Zeit für Veränderungen
Tiefe HavelIm dritten Band rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben steigen wir gleich direkt mit einem spannenden Prolog in die Geschichte ein. Als Leser ist man direkt dabei, als der Schiffskapitän Jürgen Seitz auf ...
Im dritten Band rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben steigen wir gleich direkt mit einem spannenden Prolog in die Geschichte ein. Als Leser ist man direkt dabei, als der Schiffskapitän Jürgen Seitz auf seinem Schiff überfallen und getötet wird. Der Täter verschwindet so geheimnisvoll, wie er an Bord gegangen ist. Als der Potsdamer Hauptkommissar zum Tatort gerufen wird, stehen die Ermittler vorerst vor einem Rätsel. Wie kam der Mörder aufs Schiff? Warum wurde Jürgen Seitz, der Kapitän, der knapp vor seiner Rente steht, ermordert ?
Bald schon scheinen Geldprobleme als möglicher Grund auf, denn Seitz Enkeltochter ist schwer krank und benötigt eine kostspielige Therapie in den USA. War Seitz deswegen kurz vor seiner Pensionierung in krumme Geschäfte verwickelt?
Schon nach den ersten Zeilen war ich wieder mitten im Geschehen rund um Toni, Sofie, Gesa und Phong. Doch im dritten Band ist die Stimmung am Kommissariat anfangs nicht wirklich gut. Schmitz, Toni's unsympathischer Chef, wird immer ungemütlicher und arbeitet immer offensichtlicher gegen Toni. Auch Phong arbeitet eher lustlos am Fall, was ihm gar nicht ähnlich sieht. Toni kann das im Moment so gar nicht brauchen, denn auch im Privatleben spitzen sich die Probleme zu, die ihm schwer zu schaffen machen. Diese sind in diesem dritten Band der Reihe wieder deutlich mehr in den Vordergrund gerückt. Und auch seine Alkoholprobleme werden wieder aktuell...
In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir Sandro kennen. Er kommt aus dem Jugendknast und hat auf einem Bauernhof eine Stellung bekommen. Seine Liebe gilt dem Problempferd Bonita. In der Stute sieht er eine Seelenverwandte. Durch seine liebevolle Pflege wird Bonita zu einem beliebten Dressurpferd, das immer mehr Gewinne einheimst. Das entgeht auch dem geizigen Hofbesitzer und Pferdezüchter nicht....
Wie die beiden Erzählstränge zusammenhängen? Das müsst ihr selbst lesen! Eines kann ich euch aber verraten...es wird spannend!
Denn....der Spannungsbogen bleibt während der 288 Seiten dauerhaft oben und steigert sich am Ende noch zu einem großrartigen Showdown.
Schreibstil:
Wie schon in seinen Vorgängern hat mich Tim Pieper mit seinen rasanten und bildhaften Schreibstil gepackt. Trotz der gut durchleutenden Hintergrundgeschichte, die sich Stück für Stück zu einem Ganzen zusammensetzt, erzählt Pieper klar und aussagekräftig.
Auch diesmal gibt es wieder zwei Erzählstränge, wobei der rund um Toni und dem Ermittlerteam im Vordergrund stehen. Dazwischen gibt es einige kurze Kapitel aus der Sicht des Täters. Die Kapitel sind allgemein wieder kurz gehalten.
Fazit:
Auch der dritte Band rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben konnte mich wieder überzeugen und hat mir einige spannende Stunden an der Havel beschert. Ich freue mich schon auf den Folgeband...