Der fünfte Fall für Toni Sanftleben - spannend wie gewohnt
Finstere HavelDer neue Havel Krimi von Tim Pieper "Finstere Havel" ist bereits der fünfte Band rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben. Man kann diesen Band auch ohne Vorkenntnisse zu den Vorgängerbänden lesen.
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Der neue Havel Krimi von Tim Pieper "Finstere Havel" ist bereits der fünfte Band rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben. Man kann diesen Band auch ohne Vorkenntnisse zu den Vorgängerbänden lesen.
Gleich zu Beginn wird man mit dem Unfalltod einer jungen Frau konfrontiert, die mit ihrem Auto aus der Havel geborgen wird. Die Tote, Melanie Berndt, war angeschnallt und die Türen waren verschlossen. War es Selbstmord? Ein Unfall oder gar Mord?
Die Biologin war hochsensibel und suchte oftmals die Einsamkeit. Sie verbrachte viel Zeit am Ufer der Havel oder betrachtete den nächtlichen Sternenhimmel. Melanie steckte mitten in einer Scheidung und kämpfte um ihre Tochter, die beim Noch-Ehemann lebt. Beruflich ist sie auf der Überholspur, wenn sie nicht gerade gesundheitlich angeschlagen ist oder zu Alkohol greift. Ihr Chef, Professor Wendschneider, hält trotzdem viel auf seine Angestellte, die sich besonders für den Naturschutz einsetzt. Ihr Nachbar, ein arbeitsloser Mechaniker, ist aber gerade aus diesem Grund gar nicht gut auf Melanie zu sprechen
Neben der persönlichen Sichtweise von Toni gibt es auch immer wieder Einschübe, die aus der Sicht der toten Melanie Brandt geschildert werden. Die junge Frau war Biologin und hat sich besonders für den Naturschutz eingesetzt. Ein großes Flussprojekt hat ihre letzten Wochen viel Zeit in Anspruch genommen. Und doch scheint sie ein Geheimnis und Schuld auf sich geladen zu haben...
Tim Pieper hat diesmal so einige Themen in seinen aktuellen Krimi verpackt: Naturschutz, Stalking, Hochsensibilität, Erpressung. Je mehr die Ermittler über die Tote erfahren, umso zahlreicher werden die Ungereimtheiten. Lange tappen Toni und sein Team im Dunkeln. Der Autor lässt uns wieder direkt an den Ermittlungen teilhaben. Dabei streut er geschickt überraschende Wendungen ein und lässt den Leser mitraten.
In diesem Band wird es auch etwas privater. Toni und Caren sind nun ein Paar und er hat seine Vergangenheit hinter sich gelassen. In seinem Team scheinen ebenfalls Frühlingsgefühle ausgebrochen zu sein. Gesa versucht sich weiblicher zu kleiden und kommt plötzlich mit Make Up ins Büro und auch Phong schaut plötzlich mehr auf sein Äußeres. Bahnt sich etwa hier etwas an?
Schreibstil:
Der Schreibstil ist gewohnt einnehmend, bildhaft und flüssig. Die Charaktere sind vielschichtig und überraschen den Leser das eine oder andere Mal. Besonders Phong ist am Ende förmlich über sich hinausgewachsen.
Tim Pieper versteht es die einmalige Flusslandschaft rund um die Havel sehr bildgewaltig darzustellen. Als Österreichein ist mir das Flachland nicht wirklich bekannt. Durch die anschaulichen Beschreibungen kann auch ich mir ein gutes Bild der Landschaft machen.
Fazit:
Wie schon Band 1 - 4 konnte mich auch der fünfte Band rund um Toni Sanftleben wieder überzeugen, auch wenn ich den Vorgängerband etwas lieber mochte. Eine tolle Krimireihe mit viel Lokalkolorit und Spannung. Wer sie noch nicht kennt, sollte zugreifen!