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Veröffentlicht am 28.11.2023

Am Hofe von Ludwig den Unwandelbaren

Vampyria - Der Hof der Finsternis
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Ich war mir nicht sicher, was mich hier erwartet, aber ich habe auf historisches und blutiges gehofft. Historisch ist die Geschichte eher nicht, auch wenn wir hier Ludwig, den Unwandelbaren, vor uns haben, ...

Ich war mir nicht sicher, was mich hier erwartet, aber ich habe auf historisches und blutiges gehofft. Historisch ist die Geschichte eher nicht, auch wenn wir hier Ludwig, den Unwandelbaren, vor uns haben, welcher Ludwig den IV., den Sonnenkönig, verkörpern soll. Hier ist er der König der Vampire und hat sich 1715 einem Geheimritual unterzogen, welches ihn unsterblich machte. Sein Gesicht wurde durch die Verwandlung entstellt, welches er hinter einen golden Maske verbirgt. Unter seiner Herrschaft muss jeder menschliche, nicht adelige Bürger monatlich ein Zehntel seines Blutes an die Magna Vampyria abgeben, um in Frieden unter den Vampiren zu leben. Blutig wird es also auf jeden Fall...
Die Lebensweise, die wir zu Beginn kennenlernen und die uns eigentlich in die heutige Zeit, nämlich ins Jahr 2015 führt, mutet jedoch historisch an. Man bewegt sich mit Kutschen weiter und wir unterscheiden zwischen Adeligen und "gewöhnlichen" Menschen.

Jeanne Froidelac ist die Tochter einer Apothekerfamilie aus der Auvergne. Eines Abends erhalten die Froidelacs Besuch aus Versailles und werden als Verräter des Königs getötet. Nur Jeanne gelingt die Flucht. Durch einen Zufall nimmt sie die Identität der jungen Adeligen Diane Gastefriche an und wird von Alexandre de Mortange, Vicomte von Clermont, unter seinen Schutz genommen. Er nimmt Jeanne/Diane mit zur Schule des Königs der Finsternis. Dort soll sie zusammen mit den Söhnen und Töchtern der angesehensten Famlien der Magna Vampyria unterrichtet werden. Strenge und gefährliche Prüfungen stehen ihr bevor, um die Möglichkeit zu erlangen, die Auserwählte zu sein, die den Schluck des Königs erhält und dadurch nicht nur in seine Gunst aufsteigt, sondern auch einen kleinen Teil Unsterblickeit erlangt. Jeannes Ziel ist Rache zu üben und den König zu töten.

Der Beginn hat mir sehr gut gefallen. Der Überfall auf die Familie von Jeanne und die weiteren Verläufe bis Jeanne als Diane in die Magna Vampyria ankommt, waren sehr spannend erzählt. Auch das erste Kennenlernen der Mitschüler und Konkurrenten hat meine Neugier geweckt. Danach lässt die Geschichte allerdings nach und es gibt einige eher langatmigere Abschnitte, die mich nicht ganz erreichen konnten. Diese waren jedoch nie lange und so habe ich gerne weitergelesen.

Die Atmosphäre ist düster, wie es sich für einen Roman in diesem Genre gehört. Dixens Vampire sind brutale und herrschsüchtige Kreaturen der Finsternis....aber nicht nur sie. An der Magna Vamypria geht es ebenfalls nicht zimperlich her.
Das Setting und der Aufbau der Welt ist wirklich gelungen.

Den Charakter von Jeanne/Diane fand ich gewöhnungsbedürftig. War sie mir zu Beginn noch recht sympathisch, wandelt sie sich im Laufe der Geschichte in eine junge Frau, die über Leichen geht und sogar gute Freunde ans Messer liefert. Es gab deshalb den einen oder anderen Schockmoment für mich. Im Nachhinein gibt es der Geschichte aber auch etwas mehr Pep und sie ist nicht wirklich vorhersehbar. An Glaubwürdigkeit und Sympathie hat mich Jeanne/Diane aber leider verloren. Außerdem waren manche Wendungen für mich leider nicht wirklich nachvollziehbar. Die richtig toughe Heldin hätte mir mit ein paar Schwächen besser gefallen und mehr überzeugt. So wirkt sie etwas unglaubwürdig.
Die eingebaute Liebesgeschichte hätte ich ebenfalls nicht gebraucht. Sie wirkt etwas aufgesetzt und plump.

Trotzdem bin ich durch den Vampirroman, der mit einem Cliffhanger endet, geflogen und ich werde auch den zweiten Band lesen, um zu erfahren, wie es mit Jeanne/Diane weitergehen wird.

Die Aufmachung der Klappbroschur ist gelungen. Klappt man die Innenseite des Covers auf, findet man die wichtigsten Charaktere, die wie in einer Ahnengalerie abgebildet sind. Außerdem befindet sich danach eine Karte des Reiches Magna Vampyria und danach "Die Ordnung der Sterblichen" der "Codex Mortalis". Dort findet man nicht nur die Regelungen für Sterbliche, sondern auch eine Grafik, die veranschaulicht, wie die Hierarchie in Magna Vampyria geordnet ist.


Fazit:
Ein düsterer Vampirroman, der noch etwas Potenzial nach oben hat. Trotz einiger kleinen Längen fand ich die Geschichte spannend und unvorhersehbar. Auf jeden Fall weckt dieser erste Band meine Neugier auf die beiden Fortsetzungen.

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Veröffentlicht am 23.11.2023

Katz- und Mausspiel

Ich bringe dich zum Schweigen
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Nachdem mir Sarah Nisis Debüt "Ich will dir nah sein" gut gefallen hat, war ich auf ihren zweiten Psychothriller sehr gespannt.

Phoebe und Charlie sind Stiefschwestern und schon seit ihrer Kindheit verfeindet. ...

Nachdem mir Sarah Nisis Debüt "Ich will dir nah sein" gut gefallen hat, war ich auf ihren zweiten Psychothriller sehr gespannt.

Phoebe und Charlie sind Stiefschwestern und schon seit ihrer Kindheit verfeindet. Sie haben nichts gemeinsam und sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere. Den Grund erfährt man als Leser im Laufe der Geschichte, wobei jedoch eine der beiden Schwester psychopathische Züge hat. Als die beiden Frauen plötzlich erben, sollen sie ihre Rivalität begraben und gemeinsam ein Theaterstück beenden, welches Potential hat ein Welterfolg zu werden. Wer nun denkt, die beiden Schwestern begraben deswegen ihre Feindschaft, irrt sich gewaltig. Jede von ihnen versucht aus der Ausgangslage Kapital zu schlagen. Hindernisse werden aus dem Weg geräumt...

Die Autorin fährt ein ähnliches Schema wie bei ihrem ersten Buch. Auch hier spürt man von Beginn an die unterschwellige Spannung und den Thrill, obwohl es bei "Ich bringe dich zum Schweigen" im ersten Drittel einige kleine Längen gibt. Doch diese Informationen sind wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte und erklären sich erst am Schluss.
Die Geschichte spielt in der Theaterwelt von London, welches ein sehr interessantes Setting bietet. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Dabei stehen nicht nur die beiden Stiefschwestern im Fokus, sondern wir bekommen auch Einblicke in verschiedene Blickwinkel verschiedener Nebenfiguren und in diverse Tagebucheinträge. Weiters erhalten wir Rückblenden in die Vergangenheit von Phoebe und Charlie.
Sarah Nisi erzählt eindringlich vom Katz- und Mausspiel der beiden Stiefschwestern, die es hervorragend zu Manipulieren verstehen. Ihnen ist jedes Mittel recht, um sich für die Verletzungen der Vergangenheit zu rächen. Wer hier gut und böse ist, müsst ihr selbst rausfinden..
Auch diesmal überrascht mich die Autorin mit ihrem Ende, wobei ich aber den Großteil des Plots bereits erraten habe. Trotzdem gelingt es ihr noch eine weitere Wendung einzubauen, die mich schlussendlich kalt erwischt.

Für mich kam "Ich bringe dich zum Schweigen" nicht ganz an Sarah Nisis Debüt "Ich will dir nah sein" heran, weil für mich das Schema sehr ähnlich aufgebaut ist. Es gab auch einige Längen, bevor die Autorin zum finalen Schlag ausholt.

Fremde Cover gibt es keine, denn die Autorin ist gebürtige Deutsche - lebt aber seit 2012 in London.

Fazit:
Ein etwas ruhiger, aber gut aufgebauter Psychothriller, der mit seiner unterschwelligen Bedrohung punktet. Das Ende überrascht und ist gelungen. Für mich war jedoch das Debüt der Autorin stärker, als ihr Nachfolger.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Wohlfühlroman mit Tiefgang

Unser Sommer am Meer
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In Oceanside war ich bereits mit "Die Bucht der Wünsche". Hierzu habe ich leider auch noch keine Rezension geschrieben, habe ich gerade festgesellt...ups.

Hope Godwin hat ihren Zwillingsbruder, der in ...

In Oceanside war ich bereits mit "Die Bucht der Wünsche". Hierzu habe ich leider auch noch keine Rezension geschrieben, habe ich gerade festgesellt...ups.

Hope Godwin hat ihren Zwillingsbruder, der in Afghanistan kämpfte, verloren. Er war ihr einziger noch lebender Verwandter und die beiden standen sich sehr nahe. Der Schmerz sitzt tief und Hope, die ihren Namen zurecht trägt, versucht einen Neuanfang. Als Lehrerin bewirbt sie sich um eine Versetzung und landet in Oceanside. Sie zieht in ein kleines Häuschen, das sie gemietet hat und versucht sich abzulenken. Da spricht sie ihr Vermieter Preston an, ob sie nicht im hiesigen Tierheim aushelfen möchte. Er arbeitet selbst dort und ist immer auf der Suche nach freiwilligen Helfern. Im Tierheim trifft sie auf den völlig verstörten Hund Shadow und auf Cade, der sich ebenfalls sehr wortkarg gibt. Hope beginnt sich mit Shadow zu befassen und versucht den Hund zu resozialisieren und sein Vertrauen zu gewinnen.
Cade war, wie ihr Bruder, Soldat und wurde aufgrund einer Verletzung ehrenhaft entlassen. Er hat allerdings seine Erlebnisse und den Verlust seiner zwei Freunde bis heute nicht verkraftet. So treffen zwei tief verletzte Menschen und ein verstörter Hund aufeinander....

Hope ist eine sehr sympathische junge Frau, die sich sofort in mein Herz geschlichen hat. Die tiefe Trauer um ihren Zwillingsbruder lässt sie oftmals verzweifeln. Trotzdem nimmt sie die Kraft und schenkt diese ihren Schüler:innen und den Tieren im Tierheim. Sie kümmert sich neben dem Unterricht um Schüler in beratender Funktion und versucht mit viel Geduld Shadows Vertrauen zu gewinnen. Beides klappt nicht immer so, wie Hope sich dies wünschen würde....

Cade ist anfangs nicht so einfach zu greifen. Nicht nur sein Einsatz in Afghanistan hat ihn seelisch zerstört. Er hat davor auch noch mit seinen Eltern gebrochen. Sowohl Hope, als auch Cade haben ganz schön viel Ballast mit sich herumzutragen. Hope und Cade sind wunderbar authentisch dargestellt. Sie sind tief drinnen verletzt und wagen einen Neuanfang.

Der Schreibstil liest sich wieder, trotz der Schwere der Themen, leicht und man fliegt nur so durch die Seiten. Die unerwartenden Wendungen lassen Spannung aufkommen und regen auch zum Nachdenken an. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden, gestaltet sich dann auch anders, als wir erwarten. Mir hat sie jedoch sehr gut gefallen. Sie wirkt realistisch und wurde gefühlvoll erzählt.


Fazit:
Dieser Roman gehört wieder zu denen von Debbie Macomber, die ich sehr gerne gelesen habe und weiterempfehle. Nicht alle ihre Geschichten konnten mich abholen, aber "Unser Sommer am Meer" gehört definitiv dazu. Wohlfühlroman mit Tiefgang.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Hygge auf Sylt

Winterträume in der kleinen Manufaktur am Meer
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Mit "Winterträume in der kleinen Manufaktur am Meer" bin ich zum zweiten Mal auf Sylt in der Vorweihnachtszeit gelandet. Bereits vor zwei Jahren konnte mich "Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer" ...

Mit "Winterträume in der kleinen Manufaktur am Meer" bin ich zum zweiten Mal auf Sylt in der Vorweihnachtszeit gelandet. Bereits vor zwei Jahren konnte mich "Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer" von Julia Rogasch bezaubern.

Die Ausgangssituation ist ähnlich, wie bei "Winterzauber in der kleinen Teestube", denn auch Aleas Weg führt von Hamburg nach Sylt, um einem Familienmitglied auszuhelfen. Ihre Tante Martje ist gestürzt und liegt mit gebrochenen Arm im Krankenhaus. Für Alea ist Martje ihre wichtigste Bezugsperson, seitdem ihre Eltern großteils auf Mallorca wohnen. Als Kind hat sie jeden Sommer bei ihrer Tante verbracht und das Kerzen ziehen gelernt. Nun braucht Tante Martje Hilfe. Ihr Freund Christopher unterstützt Alea jedoch gar nicht. Er stellt sie sogar vor ein Ultimatum: Entweder zieht sie, wie bereits abgemacht, mit ihm nach Bayern oder sie geht nach Sylt - die Beziehung ist damit aber Geschichte. Für Alea steht damit nicht nur diese, sondern auch ihr Job auf der Kippe, denn sie arbeitet in der Firma von Christophers Eltern. Alea kann ihre Tante nicht im Stich lassen und fährt nach Sylt. Dort angekommen, eilt sie ins Krankenhaus. Martje geht es besser, doch es wird einige Zeit dauern bis sie wieder in ihrem geliebten Geschäft stehen kann. Bis dahin kümmert sich Alea um die Kerzen-Manufaktur und hat auch gleich einige neue Ideen. Nala, die kleine Hündin ihrer Tante, ist in der Zwischenzeit bei Nachbar Felix und dessen Hund Karl untergekommen. Bald fliegen zwischen Alea und Felix die Funken, doch jeder von ihnen hat mit der letzten Beziehung noch nicht ganz abgeschlossen.....

Alea ist eine sehr symphatische junge Frau, deren Leben plötzlich auf den Kopf gestellt worden ist. Statt nach Bayern zu ziehen, geht es für sie weiter in den Norden. Mit der Zeit bemerkt Alea jedoch, dass sie irgendwann auf ihrem Weg falsch abgebogen ist. Auf Sylt und in der Kerzen-Manufaktur findet sie wieder zu sich selbst zurück.

Aber auch Felix hat so seine Probleme und diese machten ihn für mich oftmals unzuverlässig, denn er lässt Alea manchmal wirklich am austreckten Arm verhungern. Das ewige Hin und Her zwischen den beiden hat mich mit der Zeit leider etwas genervt und deshalb konnte mich Felix nicht ganz erreichen. Alea fragt sich nicht umsonst, ob sie ihm wirklich vertrauen kann.

Auch die Nebenfiguren sind sehr lebendig dargestellt. Felix Vater Hubertus, Tante Martje und Hedi habe ich sofort ins Herz geschlossen, allerdings sind die Vierbeiner Nala und Karl die großen Gewinner der Geschichte. Mit Martje habe ich allerdings ganz besonders mitgelitten, denn auch auch sie stürzte im Roman wegen Schwindel und brach sich den Arm. Da hatte ich doch glatt eine "Leidensgenossin" in Buchform gefunden...:)

Der bildhafte Schreibstil hat mich wieder verzaubert, denn Julia Rogasch bringt auch mir Binnenländerin die Nordseeinsel nahe. Ich hatte den Duft der Kerzen aus Martjes Laden in der Nase und träumte mit Felix und Alea von romantischen Strandspaziergängen. Ganz besonders haben mir die interessanten Einblicke in die Herstellung des Kerzengießen gefallen. Ich liebe Duftkerzen und habe immer einige im Haus verteilt. Die vorweihnachtliche Stimmung kam auch nicht zu kurz.

Zum Schluss gibt es noch einige leckere Rezepte, die die Vorweihnachtszeit versüßen.

Fazit:
Ein wunderbarer Wohlfühlroman aus der Feder von Julia Rogasch, der mir schöne Lesestunden beschert hat. Gerne bin ich lesetechnisch wieder auf Sylt gewesen, war am Watt spazieren und habe die stimmungsvolle Vorweihnachtszeit zuhause auf dem Sofa genossen.

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Wunderbarer Weihnachtsroman

Love & Lebkuchen
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Mit diesem Buch habe ich gleich einen wunderbaren stimmungsvollen Liebesroman gelesen, bei dem die Autorin jedoch so einige ernste Themen miteingebaut hat. Zu ernst wird es aber trotzdem nicht und die ...

Mit diesem Buch habe ich gleich einen wunderbaren stimmungsvollen Liebesroman gelesen, bei dem die Autorin jedoch so einige ernste Themen miteingebaut hat. Zu ernst wird es aber trotzdem nicht und die kuschelige Atmosphäre der Weihnachtszeit bleibt erhalten.

Nach dem überraschenden Tod ihrer Mutter sind Konditorin Kathi und ihre Schwester Theresa alleine für das Café im kleinen Städtchen Falkenhain verantwortlich. Mit Schrecken erkennen die Beiden, dass ihnen jede Menge Schulden hinterlassen wurden. Theresa möchte als Sparmaßnahmen Mitarbeiter kündigen, doch davon will Kathi nichts wissen. Zusätzlich belastet Kathi der böse Streit mit ihrer Mutter, den sie kurz vor ihrem Tod hatte und ihr deshalb keine Zeit mehr für eine Aussöhnung blieb.
Der jährlich Weihnachtsmarkt ist wohl eine ihrer wenigen Chancen, um einen Teil der Schulden zu tilgen. Die Lebkuchen ihrer Konditoriei sind nämlich weit über die Stadtgrenzen bekannt. Doch genau diesen Advent gibt es neue Konkurrenz. Die Münchner Bäckereikette Bergmüller stellt erstmals ihre veganen Lebuchen und kreativen Plätzchen am Weihnachstmarkt vor. Für Kathi und Theresa eine Katastrophe, denn die Konkurrenz vermindert zusätzlich ihre Einnahmen, die sie dringend benötigen. Da erfährt Kathi von einem Backwettbewerb. Die Anmeldegebühr reißt jedoch ein zusätzliches großes Loch in ihre Finanzen und Theresa spricht sich dagegen aus. Da meldet sich Kathi heimlich an, um mit dem Preisgeld die Schulden zu bezahlen. Dazu muss sie allerdings erst gewinnen....
Ihr wohl größter Konkurrent ist Simon Bergmüller. Ihn hat sie vor kurzem in einem Münchner Club kennen gelernt, ohne zu wissen, wer er ist. Zwischen den Beiden knistert es, aber als sie erfahren, dass sie Konkurrenten sind, versuchen sie einander aus dem Weg zu gehen....

Die Figuren sind sehr lebendig und bis hin zum kleinsten Nebencharakter mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Mühelos kann man sich in die Charaktere hineinversetzen. Vorallem Kathis Ehrgeiz, Wut, Verzweiflung und Trauer konnte ich sehr gut nachempfinden. Sie ist mit Leib und Seele Konditorin und liebt ihren Beruf. Das Café zu verlieren kommt für sie nicht in Frage.
Theresa ist hingegen eher kopflastig. Doch auch sie steht vor einer schweren Entscheidung. Sie hat die Chance mit ihrer Partnerin nach Hamburg zu gehen und auch einen beruflichen Neustart zu wagen. Sie hadert jedoch mit den Gedanken ihre kleine Schwester allein zurückzulassen.
Auch Simon erfährt Druck von Seiten seiner Familie. Während er versucht alles zur Zufriedenheit seiner Eltern zu erledigen, befürchtet er gleichzeitig die Leidenschaft für den Beruf zu verlieren. Denn Simon hat eigene Vorstellungen von seiner Konditorei....
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Ich bin durch die Geschichte geflogen und habe das Knistern zwischen Kathi und Simon gespürt. Obwohl der Roman eine Leichtigkeit versprüht, besitzt er auch Tiefgang. Die Autorin verarbeitet Themen wie Trauer, die Freiheit der Lebensgestaltung, sowie Freundschaft und Zusammenhalt.

Am Ende gibt es noch einige leckere Rezepte, die das Ganze wunderbar abrunden.

Fazit:
Für mich der Weihnachtsroman, der mir bisher am besten gefallen hat. Ich mochte die Atmosphäre, die Charaktere und das Setting. Gerne empfehle ich diesen Weihnachts-Wohlfühlroman weiter!

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