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Veröffentlicht am 06.03.2023

Zu wenig Krimi, aber sehr atmosphärisch

Tod in Siebenbürgen
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Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller erhält zur gleichen Zeit ein Angebot als zukünftiger Chefredakteur zu arbeiten und einen Brief von einem Anwalt aus Rumänien. In diesem erfährt er, dass er ...

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller erhält zur gleichen Zeit ein Angebot als zukünftiger Chefredakteur zu arbeiten und einen Brief von einem Anwalt aus Rumänien. In diesem erfährt er, dass er den Bauernhof seiner Tante Zenzi geerbt hat. Verstört fragt sich Paul wie das möglich sein kann, denn ihm wurde erzählt, dass sie bereits vor 30 Jahren verstorben sei. Bevor er seinen neuen Job antritt, reist er nach Siebenbürgen um den Anwalt aufzusuchen, der als Testamentsvollstrecker aufscheint.

Gemeinsam mit Paul reisen wir Leser nach Siebenbürgen - in ein Gebiet, welches einst von vielen deutschsprachigen Menschen besiedelt wurde. Als Paul im Dorf ankommt, welches er vor 30 Jahren überstürzt mit seinem Vater verlassen hat, fühlt er viele Erinnerungen in sich aufsteigen. Den geerbten Bauernhof möchte er trotzdem so schnell wie möglich wieder loswerden. Er hat aber nicht mit Maia gerechnet, die noch immer dort lebt. Auch die Einwohner des Dorfes sind ihm nicht wirklich wohlgesonnen. Nur Sorin, sein Freund aus Kindertagen, freut sich ihn wiederzusehen. Doch die Wiedersehensfreude währt nicht lange, denn Sorin, der als Fremdenführer auf Schloss Bran arbeitet, wird des Mordes angeklagt. Ein im Ort ansäßiger deutscher Geschäftsmann wurde tot in der Folterkammer aufgefunden.

Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Ich bin direkt in Siebenbürgen angekommen und habe mit Paul seine Heimat entdeckt. Lioba Werrelmann hat die Landschaft und vorallem die Eigenheiten der Dorfbewohner sehr greifbar und lebendig dargestellt. Ich fühlte mich, als wäre ich direkt am Ort des Geschehens. Dabei wird auch viel gegessen. Hungrig sollte man den Krimi nicht lesen, denn die Autorin stellt viele rumänische Köstlichkeiten vor.
Wir erkennen bald, dass Paul noch an seiner alten Heimat hängt und an einem Geheimnis knabbert, dass er nicht wirklich orten kann. Er musste als 14-jähriger sein Heimatland überstürzt verlassen und weiß bis heute nicht, was der Grund dafür war. Doch irgendwie fühlt er sich innen drinnen schuldig. Und warum hat ihm sein Vater damals erzählt, dass seine geliebte Tante Zenzi gleich nach ihrer Flucht verstorben sei? Vieles dreht sich um Pauls persönlichen Befindlichkeiten, die mit der Zeit immer mehr zunehmen. Die Krimihandlung tritt dadurch immer mehr in den Hintergrund.
Was mich aber am meisten störte, war Pauls handeln. Immer wieder wird seine Professionalität als Journalist hervorgehoben, doch bei seinen Nachforschungen wirkt er ziemlich unbeholfen - wir Österreicher würden hier "patschert" sagen. Von der versprochenen Hilfe für seinen Freund Sorin sind wir weit entfernt. Bei vielen Aktionen konnte ich nur den Kopf schütteln. Dies wirkte für mich sehr widersprüchlich und unglaubwürdig.

Der Schreibstil von Lioba Werrelmann ist sehr angenehm, bildgewaltig und atmosphärisch. Die Autorin hat das Mystische rund um Schloss Bran und den Aberglauben der Einwohner sehr stimmungsvoll eingefangen. Normaler Weise mag ich mystische Stimmung in Krimis oder Thriller weniger, doch in "Tod in Siebenbürgen" passt es perfekt. Der Aberglauben, die seltsame Stimmung im Dorf und rund um das Dracula Schloss wird so atmosphärisch dargestellt, dass man sich beim Lesen leicht gruselt. Schade, dass der Kriminalfall und die Hintergründe dazu dabei weniger beitragen. Das Thema, dass Lioba Werrelmann hier noch anspricht, wäre ein sehr wichtiges......

Fazit:
Ein sehr atmosphärischer und leicht gruseliger Krimi, der mit der Zeit leider zu viel um den Protagonisten und sein Befinden kreist. Auch ein wichtiges Thema, welches die Autorin aufgreift wird zu oberflächlich behandelt. Trotzdem hat mir der erste Fall für Paul Schwartzmann gut gefallen. Die sehr stimmungsvollen Bilder über Siebenbürgen und der leichte mystische Anteil ist gelungen. Ich runde auf anderen Plattformen gerne auf 4 Sterne auf.

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Bisher der beste Kate Linville

Einsame Nacht
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Einsame Nacht ist der vierte Band rund um die Reihe von Detective Sergeant Kate Linville und der für mich bisher beste. Trotzdem gibt es auch Kritik meinerseits.
Jedes Buch der Reihe ist zwar in sich abgeschlossen, ...

Einsame Nacht ist der vierte Band rund um die Reihe von Detective Sergeant Kate Linville und der für mich bisher beste. Trotzdem gibt es auch Kritik meinerseits.
Jedes Buch der Reihe ist zwar in sich abgeschlossen, dennoch würde ich empfehlen die Reihenfolge einzuhalten. Vorallem auf Band 3 wird diesmal oft zurückgeblickt und der Täter sogar namentlich genannt. Wer sich nicht spoilern möchte, beginnt deshalb am besten mit Band Eins.

Der Prolog hat es diesmal richtig in sich. Er führt uns in die Vergangenheit und zu einem wirklich grausamen Mord. Damit hat mich Charlotte Link sofort gepackt.
Danach sind wir im Handlungsstrang der Gegenwart. Nachdem DCI Caleb Hale aus den Polizeidienst ausscheidet, hat Kate mit Pamela eine neue Vorgesetzte.
Kates erster Fall unter Pamela führt sie zu einem abgestellten Wagen, in dem man die Leiche einer jungen Frau findet, die mit unzähligen Messerstichen getötet wurde. Als Leser wissen wir, dass es eine Zeugin gibt, die hinter der Frau gefahren ist und gesehen hat, wie ein Mann plötzlich mitten auf der Straße ihren Wagen anhält und ins Auto steigt. Doch diese Zeugin hat nicht vor eine Aussage bei der Polizei zu machen.....

Zwischen den Mordfällen erhält der Leser noch Einblicke in das Leben eines stark übergewichtigen Jugendlichen. Seine Geschichte wird nach und nach aufgerollt und ist das verbindende Glied zwischen den Morden.

Charlotte Link hat mit dem vierten Kate Linville Krimi wieder eine sehr komplexe Story aufgebaut. Die Autorin bleibt ihrem bewährten Erfolgsrezept treu und verwebt viele ineinandergreifende Handlungsstränge, die jedoch durch eine nicht allzu hohe Personenanzahl überschaubar sind. Die Figuren scheinen auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben, was allerdings täuscht. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven.
Link gelingt es besonders gut über das Innenleben von Menschen zu erzählen, die in der breiten Masse keinen Platz finden oder gesellschaftlich isoliert sind. Sie gibt dem Leser Einblicke in die Gefühlswelt dieser Figuren.
Dennoch ist nichts so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Charlotte Link hat viele falsche Fährten gelegt.

Pamela, die neue Vorgesetzte von Kate ist selbstbewusst, vorschriftstreu und erklärt ihr zu Beginn, dass sie keinerlei Einzelgänge respektiert. Hier kommt ein weiterer großer Kritikpunkt, denn genau diese regelkonforme Chefin verhält sich plötzlich derart leichtsinnig und gegen ihre Prinzipien, dass es einfach nur unglaubwürdig wirkt. Und sie ist in diesem Krimi auch nicht die Einzige, die Alleingänge heraufbeschwört....

Obwohl dieser Krimi 592 Seiten hat, wurde mir nicht wirklich langweilig. Trotzdem fand ich einige Zufälle etwas zu konstruiert und die Kürzung einiger Seiten hätten der Geschichte sicher gut getan.
Die Stimmung ist generell ziemlich depressiv. Kate scheint leider nicht aus ihrem Tief zu kommen und ihr Selbstbewusstsein ist einfach nicht vorhanden. Diese A-typischen psychischen Probleme der Figuren, die oftmals bei skandinavischen Thriller zu finden sind, schreibt Charlotte Link ihren Figuren wiederholt auf den Leib. Ich hoffe aber noch immer, dass sie Kate in Zukunft vielleicht etwas positiver präsentieren wird.....

Trotz der vielen angeführten Kritikpunkte hat mich der Krimi jedoch bestens unterhalten und die 592 Seiten waren schneller gelesen, als ich dachte.

Die Reihe steigert sich von Band zu Band, auch wenn es einige typische und klischeehafte Handlungen gibt. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen und hoffe, dass Charlotte Link Kate Linville endlich etwas selbstbewusster und positiver erscheinen lässt.

Fazit:
Der bisher beste Krimi der Reihe, jedoch auch etwas konstruiert und von der Stimmung her sehr depressiv. Trotzdem gut zu lesen, spannend und mit vielen falschen Fährten ausgestattet. Hier ist vieles nicht so, wie es scheint....

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Agatha Christie ist hier nur Randfigur

Die Affäre Agatha Christie
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Wieder eine Rezension, die mir schwer fällt. Es ist nicht einfach dieser Geschichte von Nina de Gramont gerecht zu werden und während ich hier die ersten Zeilen schreibe, bin ich mir noch immer unsicher, ...

Wieder eine Rezension, die mir schwer fällt. Es ist nicht einfach dieser Geschichte von Nina de Gramont gerecht zu werden und während ich hier die ersten Zeilen schreibe, bin ich mir noch immer unsicher, wie ich den Roman bewerten werde.

Der Klappentext zum Roman weckt falsche Hoffnungen. Man vermutet eine Story über Agatha Christie und einen geheimnisvollen Einblick in die elf mysteriösen Tage, die sie im Dezember 1926 verschwunden war.
Früh am Morgen des vierten Dezembers hatte man ihren grünen Morris Cowley verlassen am Rand einer Kalkgrube gefunden, nahe dem See Silent Pool. Im Auto lag ihr Führerschein, ein Koffer und ihr Pelzmantel Dies sind die Fakten, die wir alle auf sämtlichen Onlineseiten nachlesen können.
Der Roman beschäftigt sich zwar mit diesen elf Tagen, aber es steht nicht wirklich Agatha Christie im Mittelpunkt, sondern die Geliebte von Archie, die hier Nan O'Dea genannt wird. Aus ihrer Sicht und aus der eines allwissenden Erzählers lesen wir eine fiktive Geschichte rund um diese elf Tage.

Sie beginnt mit dem Ausgangspunkt, dass Archie Agatha zugunsten seiner Geliebten verlassen möchte. Hier erhalten wir nur die Sichtweise von Nan und durch einem allwissenden Erzähler auch diese von anderen Figuren des Romans. Wer diesen Roman lesen möchte, wird einen Teil der Lebensgeschichte von Nan bekommen. Agatha ist nur eine Randfigur und die Zeit ihres Verschwindens ist rein fiktiv....es sind Vermutungen aus der Sicht von Nan. Doch ist sie eine zuverlässige Erzählerin?

Neben dem Erzählstrang, der 1926 spielt, werden immer wieder größere Abschnitte aus der Kindheit und Jugend von Nan O'Dea eingeschoben. Diese sind teilweise sehr spannend erzählt und führen uns nach Irland. Interessant fand ich vorallem ihren Aufenthalt im Magdalenenheim für schwangere Frauen und ledige Mütter. Darüber habe ich schon einiges gelesen und werde demnächst wieder zu einem Roman mit diesem Thema greifen. Hier spielt diese Zeit allerdings nur eine kleine Rolle, hat aber große Auswirkungen auf Nan und ihre große Liebe Finnbar.

Nan tat mir manchmal sehr leid, aber größtenteils war sie mir trotzallem unsympathisch. Sie ist gerissen, setzt sich über alle Menschen hinweg, die ihr nahestehen und zieht ihre Pläne durch - koste es, was es wolle. Nan ist eine Egoistin und versucht nur Vorteile aus ihrem Handeln zu ziehen. Trotzdem gibt es auch Taten, die ich verstehen konnte und musste dieser Frau leise applaudieren. Warum sie ihr Ziel niemals aus den Augen verliert, deckt die Autorin nach und nach auf.
Noch unsympathischer war mir allerdings Archie, Agathas Ehemann. Agatha selbst bleibt sehr blass und wird eher unbedarft dargestellt.
Obwohl die Hauptfiguren eher unsympathisch sind, hat mich das nicht wirklich gestört und hat keinerlei Auswirkungen auf meine Bewertung.

Die Erzählweise hat mir nicht immer gefallen. Die Stränge aus der Sicht von Nan und die aus der Sicht des allwissenden Erzählers wechseln oft plötzlich mitten im Kapitel ohne nennenswerte Kennzeichung. Das hat mich teilweise sehr gestört. Vieles wirkt sehr konstruiert und zu zufällig, wie auch das Ende des Romans.
Der Schreibstil der Autorin ist jedoch angenehm zu lesen und einige ihrer Ideen fand ich richtig gut.

Bevor man zu diesem Buch greift, sollte man wissen, dass hier eine reine fiktive Geschichte rund um die wenigen Fakten, die man von diesen elf Tagen hat, erzählt wird - aber nicht aus der Sicht von Agatha. Sie ist nur Randfigur. Beim Lesen sollte man das immer im Hinterkopf behalten und das Buch nehmen, wie es ist - eine Romanerzählung.


Fazit:
Eine fiktive Geschichte rund um die elf Tage, die Agatha Christie spurlos verschwunden war. Sie steht hier allerdings nicht im Fokus, sondern ist nur eine Randfigur. Eine Erzählung, die damit spekuliert, was in diesen elf Tagen passiert ist, sich aber um die Geliebte von Agathas Mann dreht. Dies sollte man wissen, wenn man zu diesem Roman greift!

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Geheimnis im Kloster

Das Gelübde der vergessenen Tochter
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Der neue historische Roman von Manuela Schörghofer spielt im 12. Jahrhundert im Doppelkloster Tannhöhe
Die schwerverletzte Laya schleppt sich mit letzter Kraft vor die Pforte des besagten Klosters und ...

Der neue historische Roman von Manuela Schörghofer spielt im 12. Jahrhundert im Doppelkloster Tannhöhe
Die schwerverletzte Laya schleppt sich mit letzter Kraft vor die Pforte des besagten Klosters und wird von den Nonnen gesund gepflegt. Dass sie mit ihrem Geliebten vor dem Vater geflüchtet und überfallen wurde, verschweigt sie zuerst und schützt Gedächtnisverlust vor. Niemand weiß woher sie kommt und wer sie ist. Laya hat sich zum Ziel gesetzt, denjeningen zu finden, der sie überfallen und ihren geliebten Julian ermordet hat. Im Kloster erfährt sie, dass in letzter Zeit mehrere rothaarige junge Mädchen verschwunden sind. Ob ein Zusammenhang zum Überfall an ihr selbst besteht?
In Hilda findet sie eine gute Freundin und die beiden Frauen entdecken einen Geheimgang im Kloster. Die Magistra des Frauenklosters erkennt schnell, dass Laya intelligent und gewieft ist. Sie spannt die Mädchen für ihre Zwecke ein. Die immer weniger werdenden Einnahmen bereiten ihr große Sorgen. Sie spürt, dass der Abt, der allem weiblichen abgeneigt ist, etwas gegen das Frauenkloster im Schilde führt. Das spielt in die Hände des geldgieren Bischofs Odo, der das Kloster gerne in Besitz nehmen würde.
Im Geheimgang treffen Laya und Hilda auf Ansgar. Der junge Mann lebt unfreiwillig im Kloster, nachdem sein Vater verstarb und seine Stiefmutter ihren eigenen Sohn Bruno als Nachfolger von Markwart von Ravenstein eingesetzt hat. Ansgar wird vom Abt auserwählt, Nachforschungen außerhalb des Klosters zu betreiben und sich auch wegen der verschwundenen rothaarigen Mädchen zu erkundigen. Gemeinsam mit Laya macht er sich auf den Weg. Schon bald stellen die beiden fest, dass bereits eine weit größere Zahl an Mädchen ermordet wurden, als bisher vermutet wurde.....

Der größte Teil der Handlung spielt in einem abgelegenen Doppelkloster in den Bergen Bayerns anno 1137. Männer und Frauen sind dort zwar streng getrennt, doch die Frauen sind dennoch dem Gebot des Abtes ausgeliefert. Von diesen Doppelklöstern habe ich - ehrlich gesagt - noch nie gehört, obwohl ich in einer Region wohne, wo es einige Klöster gibt. Dass davon eines je ein Doppelkloster war, ist mir nicht bekannt.
Das Klosterleben wird sehr bildhaft geschildert, aber auch die Zustände in den Dörfern zur damaligen Zeit.

Manuela Schörghofer ist für mich keine unbekannte Autorin mehr. Ich habe alle ihre Bücher, die bei Harper Collins erschienen sind, gelesen.
Nun hat sie sich für einen Zweiteiler entschieden, denn "Das Gelübde der vergessenen Tochter" ist der erste Teil der Bergkloster Dilogie. Es ist ein spannender historischer Roman mit Krimianteil, der im 12. Jahrhundert spielt. Man wird dazu verleitet die ganze Zeit fleißig mitzurätseln und wird doch immer wieder von der Autorin auf falsche Fährten geführt. Besonders gefallen hat mir, dass die kleine Romanze kaum Raum einnimmt.
Am Ende erwartet uns eine kleine Überraschung, die Neugierde auf Teil zwei macht.

Der Schreibstil ist der Zeit angepasst und flüssig lesbar. Die Autorin hat ihre Figuren im Roman zum Leben erweckt. Sie sind bis zu den kleinsten Nebencharakteren sehr lebendig dargestellt und gut ausgearbeitet. Man fühlt sich in die damalige Zeit hineinversetzt und fiebert mit Laya und Ansgar mit.

Auf der Inneneseite des Covers sind vorne und hinten Pläne des Klosters aufgezeichnet. Ein Personenregister und Glossar befinden sich ebenfalls am Beginn des Romans.

Fazit:
Ein spannender historischer Roman, der im 12. Jahrhundert angesiedelt ist und mir spannende Lesestunden beschert hat. Das Klosterleben und die Gefahren auf dem Lande sind sehr bildhaft erzählt. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung auf die wir leider noch etwas warten müssen.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Tödliche Schmiedekunst

Mostviertler Grafen
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Als Mostviertlerin war ich natürlich sehr auf den fünften Band von Helmut Scharner gespannt. Band 1-3 sollte man der Reihenfolge nach lesen, da sie zusammenhängen. Band 4 und 5 sind jedoch auch alleinstehend ...

Als Mostviertlerin war ich natürlich sehr auf den fünften Band von Helmut Scharner gespannt. Band 1-3 sollte man der Reihenfolge nach lesen, da sie zusammenhängen. Band 4 und 5 sind jedoch auch alleinstehend sehr gut lesbar und abgeschlossen.

Im wunderschönen Mendlingtal und entlang der Eisenstraße, wo einst Schmiede, Köhler und Holzfäller arbeiteten, kann man heute auf spannende Zeitreise gehen. Dazu lädt Schmiedepapst Gottfried Lugbauer ein. Er veranstaltet einen Schmiedekurs im Mendlingtal und wird am zweiten Tag des Kurses beim Schaudriften als Leiche zwischen den Baumstämmen gefunden. Ein Unfall? Nein! Bei näherer Untersuchung wird die Mordwaffe schnell gefunden. Es ist ein selbstgeschmiedeter Nagel, der den Tod des Schmiedepapstes herbeigeführt hat.

Major Brandner und seine neue Kollegin Annika Lindner werden auf den Mordfall angesetzt. Mit Annika hat Brandner eine etwas spezielle Kollgin bekommen. Mit schwarzer Kleidung, teilweise abrasierten Haaren mit Tattoo am Kopf, enstpricht sie kaum dem Bild einer Polizistin, was allerdings auch Vorteile bringen kann. Zudem ist sie direkt und nicht auf den Mund gefallen.
Verdächtige sind schnell gefunden und der Fall soll natürlich so schnell wie möglich gelöst werden. Doch dann passiert ein zweiter Mord und es ist Annika, die dem Täter auf die Spur kommt.....

In "Mostviertler Grafen" wird akribisch ermittelt, aber auch das Privatleben von Brandner und Lindner kommt nicht zu kurz, wobei diesmal mehr Linder im Fokus steht. Als Leser rätselt man sehr gerne mit und hat seine eigenen Vermutungen.

Die Kapitel sind kurz gehalten. Am Kapitelanfang findet man Ort, Datum und Uhrzeit. Der Autor wechselt zwischen der Gegenwart im Oktober und Rückblenden aus dem Juni. Dabei erfahren wir einige Details zum Schmiedefest "Ferraculum" in Ybbsitz. Die Gegend entlang der Eisenstraße wird sehr bildhaft dargestellt und gibt dem Regionalkrimi viel Lokalkolorit.

Der Schreibstil ist atmosphärisch, dialoglastig und lässt sich flüssig lesen. In kursiver Schrift sind wieder Brandners Gedanken eingefügt. Diesmal waren sie wieder besser dosiert, als bei "Mostbarone", wo sie mich zu sehr vom Kriminalfall ablenkten.
Die wechselnden Perspektiven und die getrennt geführten Ermittlungen sorgen für Spannung und Dynamik.

Zum Ende hin gewinnt der Krimi an Fahrt und es gibt ein spannendes Finale. Einziges Manko: Die Bücher werden immer dünner...

Fazit:
Mit "Mostviertler Grafen" hat uns Helmut Scharner ein weiteres Stück Mostviertel näher gebracht und uns in die Schmiedekunst eingeführt. Ein spannender Regionalkrimi, der zum Miträtseln einlädt und mich gut unterhalten hat.

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