Profilbild von tines_bookworld

tines_bookworld

Lesejury Star
offline

tines_bookworld ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tines_bookworld über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2023

Eher für jüngere Leser gedacht.

Percy Jackson 1: Diebe im Olymp
0

"Poseidon", sagte Chiron. "Welterschütterer, Sturmbringer, Vater der Pferde. Heil dir, Percy Jackson, Sohn des Meeresgottes."

"Percy Jackson" ist in meiner Kindheit irgendwie an mir vorbeigegangen, und ...

"Poseidon", sagte Chiron. "Welterschütterer, Sturmbringer, Vater der Pferde. Heil dir, Percy Jackson, Sohn des Meeresgottes."

"Percy Jackson" ist in meiner Kindheit irgendwie an mir vorbeigegangen, und nachdem ich erst die ganzen wundervollen Fanarts, Edits und Liebesbekundungen zu der Reihe auf Bookstagram gesehen hatte und dann im Urlaub auf einem Flohmarkt den ersten Band günstig ergattern konnte, wollte ich mir die Reihe zu Gemüte führen und am besten so lieben lernen wie Harry Potter. Hat leider nicht funktioniert... 

Vielleicht bin ich mit meinen jetzigen 22 Jahren schon zu alt für die Reihe, aber ich konnte dem Buch leider wenig abgewinnen. Ja, der Humor war ganz gut, die Strategie vom "Chosen One" zieht eigentlich auch immer und ich glaube, dass die Handlung für Jüngere auch super spannend ist, aber für mich war es einfach zu kindlich. Die Charaktere fand ich allesamt leider anstrengend und nervig, vorneweg Percy selbst, der zwar wunderbar sarkastisch ist, aber sonst alles oder nichts kann und dabei nicht besonders emotionsvoll ist. Natürlich ist der Junge erst 12 Jahre alt, aber da ich schon besser geschriebene 12-Jährige "kennengelernt" habe, hat das eher etwas mit dem Schreibstil des Autors statt mit dem Alter des Charakters zu tun. Die Storyline hat mich zwar immer wieder abgeholt, so dass ich das Buch auch komplett gelesen habe, war aber sonst stellenweise so an den Haaren herbeigezogen (selbst im Urban Fantasy Bereich), chaotisch und zu viel auf einmal, dass ich damit einfach nicht warm geworden bin.

Ich denke, wenn man mit dem Alter und den Büchern aufwächst, kann man zusammen unglaublich viel Lesespaß haben, für mich war es aber nicht einmal ansatzweise ein Vergleich zu Harry Potter. Deswegen vergebe ich lediglich 2/5 Sterne und werde die Reihe hier nicht weiter fortsetzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2023

Achtung: Fernweh inklusive.

Immer am Meer entlang
0

"Erinnerst du dich noch an den ersten Tag der besten Sommerferien deines Lebens? Hast auf deinen Lippen das Salz des Meeres geschmeckt, in dem du badest, hast den Regen auf den Blättern der Buche gehört, ...

"Erinnerst du dich noch an den ersten Tag der besten Sommerferien deines Lebens? Hast auf deinen Lippen das Salz des Meeres geschmeckt, in dem du badest, hast den Regen auf den Blättern der Buche gehört, unter der du den Schauer abwartest, hast gefühlt, wie dir ein lauer Sommerwind über die Haut fährt, während du mit deinem Fahrrad einen Berg hinuntersaust... Am Ende warst du voll von Erinnerungen, die ein Leben lang bleiben. Und jetzt stell dir vor, du hättest nochmal Sommerferien, aber dieses Mal sind sie ein ganzes Jahr lang."

Mit Protagonistin Josi konnte ich mich sofort identifizieren: Wir haben beide den gleichen Beruf und beide dieses Fernweh nach der Freiheit, einfach mal weg. Ich war also von der ersten Seite an sofort verliebt in dieses Buch.

Man folgt Josi in ihrem Van durch Europa, immer am Meer entlang, bis sich irgendwann mehr oder weniger zufällig Paul dazugesellt. Paul, der sein Leben doch bisher im Griff hatte. Der wusste, was er wollte und es daheim schön fand. Bis er auf einmal gemerkt hat, dass da doch mehr sein muss, mehr im Leben als ein Job und der Alltag. Beide Charaktere erzählten meine Sehnsüchte und Ängste so gut, dass mir die Rezension dementsprechend schwer fällt. Jahreshighlight inklusive.

Die Autorin findet einfach den perfekten Mix zwischen Naturbeschreibungen, die man direkt vor Augen hat und für die man den nächsten Urlaub sofort buchen will, der Liebesbeziehung zwischen Josi und Paul, die doch eigentlich nicht in den Plan passt, aber nicht verdrängt werden kann, die Sorgen und Ängste, wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft plötzlich so unsicher erscheinen und man den altbewährten Pfad verlässt, und die unbändige Freude über das Abenteuer und die Freiheit, wenn man nicht nur Europa entdeckt, sondern auch sich selbst völlig neu.

"Immer am Meer entlang" sollte fast eine Triggerwarnung erhalten, dass man beim Lesen am liebsten direkt seinen Job kündigen, sich einen Van kaufen und selber lostouren will. Aber, hey, warum nicht? Fernweh und Reiselust bietet dieses Buch allemal und ich kann es nur jedem ans Herz legen. Ich vergebe wohlverdiente 5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2023

Intrigen in Siena.

Aquila
0

"Halte dich fern von Einhorn und Adler. Das Blut ist nicht deines. Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist."

Von Ursula Poznanski habe ich schon einige Bücher gelesen, und fast jedes konnte mich bisher ...

"Halte dich fern von Einhorn und Adler. Das Blut ist nicht deines. Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist."

Von Ursula Poznanski habe ich schon einige Bücher gelesen, und fast jedes konnte mich bisher absolut umhauen - so auch dieses!

"Aquila" hat mich von Anfang an gepackt und dann auch nicht mehr losgelassen, so dass ich dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Beginnend mit dem Verschwinden von Nikas Mitbewohnerin Jenny, ihren eigenen fehlenden Erinnerungen an die letzten zwei Tage und einer kryptischen Liste macht man sich als Leser auf die Jagd nach der Wahrheit quer durch Siena. Ich hatte von Anfang an so meinen Verdacht, bin dann wieder davon abgekommen, er hat sich wieder verdichtet und schlussendlich hing so viel mehr mit dran, an das ich nicht mal im Traum hätte denken können! Eine Spur folgt der nächsten, man steigt immer tiefer in den Tunnel der Geheimnisse und muss aufpassen, sich nicht zu verlieren. Die ganze Handlung und wie am Ende alles zusammenhängt ist so unglaublich raffiniert erdacht und spannend gestaltet, dass ich zwischendurch einige Male tief Luft holen musste, weil mich der nächste Plottwist schon wieder von den Socken gehauen hat. Hut ab, Poznanski, Hut ab! Aber ganz ehrlich? Ich bin von ihr nichts anderes gewohnt.

Die Charaktere waren genauso vielschichtig gestaltet wie die Handlung. Jeder hat seine dunklen Seiten, die man so nie erwartet hätte, und jeder hatte für mich einen legitimen Grund, danach zu agieren. Was es nicht immer rechtfertigt. Zwischendrin habe ich bestimmt jeden Nebencharakter als Mörder verdächtigt, doch ganz so falsch lag ich damit eigentlich nicht...

Eingebettet in die Kulisse Italiens hatte ich unglaublich viel Spaß, nebenbei noch etwas über die Stadt Siena zu erfahren (falls das alles denn so stimmt) und habe sie nun definitiv auf meiner Bucketlist notiert. "Aquila" vereint einfach alles, was ich an einem Jugendthriller (größere Kategorien sind mir dann doch zu gruselig) liebe: Action, Spannung, Geheimnisse, Intrigen, jede Menge Plottwists und ein gut aufgelöstes Ende! Ich vergebe 4,5/5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2023

Der Schmerz dieser Welt.

Muse of Nightmares - Das Erwachen der Träumerin
0

"Wie sehr man sich auch hasst, bekriegt und gegenseitig zu zerstören versucht, in der Verzweiflung irrt doch jeder durch dieselbe Dunkelheit, atmet dieselbe trauerschwere Luft und erstickt fast daran."

Da ...

"Wie sehr man sich auch hasst, bekriegt und gegenseitig zu zerstören versucht, in der Verzweiflung irrt doch jeder durch dieselbe Dunkelheit, atmet dieselbe trauerschwere Luft und erstickt fast daran."

Da ist es nun endlich, das großartige Finale einer brillanten Fantasyreihe! Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich in diese Geschichte verliebt habe, und dass sie Verknüpfungen zu Laini Taylors "Zwischen den Welten"-Reihe aufweist, die ebenfalls einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen hat, macht sie nur noch besser!

In "Das Erwachen der Träumerin" prallen nun vollständig Vergangenheit und Gegenwart aufeinander, dessen Resultat die Zukunft entscheiden wird. Die Geschichten von Kora und Nova treffen auf die von Sarai und Lazlo, Minya steht plötzlich totgeglaubten Freunden aus dem Säuglingstrakt gegenüber und Eril-Fanes Taten gelangen nun zum Tag der Abrechnung. So viel Ungesagtes wird endlich ausgesprochen, ungeheilte Wunden durch Traumata neu aufgerissen, um besser zu heilen, und gebrochene Charaktere bekommen endlich, endlich ihr verdientes Happy End.

Auch dieses Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen, denn die Autorin hatte mich mit ihrem Schreibstil vollkommen im Griff. Kennt ihr das Gefühl, wenn das Buch so unglaublich gut ist, dass ihr direkt alles wissen wollt, ohne es lesen zu wollen, aber doch nicht wollt, dass das Buch vorbei ist und ihr endlich alles wisst? Das ist bei "Das Erwachen der Träumerin" der Fall. Der brillante Weltenaufbau mit seinen vielen feinen Fäden, die in diesem Finale alle einfach passen und in das Gesamtbild passen, so subtil und doch weitreichend, dass man Sätze doppelt lesen muss, die einfach ALLES bedeuten.

Die Charaktere sind so wunderbar vielschichtig ausgearbeitet, dass es eigentlich gar keine Haupt- und Nebencharaktere gibt, denn jeder trägt seinen Teil zur Gesamtheit der Geschichte bei. Jeder ist wichtig. Und so konnte ich am Ende für den verwöhnten Prinzen Thyon Symphatie empfinden, dem Kinderschlächter Eril-Fane die Hand reichen und mich leider nur im Stillen bei Nova entschuldigen, dass sie allein, ohne ihre Schwester Kora, es nicht für wert empfand, weiterzuleben.

Die Geschichte der Reihe ist eigentlich absolut tragisch und beinhaltet so viel Trauma, Schmerz, Trauer und Wut, nur dadurch, dass Skathis sich damals über alles und jeden erheben wollte. Es bricht mir jedes Mal das Herz, wenn ich an das Schicksal und das Erlebte jedes einzelnen Charakters aus dieser Reihe denke, doch zeitgleich gibt es für die meisten ein Happy End mit Versöhnung, Freundschaft, Liebe und Neuanfängen, die mich hoffen lassen. Durchatmen. Und lächeln.

Diese Reihe verdient es einfach, gelesen zu werden, lieben tut man sie von ganz alleine. Dieser letzte Band und auch die Reihe an sich bekommen von mir 4,5/5 Sterne und einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis diese Geschichte nicht mehr ständig präsent in meinen Gedanken hängt. Bis dahin genieße ich es einfach.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.01.2023

Verwobene Schicksale.

Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers
0

"Oft genug wird eine schwere Entscheidung genau auf diese Art getroffen: Indem man sich einredet, es sei ganz von selbst geschehen. Und oft genug entscheiden sich ganze Schicksale, nur weil jemand sich ...

"Oft genug wird eine schwere Entscheidung genau auf diese Art getroffen: Indem man sich einredet, es sei ganz von selbst geschehen. Und oft genug entscheiden sich ganze Schicksale, nur weil jemand sich nicht entscheiden kann."

Nachdem mich der zweite Band nicht ganz abholen konnte, habe ich den dritten immer weiter vor mir hergeschoben, nur um das Buch an einem und den letzten Band am nächsten Tag durchzusuchten. Nur mal so.

"Das Geheimnis des Träumers" führt zu Beginn zwei neue Charaktere ein, Kora und Nova, die noch losgelöst von der Haupthandlung ein elendes Leben führen. Ich habe wirklich immer zwischen den Zeilen zu lesen versucht, wie die beiden jungen Frauen in die Geschichte passen - hier und da gab es dann Tipps, bloße Erwähnungen am Rande, aber das große Ganze wurde auf das Finale verschoben. Das hat den dritten Band vor allem ausgemacht - viele kleine Enthüllungen mit enormer Wirkung, gerade so, dass man zwar noch im Nebel der Verwirrung wandelt, aber glaubt, die Wahrheit zu kennen. Dem ist definitiv nicht so! Besonders Minyas Vergangenheit wird beleuchtet, jener entscheidender Moment damals im Säuglingstrakt, der aufgrund seiner unvorstellbaren Grausamkeit dazu geführt hat, dass sie im Körper einer Sechsjährigen stecken blieb.

Generell hat dieses Buch weniger Handlung, fast alles spielt sich oben in der Zitadelle ab, und dadurch sind die ersten 150 Seiten auch etwas langatmig. Doch dann reiht sich eine Wendung an den nächsten Plottwist, gepaart mit der Genialität von Laini Taylors Schreibstil, und ich bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Die ganze Szenerie ist so bildgewaltig, dass es absolut real wirkt.

Lazlo und Sarai sind dabei weiterhin absolut liebenswerte Charakter, die auch miteinander wunderbar harmonieren. Ihre Liebesgeschichte ist so rein, so natürlich, dass man als Leser mit vollster Gewissheit weiß, dass diese beiden zueinander gehören. Ohne großes Tamtam, ohne große Gestik, sondern voller Gefühl und Zärtlichkeit. Lazlo ist dabei vom schüchternen Bibliothekar zu einem selbstbewussten Mann oder auch wortwörtlichem Gott geworden und ist sich trotzdem treu geblieben. Ganz ehrlich? Es ist schwer, etwas an dieser Buchreihe nicht zu lieben.

"Das Geheimnis des Träumers" bekommt von mir 4/5 Sterne für den langatmigen Einstieg, und ich weiß ganz genau, dass das Finale alles toppen wird. Das abrupte Ende (Was auch immer sich der Verlag dabei gedacht hat, das Originalbuch im Deutschen in zwei zu splitten...) und all die kleinen losen Fäden laufen nun auf die große Enthüllung zu und ich kann es definitiv nicht erwarten, endlich alles zu wissen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere