Spannender fünfter Teil
Die Tote in der HenkersgasseNachdem wir in den Vorgängerbänden Serafina Stadlerin als Begine begleitet haben, ist sie seit der Hochzeit mit dem Stadtmedicus Adalbert Achaz nun Ehefrau und Bürgerin der mittelalterlichen Stadt Freiburg.
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Nachdem wir in den Vorgängerbänden Serafina Stadlerin als Begine begleitet haben, ist sie seit der Hochzeit mit dem Stadtmedicus Adalbert Achaz nun Ehefrau und Bürgerin der mittelalterlichen Stadt Freiburg.
Im fünften Band der Reihe müssen die Beiden wieder so einige Abenteuer bestehen. Konkurrenzneid und die Furcht, dass die Vergangenheit von Serafina die frisch getrauten Eheleute einholt, hebt zusätzlich zum Mord an einer jungen Frau die Spannung. Die Tote wird in der berüchtigten Henkersgasse, drapiert auf einen Steinhaufen, merkwürdig geschminkt und mit eingeschlagenen Schädel, gefunden. Natürlich kann Serafina wieder nicht die Finger von eigenen Nachforschungen lassen und versucht die Identität der ermordeten Frau herauszufinden, was ihr auch sehr schnell gelingt. Sie ist die junge Ehefrau eines reichen Kaufherren aus einer der Nachbarstädte. Doch wer wollte ihren Tod? Und warum war sie in Freiburg unterwegs?
Während Serafina natürlich wieder herauszufinden versucht, wer hinter dem Mord steckt, widmet sie sich auch ihrer Armenapotheke. Achaz hatte gehofft, sie damit von weiteren unüberlegten Nachforschungen abzulenken, doch diese wird kurzfristig geschlossen. Stadtapotheker Johans setzt alles daran Serafines Armenapotheke für immer zu schließen. Damit will sich Serafina natürlich nicht abfinden! Auf den Weg zum Stadtapotheker begegnet Serafina überraschend ihren älteren Bruder Peter, den sie das letzte Mal vor zwanzig Jahren gesehen hat. Damals hat er sie in einer schlimmen Situation im Stich gelassen. Diesmal ist er es, der Serafina um Hilfe bittet. Dass er nichts Gutes im Schilde führt merkt der Leser, als auch Achaz Hauhälterin Irmla, sehr schnell. Wird Serafina ihm verzeihen und ihm zu Hilfe eilen ?
Mit den Problemen um ihre Armenapotheke, dem plötzlichen Auftauchen ihres Bruders und den Nachforschungen rund um die Tote in der Henkersgasse, hat Serafina jede Menge um die Ohren. Als ihr Bruder Serafina und Achaz erpresst, hängt der Haussegen schief.
Die Spannung baut sich sehr schnell auf und durch den leichten und flüssigen Schreibstil rast man wieder durch die Geschichte.
Die Charaktere sind authentisch und mitten aus dem Leben gegriffen. Serafina ist mir in all den Vorgängerbänden sehr ans Herz gewachsen und auch Adalbert Achaz ist ein Mann mit dem Herz am rechten Fleck. Die kleinen Kabbeleien zwischen den Eheleuten sind liebevoll und amüsant dargestellt. Man spürt das Vertrauen und die Liebe zwischen den Beiden und bangt das eine oder andere Mal um ihr Leben, denn Serafina versteht es wieder meisterlich sich (und diesmal auch Achaz) in Schwierigkeiten zu bringen.
Astrid Fritz gibt in ihrem Roman Einblicke in das mittelalterliche Leben in Freiburg, wobei die Autorin durch großartige Recherche die Hierarchie und Rechtssprechung der Stadt, die Arbeit der Beginen, als auch das damals noch penibel organiserte Bordellwesen, integriert. Man fühlt sich mitten im Geschehen und in der damaligen Zeit.
Man kann diesen Roman alleinstehend lesen, jedoch empfehle ich bei Bänden immer die Reihenfolge einzuhalten. Durch das Lesen der Vorgängerbände lassen sich alle handelnden Figuren verstehen und ihre Entwicklung besser nachvollziehen.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist in der Reihe rund um die Begine Serafina leicht und flüssig zu lesen. Wie immer sind die historischen Begebenheiten hervorragend recherchiert, die Sprache ist der Zeit angepasst.
Am Beginn des Buches findet man ein aufschlussreiches Personenverzeichnis. Am Ende gibt es ein Nachwort der Autorin, ein Glossar und eine Auflistung ihrer bereits erschienen historischen Romane.
Fazit:
Ein weiterer gelungener historischer Roman mit Krimielementen rund um die ehemalige Begine Serafina. Lebendige Figuren, ein bildhafter Schreibstil und ein Plot, der immer mehr an Spannung aufbaut ...was will man mehr? Auch für Einsteiger ins historische Genre geeignet!