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Veröffentlicht am 13.08.2022

Willkommen an der Maxton Hall!

Save Me
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"Ich finde, jeder Mensch hat eine Welt voller Möglichkeiten verdient."

Ich weiß, ich bin spät dran mit dieser Hype-Reihe, aber besser später als nie! Normalerweise bin ich kein großer Fan von reichen ...

"Ich finde, jeder Mensch hat eine Welt voller Möglichkeiten verdient."

Ich weiß, ich bin spät dran mit dieser Hype-Reihe, aber besser später als nie! Normalerweise bin ich kein großer Fan von reichen Protas in Handlungen, in denen Geld und Glam eine große Rolle spielt, doch hier war das eher das basic-setting und hat keinen direkten Einfluss auf die Handlung gehabt - so konnte ich mich eher mit dem Buch anfreunden.

Auch das enemies-to-lovers-setting hat mich gecatcht. Klar, die Autorin hat hiermit das Rad nicht neu erfunden, aber die gegensätzlichen Seiten von Ruby und James haben immer wieder für Situationskomik und diese explosive Gefühlsmischung gesorgt, dass ich gar nicht anders konnte, als mich in und mit den Charakteren zu verlieben! Ruby mit ihrem Organisationstalent und Eifer zum Lernen auf der einen Seite, und James mit Party, Geld und der Scheiß-drauf-Einstellung auf der anderen Seite - hach! Gleichzeitig ist da so viel mehr hinter dem ersten Eindruck, das nur darauf wartet, entdeckt zu werden.

Die Gefühle zwischen den beiden habe ich von Anfang an gespürt, so greifbar waren sie beschrieben. Ich kann mir dabei einfach nicht vorstellen, dass der große Cliffhanger das alles zunichte machen wird!

Ebenso interessant wie die ganzen toll ausgearbeiteten Details zu Maxton Hall waren auch die Nebencharaktere. Die Clique rund um James und auch Rubys Schwester Ember scheinen alle noch eine eigene Geschichte zu haben, die erzählt werden will. Dadurch wirkt die Handlung immer richtig rund und gefüllt und echt. Da freue ich mich in den Folgebänden auf mehr!

"Save Me" ist ein starker Reihenauftakt, der mich direkt zum nächsten Teil greifen lässt. Ich vergebe 4,5/5 Sterne, da noch das gewisse Extra gefehlt hat, und freue mich auch schon auf die Verfilmung!

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Ich habe lange nicht mehr so geweint...

In unserem Universum sind wir unendlich
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"Ich hatte Angst", brachte Emil hervor. "Ich hatte Angst zu sterben, ohne je geliebt zu haben. Und ohne richtig zurückgeliebt zu werden." Ich verstand. "Du musst jetzt keine Angst mehr haben. Ich fahre ...

"Ich hatte Angst", brachte Emil hervor. "Ich hatte Angst zu sterben, ohne je geliebt zu haben. Und ohne richtig zurückgeliebt zu werden." Ich verstand. "Du musst jetzt keine Angst mehr haben. Ich fahre mit dir, wohin du willst. Bis ans Ende der Welt. Bis in ein anderes Universum."

Es ist schon eine Weile her, dass mich ein Buch so sehr und viel fühlen lassen hat wie dieses. Ich habe Rotz und Wasser geheult, konnte die Zeilen nicht mehr lesen und habe gespürt, wie etwas in mir zerbricht. Ganz tief drin.

"In unserem Universum sind wir unendlich" hat mir so viel gegeben, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Hat mir gegeben, von dem ich nicht wusste, was ich brauchte. Ansel und Emils Liebe ist etwas ganz besonderes, die ich vom ersten Moment an mitgefühlt habe. Als hätte ich selber Schmetterlinge im Bauch. Diese ganze Zeit war diese Hoffnung da, dass Emil doch nicht stirbt. Dieser Klappentext hat leider recht behalten. Vielleicht gerade deswegen war die Geschichte so intensiv, voller Gefühle und tiefer Wahrheiten, von Familie und Freundschaft, Zusammenhalt und Loslassen. Ich muss auf mein Leben erst einmal wieder klarkommen.

Als ich dann schon dachte, perfekter könnte die Geschichte nicht werden, kam der Roadtrip nach Schottland. Dass ich selber bereits da war und mich in die Freiheit und Wildheit des Landes verliebt habe, hat wohl ihr übriges zu meinen Gefühlen getan. Ansel und Emil verbringen hier ihre (fast) letzte gemeinsame Zeit. Während die Krankheit ihren Tribut fordert, Emil immer schwächer wird und beide auch mal streiten, merkt man doch gerade in diesen Zerreißproben, wie tief die Liebe zwischen den beiden ist. Mein Herz hat spätestens an der Stelle laut geknackt und ist zum Ende hin endgültig gebrochen.

Ansel und Emil, ich werde euch beide nie vergessen. Eure Geschichte ist unglaublich besonders und ich kann der Autorin gar nicht genug für dieses Buch danken. Es ist ein Herzensbuch und Jahreshighlight, welches ich nicht vergessen werde.

Eins noch: Das Cover, das ich erst für wilde Pinselstriche hielt? Die Kreidefelsen von Dover. Ein markanter Meilenstein in der Geschichte von Ansel und Emil, und als Cover absolut perfekt gewählt <3

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Ein Sommer und die große Liebe.

50 Tage: Der Sommer meines Lebens
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"Die schönsten Momente konnte man nicht in Fotos einfangen, sondern nur im Herzen tragen."

Von diesem Buch hatte ich gedacht, dass ich es von der Handlung her genau so schon einmal gelesen hatte - nur ...

"Die schönsten Momente konnte man nicht in Fotos einfangen, sondern nur im Herzen tragen."

Von diesem Buch hatte ich gedacht, dass ich es von der Handlung her genau so schon einmal gelesen hatte - nur unter einem anderen Buchtitel. Der Prolog hat dann sein übriges getan, um mich denken zu lassen, dass mich storytechnisch nun nichts mehr überraschen kann. Teilweise Fehlanzeige; ein Glück!

Die erste Hälfte des Buches konnte mich sehr gut unterhalten, trotz der kurzen Kapitel, die manchmal nur 2 Seiten lang waren und jeweils lediglich nur von der Erfüllung eines Punktes von Jades Bucketliste handelten. Das hat den Lesefluss oft ziemlich unterbrochen. Das Zueinanderfinden der beiden Protagonisten, die tollen Beschreibungen des Roadtrip-Abenteuers und einfach das Gefühl von Sommer, Sonne und Freiheit haben mich jedoch absolut packen können. Wie gern würde ich auch auf der Route 66 durch die USA fahren!

Doch dann kam der erwartete Schicksalsschlag in der 2. Hälfte und ab da wurde mir die Dramatik und die überzogenen Gefühle einfach zu überspitzt, gerade kitschig. Von "Er ist die Liebe meines Lebens" zu "Ich will keine Zeit mit ihm verbringen, weil er sich entscheidet, keine (Lebens)Zeit haben zu wollen" konnte ich mich mit Jade einfach nicht mehr identifizieren. Ihre Ausbrüche waren fast kindisch und haben jegliche Charakterentwicklung zunichte gemacht, die sie im Laufe der Geschichte durchlaufen hatte. Ja, das Ende sollte wohl sehr emotional sein, aber ich hatte das Gefühl, plötzlich zu einem schnulzigen Gedichtband gewechselt zu haben. Emotionen meinerseits? Fehlanzeige.

Der relativ vorhersehbaren und meist recht oberflächlichen Handlung gegenüber standen jedoch tolle Szenenbeschreibungen entlang der Route 66, spannende, fast komische Abenteuer der Protagonisten, einmalige Sommervibes und ein Epilog, der den Bogen vom Prolog schlägt und somit eine doch recht überraschende Wendung nimmt. Hier bin ich auch wirklich dankbar für, dass sich die Autorin dafür entschieden hat, denn so konnten auch Zukunftsmomente geschildert und Hoffnung gegeben werden.

"50 Tage: Der Sommer meines Lebens" ist bestimmt für eine jüngere, jugendliche Zielgruppe eher geeignet, die mit erster Liebe und der "Dramatik" dahinter eher sympathisieren können. Für mich war es mehr ein leichtes, laues Sommerbuch für Zwischendurch, was von mir 3/5 Sterne erhält.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Wem kannst du noch trauen?

Ich beobachte dich
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"Dein Dad hat es geliebt, mir Angst einzujagen. Es ging ihm nicht darum, mich zu verletzen. Es versetzt ihm einen Kick, wenn er mir Angst machen kann. Das gibt ihm ein Gefühl von Macht."

"Ich beobachte ...

"Dein Dad hat es geliebt, mir Angst einzujagen. Es ging ihm nicht darum, mich zu verletzen. Es versetzt ihm einen Kick, wenn er mir Angst machen kann. Das gibt ihm ein Gefühl von Macht."

"Ich beobachte dich" war tatsächlich erst mein zweites Buch aus dem Bereich (Psycho)Thriller, weswegen ich vielleicht keinen optimalen Vergleich habe, aber das Buch an sich hat mir wirklich gut gefallen!

Die Angst, die Lindsey verspürt, war die ganze Story über so greifbar und ist auch spürbar auf mich als Leser übergangen. Neben Andrew hatte ich plötzlich auch jeden anderen männlichen Charakter im Verdacht, gewalttätig zu sein - insbesondere den neuen Freund von Sophie. Gewisse Szenen haben sich so sehr mit Lindseys und Andrews Vergangenheit gedeckt, dass ich mir dachte: "Lauf, Sophie!" Die Autorin weiß genau, wie sie die Angst und Skepsis gezielt einsetzt, und das ist ihr auch wunderbar gelungen. Wem kann man noch trauen? Wer spielt ein falsches Spiel?

Nachdem sich im Verlaufe der Geschichte immer mehr Ungereimtheiten und Zweifel aufgetan haben, hat sich all die psychische Manipulation schließlich in einem dramatischen Showdown entladen. Hier wurden vergangene Szenen in einem ganz neuen Licht beschienen und die wahre Verbindung zum Buchtitel gezogen - ich hatte doch etwas Gänsehaut!

Zugegeben, war dieses Finale rückblickend etwas zu klischeehaft und auch das Motiv des Täters etwas basic, aber im Moment des Lesens war ich vollkommen gefesselt, so dass ich für diesen kleinen Kritikpunkt lediglich einen halben Stern abziehe.

"Ich beobachte dich" hatte von einem Psychothriller etwas mehr Psycho als Thriller, jedoch trotzdem nicht auf eine allzu kranke Weise, dass ich also danach doch ganz gut schlafen konnte. Gänsehautmomente und Sogwirkung sind nichtsdestotrotz definitiv gegeben! Ich vergebe 4,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Wie Intelligenz und Freude verknüpft sind.

Blumen für Algernon
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"Ich weiß nicht, was schlimmer ist: Nicht zu wissen, wer man ist und glücklich zu sein, oder der zu werden, der man immer sein wollte, und einsam zu sein."

Von diesem Buch hatte ich mir irgendwie mehr ...

"Ich weiß nicht, was schlimmer ist: Nicht zu wissen, wer man ist und glücklich zu sein, oder der zu werden, der man immer sein wollte, und einsam zu sein."

Von diesem Buch hatte ich mir irgendwie mehr Gefühl erhofft, was wohl daran lag, dass es bei traurigen Büchern eines Booktok-Reels erwähnt wurde. In gewisser Weise passt es auch in diese Kategorie, da Charlie mit steigender Intelligenz erkennt, was für falsche Freunde er hatte und wie damals über ihn gelacht wurde. Das frustrierende Ende trägt wohl ihr übriges dazu bei.

Um aber nochmal ganz am Anfang zu beginnen: Der hat mich jeden Nerv gekostet. Ja, ich verstehe die Symbolik, dass diese nicht einmal auf Grundschullevel geschriebenen Tagebucheinträge Charlies Retardierung darstellen sollen, hinter denen ein freundlicher, aber naiver Mann steht. Aber trotzdem, diese "Phase" über so viele Seiten erstrecken zu lassen, hat dazu geführt, dass ich mehrere Tage für den Anfang gebraucht habe. Es war wirklich unheimlich schwer und anstrengend zu lesen.

Das Blatt wandelt sich dann und bleibt doch gleich, wenn Charlie durch die Operation nun plötzlich fast ein Genie mit überdurchschnittlicher Intelligenz ist: Seine Einträge sind zwar besser zu lesen, doch nun mit weniger Herzenswärme geschrieben - ganz abgesehen davon, dass seine Erzählweise weiterhin ohne Spannung ist. Mir hat einfach der rote Faden gefehlt, die Spannung, die emotionale Bindung zwischen Charakter und Leser.

Die Message des Buches, höhere Intelligenz bedeutet nicht ebenso mehr Freude im Leben, finde ich recht interessant, wurde mir jedoch zu poetisch und einseitig verpackt. Nur weil Charlie plötzlich auf alle herabschaut, den Ernst des Lebens begriffen hat und an nichts mehr Spaß findet, ist das kein Regelfall. Man kann auch ein Genie ohne ein Arschloch sein.

Als schön geschrieben empfand ich Charlies Zwischenphasen. Er erkennt Fehler bei sich und anderen, und reflektiert, was das für ihn bedeutet. Welche Handlung von ihm gefordert wird. Diese Zwischenentwicklung hat Charlie für mich am menschlichsten erscheinen lassen.

"Blumen für Algernon" erhält von mir 3,5/5 Sterne. Wer eine Kombination aus Poesie und SciFi sucht, ist hier richtig, für mich war es jedoch nicht der große Bringer.

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