Geisterbeschwörung im steirischen Sausal
SteirerrauschIm 9. Fall werden Sandra Mohr und Sascha Bergmann zu einem Tatort im steirischen Sausal gerufen. Wir haben Ende Oktober. Es ist nebelig und nasskalt. Die Sicht auf der kurvenreichen Straße ist sehr schlecht, ...
Im 9. Fall werden Sandra Mohr und Sascha Bergmann zu einem Tatort im steirischen Sausal gerufen. Wir haben Ende Oktober. Es ist nebelig und nasskalt. Die Sicht auf der kurvenreichen Straße ist sehr schlecht, als Sandra plötzlich ein junges Mädchen in einem weißen blutigen Kleid vor sich sieht. Bevor sie Sascha darauf aufmerksam machen kann, der neben ihr eingenickt ist, ist die junge Frau wieder verschwunden. Sandra denkt an eine Verkettung mit dem aktuellen Mordfall, doch das Mädchen, das sie gesehen hat, kennt niemand. Spukt es etwa in der Gegend?
Sascha hat mit Spuk-Geschichten nichts am Hut. Doch was steckt wirklich hinter dem Todesfall, der nur einer von vielen in derselben Familie ist? Alle von ihnen starben unnatürliche Tode und auch diesmal kommen die Menschen der Gegend wieder auf den "Spuk von Trebian" und Mutter Silbert, einem Medium, zu sprechen. Über diese schreibt Claudia Rossbacher in eingebauten Rückblenden. Dazu gibt es die Geschichte der vom Vater ermordeten Jägerstochther, die noch herumspuken und Rache an der Familie üben soll. Auch Sandra verspürt eine Beklemmung und ein gewisses Angstgefühl in der Nähe des Tatorts. Sie bekommt sogar körperliche Beschwerden wie Herzrasen.
Beim Lesen fragt man sich, was diese Geschichten mit dem eigentlichen und aktuellen Mordfall am Weinbauer Hermann Schneider wohl zu tun haben. Die Tatwaffe aus grauer Vorzeit, ein alter Vorderlader, der noch zur Zeit der Franzosenkriege benutzt wurde, erscheint ebenso mysteriös.....
Claudia Rossbacher hat in ihrem neunten Fall mystische Sequenzen eingebaut und diese mit dem aktuellen Mordfall verbunden. Leider ist ihr das meiner Meinung nicht ganz gelungen. Einzig die düstere Atmosphäre ist beim Lesen spürbar, macht den Fall aber nicht wirklich interessanter und spannender.
Die gewohnten Sticheleien zwischen Sascha und Sandra geben der Geschichte hingegen wieder etwas Lockeres und Humorvolles, jedoch gefiel mir diesmal das Gesamtpaket nicht richtig. Der Mordfall blieb mir zu viel im Hintergrund und ich hatte das Gefühl die Seiten wurden mit Belanglosigkeiten gefüllt, die nicht zur Aufklärung des Mordes führen.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist wieder flüssig und mit viel Lokalkolorit gewürzt. Die bildhaften Beschreibungen des steirischen Sausals und dem Weinanbaugebiet wurden trotz der Zeit rund um Allerheiligen, wo es eher kahl und nebellig ist, gut eingefangen
Zu den verwendeten Dialektwörter gibt es wieder ein Glossar am Ende des Buches. Das Cover ist wieder absolut gelungen und mit dem Herz sofort erkennbar.
Fazit:
Dieser neunte Fall ist in meinen Augen leider nicht wirklich gelungen. Die Verbindung der Geistergeschichten mit dem aktuellen Mordfall war mir zu langweilig und zu weit her geholt. Auch die Beziehung zwischen Sandra und Sascha könnte langsam in irgendeine Richtung gehen. Mit Abstand die bisher schwächste Geschichte aus der Reihe.