Interessante Lektüre mit kleinen Schwächen
Der Duft von MarienkäfernDies ist mein erster Roman von Dany Matthes. "Der Duft von Marienkäfern" behandelt das Thema Depressionen, Panikattacken und toxische Beziehungen. Als Außenstehender bekommt man einen sehr guten Einblick ...
Dies ist mein erster Roman von Dany Matthes. "Der Duft von Marienkäfern" behandelt das Thema Depressionen, Panikattacken und toxische Beziehungen. Als Außenstehender bekommt man einen sehr guten Einblick in das Gefühlsleben der Protagonistin, jedoch spreche ich eine kleine Warnung (Trigger) für Leser aus, die mit demselben Problem kämpfen.
Die Berührungspunkte, die Lena seit ihrer toxischen Beziehung hat, sind sehr empathisch und feinfühlig erzählt. Die Autorin hat das Unverständnis der Mitmenschen und manchmal auch von Ärzten sehr authentisch angesprochen und wiedergegeben. Man fragt sich unwillkürlich, welche Hilfe Betroffene finden und vorallem ob diese auch zeitnah ist? Bei schweren Depressionen sollte so rasch wie möglich gehandelt werden, doch die Realität sieht oft anders aus.
Ich muss zugeben, dass mich der Roman zu Beginn etwas hinabgezogen hat. Doch man erlebt durch Lenas Gefühlswelt ihr eigenes Auf und Ab sehr genau mit und kann sich in ihre Person hineindenken und -fühlen. Diese Gefühle sind intensiv und konnte die Autorin sehr gut vermitteln. Bewundernswert fand ich Lenas Willen aus ihrer Schleife rauszufinden, obwohl ihr viele Steine in den Weg geworfen werden, wie etwas Mobbing am Arbeitsplatz.
"Als die Raupe dachte, sie würde sterben, begann sie zu fliegen"
Diesen Satz am Cover finde ich äußerst gelungen und war für mich der rote Faden dieses Romans. Er zeigt auch den Willen der Protaginistin aus der Dunkelheit herauszufinden.
Manche Abschnitte in Lenas Leben hätte ich gerne ausführlicher erzählt gehabt, wie z. Bsp. ihren Klinikaufenthalt. Auch die letzten Kapitel sind mir viel zu schnell gegangen und enthalten Zeitsprünge, die mir zu groß waren.
Der Schreibstil ist eher einfach und war mir manchmal zu beschreibend. Manchmal hatte ich das Gefühle eher Tagebucheinträge zu lesen. Auch die Nebenfiguren bleiben leider etwas blass.
Zum Ende hin wird noch das Thema Hochsensibilität aufgegriffen. Leider wurde es nur angerissen und nicht mehr darauf eingegangen, was sehr schade ist.
Ein Buch, welches das Thema Depression und ihre Auswirkungen sehr gut beschreibt. Es macht Mut und regt an sein Handeln zu überdenken und aus alten Denkmustern auszubrechen, sowie Hilfe anzunehmen.
Fazit:
Eine Geschichte, die nachdenklich macht und die nicht Betroffenen hilft Depressionen besser verstehen zu lernen. Ich habe das Gefühl durch diese Lektüre mehr über dieses Thema und die Auswirkungen erfahren zu haben und bedanke mich bei der Autorin dafür.