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Veröffentlicht am 12.12.2021

Düster und spannend

DECEMBER PARK
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Wow! Was war das für ein tolles Buch! Dabei stand es ziemlich lange bei mir im SuB Regal herum und ich bin froh, dass ich es nun gemeinsam mit der lieben Nicole von Zeit für neue Genres gelesen habe.

Wir ...

Wow! Was war das für ein tolles Buch! Dabei stand es ziemlich lange bei mir im SuB Regal herum und ich bin froh, dass ich es nun gemeinsam mit der lieben Nicole von Zeit für neue Genres gelesen habe.

Wir befinden uns in den Neunziger Jahren in Harting Farms, einer kleinen Stadt in Maryland, USA. Seit dem Herbst 1993 verschwinden immer wieder Jugendliche in unregelmäßigen Abständen. Die Polizei vermutet anfangs noch jugendliche Ausreißer, bis die Leiche eines Mädchens gefunden wird. Angelo Mazzone und seine Freunde Scott und Peter werden Augenzeugen, als die Polizei die vermisste Courtney Cole abtransportieren. Dieses Bild wird er so schnell nicht vergessen.
Das Gerücht, dass der Piper die Kinder geholt und ermordet hat, macht in der Stadt schnell die Runde. Angelos Vater ist ein Cop, der mit den Fällen der verschwundenen Kinder zu tun hat. Dieser versucht zwar die schlimme Situation vor seinem Kind zu verbergen, doch die Stimmung zwischen beiden wird immer angespannter.
Als im Nachbarhaus der etwas seltsame Adrian einzieht, wird er nach anfänglichem Zögern in die Gruppe rund um Angelo, Peter, Michael und Scott aufgenommen. Adrian ist fasziniert von der Geschichte rund um den Piper und steigert sich total in die ungelösten Fälle hinein. Als er ein Medaillon findet, das er in der Nähe des Fundortes von Courtney Cole entdeckt, ist er sicher, dass es dem Mädchen gehört hat. Die Jungs beginnen daraufhin selbst Nachforschungen anzustellen und begeben sich dabei in tödliche Gefahr, denn jeder von ihnen könnte das nächste Opfer des Pipers sein. ...

"December Park" ist mein erstes Buch von Ronald Malfi und sicher nicht mein letztes, auch wenn die anderen eher in die Horror-Richtung gehen. Der Schreibstil ist lebendig, fesselnd und bildhaft. Das Setting hat mir sehr gut gefallen. Der Autor ist sehr ausführlich auf die Landschaft eingegangen, so dass ich mir ein sehr konkretes Bild von der Umgebung machen konnte.
Erzählt wird aus der Sicht von Angelo, genannt Angie. Malfi erschafft hier eine Clique, die mir sofort ans Herz gewachsen ist. Zusätzlich hat er die Atmosphäre der Neunziger Jahre perfekt eingefangen. Die Musik von Nirvana, Bruce Springsteen und Metallica dröhnt aus den Walkmans der Jungs, die gerne gemeinsam Horrorfilme gucken. Mit ihren Fahrrädern flitzen sie durch die Stadt und beginnen die Plätze und Parks abzusuchen, wo der Piper seine Opfer getötet haben könnte. Die Stimmung im Buch ist dabei sehr düster und man bemerkt als Leser sehr schnell, dass die Jungs dem Täter schon sehr bald auf den Fersen sind.

Neben den Thrillerlementen wird auch großer Wert auf die Freundschaft der Jungen gelegt. Der Zusammenhalt der Teenager wird groß geschrieben und der Charakter jedes Einzelnen sehr bildhaft dargestellt. Ich habe es geliebt für kurze Zeit "Mitglied" dieser Gruppe zu sein. Während der Jagd auf den Täter werden die Jungs langsam erwachsen. Es ist die Zeit, in der man merkt, dass die Kindheit bald vorbei sein wird und man an der Schwelle des Erwachsenwerden steht.

Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut und ist ziemlich düster. Ich bin dabei durch die Geschichte geflogen und mochte gar nicht aufhören zu lesen. Gruselige und oftmals auch ekelige Situationen haben mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Natürlich beginnt man auch selbst mitzurätseln, wer sich hinter dem Piper verstecken könnte. Dabei hatte ich den einen oder anderen Verdacht. Doch der Autor konnte mich am Ende mit seiner Auflösung wirklich überraschen, die er absolut gelungen präsentiert hat.

Fazit:
Für mich war "December Park" ein absolutes Lese-Highlight! Wahnsinnig gerne würde ich mehr Bücher dieser Art lesen. Ronald Malfi hat hier einen fesselnden Thriller, gemischt mit einem Coming-of-Age Roman geschrieben, der mich vom Anfang bis zum Ende einfach nur überzeugt hat! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.12.2021

A Tribute to Queen

Queen - Alle Songs
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Wow...war das erste Wort, das mir nach dem Auspacken des Kartons entschlüpfte.
Ich hielt ein gigantisches Buch in meinen Händen, dass so ganz anders aussah, als ich es erwartet hatte. In meiner Vorstellung ...

Wow...war das erste Wort, das mir nach dem Auspacken des Kartons entschlüpfte.
Ich hielt ein gigantisches Buch in meinen Händen, dass so ganz anders aussah, als ich es erwartet hatte. In meiner Vorstellung war es ein Paperback mit den Songtitel zu den Hits von Queen. Bekommen habe ich ein fantastisches Buch (Hardcover) in Übergröße und mindestens 2 Kilo schwer, gespickt mit tollen Fotos und der Geschichte von allen QUEEN Bandmitgliedern vom Anfang an.
Dieses Werk umfasst alles, was man sich nur vorstellen kann! Nicht umsonst heißt der Originaltitel: QUEEN - La Totale. Ich denke, dass ich muss ich nicht übersetzen und sagt alles. Wer also noch ein Geschenk für einen QUEEN Fan sucht: zugreifen!!!!

Vor kurzem habe ich erst ein anderes Buch über die sieben Jahre in München der Band gelesen, die vorallem für Freddie sehr wichtig waren. Auch hier wird diese Zeit und der geniale Reinhold Mack natürlich erwähnt. In den Musicland Studios nahmen die Mitglieder der Band unzählige Aufnahmen auf und Freddie wurde sogar Taufpate von Mack's Sohn Julian. Aber zurück zu diesem bemerkenswerten Buch, das chronolgisch mit den Anfängen beginnt. Denn bis die Band zu einer der erfolgreichsten Rockbands der Welt wurde, dauerte es einige Zeit. Obwohl das Charisma von Frontman Freddie Mercury ausschlaggebend für den Erfolg war, war die Band immer eine Einheit und jeder einzelne Künstler ein Genie. Ihre legendären Live Auftritte sind unvergessen. Im Film "Bohemian Rhapsody" spürt man die aufgeheizte und erwartungsvolle Stimmung im Wembley-Stadion beim "Live Aid"-Konzert, das bis heute unvergessen bleibt.

Dieses Buch kann man immer wieder zur Hand nehmen und darin blättern. Egal, ob man mehr über die Entstehungsgeschichte oder Hintergrundinformationen der Songs wissen möchte. Man kann aber genauso einfach durch die teilweise großformatigen Fotos blättern, die neben altnekannten Bildern auch sehr seltene der Band oder einzelner Mitglieder zeigen. Man ist immer wieder geflasht von diesem Schmuckstück, das bei mir einen ganz besonderen Platz im Regal bekommen wird. Ein wahres Schmuckstück!.

Auch hier möchte ich euch die anderen Cover nicht vorenthalten.....


Fazit:
Ein schwergewichtiges Buch über ein Stück Musikgeschichte, die seinesgeich sucht. Mit 500 Seiten Inhalt und teilweise großformatigen Fotos kann man dieses Schmuckstück immer wieder zur Hand nehmen. Mit Hintergrundinformationen zur Entstehung der Band und ihrer Songs....für jeden Fan ein Fest!

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Natternkopf

Natternkopf
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Am Fuße der Kalkalpen liegt im schönen Oberösterreich der Ort Reichraming. Hier ist es noch beschaulich und idyllisch. Deshalb hat sich Hauptkommissar Georg Hammerschmied auch von der Stadt aufs Land in ...

Am Fuße der Kalkalpen liegt im schönen Oberösterreich der Ort Reichraming. Hier ist es noch beschaulich und idyllisch. Deshalb hat sich Hauptkommissar Georg Hammerschmied auch von der Stadt aufs Land in die Polizeiinspektion Großraming versetzen lassen. Doch mit der Idylle im Ennstal ist es bald vorbei, als eine weibliche Leiche angeschwemmt wird. Kurze Zeit später wird Bauer Bergmeier ermordet aufgefunden. Die Sense, die er zum Mähen der Wiese bei sich hatte, steckt in seiner Brust. Nun ist es vorbei mit der Ruhe und Georg Hammerschmied und seine neue Kollegin Maria beginnen zu ermitteln...

Das erste Aufeinandertreffen der zukünftigen Kollegen ließ mich allerdings etwas den Kopf schütteln. Ein Flirt und etwas mehr, lassen beide am nächsten Tag auf der Polizeistation etwas dumm aus der Wäsche schauen. Im Laufe der Ermittlungen fand ich ihre gegenseitigen Reaktionen oftmals etwas überzogen und kindisch, auch wenn Georg eigentlich ein sympathischer Ermittler ist. Im Dorfwirtshaus lernt man allerdings auch den einen oder anderen verschrobenen Einheimischen kennen. Aber nicht nur am Stammtisch findet man spleenige Einwohner. Besonders beliebt ist im Moment der Aufenthalt bei Alois Grundinger, der mit seiner Frau eine Pension betreibt, in der Nackt-Yoga angeboten wird. Dorthin führt auch der erste Weg von Georg und Maria nach dem Auffinden der unbekannten Frauenleiche.

Bei Regionalkrimis, die in Österreich spielen, fühle ich mich schnell wohl, denn meistens vermittelt mir der österreichische Dialekt eine Art "Heimatgefühl". So auch bei Astrid Miglars Debütkrimi, der in Reichraming spielt, das ungefähr 100 km von mir entfernt ist. Die bildhaften Beschreibungen der Umgebung fand ich ausgesprochen anschaulich und bringen jede Menge Lokalkolorit mit. Der sehr dialoglastige Krimi hat mich gut unterhalten und der Perspektivwechsel zwischen Georg und Maria, wie auch aus der Sicht einiger Dorfbewohner, ist gelungen. Den schwarzen Humor mochte ich ebenfalls sehr, jedoch wurde ich mit den Ermittlern nicht wirklich warm. Hier fehlte mir doch etwas der Ernst und die Zusammenarbeit. Einige Seiten weniger hätten dem Krimi auch gut getan...

Zusätzlich verwirrt hat mich der oftmalige Wechsel zwischen Vor- und Nachnamen der Figuren, die ganz schön zahlreich sind. Mehrfach musste ich zweimal nachdenken, von wem die Autorin gerade spricht. Ein Personenregister am Anfang hätte mir etwas geholfen. Gefallen hat mir hingegen, dass der Buchtitel öfters aufgegriffen und auch erklärt wurde.

Die Mordermittlungen haben, wie bei einem Regionalkrimi gewohnt, oftmals ein eher gemütliches Tempo und laden zum Mitraten ein. Ich hatte bald einen Verdacht, der sich schlussendlich auch bestätigt hat. Zum Schluss hin gab es ein richtig spannendes Finale, das mich positiv überrascht hat und das mich die letzten Seiten in einem Rutsch verschlingen ließ.

Fazit:
Hier steckt noch Potential drinnen, auch wenn mir die bildhaften Beschreibungen der Natur und der schwarze Humor gut gefallen haben. Mit den Charakteren wurde ich hingegen nicht so warm. Wer lieber humorige Krimis liest, dem kann ich "Natternkopf"empfehlen. Wer jedoch reine Spannung sucht, der wird weniger Freude haben.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

München in der Nachkriegszeit

Die letzte Schuld
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Dies ist der zweite Teil der Reihe rund um Kommisar-Anwärter Emil Graf und der Journalistin Billa von Löwenfeld.
Auch diesmal treffen die beiden am Tatort aufeinander, als Billa quasi über eine Leiche ...

Dies ist der zweite Teil der Reihe rund um Kommisar-Anwärter Emil Graf und der Journalistin Billa von Löwenfeld.
Auch diesmal treffen die beiden am Tatort aufeinander, als Billa quasi über eine Leiche stolpert. Emil ist überrascht sie wiederzusehen. Kurz nach dem letzten Fall ist Billa mit ihrer Mutter Lilo plötzlich nach Amerika verschwunden. Billa recherchiert im Moment im Auftrag der Amis wegen angeblich falsch ausgestellten Persilscheinen für ehemalige NS-Anhänger. Viel zu viele wollen sich von der braunen Vergangenheit freikaufen. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Billa und ihre Freundin Lydia erkunden daraufhin die Siedlung am Nordrand der Stadt und treffen auf einem ehemaligen Blockwart, der im Haus der Kunst arbeitet. Dorthin führt auch eine Spur, die Emil verfolgt. Unter den Amerikanern ist nationalsozialistische Kunst begehrt und wird zu horrenden Preisen gekauft. Und im Haus der Kunst wird auch fleißig damit gehandelt.

Heidi Rehn hat wieder einen komplexe Geschichte erschaffen, die abwechselnd aus der Sicht von Billa und Emil erzählt wird. Die Nachkriegsatmosphäre hat Heidi Rehn wieder perfekt dargestellt. Der Unterschied der einzelnen Stadtteile wird sehr bilhaft beschrieben. Während einige davon furchtbar zerbombt sind, sind in einzelnen Vierteln viele pompöse Villen unbeschadet. Die Stadt München verändert sich bereits, doch vieles liegt noch im Argen. Zusätzlich habe ich diesmal viele neue Informationen zu dieser Zeit erhalten, obwohl ich so viel in dieser Zeitspanne lese. Auch die Atmosphäre in der Nordrand Siedlung wird perfekt aufgegriffen. Das Thema der Entnazifizierung und der Umgang der mit Nazi-Kunst zu dieser Zeit hat dem Krimi einen besonderen Touch verliehen..

Emil ist in der Zwischenzeit etwas mehr in seinem Beruf angekommen, allerdings quält ihm die Schuld als Mittläufer noch immer. Sein Bruder Fritz bekommt diesmal eine wichtigere Rolle zugeteilt. Mir gefällt es auch, wie die Emils Vorgesetzter Joe und Billa's Chauffeur Sam auch im zweiten Teil wieder mit in die Handlung einbezogen werden. Der deutsch-amerikanische Austausch funktioniert hier sehr gut.

Der Fall ist spannend und ich habe die ganze Zeit über mitgerätselt, wer und was hinter dem Mord stecken könnte. Die historischen Zusammenhänge sind perfekt recherchiert worden. Das Ende kam mir dann jedoch ein bisschen zu plötzlich. Es wirkte für mich zu schnell und überhastet.

Fazit:
Auch der zweite Teil des historischen Krimis um Emil Graf und Billa von Löwenstein hat mir wieder gut gefallen und mir außerdem neue Informationen zur Nachkriegszeit geliefert. Ich hoffe die Reihe wird noch fortgesetzt!

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Veröffentlicht am 06.12.2021

War leider nicht ganz mein Buch

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
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Seit meine Tochter sich für ihr Master Studium die Universität in Jönköping ausgesucht hat, versuche ich noch mehr Bücher zu inhalieren, die in Schweden spielen. Da kam mir der biografische Roman von Charlotte ...

Seit meine Tochter sich für ihr Master Studium die Universität in Jönköping ausgesucht hat, versuche ich noch mehr Bücher zu inhalieren, die in Schweden spielen. Da kam mir der biografische Roman von Charlotte von Feyerabend über das Leben der Schriftstellerin Selma Lagerlöf gerade recht.
Bei uns ist die Autorin, die 1858 geboren wurde, eigentlich nur durch ihr Werk über "Nils Holgersson" bekannt. Viele haben sicherlich auch die Zeichentrickserie im Fernsehen gesehen. Doch hinter Selma Lagerlöf steckt eine sehr willensstarke und unerschrockene Frau, die schon sehr früh empanzipiert war.

Selma wuchs auf einem Gutshof in Mårbacka in Südschweden auf, der später verkauft werden musste. Selma schwor sich ihr Leben lang, ihr Elternhaus wieder zurückzukaufen. Sie wurde Lehrerin und schrieb anfangs noch neben ihrer Anstellung. 1895 machte sie jedoch ihre Liebe zur Schriftstellerei zum Beruf. 1909 erhielt sie als erste Frau den Nobelpreis für Literatur. Dies ist umso bemerkenswerter, da zu ihrer Zeit Frauen als Schriftstellerinnen noch nicht anerkannt wurden. Selbst ihre Freundin Sophie schrieb anfangs unter einem männlichen Pseudoynm.

Charlotte von Feyerabend hat in ihrer Romanbiografie sehr detailliert und in poetischer Sprache über das Leben von Selma Lagerlöf geschrieben. Sie lässt auch Originalbriefe der Schriftstellerin mit einfließen. Diese lassen den biografischen Roman noch persönlicher erscheinen, bringen aber auch einige Längen in die Geschichte.

Fasziniert hat mich an ihr, dass sie zu dieser Zeit wirklich sehr emanzipiert aufgetreten ist. Sie unternahm viele Reisen und liebte zwei Frauen gleichzeitig: Valborg und Sophie. Sophie war ihre Reisebegleiterin und mit ihr verband sie eine tiefe und innige Freundschaft, die anscheinend aber ohne körperlichen Kontakt auskam (von Sophies Seite her erwünscht). Mit Valborg hatte Selma allerdings auch eine Liebesbeziehung. Außerdem war ihr Valborg eine große Hilfe beim Redigieren von Manuskripten und Erledigen ihrer Korrespondenz. Die Eifersucht zwischen den beiden "rivalisierenden" Frauen war zeitlebens gegeben und war erst nach dem Tod von Sophie vom Tisch.

Das bei uns bekannteste Werk um die wunderbare Reise des Nils Holgersson mit den Wildgänsen entstand im Auftrag des schwedischen Volksschullehrerverbandes, der sich ein Schul-Lesebuch für Kinder wünschte, in dem die Verschiedenheit der schwedischen Landschaft und ihren Einwohnern, sowie Sagen und Bräuche den Kindern vermittelt werden sollte.
Eine interessante Begebenheit ist auch, dass Selma angeboten wurde einen Jungen aufzunehmen, der zufällig denselben Namen wie ihre Romanfigur Nils Holgersson hatte. Nils wurde tatsächlich ihr Pflegesohn, hatte jedoch kaum Interesse an Literatur und arbeitete lieber mit seinen Händen.

Die Autorin hat sehr intensiv recherchiert und die Informationen sind sehr informativ. Sie zeigt Selma Lagerlöf von ihrer persönlichen Seite und lässt uns an ihren Wünschen und Sehnsüchten teilhaben. Es kommen aber teilweise auch sehr große Zeitsprünge vor, während andere Passagen sehr lange und ausführlich behandelt werden. Für mich waren vorallem die Reisen, die Selma in ihrer Heimat Schweden unternahm, vorallem diejenige in den Norden des Landes, sehr interessant.
Trotzdem konnte mich die Geschichte um Selma Lagerlöf nicht ganz abholen. Ich hatte Einstiegsschwierigkeiten und des öfteren auch Probleme dranzubleiben.

Auf der Innenseite der Broschur befindet sich sowohl vorne, als auch hinten, eine Karte von Schweden...einmal der Süden mit einem Teil Dänemarks und einmal den Norden, den Selma besuchte um mehr über die Samen zu erfahren.

Fazit:
Selma Lagerlöf führte ein spannendes Leben, das von Charlotte von Feyerabend mit viel Einfühlungsvermögen und Detaillliebe erzählt wird. Manchmal ließ mich der etwas zu ausschweifende Erzählstil jedoch von der Geschichte gedanklich abschweifen. Trotzdem ist dieser biografische Roman ein interessantes Werk über eine willenstarke und emanzipierte Frau, über die wir hier im deutschsprachigen Raum viel zu wenig wissen.

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