Leider eine Enttäuschung
Mittwochs am MeerDiesen Sommerroman von Alexander Oetker habe ich vor einiger Zeit bei uns im Bücherschrank gefunden. Für den Sommer passte dieses Buch von Titel und Cover her perfekt. Der Inhalt ist jedoch etwas anders, ...
Diesen Sommerroman von Alexander Oetker habe ich vor einiger Zeit bei uns im Bücherschrank gefunden. Für den Sommer passte dieses Buch von Titel und Cover her perfekt. Der Inhalt ist jedoch etwas anders, als erwartet.
Maurice ist Insolvenzverwalter und fährt für seinen neuen Auftrag jeden Mittwoch von Paris in die Bretagne. Im kleinen Ort Cancale ist ein Unternehmen Pleite gegangen, welches für die Einwohner eine maßgebliche Einnahmensquelle bedeutet hat. Die Einheimischen sind gegenüber dem stillen Pariser misstrauisch. Kann er ihre Jobs noch retten oder ist unwiederbringlich alles verloren?
Maurice checkt jedes Mal im selben Hotel ein. Doch eines Tages ist statt der alten Dame, die gewöhnlich an der Rezeption steht, eine unbekannte Frau, die Maurice sofort fasziniert. Diesmal hat es einen Buchungsfehler gegeben und das Zimmer, welches Maurice immer gebucht hat, ist nicht frei. Daher verweist sie Maurice an ein anderes Hotel und erhält am nächsten Morgen von ihr einen Gedichtband und einen Liebesbrief. Die Anziehung scheint gegenseitig gewesen zu sein und Maurice und Dominque beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Dabei vergisst Maurice auf seine eigentliche Aufgabe und gerät bald in Schwierigkeiten...
In "Mittwochs am Meer" steht eindeutig die Liebesgeschichte im Vordergrund. Maurice hat in seiner Kindheit kaum Zuwendung und Liebe von einen Eltern erfahren. Sein Vater, ebenfalls Insolvenzverwalter, legte nur Wert auf seine Leistungen. Gefühle wurden nicht zugelassen. Durch die offenherzige Domique erfährt er plötzlich was Liebe und Leidenschaft ist und verliert sich in diesem neuen Gefühl.
Maurice plötzliche Veränderung, die neben seiner neu gefundene Liebe alles andere als unwichtig erscheinen lässt, konnte ich nicht nachvollziehen. Der kalkulierende Zahlenmensch, der für die Zukunft vieler Arbeiter der Rettungsanker sein soll, nimmt seinen Job nicht mehr wahr und verliert sich völlig in dieser Affäre. Dabei greift der Autor auch ziemlich in die Kitschkiste. Die Protagonisten blieben mir fremd. Ich konnte diese einmalige Liebe einfach nicht fühlen.
Dazu gibt es einige sehr stereotype Charaktereigenschaften und Klischees. Einzig die bildhaften Landschaftsbeschreibungen laden zum Träumen ein und man wünscht sich an die Küste der rauen Bretagne. Bei den gerade mal 176 Seiten gibt es leider auch kleine Längen. Diese Geschichte war so gar nicht meins und das Buch wandert zurück in den Bücherschrank.
Fazit:
Eine sehr klischeehafte und auch kitschige Liebesgeschichte mit Protagonisten, die mir fremd blieben. Trotz der nicht einmal 200 Seiten konnte mich "Mittwochs am Meer" nicht abholen. Sehr schade!