jungen Mannes, der übersät von Wunden auf einer verlassenen Farm stirbt. Kurz vor seinem Tod will er Sanna noch etwas mitteilen, doch er stirbt, bevor er seinen Satz beenden kann.

Drei Jahre sind seit dem letzten Fall vergangen, ein Fall den Sanna nicht lösen konnte, das hat sie noch immer nicht verarbeitet. Sie zieht mit ihrem Hund Sixen in einen kleinen Ort, um sich nicht mehr mit Mord beschäftigen muss, sondern nur noch mit alltäglichen kleinen Ordnungswidrigkeiten. Doch ihr Plan geht selbstverständlich nicht auf. Dieser Fall führt Sanna und Eir wieder zusammen, gemeinsam ermitteln sie und stoßen auf eine weitere Leiche.

Vieles in diesem Band verweist auf den Ersten, es ist also meiner Meinung nach zwingend erforderlich auch diesen gelesen zu haben. Die Leserinnen und Leser, lernen die Ermittlerin noch ein wenig besser kennen, ihre Ängste und Hoffnungen, allerdings schafft es die Autorin die Waage zu halten zwischen dem Beruflichen und Privaten. Die Spannung baut sich langsam aber stetig auf und kommt erst im letzten Drittel des Buches richtig in Fahrt.

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