Profilbild von tines_bookworld

tines_bookworld

Lesejury Star
offline

tines_bookworld ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tines_bookworld über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2023

Protective Bodyguard and smart Princess.

Twisted Games
0

"Mine to fight with. Mine to protect. Mine to fuck. Mine to love."

Nachdem mich "Twisted Love" als erster Band der Reihe wenig überzeugen konnte, ich aber gelesen hatte, dass dieser zweite Band wesentlich ...

"Mine to fight with. Mine to protect. Mine to fuck. Mine to love."

Nachdem mich "Twisted Love" als erster Band der Reihe wenig überzeugen konnte, ich aber gelesen hatte, dass dieser zweite Band wesentlich besser sein soll, hatte ich nun hohe Erwartungen - und sie wurden alle erfüllt!

Ich habe eine kleine Schwäche für protective und grumpy boyfriends, und hier dieser Trope aus Bodyguard und Prinzessin war einfach nur perfekt! Bridget und Rhys haben sich einfach wundervoll ergänzt und mich von Anfang mit Sarkasmus bis Ende mit Happy End absolut glücklich gemacht. Beide standen von Anfang an zu ihren Gefühlen, es gab kein hin und her, kein "Ich kann dich nicht haben / Du bist ohne mich besser dran" und all der Zirkus wie in Band 1, beide haben immer füreinander gekämpft, keiner wurde aus schwachen Gründen durch Worte vom anderen verletzt.

Die Handlung war auch wesentlich spannender und besser geplotted als Band 1, es gab königliche Intrigen, Gesetze zu ändern - man konnte durch den langen Zeitraum, über den das Buch die Protas begleitet, einfach viel besser in die Geschichte eintauchen. Das Happy End, so kitschig es andere auch finden mochten, hatten beide so verdient und hat wunderbar zur Geschichte gepasst. Character Development stand ebenfalls ganz groß auf der Liste, beide konnten durch den anderen wachsen und noch bessere Personen ihrer selbst sein.

Hab ich schon erwähnt, dass das Buch ein emotionales Zitat nach dem anderen raushaut? Einen grummelnden, Beschützerfaktor 1000, liebevollen, sarkastischen und dominanten Bodyguard zum Mitnehmen bitte! Würde es über Rhys und Bridget mehr Bücher geben, ich würde alles dafür geben!

Natürlich weisen Band 1 und 2 schon ziemliche Parallelen auf: Die Spice-Szenen sind super ähnlich (Band 2 aber so viel besser!) und leider nicht wirklich charaktergebunden - die Männer sind alle Typ "You are mine and mine to claim", die Frauen dabei alle Typ Sub. Die Männer alle mit tragischer Vergangenheit, genarbt, und sehen erst durch sie wieder das Licht. Recht klischeehaft beladen alles, wird in Band 2 aber wesentlich menschlicher und besser verpackt als Band 1, wo gefühlt jedes Klischee auf jeder Seite erfüllt werden musste.

"Twisted Games" bekommt von mir volle 5/5 Sterne! Ich weiß nicht, was mit Band 1 passiert ist, aber es war, als wäre die Autorin ausgetauscht worden! Absolut kein Vergleich zu Band 1, den man direkt skippen kann; lest lieber Band 2!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2023

Über psychische Krankheiten und das Erwachsenwerden.

Mein Sommer auf dem Mond
0

"Ich denke nur, wenn man zu viel nachdenkt, verpasst man vielleicht die Chance, das Leben zu genießen."

Von Adriana Popescu habe ich schon einige Bücher gelesen und sie alle sind bisher ohne Ausnahme ...

"Ich denke nur, wenn man zu viel nachdenkt, verpasst man vielleicht die Chance, das Leben zu genießen."

Von Adriana Popescu habe ich schon einige Bücher gelesen und sie alle sind bisher ohne Ausnahme wundervoll! "Mein Sommer auf dem Mond" steht dem in nichts nach. Wichtige Themen wie psychische Krankheiten, Mut, Freundschaft, die erste Liebe und Hoffnung werden hier auf eine sehr feinfühlige Art behandelt, die der jugendlichen Zielgruppe hoffentlich zeigen kann, dass jeder gut ist, so wie er ist.

Das Buch wird aus den Sichten von Fritzi und Basti erzählt, die zusammen mit ihren neuen Freunden Tim und Sarah aus dem Therapiezentrum in Rügen erst lernen, ihre psychischen Krankheiten zu verstehen, mit ihnen zu leben und wie man damit umgeht. Alle vier sind super vielschichtige Charaktere, die in ihrem jungen Leben schon so einiges durchmachen mussten. Die Handlung rundherum ist einfach ein safe place mit wundervollen Setting auf Rügen.

Der Fokus des Buches wird hier nicht wirklich auf die Handlung gelegt, sondern auf die character developments der Charaktere. Das ist der Autorin wunderbar gelungen! Man erfährt, dass es immer Motive für bestimmte Handlungsweisen gibt und man Menschen nicht mit Vorurteilen begegnen sollte. Jeder hat eine Geschichte.

"Mein Sommer auf dem Mond" ist ein wundervoller Sommerroman mit unglaublicher Tiefgründigkeit, ohne zu schwer auf den Schultern zu lasten. Humor und Schmerz, Trauma und Hoffnung, Fortschritt und Rückschritt. Ich vergebe 4/5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2023

Toxische Themen in zu schnellem Handlungsablauf.

Twisted Dreams
0

"If you let lesser people determine your self-worth, you'll never reach higher than their limited imagination. You don't have to work overtime to get people to love you, Ava. Love isn't earned, it's given."

In ...

"If you let lesser people determine your self-worth, you'll never reach higher than their limited imagination. You don't have to work overtime to get people to love you, Ava. Love isn't earned, it's given."

In Ermangelung an englischsprachigen Büchern im Urlaub habe ich mir "Twisted Love" besorgt, um mal selber zu schauen, ob es den Booktok-Hype wert ist. Naja, naja, was soll ich groß sagen... Nein.

Man könnte hier schon mehr von Dark Romance als von New Adult reden, denn so wie die toxischen Themen hier behandelt wurden, ist das nichts, an dem sich junge Leser ein Beispiel nehmen sollten. Da ich aber vorher schon Dark Romance gelesen habe, haben mich die Themen rund um Mord, Rache, Folter nicht ganz so irritiert, wie es bei Newbies der Fall gewesen wäre.

Die englische Ausgabe liest sich super flüssig und eigentlich sehr gut weg, wenn ich nur nicht so gelangweilt von dem Buch gewesen wäre. Knappe 350 Seiten lese ich normalerweise in unter 4h, so hat es mich zwei Wochen gekostet, in denen ich maximal 50 Seiten am Stück gelesen habe. Es gibt super viele Emotionen, ich bin auch großer Fan vom Enemie-to-lovers-Trope, aber hier konnten die mich einfach nicht genug packen. Die Liebesgeschichte zwischen Ava und Alex hat mich ganz gut unterhalten, wenn man weiß, dass diese toxischen Themen im realen Leben absolute red flags wären und beim Lesen lediglich der Unterhaltung dienen. Der Spice war ebenfalls ganz gut und hätte ruhig öfter vorkommen können ;)

Die Handlung beinhaltete einige Plottwists, von denen ich die Hälfte schon vorher erahnt hatte und die andere Hälfte einfach nur an den Haaren herbeigezogen fand. Hab ich irgendwie etwas verpasst? Da fehlen glaube 10 Seiten in meinen Buch, damit das Ganze logisch erscheint... Die schweren Themen wurden für mich zu schnell abgehandelt und waren für dieses recht "dünne" Buch einfach zu viel. Als gäbe es einen Wettbewerb, welcher Charakter die tragischste Backstory hat.

So "twisted" wie Alex auch war, mit seinem scheinbar kalten Herzen, seinen Racheplänen und seiner kalkulierenden Art, habe ich ihn doch irgendwie gern gehabt. Dazu "Sunshine"-Ava, optimistisch und lebensfroh, waren beide ein Paar, was mich fasziniert hat. Das hat die vergleichsweise schlechte Story wieder wettgemacht.

"Twisted Love" konnte mich emotional leider nicht erreichen, weshalb ich für dieses Buch 2/5 Sterne vergebe. Die Bände der "Twisted"-Reihe drehen sich auch nicht alle um Ava und Alex, sondern behandeln in jedem Band ein neues Paar, so dass man die Bücher losgelöst voneinander lesen kann. Aufgrund dessen werde ich Band 2 noch lesen, denn die "verbotene" Lovestory zwischen Prinzessin Bridget und ihrem Bodyguard wurde schon in diesem Buch verheißungsvoll angedeutet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.07.2023

Was das Leben lebenswert macht.

Am Ende sterben wir sowieso (Todesboten #2)
0

„Vielleicht ist es besser, es an einem Tag richtig gemacht zu haben und glücklich gewesen zu sein, anstatt sein ganzes Leben falsch zu leben.“

"Am Ende sterben wir sowieso" hatte ich sehr lange auf dem ...

„Vielleicht ist es besser, es an einem Tag richtig gemacht zu haben und glücklich gewesen zu sein, anstatt sein ganzes Leben falsch zu leben.“

"Am Ende sterben wir sowieso" hatte ich sehr lange auf dem SuB liegen, immer mit der Begründung, dass ich nicht bereit bin für ein Buch, dass mich so sehr leiden lässt, wie Booktok es versprach. Was soll ich sagen. Diesbezüglich wurde ich ziemlich enttäuscht.

Der große Kritikpunkt war einfach der, dass mir das Buch keine Emotionen entlocken konnte. Rufus und Matteo sind als Charaktere flach geblieben, ich konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen und auch die Chemie zwischen beiden nicht fühlen. Dadurch habe ich das Buch ziemlich nonchalant weggelesen und war auch am Ende, welches mir ja so das Herz brechen sollte, nicht traurig. Dazu kommt, dass das Setting zu sehr im Dunkeln blieb. Ich verstehe die Gründe, warum die Sache mit dem Todesboten geheim ist, hat für mich aber eher den Eindruck erweckt, als hätte der Autor keine Lust, dieses interessante und Sci-Fi-mäßige Konzept zu durchdenken. All diese eingeschobenen Nebencharakterhandlungen - irrelevant. Das Ende? Absehbar, jedoch trotzdem zu offen. Lieblos lässt man den Leser hier auflaufen, a la: Mach dir doch selber Gedanken. All das hat mir vielleicht maximal ein Schulterzucken entlockt.

Was mir gefallen hat, war der leichte Schreibstil und die jeweiligen Freundesgruppen rund um Rufus und Mateo. Man war sich nicht zu "männlich" für Liebesbekundungen, sondern einfach füreinander da. Auch die tiefgründigen Gedanken, welche ja zentrales Thema des Buches sind, haben mir zugesagt. Was würdest du tun, wenn du weißt, dass du nur noch maximal 24 Stunden leben wirst? Wann ist das Leben lebenswert? Solche grundlegenden Fragen wurden dem Leser gestellt, ohne von ihm eine Antwort zu erwarten. Das Buch rückt viele verschiedene Antwortmöglichkeiten in den Fokus, ohne zu urteilen, welche Richtig oder Falsch ist. Gute Taten kommen zur Sprache, Menschlichkeit wird gezeigt. Warum eigentlich nicht? Nicht alles ist so kompliziert, wie es aussieht.

"Am Ende sterben wir sowieso" hat mir von der Thematik her gut gefallen, jedoch war die Umsetzung relativ schwach. Ich hätte mir mehr Emotionen und mehr Nähe gewünscht, so jedoch bekommt das Buch von mir 3/5 Sterne. Den Hype war es für mich leider nicht wert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.07.2023

Tragik ist gar kein Ausdruck für dieses Buch.

Zweimal im Leben
0

"Unser Anfang war großartig, daran muss nichts geändert werden. Du stehst neben deinem hellblauen Wagen, unrasiert und ungekämmt, der junge Mann, der meine Welt ergreifen und herumwirbeln wird, bis sie ...

"Unser Anfang war großartig, daran muss nichts geändert werden. Du stehst neben deinem hellblauen Wagen, unrasiert und ungekämmt, der junge Mann, der meine Welt ergreifen und herumwirbeln wird, bis sie aus dem Lot gerät."

Von Clare Empson habe ich bereits "Eines Tages für immer" gelesen - meine Welt ist mit diesem Buch durcheinandergeraten. Vielleicht habe ich deshalb so lange gezögert, nun auch "Zweimal im Leben" zu lesen, aber recht hatte ich trotzdem. Chaos in meinem Innern.

Beide Bücher weisen große Parallelen auf: Es gibt zwei verschiedene Zeitachsen, heute und damals, die sich unaufhörlich aufeinander zubewegen, bis sie mit einem großen Knall kollidieren und den Leser mit sich in den Abgrund reißen. Tragische Liebesgeschichten, so romantisch und herzergreifend, dass einem selber das Herz bricht. Und der Schreibstil, den ich bei noch keinem anderen Autor*in gefunden haben, so roh und voller Emotionen, dass man das Buch nur in einem Rutsch durchlesen kann. Ich glaube, es ist verständlich, dass ich gezögert habe, mit dem Lesen zu beginnen.

Bereits der Anfang hat nichts Gutes verhießen, doch Clare Empson schafft es, den Leser sanft im trügerischen Nebel zu lassen, dass man seine Angst fast vergisst und frohen Mutes dem Abgrund entgegengeht. Die Geschichte rund um Catherine und Lucian spielt für mich in den goldenen 20er Jahren, voller Prunk und Geld, mit den Freiheiten der Bessergestellten. Immer dabei die Freundesgruppe von Lucian, mehr seine Familie für ihn, vor allem Jack. Ihr werdet diesen Namen noch zu hassen lernen. Irgendwann der unerwartete Bruch mit Lucian, ausgelöst durch Catherine selber, und sie beginnt ein neues Leben ohne ihn. Es gibt hier und da Andeutungen, warum es dazu kam, doch die Auflösung, die dahintersteht und die man für ziemlich heftig hält, ist nichts im Vergleich zum Ende.

Ich möchte hier nicht spoilern, lediglich anmerken, dass ich mein Herz eh nicht gebraucht habe und es durch dieses Buch ruhig zerschmettert werden konnte. Gar kein Thema. Trügerische Hoffnung, eigentlich schon vorgewarnt durch "Eines Tages für immer", doch trotzdem optimistisch. Und dann wird einem einfach alles genommen. Drama und Leiden hören sich für dieses Buch fast noch zu sanft an.

Auch dieses Buch behandelt Themen wie Sucht, Missbrauch, Suizid, Tod etc., für die eine Triggerwarnung definitiv angebracht wäre. Wie ich schon schrieb, man ahnt nichts Böses, bevor es Knall auf Fall kommt. Einen winzigen Kritikpunkt gebe ich für den recht langen Einstieg, doch eigentlich sollte man dankbar für diesen sein, weil da alles noch gut war.

"Zweimal im Leben" hat mich, falls man es noch nicht rausgelesen hat, emotional wieder absolut zerstört und mich definitiv aller Hoffnung beraubt, von Clare Empson mal ein Buch mit Happy End zu lesen. Aber ich leide ja so gerne.... 4,5/5 Sterne gibt es von mir sowie eine große Leseempfehlung für alle, die mal wieder ihre gesamte Gefühlspalette erkunden möchten. Lesen auf eigene Gefahr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere