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Veröffentlicht am 30.01.2018

Definitiv anders als Twilight

Tagebuch eines Vampirs - Im Zwielicht
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Inhalt:
Die 17-jährige Elena ist vom Schicksal gezeichnet denn bei einem Unfall verlor sie ihre Eltern. Der Verlust sitzt tief und obwohl sie eine Maske auflegt und gute Miene zu bösem Spiel macht, leidet ...

Inhalt:
Die 17-jährige Elena ist vom Schicksal gezeichnet denn bei einem Unfall verlor sie ihre Eltern. Der Verlust sitzt tief und obwohl sie eine Maske auflegt und gute Miene zu bösem Spiel macht, leidet sie schrecklich unter dem schweren Verlust. Doch als sie dann nach den Ferien auf ihrer Schule den neuen Schüler Stefano erblickt, ist es um sie geschehen. Hals über Kopf verliebt sie sich in ihn ohne zu ahnen, welches atemberaubende Geheimnis er hütet. Denn Stefano und sein Bruder Damon sind Vampire, die vor 600 Jahren von der jungen Catarina verflucht wurden, denn die Brüder wurden zu Feinden, auf Grund der unerbitterlichen Liebe zu dieser jungen Frau [...] Und jetzt scheint die Geschichte erneut auf zu leben, denn Elena verbindet eine unglaubliche Ähnlichkeit mit Catarina und dass, fällt auch Stefanos Bruder Damon auf [...]

Meinung:
Lisa J. Smith schreibt sehr einfach und simpel, so dass man direkt in ihre Geschichte eintauchen kann. Die Geschichte ist klar strukturiert und spannend aufgebaut. Es werden viele Fragen in den Raum geschmissen, die sich jedoch nicht alle im ersten Band beantworten. Der erste Teil endet mit einem offenen Ende und schürt im Leser das Verlangen direkt wissen zu wollen, was weiter passiert. Ich habe mir die ersten vier Bücher im Band gekauft und hatte deshalb wenig Probleme... Es handelt sich, meiner Meinung nach, um ein Buch der Mittelklasse, dass locker von der Hand geht und relativ wenig gemeinsam hat mit der Twilight-Saga. Ich kann das Buch Fantasy- und Vampirfans nur ans Herz legen! Und denen die es schon lesen wollen, viel Spaß wünschen! Vielleicht noch ein Kritikpunkt, was ich generell als Leser immer gerne bemängel: Wenn Handlungen zu schnell vollzogen werden, ohne das der Leser sie dann nachvollziehen kann. So passiert im ersten Teil viel hintereinander, bei dem ich denke:"Warum"? Den Charaktern fehlt teilweise an Tiefe. Jedoch wenn man, wie ich direkt ohne Pause den zweiten Band dran hängt, kann man ein "wenig" darüber hinweg sehen...

Wer Interesse hat, im Herbst läuft die zweite Staffel der Serie (passend zum Buch) auf Pro Sieben an. Viele Dinge wurden zwar verändert, aber alles in allem finde ich wurde die Buchreihe gut umgesetzt.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Spannende Idee, mittelmäßige Umsetzung

Monday Club. Das erste Opfer
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Es dauerte Minuten, bis mein Herz aufhörte, so laut und heftig zu klopfen, und dann fühlte es sich schwer an wie Blei. Ich hatte etwas Heimliches, etwas streng Verbotenes getan. [...] Dad sagte oft, dass ...

Es dauerte Minuten, bis mein Herz aufhörte, so laut und heftig zu klopfen, und dann fühlte es sich schwer an wie Blei. Ich hatte etwas Heimliches, etwas streng Verbotenes getan. [...] Dad sagte oft, dass Menschen nun einmal Fehler machten. Und der Grund dafür schien plötzlich offensichtlich: Manchmal hatte man einfach keine Alternative.
"Monday Club - Das erste Opfer" - Krystyna Kuhn
[S. 241]

Inhalt:
Faye lebt zusammen mit ihrem Dad und ihrer Tante Liv in der kleinen Stadt Bluehaven. Ein Ort, an dem jeder jeden kennt und man sich gegenseitig hilft und unterstützt. Bluehaven scheint ein Ort wie jeder Andere zu sein, unterscheidet sich jedoch durch ein kleines Detail: Den Monday Club. Eine geheime Vereinigung, diverser Stadtbewohner.
Faye liebt ihr Leben in ihrer Heimatstadt, ihren alleinerziehenden Dad, ihren Freund Josh und ihre beste Freundin Amy, mit der sie ein schwesterliches Band verbindet. Nur sie helfen ihr, ihre sehr seltene Schlafkrankheit zu ertragen. Eine Schlafkrankheit, welche die Grenze zwischen Realität und Phantasie manchmal verschwimmen lässt.
Als Amy plötzlich und unerwartet bei einem Autounfall verstirbt, bricht für Faye eine Welt zusammen. Sie kann nicht verstehen, was dazu geführt hat, dass ihre Seelenverwandte sterben musste, dass sie nicht mehr da ist, sie nie wieder zusammen lachen werden. Die Umstände ihres Todes sind mysteriös und so beginnt Faye Fragen zu stellen: Über den Monday Club, über ihren Freund Josh und wird schließlich in ihren Grundmauern erschüttert, als plötzlich ihre verstorbene Amy vor ihr steht. Wird Faye langsam verrückt?

Meinung:
Der Name Krystyna Kuhn, war mir bis vor ein paar Jahren noch völlig unbekannt. Dann entdeckte ich ihre Tal-Reihe und verliebte mich augenblicklich in ihre Schreibe und in ihren Ideenreichtum. Eine Mystery-Jugendbuch-Reihe, die nicht nur einmal für Herzrasen, schwitzige Hände und Schockmomente sorgte. Deshalb war es für mich selbstverständlich, auch zu ihrer neuen Buchserie zu greifen, die mit den gleichen Kriterien wie sein Vorgänger lockte - einer spannenden und mysteriösen Geschichte. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch. Ich weiß nicht genau, ob es letztlich an diesen lag, dass mich die Geschichte so sehr enttäuschte. Wahrscheinlich haben sie einen großen Teil dazu beigetragen. Fakt ist jedoch, dass "Monday Club" vom Potenzial her, dem Tal weit unterlegen ist.

Dabei klingt die Grundidee der Geschichte verlockend: Ein Mädchen, das unter starken Schlafstörungen leidet und eine Kleinstadt, die von einem geheimen Club regiert wird, dessen Absichten und Ziele für Nicht-Mitglieder verborgen bleiben. Die Buchbeschreibung, wie auch der Titel locken die Leser gerade mit dieser Idee in ihr Innerstes. Letztlich spielen die Schlafstörung, wie auch der Monday Club im ersten Band leider nur eine kleine Nebenrolle. Zwar tauchen sie immer mal wieder kurz auf und bringen eine neue, spannende und auch aufregende Facette zurück in die Handlung, jedoch verschwinden eben diese Facetten auch rasch wieder.

"Monday Club - Das erste Opfer", wirft zahlreiche Fragen auf, beantwortet diese jedoch nicht. Am Ende kommt man sich als Leser ein wenig verloren vor, weil man knapp 400 Seiten in sich aufgesogen, aber doch so wenig dafür bekommen hat. Trotz allem weckt das Buch eine gewisse Neugier. Man ist zwar überhaupt nicht schlauer und weiß selbst am Ende noch nicht genau, worauf die Trilogie abzielt, aber man will Antworten. Man will den Monday Club verstehen, man will wissen, welchen Leuten man trauen kann und welchen nicht und man will wissen, welche Rolle Faye überhaupt spielt.

Diese ist als Hauptcharakter durchaus interessant, konnte mich jedoch genau wie die Handlung nicht auf ganzer Linie überzeugen. Sie stellt viel zu zaghaft die richtigen Fragen. Erst gegen Ende verändert sich ihre Persönlichkeit so sehr, dass man wie in Trance von Seite zu Seite rast und sich mit ihr den spannenden Geschehnissen ausliefert. Dies gibt mir schließlich zusätzlich Motivation, auch zum zweiten Band zu greifen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Faye sich in Folge ihrer "Ermittlungen" bestimmt noch zu einer mutigen, selbstsicheren und starken Heldin entwickelt und dass der Stein gerade erst ins Rollen geraten ist.

In meinen Augen ist der erste Band über den "Monday Club" sicherlich nicht das beste Buch der Autorin, aber auch nicht gänzlich schlecht. Die Figurenmischung ist sehr ansprechend und ausgewogen, die kleinen, in die Handlung eingewobenen Fakten und Geheimnisse über den Monday Club, bringen Spannung auf die Seiten - auch wenn sich diese relativ schnell wieder verliert - und die Tatsache, dass in diesem Jugendbuch mal keine Liebesgeschichte im Fokus steht, ist eine angenehme Abwechslung. Zudem überzeugt Krystyna Kuhn wie gewohnt mit einem leichten und flüssigen Schreibstil, der einen in wenigen Stunden bis ans Ende des Werkes trägt. Die zusätzlich gelungene Innengestaltung - eine große Karte der Stadt Bluehaven - helfen bei der besseren Orientierung und unterstützen die Buchatmosphäre.

Fazit:
Der neuste Schmöker von Krystyna Kuhn, kommt mit viel Potenzial und dem gewohnten Mystery-Kick der Autorin daher, kann aber nicht auf voller Linie überzeugen und lässt sich von hohen Erwartungen schnell abhängen. Klappentext und Titel locken die Leser mit einer Geheimgesellschaft, einem mysteriösem und plötzlichem Todesfall, sowie einem Mädchen, das unter starken Schlafstörungen leidet, Realität nicht von Träumen unterscheiden kann und ihre tote Freundin Amy sieht. Die tatsächliche Handlung gibt letztlich aber nicht das Versprochene her und druckst bis ins letzte Drittel der Geschichte lange herum. So wird man erst auf den letzten Seiten überzeugt, weiter mit Faye nach Antworten zu suchen und den Lügen auf den Grund zu gehen - sprich: auch dem zweiten Band sein Vertrauen zu schenken. Nicht das beste Buch von Frau Kuhn, aber auch nicht mehr als Mittelmaß.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Eine enttäuschende Auflösung, hier wurde zu viel Potenzial verschenkt.

Silber - Das dritte Buch der Träume
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"Sie sind endlich bereit zu akzeptieren, dass Ihr Dämon nur in Ihrer Phantasie existiert hat." "Nennen Sie ihn nicht immer so." Sie schob den Stuhl zurück und stand auf. "Anabel!", sagte er streng. Es ...

"Sie sind endlich bereit zu akzeptieren, dass Ihr Dämon nur in Ihrer Phantasie existiert hat." "Nennen Sie ihn nicht immer so." Sie schob den Stuhl zurück und stand auf. "Anabel!", sagte er streng. Es war doch gerade so gut gelaufen. "Unsere Sitzung ist noch nicht beendet." "Doch, doch, das ist sie, Doktorchen", erwiderte sie. "Mein Wecker klingelt gleich. Ich habe einen Termin [...] den darf ich keinesfalls Fall verschlafen [...]."
"Silber - Das dritte Buch der Träume" - Kerstin Gier
[S. 11]

Inhalt:
Liv und ihre Freunde stehen vor einigen Problemen: 1. Anabel ist aus der Psychiatrie entkommen, hat ihren Psychiater ins Koma versetzt, rennt durch die Traumgänge und redet was von einem Dämonen, der auf Rache schwört 2. Arthur plant die Übernahme der Weltherrschaft und sorgt nicht nur in der Traumwelt, sondern auch in der Realität für allerhand Chaos und Verwüstung und 3. der Brocker mischt sich in die Hochzeitsplanung von Livs Mutter Ann und Graysons Vater Ernest ein. Ein weist-Anabel-wieder-in-die-Psychiatrie-ein, Rettet-die-Welt-vor-Arthur und setzt-den-Brocker-außer-Gefecht-Plan muss her, aber schnell! Und als wäre das nicht schon genug, tauchen auch einige Beziehungsdramen auf, die es ebenfalls galant zu lösen gilt.

Meinung:
"Silber - Das dritte Buch der Träume" sorgt für allerlei Furore - die Einen hassen es, die Anderen lieben es. Ich habe mich in der Mitte beider Meinungen positioniert und bin einerseits verzaubert und andererseits enttäuscht. Der Finalband der Silber-Reihe ist sehr kurzweilig und bietet seinen Lesern leider nicht die erhofften Antworten. Wie etwa: Was hat es mit dem Traumland auf sich? Wie funktioniert das Ganze? Warum sind sich anscheinend nur Liv und ihre Freunde dieser magischen Welt bewusst? Stattdessen wirft dieser Band neue Fragen auf, die sich eher mit beziehungstechnischen Themen beschäftigen. Wie etwa: Wie sage ich meinem Freund, dass ich noch Jungfrau bin? Wie werde ich anhängliche und liebestolle Verehrer los? Oder aber: Wie mache ich meiner Ex klar, dass endlich Schluss ist? Damit bekommt das Buch eine ganz neue Facette. Wenn es sich hierbei nicht um den finalen Teil handeln würde, könnte man Frau Gier dies sicherlich verzeihen, jedoch erwartet man beim letzten Band dann doch etwas mehr: Spannung, Höhepunkte und vor allem Überraschungen. Komponenten, mit denen die Autorin hier nicht dienen kann und offensichtlich auch nicht dienen will. Immerhin bekommt man letztlich wenigstens eine Antwort auf die Identität von Secrecy - was uns Leser zumindest zum Teil für unsere Geduld entschädigt.

Zugegebenermaßen hätte ich mir gerne mehr greifbaren Inhalt der Autorin gewünscht, konnte mich am Ende aber trotzdem ganz gut mit der Silber-Reihe arrangieren. Als kleines, süßes und herzliches Zwischenabenteuer, ist dieses nämlich durchaus geeignet. Ich habe mich einfach fallen und von Frau Gier und ihrer sehr niedlichen und lustigen Schreibart durch die Geschichte tragen lassen. Denn eines muss hier gesagt sein: Der Schreibstil der Autorin ist gut wie eh und je. Herz erwärmende Szenen und brisante Notlügen, lassen einen nicht nur einmal schmunzeln. Dieses Werk reg zum Träumen an, zum Kekse backen und animiert zu mehr Spaß und Freude am Leben. Es riecht nach Vanillekipferl, schmeckt nach saftigem Schokoladenkuchen und sieht - besonders von außen - aus wie eine dreistöckige, kunterbunte Geburtstagstorte.

Besonders angetan hat es mir Livs kleine Schwester Mia und die grandiose Silber-Hobbybäckerin Lottie, die einem durch ihre leckeren Torten-, Kuchen-, Keks- und Gebäckkreationen, nicht nur einmal das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Die anderen Figuren haben mich zwar auch unterhalten können, aber leider nicht auf voller Linie überzeugt. Liv bleibt als Charakter, ebenso wie Henry, ziemlich undurchsichtig und kann sich so, als Hauptfigur, nur schwer die Sympathie ihrer Leser erkämpfen. Auch die Bösewichte der Geschichte Anabel und Arthur, sind nicht gerade der Inbegriff allen Bösen und Dämonischen - ich habe mich jedenfalls nur mäßig von ihnen bedroht gefühlt. Schlussendlich spiegeln die Buchfiguren das Hauptproblem der ganzen Reihe wieder: Eine nur mäßig ausgearbeitete und ziemlich undurchsichtige Handlung, die kaum Atmosphäre kreieren kann und hauptsächlich durch Nebenhandlungen und -figuren lebt.

Fazit:
Mehr Fragen als Antworten, weniger Höhe- und Wendepunkte als erwartet, mäßig bis kaum mitreißende Charaktere, aber himmlisch niedliche Zwischenhandlungen, viel leckeres Gebäck und einige belustigende und zum Schmunzeln anregende Situationen - so könnte man "Silber - Das dritte Buch der Träume" wohl am besten beschreiben. Frau Gier hat bei dieser Buchreihe definitiv viel Potenzial verschenkt, aber trotzdem ganz gut unterhalten. Im Hinblick auf ihre anderen Werke, verzeiht man ihr diesen, nennen wir ihn einmal "Ausrutscher" gerne und wartet mit Spannung und großen Erwartungen auf ihre nächste Idee und Buchreihe.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Vorgeschichte zu "Wie Monde so silbern"

Die Luna-Chroniken 0: Das mechanische Mädchen
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Tausende Menschen sind bereits an Letumose (Blauem Fieber) gestorben. Die Ersten sind der Krankheit im Mai 114 D.Z. zum Opfer gefallen... Cinder überflog den Text, bis sie die Worte las, mit denen sie ...

Tausende Menschen sind bereits an Letumose (Blauem Fieber) gestorben. Die Ersten sind der Krankheit im Mai 114 D.Z. zum Opfer gefallen... Cinder überflog den Text, bis sie die Worte las, mit denen sie gerechnet und vor denen sie sich zugleich gefürchtet hatte: Bis zum heutigen Tag keine Überlebenden.
"Das mechanische Mädchen" - Marissa Meyer

Inhalt:
Als Cinder von einem ihr bis dato unbekannten Mann in eine neue Familie - seine Familie - gebracht wird, ahnt sie noch nicht, welches Leben ihr bald bevorstehen wird. Das kleine Mädchen fühlt sich fremd und nutzlos. Als Cyborg - halb Maschine, halb Mensch - unterscheidet sie sich grundlegend von allen Anderen und dies bekommt sie besonders von ihrer neuen Stiefmutter und ihrer Stiefschwester Pearl zu spüren. Sie behandeln sie wie eine Aussätzige und geben sich keine Mühe, dies vor ihr zu verbergen. Einzig ihre kleine Stiefschwester Peony, schließt sie in das Familienleben mit ein und tritt Cinder mit Wärme entgegen. Krampfhaft bemüht sich Cinder, sich in das neue Leben einzugliedern und sich nützlich zu machen, als sich plötzlich alles und für immer ändert...

Fazit:
"Das mechanische Mädchen" von Marissa Meyer, ist eine kleine Vorgeschichte zu "Wie Monde so silbern" und erzählt auf beklemmende Weise, wie die Protagonistin Cinder, zu ihrer verbitterten Stiefmutter und deren zwei Stieftöchtern gekommen ist. Für die Hauptgeschichte nicht unbedingt von tragender Relevanz, vermittelt dieses kleine eBook jedoch auf prägnante Art, warum die Beziehungen so sind, wie sie eben sind und warum Cinder, es sichtlich schwer hat, in ihrer Familie anerkannt zu werden. Der Schreibstil von Frau Meyer ist in dieser ca. 33 Seiten langen Geschichte nicht besonders Aufsehen erregend, schafft es aber trotzdem das Grundgefühl und die Hauptaussage zu verdeutlichen. Cinder fühlt sich verloren. Ein fremder Mann führt sie in eine Fremde Familie, in der dem jungen Mädchen hauptsächlich Verachtung entgegen schlägt. Nahezu verkrampft versucht sie sich hier einen Platz und vor allem Liebe und Zuneigung zu erkämpfen, denn sie weiß nicht wer sie ist und kann sich an gar nichts erinnern. Ihr Ziehvater gibt ihr weder Antworten, noch versucht er die Situation für Cinder zu erleichtern. Diese Vorgeschichte ist von Kurzweile geprägt und bietet, wenn man den ersten Band Luna-Chroniken schon gelesen hat, wenig Neues. Alles in allem würde ich an dieser Stelle nicht empfehlen, die Vorgeschichte vor dem Hauptwerk zu lesen. Sie macht die eigentliche Handlung noch vorhersehbarer und nimmt so die Lesefreude. Es ist ganz ´nett´, einmal Cinder als Kind und Cinder als junge Frau im Vergleich zu haben, jedoch könnte man das eBook auch genauso gut nicht lesen, denn hier erwarten einen keine neuen Facetten.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Solider Auftakt einer Reihe

Feuer & Flut
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"Wenn Sie diese Nachricht hören, sind Sie eingeladen, als Kandidatin am Brimstone Bleed teilzunehmen. [...] Das Brimstone Bleed wird drei Monate dauern und in vier Ökosystemen stattfinden: Wüste, Meer, ...

"Wenn Sie diese Nachricht hören, sind Sie eingeladen, als Kandidatin am Brimstone Bleed teilzunehmen. [...] Das Brimstone Bleed wird drei Monate dauern und in vier Ökosystemen stattfinden: Wüste, Meer, Berge, Dschungel. Der Gewinn wird das Mittel sein - ein Heilmittel für jede Krankheit für jeden Menschen. [...] Es kann nur einen Champion geben."
"Feuer und Flut" - Victoria Scott
[S. 32]

Inhalt:
Tella ist mehr als unglücklich, denn ihre Familie ist von der Stadt aufs Land gezogen. Das junge Mädchen fühlt sich isoliert, vermisst ihre Stylingprodukte, ihre Freunde und moderne Kommunikationsmittel. Doch ihre Eltern glauben, dass sie und ihr sterbenskranker Bruder Cody in der Einöde besser aufgehoben seien. Als Tella eine Tages ein mysteriöses blaues Kästchen auf ihrem Bett findet, indem sich ein kleiner Ohrstöpsel versteckt, der Rot aufleuchtet, ahnt sie noch nicht, dass dies ihr Leben verändern wird. Eine Frau flüstert ihr durch das Gerät ins Ohr und erzählt ihr vom Brimstone Bleed - einem mörderischen Wettrennen. Wer es gewinnt bekommt ein einzigartiges Heilmittel geschenkt. Ein Heilmittel, mit dem Tella ihren Bruder retten könnte. Doch das Rennen ist gefährlich, seine Kandidaten müssen sich durch vier Etappen schlagen. Über hundert Mitstreiter, die alles nur eines wollen: Das Heilmittel und für dieses bereit sind alles zu tun. Auch zu töten.

Wird Tella es schaffen? Wird sie überleben? Und ihren Bruder retten können?

Meinung:
Victoria Scott hat mit "Feuer und Flut" einen durchaus beeindruckenden Auftakt, einer neuen Reihe hingelegt. Eine Reihe mit sehr viel Potenzial und Diskussionsstoff. Obwohl die Handlung leicht dystopische Züge aufweist, kann sie zeitlich durchaus in unserer Gegenwart verankert werden und ist trotzdem ganz anders.

Erzählt wird die Geschichte von Tella, einem 17-jährigen Mädchen, das ganz alltägliche Probleme hat, wie etwa ihr Aussehen und das Fehlen von nötigen Stylingprodukten. Denn ihre Eltern haben sie, zusammen mit ihrem sterbenskranken Bruder Cody in die Einöde verfrachtet - da es angeblich das Beste für ihn sei. Tella kann die Entscheidung nicht ganz nachvollziehen, zweifelt aber nicht an ihren Eltern - denn die Liebe zu ihrem Bruder ist einfach zu groß. Als sie dann jedoch die Einladung zum Brimstone Bleed bekommt, einem Wettrennen durch Wüste, Meer, Berge und Dschungel, denkt sie nicht lange nach und stellt sich der gefährlichsten Reise ihres Lebens. Tella ist ein Charakter, mit dem man am Anfang nicht allzu viel anfangen kann. Ständig macht sie sich darüber Gedanken wie sie aussieht und was sie durch ihren Umzug verpasst. Sie vermisst ihr altes Leben und dies kann man als Leser nicht immer ganz genau nachvollziehen, da ihr diese Wüsche in den eigentlich schwierigsten Sitationen in den Sinn kommen. Dadurch ist es oft schwer, die Distanz zu ihr zu überbrücken. Einzig ihre Hingabe und Liebe zu ihrem Bruder, lassen teilweise hinter Tellas Fassade blicken und rücken sie wieder in ein positives Licht. Die Reise durch die Seiten mit ihr, ist aus diesem Grund nicht immer einfach und bis zum letzten Kapitel weiß man nie so ganz, ob man sie als Protagonistin nun mag oder nicht.

Durchaus einfacher hat es hingegen ihr tierischer Begleiter Madox. Dem kleinen Fuchs Pandora gelingt es mit Leichtigkeit, das Leserherz zu erobern. Pandoras sind genetisch modifizierte Tiere. Jedem Kandidaten des Brimstone Bleed, wird eines dieser Tiere bereitgestellt. Die Tiere sollen ihren jeweiligen Kandidaten beschützen. Das Besondere an ihnen: Jeder hat einzigartige Fähigkeiten und unterscheidet sich von den anderen Pandoras. Diese Pandoras sind in meinen Augen das Beste an der Geschichte und helfen, das Werk aus der breiten Masse abzusondern. Sie lassen "Feuer und Flut" aus der Scharr von Dystopien hervorstechen und bezaubern durch ihren ganz eigenen und besonderen Charme. Sie werfen aber auch philosophische Fragen auf, wie etwa ob es richtig ist, genmanipulierte Tiere oder genmanipuliertes Leben zu erschaffen. Was dies für Folgen für die Menschen hat. Ob die Pandoras Gefühle haben und ob es in Ordnung ist sie einfach zu töten oder zu quälen.

Die Idee ist spannend: Ein mörderischer und gefährlicher Wettlauf, durch vier Etappen. Kandidaten, die nicht nur um ihr eigenes Überleben kämpfen und von genetisch veränderbaren Tieren beschützt werden sollen, sondern zusätzlich das Leben eines von ihnen geliebten Menschen retten wollen und gar nicht so recht verstehen, was es mit dem Brimstone Bleed auf sich hat. Schlicht: Eine Geschichte, die vor Potenzial nur so tropft. Trotz allem schafft es Frau Scott leider nicht, dieses Potenzial voll auszuschöpfen. An vielen Stellen mag deshalb der Funke nicht ganz überspringen. Teilweise fehlt es den Kapiteln an Spannung. Die Autorin verschießt ihr ganzes Pulver eigentlich schon auf den ersten Buchseiten, weshalb ihr dann offensichtlich gegen Ende die Luft ausgeht. Man vermisst das gewisse Etwas und obwohl das Buch relativ schnell gelesen und die Geschichte begierig verfolgt wird, wird man das Gefühl nicht los, dass irgendetwas fehlt. Da kann auch die eigentlich schöne Liebesgeschichte nicht mehr viel rausholen. Schlussendlich bin ich mehr als zwiegespalten. Nicht nur was die Figuren angeht, sondern auch was ihre Handlung betrifft.

Fazit:
"Feuer und Flut" ist ein solider Auftakt, einer mit Potenzial geladenen Reihe. Dabei weiß Frau Scott leider nicht an allen Stellen dieses Potenzial voll auszuschöpfen. So treibt einen besonders die Suche nach Antworten durch dieses spektakuläre Rennen. Ein besonderes Highlight stellen hier vor allem die Pandoras dar, die nicht nur an Pokémon oder Digimon aus Kindertagen erinnern, sondern die zugleich Sympathieträger sind und den Wunsch im Leser wecken, selbst so ein Tier an seiner Seite zu haben. Das Buch weckt definitiv nicht das höchste der Gefühle, reißt einen aber soweit ins Geschehen, dass man das zweite Werk imaginär schon in seinen Warenkorb legt.