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Veröffentlicht am 30.01.2018

Die Autorin hat eine Welt, ein Schicksal, eine Geschichte geschaffen, die einen tief anrührt und noch nach der letzten Seite im Kopf nachhallt.

Wenn ich bleibe
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"Mia, Mia, Mia [...] Aber die Person, die du heute Nacht bist, ist dieselbe, die ich gestern geliebt habe, dieselbe, die ich morgen lieben werde. Ich liebe deine Verletzlichkeit und deine Stärke, deine ...

"Mia, Mia, Mia [...] Aber die Person, die du heute Nacht bist, ist dieselbe, die ich gestern geliebt habe, dieselbe, die ich morgen lieben werde. Ich liebe deine Verletzlichkeit und deine Stärke, deine Schweigsamkeit und deinen Übermut."

Inhalt:
Mia führt ein Leben voller Normalität, voller Liebe, Freundschaft und vorallem voller Musik. Sie ist umgeben von einer Familie mit der sie lachen und weinen kann, wird von einem Jungen geliebt, der alles für sie aufgeben würde und hat eine beste Freundin, mit der sie in jeder Situation aus vollem Herzen lachen kann. Und Mia hat ihr Cello. Wenn sie mit den Klängen leise und sanft den Raum füllt, kann sie sich völlig vergessen, eintauchen in eine neue Welt. Musik gibt ihr Kraft, Musik gibt ihr die Luft zum Atmen, deshalb ist ihr größter Traum nach Ner York zu gehen, auf die Juilliard. Aber dieser Traum fordert auch Opfer, denn die Entfernung würde einen große Wunde in die Beziehung zu ihrem Freund Adam, dem Mitglied einer Rockband, reißen. Doch bevor Mia ihre Entscheidung treffen kann, bevor sie ihren Weg findet, spielt das Schicksal ein böses Spiel mit ihr. Bei einem Autounfall, verliert sie innerhalb von Sekunden ihre ganze, geliebte Familie. Nur sie überlebt, gefangen in einer Zwischenwelt. Nun steht sie vor einer noch schwereren Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern kann: leben oder sterben?

Cover/Innengestaltung:
Zu diesem Buch habe ich sehr viele Cover gefunden und alle drücken etwas anderes aus, alle fangen etwas anderes auf. Ich selbst besitze das Cover des Taschenbuches und finde es von der Jahreszeit zwar eher unpassend, doch von dem Mädchen, dass in die Ferne blickt, dann doch passend. Neben ihr liegen Notenblätter und vor ihr erstreckt sich die schwarze Nacht. Auch wenn es weniger zum Thema passt, drückt es doch ein Gefühl aus, dass ich nach dem Lesen noch besser auffangen kann. Doch auch das ursprüngliche Cover des Hardcoverbuches gefällt mir ziemlich gut. So ist doch jede Gestaltung für sich gelungen.

Titel:
Der Titel des Buches "Wenn ich bleibe" beschreibt direkt die zentrale Fragestellung und das Thema der Geschichte. Mia muss sich entscheiden und deshalb erinert sie sich an einzelne Momente aus ihrem Leben. An Momente mit ihrer Familie, mit ihrer Freundin, ihrem Freund und ihrem Cello. So wird immer mehr der Zwiespalt deutlich, in welchem sich das junge Mädchen befindet. Sie muss sich fragen, ob sie gehen und damit sterben will, oder ob sie aufwachen will, in ein Leben als Waise, in ein Leben ohne Familie.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Gayle Forman ist einfach unglaublich. Ich finde auch kaum Worte dafür. Sie hat es geschafft einen Roman voller Schwermut und doch auch Leichtigkeit zu schreiben. Eigentlich zwei Dinge, die sich im ersten Moment widersprechen. Da jedoch die Perspektive immer ziwschen der erlebten "Zwischenwelt" von Mia und ihren Erinnerungen wechselt, finde ich doch durchaus vereinbar. Die Stellen, in welchen die Autorin in das Leben von Mia zurückschweift, sprühen vor Energie und Liebe. Man kann richtig mitfühlen, mitlachen und auch mitweinen, denn man ist auch ein kleines Stückchen in der Figur der Mia gefangen. Von Kapitel zu Kapitel bekommt man einen immer besseren Einblick in ihr Leben und kommt selbst in den Zwiespalt der Entscheidung, ob man an ihrer Stelle lieber leben oder sterben würde. Ich finde der Autorin ist eine grandiose Geschichte gelungen, die besonders durch den teils poetischen und leichten Schreibstil zum Nachdenken anregt ohne dabei in eine kitschige Schiene zu gelangen.

Charakter:
Dies speigelt sich auch in den einzelnen Figuren des Buches wieder. Jede ist mit soviel Liebe ausgearbeitet und erklärt, dass man sich schon nach kurzem Lesen, direkt zwischen den Seiten wiederfindet. Erneut zeichnet vorallem der Schreibstil der Autorin, die Charakter aus.

Fazit:
Am Ende bleibt mir zu sagen, dass ich von "Wenn ich bleibe" mehr als begeistert war. Die Autorin hat eine Welt, ein Schicksal, eine Geschichte geschaffen, die einen tief anrührt und noch nach der letzten Seite im Kopf nachhallt. Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr auf so eine Weise berührt und mitgerissen. Umso mehr freue ich mich auf die Fortsetzung "Lovesong" der im Juni erscheinen wird.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Selbst nach der letzten Seite, ist man noch in dieser magischen Welt gefangen!

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Harry Potter 7)
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Keiner von beiden würde leben, keiner konnte überleben. Er spürte sein Herz wütend in seiner Brust pochen. Wie seltsam, dass es in seiner Todesangst umso heftiger pumpte, ihn tapfer am Leben hielt.

Inhalt:
Harry, ...

Keiner von beiden würde leben, keiner konnte überleben. Er spürte sein Herz wütend in seiner Brust pochen. Wie seltsam, dass es in seiner Todesangst umso heftiger pumpte, ihn tapfer am Leben hielt.

Inhalt:
Harry, Ron und Hermine brechen auf, in das alles entscheidene Abenteuer, jene Reise, die über das Schicksal der magischen Welt richten wird - über Leben und Tod.

Das letzte Jahr für die drei Freunde: Harry, Ron und Hermine bricht an, jedoch haben die drei beschlossen, hingegen ihren Mitschülern, nicht nach Hogwarts zurückzukehren. Nach dem Tod von Dumbledore ist nichts, wie es einmal war. Voldemord hat die Oberhand gewonnen und treibt jeden, der gegen ihn agiert, in die Knie. Sein Ziel: Der Tod des Jungen, der überlebt hat, denn nur dann kann er die volle Herrschaft und Macht über die Zauberwelt erheben. Nur dann, kann er eine "reinblütige" Zaubergessellschaft neu erschaffen. Doch Harry setzt alles daran, um gegen den dunklen Lord zu kämpfen, so machen sich die drei Freunde auf, auf eine abenteuerliche und gefährliche Suche nach den verbleibenden Horkruxen. Dabei stoßen sie nicht nur auf Freunde, sondern auch auf massenhaft Feinde. Ehe sich die Drei versehen, stecken sie mitten in einem Krieg, der alle Antworten, alle Entscheidungen bringen wird...

Schreibstil:
Wer mich kennt, der weiß, dass dies mein erster Harry Potter - Band ist, den ich durchgelsen habe. Ich habe bisher öfters, mit dem ersten Band begonnen, doch immer abgebrochen. Dies lag weniger an dem Schreibstil, als einfach an der Tatsache, dass mich die sehr jungen Charakter oft gestört haben. Jetzt bin ich jedoch sehr glücklich, dass ich mich trotz allem, nochmal an ein Buch der Autorin heran gewagt habe. Denn alles, was ich im ersten Band, auf den ersten Seiten vermisst habe, ist mir hier direkt entgegen gesprungen. Besonders der ausergewöhnliche Schreibstil von Joanne K. Rowling, macht diese Geschichte zu etwas ganz besonderem. Denn Dde Mischung von Freundschaft, Liebe, Spannung und Geheimnissen, macht dieses Buch zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis.

Idee/Umsetzung:
Die Idee der Geschichte ist der absolute Wahnsinn, besonders nachdem sich nun "endlich" alle Rätsel, Fragen und Geheimnisse auflösen, denen man seit dem ersten Abenteuer mit Harry Potter immer so dicht auf der Spur war. Die Geschichte ist in sich so komplex, die Idee so gut durchdacht, dass ich jetzt einfach nur den Wunsch verspüre, erneut in eine Welt so eintauchen zu können, wie in die von Ron, Hermine und Harry. Vorallem, da ich noch nie ein großer Fan von Vamipren und Werwölfen war, mich haben schon immer magische Wesen (Hexen und Zauberer) viel mehr fasziniert und angelockt.

Cover/Innengestaltung:
Fang ich mal bei dem Cover an, wie bereits erwähnt, finde ich das Cover des Buches durchaus passend, auch wenn die dargestellte Szene, nach dem Lesen nicht so rüber gekommen ist, wie sie am Ende auf dem Cover zu sehen ist. Betrachte ich nach dem Lesen die anderen Cover, so muss ich auch sagen, dass mich nun vorallem das zweite, deutsche Cover anrührt und auch anspricht. Die darauf abgebildete Hirschkuh, hat im Laufe der Geschichte eine ganz besondere und liebevolle Wirkung auf mich bekommen, die ich an dieser Stelle leider nicht weiter erklären kann, ohne zuviel zu verraten. Aber auch die restlichen Cover sind ganz gut. Der einzige Kritikpunkt wäre wohl, dass diese leicht "kindliche" Zeichenweise nicht mehr zu dem 7. Band, dem wie ich finde dunklesten, von der Stimmung her, passt. Ich finde es hätte schon ein bisschen gewagter und bedrohlicher wirken können. Aber wenn man die Geschichte kennt, dann weiß man wohl auch so, dass was einen hinter dem Buchdeckel erwartet, entschädigt einen einfach für alles, denn die Geschichte ist umwerfend und bis zur letzten Seite spannend.

Fazit:
Joanne K. Rowling hat es geschafft, mich sprachlos zurückzulassen. Selbst jetzt, nach der letzten Seite, bin ich noch in der Welt von Harry Potter gefangen. Die Geschichte hat mich so mitgerissen, dass ich kaum gemerkt habe, wie eine Seite nach der Anderen dahinflog. Ich hatte Gänsehaut, Herzklopfen und Tränen in den Augen, als ich Wort für Wort, immer tiefer mit Harry und seinen Freunden in ein mutiges, tapferes und stürmischen Abenteuer schlitterte. Ich werde mich auf jedenfall nochmal an den anderen Bänden versuchen, mit der Hoffnung, dass auch diese mich so verzaubern werden.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Spannende Mischung, die ihre Leser fesselt

Immortal Beloved - Entflammt
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Noch vor einer Woche waren meine ganzen Gefühle und Erinnerungen noch sicher in Watte verpackt gewesen, gut geschützt vor meinen neugierigen Blicken. Aber jetzt hatte meine Schale einen Riss bekommen und ...

Noch vor einer Woche waren meine ganzen Gefühle und Erinnerungen noch sicher in Watte verpackt gewesen, gut geschützt vor meinen neugierigen Blicken. Aber jetzt hatte meine Schale einen Riss bekommen und der Schmerz lief aus.

Inhalt:
Nastasja ist kein gewöhnliches Mädchen, denn sie ist eine "Unsterbliche". Dabei sieht sie zwar aus wie 18, ist aber in Wirklichkeit schon 459 Jahre alt. Ihr Alltag ist geprägt von wilden Feten, Alkohol und einem Leben ohne wirkliche Bedeutung. Zusammen mit ihrem besten Freund Incy, zieht sie von einer Stadt zur Nächsten, bis eines Tages, ein schreckliches Ereignis passiert, welches ihr ganzes, bisheriges Leben in Frage stellt. Denn auf dem Weg zu einer Party, geraten Nastasja und ihre Freunde, in einen Konflikt mit dem Taxifahrer. Incy gerät darauf so außer Kontrolle, dass er dem Mann das Rückrad bricht. Nas ist über das Verhalten ihres Freundes so sehr erschrocken und verängstigt, dass sie fluchtartig die Stadt verlässt, ohne ein Ziel, ohne jemanden in ihre Pläne einzuweihen. Schnell erinnert sie sich an eine andere Unsterbliche namens River, die ihr in vergangenen Zeiten einmal Hilfe und Zuflucht angeboten hatte. Diese betreibt eine Farm, auf welcher sie verschiedenen Unsterblichen Zuflucht und eine Schulung bietet in: "Wie gebe ich meinem Leben eine Bedeutung".

Es beginnt ein spannedes Abenteuer für Nas, denn nun ist sie an der Reihe zu entscheiden, wo sie hinwill und welches Leben sie führen will. Fazsiniert und gefordert, verbringt sie lehrreiche und aufwühlende Tage auf der Farm von River und entdeckt dabei ungeahnte Fahigkeiten und einen verborgenen, bisher unentdeckten Teil von sich selbst. Doch neben dem Kampf mit ihren Erinnerungen, hat sie weitere Probeleme, die ihr das Leben schwer machen, einen Unsterblichen, den sie nicht ausstehen zu glauben scheint, aber doch anziehend findet, eine biestige und eifersüchtige Mitbewohnerin sowie einen zornigen besten Freund, Incy, der vom Wahnsinn getrieben, nach Nastasja sucht.

Schreibstil:
Cate Tiernan hat einen ganz eigenen und außergewöhnlichen Schreibstil, auf der einen Seite, sind Sätze voller Poesie, auf der anderen Seite aber auch, voller Spannung und Humor. Der Charakter von Nastasja spiegelt sich in diesem Schreibstil wieder und begleitet den Leser, bis zur letzten Seite. Dadurch, dass Nas ihre Geschichte in der "Ich-Form" dem Leser nahe bringt, kann man sich in ihre Welt, aus Erinnerungen und Alltag einfinden und mitfühlen. Cate Tiernan hat mich mehr als überzeugt und mit ihrem Schreibstil an "Ort und Stelle abgeholt". Deshalb bin ich schon jetzt sehr gespannt auf den Folgeband, der mich hoffentlich genauso mitreißen und überzeugen wird.

Idee/Umsetzung:
Die Idee von Cate Tiernan ist erfrischend und neu. Es geht zwar um Unsterbliche, doch nicht im Sinne von "Vampiren". Ich habe das Wort "unsterblich" immer als erstes mit diesen Wesen verbunden, dabei handelt es sich bei Nastasja nicht um einen Vampir, sondern einfach um ein magisches Wesen. Genannt werden diese im Buch: "Terävä" und "Tähti". Dabei sind die "Terävä" Unsterbliche, die böse Magie ausüben und "Tähti" sind jene, die sich für die gute Magie entschieden haben. Meiner Meinung nach, hat die Autorin, glaubhaft neue Wesen und eine neue Welt erschaffen, die den Leser positiv überrascht.

Cover/Gestaltung:
Nach dem Lesen kann ich nur wieder und wieder sagen, dass das englische Cover, mit den Bäumen, am Besten zu der Geschichte passt. In meinen Augen, spiegelt nämlich gerade dieser Wald, die Umgebung wieder, in welcher sich die Farm von River befindet. Außerdem, gibt es eine Stelle im Buch, an welcher Nastasja einen Baum mit roten Blättern beschreibt. Das und die Tatsache, dass sich die Geschichte im Herbst abspielt, bringen mich am Ende zu dem Entschluss, dass eben genau dieses Cover am Besten passt. Das deutsche Cover ist zwar auch schön, passt jedoch in meinen Augen nicht sonderlich zu der Story. Dazu kommt, dass das abgebildete Gesicht der Frau, für mich einfach nicht "Nastasja" ist. Ich fand ihre stechenden, blauen Augen unpassend, wie auch ihre Frisur, die im Buch viel "zotteliger" beschrieben wird. Jedoch konnte mich die deutsche Version immerhin, von der Innengestaltung her überzeugen. Denn vor jedem Kapitel, ist eine verschnörkelte Rose abgebildet.

Titel:
Am Anfang, konnte ich wenig mit dem Buchtitel "Entflammt" anfangen. Auch jetzt nach dem Lesen, musste ich ziemlich lange nachdenken, bis ich eine "ungefähre Bedeutung" festhalten konnte. Leider kann ich an dieser Stelle nicht genau beschreiben, was der Titel aussagt, denn dann würde ich für euch, die das Buch noch nicht kennen, zu viele Informationen vorgreifen. Jedoch bin ich schon sehr gespannt, denn es handelt sich bei "Entflammt" um den ersten Band, einer Trilogie. Ich freue mich schon sehr auf den Namen, wie auch die Gestaltung des Folgebandes.

Fazit:
Am Ende kann ich festhalten, dass "Entflammt" von Cate Tiernan, einen unglaublichen Einstieg in eine interessante und spannende Trilogie bietet, die hoffentlich nicht an Charme verlieren wird. Auch wenn man als Leser, vielleicht zu anfang etwas skeptisch ist, so steigert sich das Buch von Seite zu Seite und der Leser wird mitgerissen, in einen Strudel aus Abenteuern, Liebe, Freundschaft und Leben. Besonders als Mädchen, wird man sich an den Passagen mit Reyn verlieren, denn er ist genau jene Art Mann, die wohl jedes Mädchenherz zum Schlagen bringt. Er ist geheimnisvoll, böse und verdammt anziehend. Deshalb kann ich hierbei, nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen, denn dieses Buch bietet einfach die passende Mischung, um den Leser zu fesseln.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Spannender Klassiker

Leutnant Gustl
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Ehre verloren, alles verloren!

Inhalt:
Der junge Offizier Gustl, besucht die Oper, doch eigentlich interessiert er sich nicht für das Geschehen auf der Bühne. Viel mehr wecken die Frauen im Umfeld sein ...

Ehre verloren, alles verloren!

Inhalt:
Der junge Offizier Gustl, besucht die Oper, doch eigentlich interessiert er sich nicht für das Geschehen auf der Bühne. Viel mehr wecken die Frauen im Umfeld sein Interesse. So betrachtet er jede Dame, die ihm ins Auge fällt und hübsch erscheint. Doch nicht nur die Frauen lassen seine Gedanken schweifen, auch die Aussicht auf den darauf folgenden Tag, schwirrt in dem Kopf der Hauptfigur herum. Denn am nächsten Tag, steht ein Duell gegen einen Doktor an, der die Ehre von Gustl beschmutzt hat. Um diese Ehre wiederherzustellen, muss dieser sich nun mit dem Doktor, mit Degen, duellieren. Doch ehe es dazu kommt, gerät der junge Offizier, an der Gaderobe der Oper mit einem Bäckermeister in einen Disput. Auf Drängen von Gustl, ihm seinen Mantel auszuhändigen, und die damit verbundene, etwas forsche Anweisung, dass "Maul" zu halten, ergreift der Bäckermeister zornig, das Wort und nennt Gustl einen "dummen Bub". Dieser fühlt sich darauf so in seiner Ehre gekränkt, dass er den Bäckermeister am Liebsten zum Kampf herrausfordern würde, doch da dies aus Grund der verschiedenen Klassenverhältnisse nicht möglich ist, verfällt der junge Offizier immer mehr in einen Strudel der Zerissenheit. Schließlich sieht dieser keinen anderen Ausweg mehr, als den Selbstmord [...]

Schreibstil:
Die Geschichte um den jungen Offizier: Gustl, wird über knapp 40 Seiten, dem Leser in einem inneren Monolog nahegebracht. Dabei merkt man sofort, dass die Hauptperson in sich sehr Zerissen ist und sehr viel Wert auf ihr eigenes Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit legt. Durch die innere Sichtweise, bekommt man demnach auch sehr schnell einen Einblick in die Persönlichkeit und Gefühlswelt der Hauptperson.

Charakter:
Wie schon erwähnt, bekommt man durch den Schreibstil einen genauen EInblick in die Gefühlswelt von Gustl. Dieser wird, wenn er doch zu anfang, recht unsympathisch wirkte, mit der Zeit immer sympathischer und man kann seine Handlungen und Empfindungen mehr und mehr nachvollziehen. Wenn man ihn demnach zu anfang der Geschichte auf Grund seiner ganzen Vorurteile anderer gegenüber sehr kritisiert hat, so wird doch mit der Zeit immer klarer, dass er selbst zu bemitleiden ist, da sein ganzes Leben danach ausgerichtet ist, wie sein Bild nach Außen ist. Deshalb spielt für ihn besonders die Ehre, eine zentrale Rolle. Sie deffiniert ihn und macht ihn, in seinen Augen aus und zu etwas Besonderem.

Meinung:
Man kennt das ja... Der Lehrer sagt im Unterricht "Bitte kauft euch dieses Buch, denn dies wird unsere nächste Lektüre sein!" Und die ganze Klasse stöhnt und jammert, denn keiner hat so richtig Lust auf trockenen, literarischen Stoff, bei dem man hinter jedem Wort eine Bedeutung erkennen muss. So war es auch mal wieder bei mir, als wir mit dieser Lektüre anfingen zu arbeiten. Doch ich muss zugeben, dass mich diese Novelle positiv überrascht hat. Durch den inneren Monolog ist es mir sehr leicht gefallen, einen Einblick in die Hauptperson zu bekommen und ich fand es von Seite zu Seite interessanter, denn auch der Schreibstil, ist im Gegensatz zu anderen Lektüren sehr einfach und flüssig von der Hand zu lesen gewesen. Die vierzig Seiten, sind demnach eine Kleinigkeit, für einen geübten Leser. Auch wenn das Ende, keinen Sinn ergibt und die ganze vorhergegangene Handlung außer Kraft setzt und auch die Dramatik herunterstuft, so kann man doch bei genauerer Betrachtung immerhin einen kleinen Einblick bekommen, in ein ziemlich trauriges und zielloses Leben, welches erst durch einen Selbstmord für die Hauptfigur einen Sinn und ein Ziel aufwirft.

Fazit:
Zwar handelt es sich bei "Leutnant Gustl" nicht um ein "überflieger" Buch, welches einen sofort in seinen Bann zieht, doch dafür handelt es sich um eine spannende Lektüre, die sich durch einen außergewöhnlichen inneren Monolog auszeichnet. Der besonders das Empfinden und den Alltag eines jungen Mannes wiederspiegelt, dessen Leben kein wirkliches Ziel verfolgt, sondern viel mehr nur damit bemüht ist, nach Richtlinien zu leben.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Toller Schreibstil, mittelmäßige Umsetzung

Rain Song
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Wenn sich die Vergangenheit mit dem Hier und Jetzt vermischt, schaut man manchmal in Abgründe, denen man am Liebsten nie begegnet wäre.

"Manchmal fällt es einem schwer loszulassen, weil man Angst hat, ...

Wenn sich die Vergangenheit mit dem Hier und Jetzt vermischt, schaut man manchmal in Abgründe, denen man am Liebsten nie begegnet wäre.

"Manchmal fällt es einem schwer loszulassen, weil man Angst hat, dass man dann ins Bodenlose fällt. Ich habe Angst, Jim loszulassen."

Inhalt:
Vor vier Jahren schien die Zukunft für die deutsche Hanna und den Indianer Jim endlos und voller Glück, die zwei wollten, allen Vorurteilen zum Trotz heiraten und eine Familie gründen, doch dann verschwand Jim spurlos. Erst nahm die junge Hanna an, dass er sie nicht mehr lieben würde und stellte keine Fragen, suchte ihn nicht. Doch mit den Tagen ohne ihn, wurden die Fragen in ihrem Kopf und die Sehnsucht in ihrer Brust immer stärker, denn ein Stück von ihm, war immernoch an ihrer Seite, ihre gemeinsame Tochter Ola. Denn kurz nach der Abreise des Indianers bemerkte Hanna, dass sie von ihm schwanger war. Nun, vier lange Jahre später, macht sie sich auf die Suche nach Jim und nach Antworten. Sie will herausfinden, was mit ihm passiert ist und reist in den kleinen Ort "Neah Bay". Bei einem Ausflug auf eine Ausichtsposition, fällt sie dort durch das abbrechende Geländer in die Tiefe. Nur der junge Indianer Greg, schafft es noch das Schlimmste zu verhindern und rettet Hanna das Leben. Doch Greg ist nicht irgendein Indianer, er ist der Bruder von Jim - und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Denn steht Greg, Hanna am Anfang noch etwas skeptisch gegenüber, so kann er bald schon nicht mehr seine Gefühle für sie leugnen und entschließt sich, ihr bei der Suche nach Jim zu helfen, der wider jeder Erwartugen nie in Neah Bay ankam.

Es beginnt ein rasantes Abenteuer, voller Misstrauen, Vorurteilen und Geheimnissen, die Hanna und Greg, wie einen Strudel aufsaugen und der grausamen Wahrheit entgegen treiben.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Antje Babendererde, ist ungalublich bildlich und schön, dass man als Leser keine andere Wahl hat, als voll und ganz in die Geschichte und die Welt der Indianer einzutauchen. Dabei schafft die Autorin es nicht nur, einen interessanten Jugendroman zu verfassen sondern auch, die ganzen Probleme, Vorurteile und auch die Kultur, eines ganz anderen Volkes: der Indianer auf die Seiten zu bringen, ohne dabei für große Langartmigkeit zu sorgen. Der besondere Schreibstil macht für mich, jeden Satz von ihr einzigartig. Sie schreibt mit so viel Gefühl und so bedacht, dass man hinter jedem Wort die Liebe zum Detail, erfassen kann.

Idee/Umsetzung:
Die Idee dieser Geschichte fand ich leider nicht so überzeugend, wie den Schreibstil. Wer schon andere Werke der Autorin gelesen hat, wird bei "Rain Song" einige parallel erkennen können. Denn wie auch in einigen anderen Bänden der Autorin, spielt der Zwiespalt zwischen Indianern und Weißen eine sehr große Rolle. Diese Tatsache an sich, finde ich nicht so schlimm, denn es ist eine interessante Darstellung, aus der man durch die richtige Umsetzung , viel machen kann. Jedoch finde ich, hat Antje Babendererde zu wenig daraus gemacht. Denn oftmals fand ich die Handlungen vorhersehbar und ziemlich langatmig. Dies war am Ende auch der Grund, warum ich nicht wirklich warm wurde mit der Geschichte. Bis zu den letzten Seiten, fehlte es für mich deutlich an Spannung oder anderen Handlungen, die den Leser voll und ganz fesseln. Zwar waren einige Ansätze vorhanden, die von der Autorin jedoch schnell wieder verworfen wurden. So kam es dazu, dass sich der Mittelteil des Buches ziemlich gezogen hat. Dafür kam das Ende dann sehr schnell und plötzlich, so dass ich als Leser das Gefühl hatte, die Autorin hätte alles "schnell" auf den Punkt bringen wollen. Ich finde es wirklich schade, dass mich "Rain Song" nicht so fesseln konnte, wie ich es mir gewünscht hatte. Denn von "Libellensommer" wie auch "Die verborgene Seite des Mondes", war ich hellauf begeistert.

Titel:
Das Buch hatte zuerst den Namen: "Der Pfahlschnitzer", was ich angemessen an der Geschichte auch sehr zutreffend finde, dann bei der Überarbeitung, wurde das Jugendbuch in "Rain Song" umgeändert. Zwar stellt dieser Titel keinen Direkten und deutlich, erkennbaren Bezug zu der Haupthandlung des Buches, kann aber trotzdem als passend angesehen werden, wenn man sich erneut auf die Wetterlage in "Neah Bay" bezieht. Demnach finde ich zwar den ersten Titel passender, kann mich aber auch mit dem zweiten sehr gut anfreunden.

Fazit:
Bei "Rain Song" handelt es sich um ein Abenteuer, welches den Leser in eine ganz neue Welt entführt. Diese Welt, die Welt der Indianer, ist geprägt durch Misstrauen, Regeln, Vorurteile aber auch Liebe, Mut und Hoffnung. Antje Babendererde schafft es vorallem mit einem überzeugenden Schreibstil, den Leser zu faszinieren und zu bannen, jedoch scheitert sie leider manchmal an der Umsetzung. Trotzdem finde ich, handelt es sich hierbei um eine erfrischende Geschichte, die einen bewegt und auch nachdenklich zurücklässt. Die Geschichten und die Welt der Indianer ist so eng und klein, dass Außenstehende, vorallem Weiße, kaum eine Chance in diesem Kosmos haben. Die Tatsache und die, dass A. Babendererde es schafft, dies dem Leser durch einen Roman zu verdeutlichen, finde ich großartig und überzeugend. Auch wenn dieses Buch, meiner Meinung nach, einen großen Kontrast zu seinen Vorgängern bietet, so bleibe ich doch ein großer Bewunderer und Fan der Autorin, die sich einfach darauf versteht, die Kultur der Indianer in Wort zu fassen.