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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2017

Zum Heulen...vor lauter Enttäuschung!

Don't You Cry - Falsche Tränen
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Puh...was war denn das? Ein-Sterne-Bewertungen habe ich bis jetzt nur bei abgebrochenen Büchern vergeben, aber da ich den Roman bei einer Lovelybooks Leserunde gewonnen habe, habe ich durchgehalten. Wenn ...

Puh...was war denn das? Ein-Sterne-Bewertungen habe ich bis jetzt nur bei abgebrochenen Büchern vergeben, aber da ich den Roman bei einer Lovelybooks Leserunde gewonnen habe, habe ich durchgehalten. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich sonst wohl aufgegeben......
Zu den Marketing Kommentaren wie "Verursacht Gänsehaut" (Entertainment Weekly) oder "Nervenaufreibend und außergewöhnlich" (LA Times) kann ich nur den Kopf schütteln! Haben diejenigen auch wirklich dieses Buch gelesen, das noch dazu als Thriller betitelt wird? Das wage ich zu bezweifeln!

Wo soll ich anfangen?
Ich habe mich durch die Seiten gequält! So richtig....danach habe ich begonnen die Handlung mehr oder weniger zu überfliegen, in der Hoffung endlich auf interessante Stellen zu treffen. Leider hat man beim Drüberlesen nicht wirklich viel versäumt, denn die Autorin erzählt furchtbar ausschweifend von völlig belanglosen Dingen. Es gibt Wiederholungen und Wiederholungen......
Ich fragte mich immer wieder: Ein Thriller soll das sein? Dann lese ich ab heute nur mehr Horror, denn da finde ich dann vielleicht noch etwas Gänsehautfeeling!
Dabei klang der Klappentext sehr vielversprechend. Zwei Mädchen, die in einer WG wohnen, von denen eine plötzlich verschwindet, ein mysteriöser Brief und eine Annonce, in der bereits eine neue Mitbewohnerin gesucht wird. Klingt doch interessant....oder?

Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt: Einmal aus der Sicht von Quinn, die Mitbewohnerin der verschwundenen Studentin Esther und einmal aus der Sicht von Alex, einem Jungen, der sich eigentlich wie ein Stalker benimmt und ein unbekanntes Mädchen beobachtet und verfolgt. Im Endeffekt sind seine Abschnitte unnötig und nur lückenfüllend.
In den Kapiteln um Quinn war es anfangs ein bisschen interessanter, doch die immer wiederkehrenden Wiederholungen brachten auch hier eine unnötige Länge in die Handlung. Die Gedanken von Quinn drehten sich immer wieder im Kreis, dazu gab es ausschweifende und detaillierte Beschreibungen von Dingen, die absolut nichts zur eigentlichen Geschichte beitrugen. Die fehlenden Zusammenhänge der beiden Handlungsstränge verwirrten mehr, als dass dadurch Spannung aufkam.
Auf den letzten 80 Seiten kommt endlich ein bisschen Spannung auf und der Leser erkennt, wie die Handlungsstränge zusammenpassen. Jedoch wusste ich dann auch gleich wer das unbekannte Mädchen sein muss. Somit gab es für mich auch nicht wirklich einen Überraschungseffekt...
Es tut mir leid - normaler Weise verreiße ich nur selten ein Buch, aber hier kann ich einfach nicht anders.
Warum der Roman "Don't you cry" heißt (auch in der Originalausgabe) kann ich ebenfalls nicht wirklich nachvollziehen....außer, dass er zum Heulen ist!

Schreibstil:
Die Autorin verwendet größtenteils kurze Sätze und trotzdem gelingt es ihr sehr detailverliebt zu erzählen. Ich langweilte mich unendlich und konnte nicht in die Geschichte eintauchen. Die Figuren bleiben an der Oberfläche und ich konnte keine Bezihung zu ihnen aufbauen - sie waren mir nicht einmal besonders sympathisch.
Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die die Wochentage von Sonntag bis zum darauffolgenden Donnerstagbeschreiben.

Fazit:
Eigentlich genügt ein Satz: Eine maßlose Enttäuschung!