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Veröffentlicht am 12.12.2021

Wenn Bücherliebe auf Bücherliebe trifft...

Animant Crumbs Staubchronik
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"Bücher über Bücher, Seiten, Wörter, der Geruch von Papier und Staub in der Luft, und ich wusste, dass ich mein Herz an diesen Ort verlieren würde."

"Animant Crumbs Staubchroniken" haben mich vollkommen ...

"Bücher über Bücher, Seiten, Wörter, der Geruch von Papier und Staub in der Luft, und ich wusste, dass ich mein Herz an diesen Ort verlieren würde."

"Animant Crumbs Staubchroniken" haben mich vollkommen überrascht und mitgerissen! Klar kannte ich die Buchbeschreibung, aber sie konnte nicht mal im Ansatz beschreiben, wie viel MEHR dieses Buch sein würde. Wie viel mehr es geben würde. Und wie sehr ich es lieben würde.

Animant und Thomas sind zwei Charaktere, die zwar denken, sie könnten unterschiedlicher nicht sein, aber im Grunde doch ziemlich gleich ticken. Und ihre Liebe zu Büchern steht da an 1. Stelle. Das ist es auch, was das Buch so besonders macht. Jeder, der regelmäßig liest, hat zwangsläufig eine Beziehung zu Büchern (in den meisten Fällen wohl eine sehr gute), derer man sich aber erst wirklich bewusst wird, wenn die Charaktere diese ebenfalls haben. Und wie SEHR hat man sich angekommen und zu Hause gefühlt, als Animant die Bibliothek betrat. Ich kann wirklich nicht in Worte fassen, wie viel mir diese simplen Buchszenen von Ausleihen tätigen zu Zeitungen sortieren über Nachbestellungen in Auftrag gegeben beruhigt haben. Keine Spannung, nur Animant, die Bücher und ich. Und Thomas, den ich auch so sehr ins Herz geschlossen habe. Der griesgrämige Bibliothekar mit seiner sanften Seite für Bücher. Hach, Animant und Thomas sind wirklich ganz weit oben auf meiner OTP-Liste!

Zu der Handlung kann ich gar nicht so viel sagen, da alles und nichts zugleich passiert ist (wenn das Sinn ergibt...). Man begleitet Animant wirklich die 4 Wochen in London jeden Tag, was auch eine ganz neue Art der Erzählung für mich war. Keine Zeitsprünge, nur die fortlaufende Handlung. So taucht man noch einmal ganz anders in die Geschichte ein und kann Beweggründe der Charaktere so viel besser nachvollziehen! Hut ab, Lin Rina!

"Animant Crumbs Staubchronik" kann aber noch so viel mehr, als jeden Bücherwurm in den Bann zu ziehen: Auch Themen wie Feminismus und Antisemitismus kommen zur Sprache - und zwar durch Animant und Eliza als starke Frauencharaktere, die für sich selbst einzustehen wissen. Was werde ich ihren Humor und ihre Intelligenz vermissen!

Wie wohl schon klar geworden ist, ist dieses Buch zu einem absoluten Jahreshighlight für mich geworden und ich vergebe 5+/5 Sterne. Und wer dann nicht genug bekommen kann (so wie ich), dem kann ich nur "Animants Welt" ans Herz legen. Dort kommen auch Thomas' Sicht und ein kurzes Kapitel nach dem offiziellen Ende vor - was das Verlangen nach diesem Buch nur noch steigert, fällt mir gerade auf. Egal. Lest es!

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Eine ziemliche Enttäuschung.

Wen immer wir lieben (Immer-Trilogie, Band 1)
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"Du schreibst, dass du immer stark sein wolltest, um dein Herz zu schützen. Aber wahre Stärke ist es, wenn man sein Herz auch mal ein bisschen verliert, oder?"

"Wen immer wir lieben" lässt eigentlich ...

"Du schreibst, dass du immer stark sein wolltest, um dein Herz zu schützen. Aber wahre Stärke ist es, wenn man sein Herz auch mal ein bisschen verliert, oder?"

"Wen immer wir lieben" lässt eigentlich schon vom Titel her erahnen, wie die Handlung enden wird. Und, oh Wunder, ich hatte Recht mit meinen Vermutungen. Die Story kann leider ebenso nicht mit Spannung aufwarten, ich habe häufig Seiten überblättert und Szenen überflogen. Neben kindischen Geschwisterszenen, ausschweifenden Kapiteln und überspitztem Drama hat das Buch storymäßig leider nicht viel zu bieten.

Kommen wir nun zur Protagonistin Lina. Ich hatte lange keinen Charakter mehr, der so nervig und unsympathisch war. Nicht nur, dass sie absolut in Schubladen denkt, Ben nicht mal den Hauch einer Chance gibt (Was sieht er nur in ihr?) und absolut herablassend ist, nein, sie schafft es auch, jede halbwegs tiefgründige Konversation im Sande verlaufen zu lassen und bekommt von mir den Preis für Oberflächlichkeit. Herzlichen Glückwunsch. Ein Beispiel gefällig? Sie mag Ben nicht, weil er gut aussieht oder toll im Bett ist, sondern weil er als Mensch toll ist. Schwärmt aber nur von ihm, wenn es zur Sache geht. Liebevolle Kleinigkeiten werden ignoriert. Sie ist dabei so vernarrt in dieses Bad Boy Prinzip, dass der Begriff auf jeder Seite ungefähr 4x auftaucht und sie Ben dadurch genau so manipuliert, dass er gar nicht anders kann, als nach ihren Vorstellungen eines Bad Boys zu agieren. Denn man ist ja direkt ein arroganter Macho, wenn man sich darüber aufregt, dass einem der Drink übergeschüttet wird. Aber lassen wir das mal so stehen.

Dazu kommen dann noch weitere Details, die eine runde Geschichte für mich nicht aufweisen würde. So ist Lina beispielsweise Studentin, was aber wohl keine Rolle spielt, außer wenn sie mal aus einer Situation flüchten muss, weil sie ja eine "Hausarbeit" schreiben muss. Wenn man schon die Protagonistin so darstellt, sollte auch mehr vom Uni-Leben geschildert werden. Weiterhin drückt Ben Lina in jeder Szene gegen irgendeine Wand oder Mauer (warum???) und er nennt sie direkt beim 1. Date "Baby". Nein, danke, ich verzichte.

Warum ich trotzdem 2 Sterne vergebe? Ben war mir wirklich sympathisch. Er ist ein tiefgründiger Charakter, witzig, liebevoll, vielschichtig. Eigentlich habe ich die Story nur noch seinetwegen gelesen. Weiterhin fand ich die Grundidee des Bad Boy Prinzips durchaus spannend, aber das Potenzial wurde leider gehörig verschenkt. Und ein bisschen noch wegen der Lina zum Ende hin, da hat sie dann endlich mal die Kurve gekriegt und den Zickenmodus abgestellt.

"Wen immer wir lieben" konnte mich leider absolut nicht begeistern und ich werde die Reihe auch nicht weiterlesen. Ich vergebe 2/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Wenn alles anders ist, als es scheint...

Layla
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"Aber es ist noch etwas anderes Ungewöhnliches passiert? Was für Dinge?"
"Dinge, die jeden anderen dazu gebracht hätten, auf der Stelle abzureisen."

Bei diesem Buch wusste ich absolut nicht, was mich ...

"Aber es ist noch etwas anderes Ungewöhnliches passiert? Was für Dinge?"
"Dinge, die jeden anderen dazu gebracht hätten, auf der Stelle abzureisen."


Bei diesem Buch wusste ich absolut nicht, was mich erwarten würde, hatte ich doch vorher von Colleen Hoover nur "Weil ich Layken liebe" gelesen - einen Liebesroman. "Layla" jedoch schien in eine andere Richtung zu gehen, die perfekt zum Monat Oktober passte. Spooky, Übernatürliches. Das war auch für mich etwas Neues, denn aus dem Genre hatte ich noch nie etwas gelesen.

Bereits der Einstieg hat mich sofort gepackt, denn man wird sofort mitten in die Handlung hineingeworfen. Was ist hier nur passiert? Dieser jetzige, gegenwärtige Handlungsstrang wird immer prisenweise in den darauf zulaufende Handlungsstrang eingefügt und steigert die Spannung ins Unermessliche! Ich konnte mir einfach nicht erklären, wie es dazu kommen konnte, und habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Das sollte für sich sprechen. Die Autorin schafft es dabei perfekt, immer wieder unerwartete Wendungen einzubauen, die alles zuvor in Frage gestellt haben. Ab und zu konnte ich mir etwas in die Richtung denken, wurde letztendlich aber doch vollkommen neu überrascht!

Die Liebesgeschichte kam dabei definitiv nicht zu kurz! Von Liebe auf den ersten Blick über tiefes Trauma, Entfremdung und Neubeginn war alles dabei und hat mich emotional auf eine Achterbahn geschickt. Zwischenzeitlich war ich unglaublich wütend auf Leeds, hätte ihn am liebsten geschüttelt, was er hier alles riskiert. Glücklicherweise wurde das zum Ende hin auch aufgeklärt, so dass ich nun wieder an die Liebe glauben kann ^^

"Layla" konnte mich wirklich komplett überzeugen. Colleen Hoover meistert mit scheinbarer Leichtigkeit den Spagat zwischen Spannung und Gefühl, Verrat und Vertrauen. Ich kann nur eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen und vergebe 5/5 Sterne!

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Wie weit darf künstliche Intelligenz gehen?

Projekt Lazarus
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„Ein Computer würde es verdienen, als intelligent bezeichnet zu werden, wenn er einem Menschen vorgaukeln könnte, er sei ein Mensch.“

Ehrlich gesagt ist es mir relativ schwer gefallen, ins Buch einzusteigen. ...

„Ein Computer würde es verdienen, als intelligent bezeichnet zu werden, wenn er einem Menschen vorgaukeln könnte, er sei ein Mensch.“

Ehrlich gesagt ist es mir relativ schwer gefallen, ins Buch einzusteigen. Ich kann nicht genau betiteln, was es war, ob ich die große Schrift nicht mehr gewohnt bin oder die jungen Charaktere. Da das Buch ja als Jugendbuch klassifiziert ist, bin ich eventuell auch schon zu weit von der Zielgruppe entfernt, jedoch hatte ich mit meinen 21 Jahren diese Distanz bisher noch nicht gespürt.

Das Tempo der Handlung geht rasant voran, ein Spannungsmoment folgt dem nächsten - oft etwas zu viel des Guten. Dadurch konnte ich auch überhaupt keine emotionale Bindung zu den Charakteren aufbauen, sie blieben blass und oberflächlich. Die Einschiebungen zwischen den Hauptkapiteln haben dann ihr übriges getan, mich vollends zu verwirren. Besonders zum Ende hin bin ich gar nicht mehr mitgekommen.

Apropos Ende: Das war glaube der Part, den ich am unbefriedigsten fand. Während der gesamten Story wurden so viele Geheimnisse und mysteriöse Szenen eingeführt, dass ich gehofft hatte, am Ende wenigstens Erläuterungen dafür zu finden. Das war leider nicht der Fall, es wurden sogar noch mehr Fragen aufgeworfen. Da hätte ich mehr erwartet, mehr Drama, mehr Action, und vor allem mehr AHA! Aus diesem Grund kann ich im Nachgang kaum etwas zur Story sagen, weil ich weder einen Sinn noch einen Grund für die Handlung gefunden habe.

Was mir immerhin gefallen hat, waren die Zitate am Anfang jedes Kapitels zum Thema KI, und auch die Grundidee fand ich sehr spannend. Ich habe mich etwas an den Film "Ex Machina" erinnert gefühlt. Beide Seiten der Medaille wurden gut argumentiert und regen eindeutig zum Nachdenken an, haben aber in der etwas plumpen Story fehl am Platz gewirkt.

"Projekt Latarus" hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt, wodurch ich nur 2/5 Sterne vergeben kann. Ich möchte damit nicht sagen, dass das Buch schlecht ist; vielen Lesern hat es sehr gefallen. Nur mein Fall war es persönlich nicht, aber vielleicht gefällt es dem einem oder anderem ja trotzdem.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Dieses Buch lässt einen sich ganz neu verlieben.

Das Lied des Achill
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"Ich hätte ihn auch mit geschlossenen Augen wiedererkannt, an seinem Duft, an seinen Schritten. Selbst im Tod und am Ende der Welt würde ich ihn wiedererkennen."

Dieses Buch lag leider viel zu lange auf ...

"Ich hätte ihn auch mit geschlossenen Augen wiedererkannt, an seinem Duft, an seinen Schritten. Selbst im Tod und am Ende der Welt würde ich ihn wiedererkennen."

Dieses Buch lag leider viel zu lange auf meinem SuB, doch als ich dann die ganzen Fanarts und Edits dazu gesehen habe, war es um mich geschehen - das Buch musste gelesen werden. Sofort!

Was dabei rausgekommen ist, war viel Weinen, viel Herzschmerz, viele Klebchen für tolle Zitate und ganz viel Liebe für dieses Buch! Es ist mein bisheriges Jahreshighlight 2021 - vermutlich kann das nur durch die englische Ausgabe getoppt werden, denn da kommen die Zitate noch viel besser zur Geltung. Wenn ihr also könnt, lest lieber die Originalausgabe :)

"Das Lied des Achill" konnte mich auf Anhieb begeistern. Im Mittelpunkt stehen Achill(es) und Patroklos, die sich in Kindheitsjahren kennen- und lieben lernen, und wie sich ihre Beziehung über die Jahre, auch im Trojanischen Krieg, entwickelt. Die griechische Mythologie war mir fast fremd, so dass mich das Ende des Buches als Häufchen Elend zurückgelassen hat. So viel Schmerz habe ich schon lange nicht mehr beim Lesen empfunden. Patroklos' Sicht ist dabei so rein, ehrlich und voller Liebe für Achilles, dass man als Leser gar nicht anders kann, als sich auch zu verlieben.

Das Buch beinhaltet dabei nicht unbedingt den größten Spannungsbogen oder abwechslungsreiche Dialoge, aber meines Empfindens her wären diese hier eh fehl am Platz. Es geht um Gedanken und Gefühle, um Schicksal und Prophezeiungen, um Tragik und eine einzigartige Liebesgeschichte. Hier mal noch ein paar englische Zitate, die mich jedes Mal wieder zum Taschentuch greifen lassen:

“And perhaps it is the greater grief, after all, to be left on earth when another is gone.”

“When he died, all things soft and beautiful and bright would be buried with him.”

“He is half of my soul, as the poets say.”

“We were like gods at the dawning of the world, and our joy was so bright we could see nothing else but the other.”

“I am made of memories.”


Neben all dem brilliert das Buch ebenfalls mit seinem Setting. Die griechische Mythologie mit seinen Helden und Göttern hat mich als Laie absolut begeistern können. Die Charaktere haben hier eine Stimme bekommen, die in normalen Erzählungen schnell verloren gehen. Dadurch hat sich die Geschichte so nah und zeitlos angefühlt, dass ich beim Lesen alles um mich herum vergessen habe.

Abschließend kann ich das Buch wirklich absolut empfehlen und vergebe 5/5 Sterne. "Das Lied des Achill" ist wirklich außergewöhnlich und ich werde es nicht zum letzten Mal gelesen haben!

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