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Veröffentlicht am 26.05.2021

Kein 08/15 Spannungsroman

Die Farbe des Vergessens
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Julia Senninger ist Präparatorin in der Gerichtsmedizin und erlebt den Schock ihres Lebens, als sie bei einer Leichensektion vor Studenten plötzlich in ihr eigenes, jedoch jüngeres Gesicht blickt. Nur ...

Julia Senninger ist Präparatorin in der Gerichtsmedizin und erlebt den Schock ihres Lebens, als sie bei einer Leichensektion vor Studenten plötzlich in ihr eigenes, jedoch jüngeres Gesicht blickt. Nur mit Mühe kann sie die Obduktion zu Ende bringen und gerät in einem Strudel von Emotionen. Vor achzehn Jahren hat sie ein Kind zur Welt gebracht und dieses im Drogenrausch auf einer Toilette liegen gelassen. Als sie kurz darauf zurückkehrt, ist das Baby verschwunden. Ist die Tote auf dem Sektionstisch ihre Tochter?

Der Beginn von "Die Farbe des Vergessens" hat es in sich und erinnert eher an einem Thriller, als an einem Spannungsroman. Ich würde die Geschichte auch eher in die Richtung des psychologischen Thrillers einordnen, auch wenn in der Mitte die Thrilleraspekte weniger werden und erst am Ende wieder aufkommen.

Der Aufbau des Spannungsromans erscheint zunächst etwas strukturlos. Die Zeitebenen verschwimmen, auch wenn diese als Tage und Jahre am Kapitelanfang angegeben werden. Dieses konturlose scheint jedoch gezielt so eingesetzt worden zu sein, denn wir befinden uns viele Zeit in Julis Kopf. Seit dem Tod ihrer Eltern geriet ihr Leben in eine Abwärtsspirale. Ihre Erinnerungen erscheinen ebenso wirr, wie die beschriebenen Erinnerungsfetzen. Damit muss man sich als Leser erst zurechtfinden, denn mit den zeitlich verschiedenen Rückblicken in die Vergangenheit verliert man leicht den Überblick. Gleichzeitig erhöht sich jedoch die Spannung und man beginnt selbst zu überlegen, was die Wahrheit sein könnte und was sich als falsche Erinnerungen in Julis Kopf eingenistet hat. Das hört sich jetzt vielleicht kompliziert an, ist es aber nicht wirklich, denn die Geschichte hat mich von Beginn an gefangen genommen und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.

Die Gedanken und Gefühle der Protagonistin sind wanhnsinnig greifbar und bildhaft dargestellt. Die Autorin hat diese gekonnt vermittelt. Raffiniert vermischt sie dabei Wahn und Realität. Menschliche Abgründe werden aufgezeigt und enthüllen am Ende Unglaubliches. Über der ganzen Geschichte liegt eine erdrückende und schwere Stimmung, die jedoch beim Lesen nicht runterzieht.
Es gibt zahlreiche Wendungen und Überraschungen. Auch die Figuren sind individuell und
Kinder- und Jugendfreund Ömer Tak spielt für Juli dabei eine ganz besondere Rolle und bringt etwas türkischen Charme in die Geschichte. Zum Ende hin zieht das Tempo noch an und endet in einem furiosen Finale.

Kein 08/15 Spannungsroman/Thriller, sondern endlich wieder eine neue Idee, die mich begeistern konnte. Wegen den doch oftmals verwirrenden Gedankengängen und Zeitverschiebungen, sowie klitzekleinen Längen nach dem fulminaten Auftakt, reicht es nicht ganz für fünf Sterne, sondern für 4 1/2. Auf Plattformen, wo keine halbe Sterne möglich sind, runde ich hingegen gerne auf.

Fazit:
Ein ungewöhnlicher Roman, der mehr einem Thriller gleicht und sich komplett von anderen Büchern abhebt, die ich bisher in diesem Genre gelesen habe. Großartig! Es geht also doch und man kann noch neue innovative Ideen im Thriller/Spannungsroman Genre erleben. Nach "Finsterdorf" ist dies ein weiteres Buch, das mich in seiner Art überraschen konnte. Ich gebe gerne eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Auf zu neuen Ufern

Die Fotografin - Das Ende der Stille
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Den Abschlussband der Fotografinnen-Saga um Mimi Reventlow durfte ich vorab lesen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Vielen herzlichen Dank!

Schon nach den ersten Zeilen war ich wieder mitten im Geschehen ...

Den Abschlussband der Fotografinnen-Saga um Mimi Reventlow durfte ich vorab lesen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Vielen herzlichen Dank!

Schon nach den ersten Zeilen war ich wieder mitten im Geschehen und freute mich über das Wiedersehen mit Mimi und Anton, die endlich ein Paar sind. Doch der Krieg hat einiges verändert. Anton vernachlässigt zunehmend die Druckerei, denn er kann die Kriegserlebnisse nicht vergessen. Immer wieder hat er seine verletzten Kameraden vor Augen und versucht den Amputierten mit Prothesen zu helfen. Doch er ist kein Fachmann und verzweifelt langsam an seiner Unfähigkeit. Das von ihm immer wieder angesprochene Thema bei Treffen mit Freunden nimmt immer mehr Raum ein und bringt Spannungen mit sich. Da kommt für Mimi ein Angebot eines Filmstudios in Hollywood gerade zur rechten Zeit, um etwas Abstand in die Beziehung zu bringen. Sie soll für einen Bildband den großen Stummfilmstar Chrystal Kahla ablichten. Etwas verwundert, dass jemand in Amerika ihren Namen kennt, nimmt sie das großzügige Angebot des Regisseurs an und reist gleich zu Beginn des fünftes Bandes über den großen Ozean.
Anton ist dadurch irritiert und verletzt. Obwohl sie durch den Krieg solange getrennt und erst dadurch erkannt hatten, dass sie sich mehr bedeuten, will ihn Mimi schon wieder verlassen? Beide ahnen nicht, dass hinter dem berühmten Stummfilmstar Chrystal Kahla Antons Jugendliebe Christel Merkle aus Laichingen steckt, die vor Jahren Deutschland verlassen hat. Nun versteht Mimi auch, warum gerade sie in die Filmstudios eingeladen wurde.....

Wir begleiten Mimi auf ihrer Reise in die USA und erleben mit ihr neue Abenteuer. Von der Westküste und den Filmstudios geht es weiter in den Südwesten und in die Weite der Wüste, die Mimi hilft über ihr Leben nachzudenken.
Mimis Beschäftigung mit der titelgebenden Fotografie habe ich in diesem letzten Buch der Reihe etwas vermisst. Sie arbeitet zwar am Bildband von Chrystal, der jedoch mit der Zeit mehr und mehr zu einer Biografie wird. Der Leser erfährt dadurch wie es Christel nach ihrer Flucht aus Laichingern ergangen ist. Viele Seiten werden mit verschiedenen Themen gefüllt, z. Bsp. habe ich etwas mehr über die damalige Stummfilmzeit erfahren, was ich sehr interessant fand.
Während Anton an einem Scheideweg steht, treffen wir auch wieder auf Alexander, was mich sehr gefreut hat. Nachdem er im Abschluss von Band vier endlich seinen Mentor Mylo verlassen hat, findet er zu sich selbst zurück und aus Paon wird wieder Alexander. In Bad Kreuznach lebt er inkognito und lernt die hübsche Lena kennen, die so wie er aus einer Arbeiterfamilie stammt. Es ist für beide Liebe auf den ersten Blick. Doch auch hier hat die Autorin weitere Überraschungen für den Leser parat.
Die Charaktere sind wieder sehr lebendig beschrieben. Wie gewohnt erzählt Petra Durst-Benning aus verschiedenen Perspektiven, wobei diesmal neben Mimi der Hauptaugenmerk auf Christel und Alexander gelegt wird.

Gelungen fand ich die Verbundenheit der Freunde, die nach all den Jahren noch immer verhanden ist, auch wenn sich ihre Wege getrennt hatten. "Wir alle haben uns nie für den einfachen Weg entschieden, im Gegenteil" meint Alexander bei der Réunion der Freunde in Bad Kreuznach, die noch einige Überraschungen birgt. Ein Aufruf an uns alle, sich um alte Freundschaften zu kümmern!

Und so kommt die Reihe zu einem gelungen Abschluss, der mich wehmütig auf die gelesenen fünf Bücher zurückblicken lässt. Die gemeinsame Reise ist nun zu Ende. Die Saga um Mimi Reventlow wird aber immer einen Platz in meinem Bücherregal und in meinem Herzen haben. Vielen herzlichen Dank Petra Durst-Benning!

Fazit:
Der finale Band der Fotografinnen-Saga hat mich nun mit einem weinenden und lachenden Auge zurückgelassen, denn die Reihe ist zu Ende erzählt. Vom Beginn der Wanderfotografin bis hin zum Ende der Stummfilmzeit durften wir Mimi Reventlow begleiten. Eine wunderbare Reise über fünf Bände geht zu Ende - eine Reise, die ich allen ans Herz legen möchte!

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Jeder Mensch ist kreativ

Kreativität
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Melanie Raabe, bekannte Thrillerautorin, die man auch in meinem Bücherregal findet, hat sich dem Thema "Kreativität" angenmmen und hat ein sehr inspirierendes Sachbuch geschrieben, das ich gerne weiterempfehle.

Was ...

Melanie Raabe, bekannte Thrillerautorin, die man auch in meinem Bücherregal findet, hat sich dem Thema "Kreativität" angenmmen und hat ein sehr inspirierendes Sachbuch geschrieben, das ich gerne weiterempfehle.

Was ist Kreativität? Das fragte mich auch schon der eine oder andere Interviepartner beim Vorstellungsgespräch, nachdem ich "Ich bin kreativ" als eine meiner Eigenschaften angegeben hatte. Tja, gar nicht so einfach diese Frage zu beantworten und ich denke in Zukunft lasse ich diese Angabe lieber doch weg....
Melanie Raabe sagt: Kreativität hat viele Formen. In sieben Kapitel widmet sich die Autorin dem Thema und erklärt gleich zu Beginn: Wir sind ALLE kreativ. Und damit hat sie volkommen recht. Denn jeder Mensch hat Bereiche, die er liebt und für die er sich interessiert. Egal ob musizieren, kochen, basteln, schreiben...auch jene Menschen, die denken sie seien unkreativ, können im wahren Leben ihre Kreativität zeigen. Das erschließt sich vorallem sehr schnell in einer Situation, wo man an sein Limit kommt und nicht weiter weiß. Man sucht nach Lösungen und wird kreativ. Jeder von uns kennt doch mindestens eine Situation, in der wir nicht weiter wussten und wir versuchten das Beste daraus zu machen. Die momentane Situation mit der Pandemie zeigt doch ebenso, wie sich das Leben plötzlich verändern kann und wir uns umstellen müssen - neue Ziele verfolgen oder etwas Neues auszuprobieren. Auch hier ist Kreativität gefragt.

Auch die Autorin hat lange ihren eigenen Weg gesucht, wie sie am Besten ihre Ideen umsetzen kann. Was tun, wenn man immer öfters gegen den Inneren Schweinhund ankämpfen muss? Man ist nicht jeden Tag gleich produktiv ist und ganz besonders innovative Ideen hat man sowieso nur selten. Das Verbannen der Sozialen Medien für eine bestimmte Zeitspanne und Routine hat Melanie Raabe dabei sehr geholfen.

Man braucht Beharrlichkeit, aber auch Mut, um neue Dinge zu beginnen, die man schon immer machen wollte. Meistens hört man dann doch immer dieselben Sätze wie "Mir fehlt die Zeit dazu" oder "Ich muss mich erst darauf vorbereiten und Dinge anschaffen". Meistens bleibt es danach bei diesem Gedanken und man setzt seine Ideen nicht um. Vorallem sollte man nicht gleich aufgeben. Jeder von uns scheitert im Leben - der eine öfter, der andere manchmal - doch aus diesem Scheitern können wir lernen und neu beginnen. Wie liest man heute des öfteren auf Karten? "Austehen und Krone richten".... dieses Motto sollten wir uns auch auf die Stirn schreiben.

Melanie Raabe erzählt erfrischend anderes und gibt authentische Beispiele direkt aus ihrem eigenen Leben. Sie bringt das Thema leicht verständlich rüber. Ihre Gedanken und Ideen lesen sich kaum wie ein Sachbuch und doch wird man wunderbar inspiriert. Die witzigen und liebevollen Illustrationen von Inge Hagen lockern das Ganze noch mehr auf und geben dem eigentlichen Sachbuch einen lebendigen Charakter. Ein toller Motivationsschub für alle, die sich noch unsicher sind, ob sie sich endlich den Schubs geben wollen, um etwas Neues zu beginnen oder ihr Hobby zum Beruf zu machen.

Fazit:
Ein sehr innovatives Sachbuch - erfrischend und leicht verständlich erzählt. Die liebevollen Illustrationen lockern das Ganze noch auf. Am Ende kann sich jeder Leser einiges davon mitnehmen.

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Veröffentlicht am 21.05.2021

The Beauty of Claire

Wie Träume im Sommerwind
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Katharina Herzogs Autorenleben verfolge ich bereits seit sie noch unter ihrem Klarnamen Katrin Koppold geschrieben und selbst veröffentlicht hat. Ich mag ihre leichteren Sommerromane und lasse mich gerne ...

Katharina Herzogs Autorenleben verfolge ich bereits seit sie noch unter ihrem Klarnamen Katrin Koppold geschrieben und selbst veröffentlicht hat. Ich mag ihre leichteren Sommerromane und lasse mich gerne in fremde Länder oder an das Meer entführen.

In ihrem neuen Roman lernen wir Emilia kennen, die auf dem Rosenhof ihrer Eltern in Usedom aufgewachsen ist. Seit ihrer Kindheit liebt sie Düfte und möchte Parfümerin werden. Als sie einen der schwer zu ergatternden Plätze an der "Ecole de Givaudan" in Paris bekommt, rückt ihr Berufswunsch immer näher. Doch dann fällt sie zweimal bei der Abschlussprüfung durch und ihr großer Traum zerplatzt. In Pauls Bistro schiebt sie Nachtschichten, um ihre kleine Wohnung bezahlen zu können. Ihren Eltern hat sie noch immer nicht gebeichtet, dass sie durchgefallen ist. Doch ein plötzlicher Anruf mit der Schocknachricht, dass ihre ältere Schwester Clara einen schweren Autounfall und seitdem im künstlichen Tiefschlaf liegt, holt sie zurück in die Heimat. Auf dem Rosenhof warten jedoch weitere Herausforderungen auf sie. Clara bittet Emilia in einer Verfügung, sich um ihre beiden Kinder Lizzy und Felix zu kümmern. Lizzy, die pubertierende 13jährige, ist aufeinmal gar nicht mehr "handzahm", wie es Emilia gewohnt ist. Und der 5jährige Felix leidet daran, dass sein leiblicher Vater ihn zu sich und seiner zweiten Frau holen möchte.
Als Emilia in Claras Zimmer einen Brief aus England findet, der ein Foto einer ganz besonderen Rose mit den Namen "Beauty of Claire" zeigt, versucht Emilia mehr darüber zu erfahren. Außerdem findet sie heraus, dass Clara wenige Tage nach dem Autounfall nach Kent geflogen wäre.

Für Emilia war ihre große Schwester immmer ihr Vorbild: wunderschön, intelligent, beliebt und vernünftig. Nur einmal scheint sie über die Stränge geschlagen zu haben, denn Lizzy ist ein uneheliches Kind und den Namen des Vaters hat Clara nie verraten. Emilia war dagegen das krasse Gegenteil - wild und unangepasst. Umso mehr leidet sie unter der Situation, dass Clara im künstlichen Tiefschlaf liegt und sie "Mutterersatz" sein soll. Emilia versucht auf ihre Art Clara zu helfen und heraus zufinden, was damals passiert ist, als ihre ältere Schwester im Jahr 1999 die Sommermonate in Kent bei der Freundin ihrer Mutter verbracht hat. Gemeinsam mit Lizzy fliegt sie nach Südengland und erhofft sich Antworten auf die Frage nach der "Beauty of Claire", die sie für Clara finden möchte und die anscheinend nach ihr benannt wurde. Außerdem wäre diese besondere Rose ein großer Gewinn für den Rosenhof ihrer Eltern, der in einer Krise steckt.

Die Autorin erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, wobei die Gegenwart den überwiegenden Anteil hat. In Rückblenden aus dem Jahr 1999 erleben wir mit Clara einen unvergesslichen Sommer in Kent. Auf Sissinghurst Castle erlebt sie nicht nur die einzigartige Pracht der Gärten, sondern lernt ihre große Liebe kennen. Dadurch erfährt der Leser -noch vor Emilia- einige Geheimnisse und die Zusammenhänge um die "Beauty of Claire".

Katharina Herzog erzählt in ihrem gewohnt leichten und atmosphärischen Schreibstil über die Liebe zu den Düften, den Rosen, über Schwesternliebe und Geheimnisse. Das Zusammenspiel von Rosen und Düften hat mir sehr gut gefallen. Zusätzlich habe ich noch mehr über Sissinghurst Castle erfahren. Dabei ist mir Vita Sackville-West "wieder über den Weg gelaufen". Sie ist mir erst vor kurzem in Martina Sahlers "Die englische Gärtnerin" begegnet. Eine sehr außergewöhnliche Frau, die sich neben dem Schreiben von Novellen und Theaterstücken, sehr für die Gartengestaltung interessierte und die Sissinghurst Castle zu dem machte, was es heute ist: eine der beliebtesten Gartenanlagen der Welt.
Viele kleine Szenen, die ans Herz gehen, haben mich mitfühlen lassen mit Emilia und ihrer Familie. Ich konnte den Duft der Rosen riechen und fühlte mich auf Usedom und in Kent sehr wohl. Ebenso sorgte ich mich mit Emilia um ihre Schwester und um den Rosenhof. Das Familiendrama spitzt sich immer mehr zu und man hofft auf eine Genesung von Clara, während man gleichzeitig auf das Lüften des Geheimnisses wartet. Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und diesen Roman sehr gerne gelesen.
Zum Ende hin handelte Emilia etwas unreif. Sie hat für mich nicht wie eine über 30jährige gewirkt. Etwas mehr Potenzial hätte ich mir auch von der alten Liebe zwischen Emilia und Josh erhofft. Ich mag es zwar lieber ohne kitschige Liebesgeschichte, aber diese Jugendliebe konnte ich schwer greifen. Deshalb gibt es auch einen Stern Abzug.

Neben dem wunderschönen Cover muss ich noch die Karte von Usedom auf der Innenklappe der Broschur erwähnen, wie auch das Personenverzeichnis hinten.

Fazit:
Ein Wohlfühlroman, der uns in die Welt der Düfte und Blumen entführt, ein Familiendrama und eine Liebesgeschichte mit leisen Tönen...all das beinhaltet "Wie Träume im Sommerwind" und bringt dem Leser wohlige Lesstunden.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Wie Feuer und Wasser

Vier Pfoten im Sommerwind
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"Vier Pfoten im Sommerwind" ist der fünfte Band, der in Lichterhaven spielt. Alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.

In Lichterhaven steht die große 250 Jubiläumsfeier an. Die "Foodsisters", ...

"Vier Pfoten im Sommerwind" ist der fünfte Band, der in Lichterhaven spielt. Alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.

In Lichterhaven steht die große 250 Jubiläumsfeier an. Die "Foodsisters", bestehend aus den drei Freundinnen Hannah, Caroline und Ella bekommen den Zuschlag für die Verköstigung. Doch Ella ist alles andere als begeistert mit Feuerwehrmann Jörn zusammenarbeiten zu müssen. Die Beiden sind sich bereits seit Kindertagen spinnefeind bzw. liegen sich ausnahmslos in den Haaren. Wie soll da jemals eine vernünftige Zusammenarbeit enstehen? Jörn, der ruhige und besonnene Fischer und Ella, die selbstbewusste und quirlige Partymaus, die gerne flirtet, aber der kein Einheimischer zu nahe treten darf, sind wie Feuer und Wasser. Doch die Festlichkeiten gehen vor und die Beiden müssen zusammenarbeiten, ob sie wollen oder nicht...

Ella steckt in einer schwierigen Phase, denn sie hat vor kurzem ihre geliebte Großmutter verloren, zu der sie ein sehr enges Verhältnis hatte. In ihrem Testament vermacht sie Ella ihren erst einjährigen Bearded Collie Barnabas. Der bei Oma Carlotta folgsame Hund zeigt bei Ella eine ganz andere Seite. Durch die quirlige und oftmals auch stressige Art, die Ella hat, wird auch Barnabas unruhig und unfolgsam und Ella beginnt langsam daran zu verzweifeln. Sie mag Barnabas, doch bei ihren besuchen bei der Großmutter verhielt er sich doch viel pflegeleichter. Sie möchte doch den Wunsch ihrer geliebten großmutter erfüllen, doch Barnabas macht es ihr nicht gerade leicht...wie auch dieser Auftrag zum Jubiläumsfest, wo sie mit Jörn zusammenarbeiten soll.

Petra Schier hat wie immer sehr liebenswerte Charaktere erschaffen. Der Schlagabtausch zwischen Jörn und Ella ist amüsant dargestellt und hat mir wieder gut gefallen. Obwohl die zwei wie Feuer und Wasser sind, scheint plötzlich die Chemie zwischen ihnen zu stimmen. Beide sind dadurch sehr verunsichert, denn bisher sind sie sich höchstens auf die Nerven gefallen. Die besondere Anziehungskraft zwischen den Beiden spürt man sehr gut durch die Zeilen hindurch.Als Leser erfährt man abwechselnd von ihren Ängsten und Sorgen, aber auch der Verliebtheit. Bearded Collie Barnabas hilft diesmal - wie wir es aus den Hunde/Liebesromanen gewohnt sind - gar nicht so viel mit, um Jörn und Ella zusammenzubringen....das klappt auch von ganz alleine.
Wie immer sind die Gedanken der Hunde Protagonisten in kursiver Schrift dargestellt und sehr humorvoll erzählt.

Die Autorin hat einen wunderbar lockeren und doch intensiven Schreibstil, der mich immer wieder gerne zu ihren Romanen, wie auch historischen Büchern, greifen lässt. Die Lichterhaven Geschichten sind fluffig und leicht und haben trotzdem das gewisse Etwas. Die humorvollen Dialoge, die wunderbar bildhaften Beschreibungen des Ortes und der Landschaft, sowie die Gedanken der Hunde sind immer wieder ein Genuss.

Wenn man die anderen Bücher der Reihe kennt, fühlt man sich in Lichterhaven sofort wieder zuhause. Man trifft auf bereits liebgewonnene Figuren und lernt nebenher neue Charaktere kennen, die möglicher Weise im nächsten Band schon eine größere Rolle spielen könnten. Das macht die Autorin sehr geschickt! Und ich habe bereits jetzt einen Verdacht, wer im nächsten Lichterhaven Roman im Vordergrund stehen könnte....

Fazit:
Auch der fünfte Band der Reihe ist wieder ein wundervoller, leichter und humorvoller Liebesroman "mit Hund", den ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich schon wieder - kaum diesen band zugeschlagen - auf auf den nächsten. Wer die Seele baumeln möchte, dem kann ich diese Reihe nur empfehlen!

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