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Veröffentlicht am 24.07.2024

Das Fenster zum Nachbarn

Bevelstoke – Die unergründlichen Wege einer Lady
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„Bevelstoke – Die unergründlichen Wege einer Lady“ von Julia Quinn ist der zweite Band ihrer mitreißenden und sehr unterhaltsamen Reihe um die drei Geschwister der Familie Bevelstoke.
Lady Olivia Bevelstoke ...

„Bevelstoke – Die unergründlichen Wege einer Lady“ von Julia Quinn ist der zweite Band ihrer mitreißenden und sehr unterhaltsamen Reihe um die drei Geschwister der Familie Bevelstoke.
Lady Olivia Bevelstoke ist seit der Heirat ihrer besten Freundin und ihres älteren Bruders ziemlich gelangweilt. Also stürzt sie sich auf den neuesten Klatsch ihrer Bekannten, dass ihr neuer Nachbar, Sir Harry, seine Verlobte ermordet haben soll. Olivia beobachtet Harry von ihrem günstig gelegenen Schlafzimmerfenster und ist misstrauisch, da er den gesamten Tag in seinem Arbeitszimmer zuzubringen scheint. Harry hat seine hübsche Beobachterin ab der ersten Minute entdeckt und nach fünf Tagen reicht es ihm. Aber obwohl sich Olivia nach ihrer Entdeckung zurückzieht, ist es nun Harry, der keine Ruhe mehr findet, da ihm die seine schlagfertige Nachbarin nicht mehr aus dem Kopf geht.

Julia Quinn ist die Meisterin der Regency Romances und seit Bridgerton bin ich ein riesiger Fan. Auch bei der Familie Bevelstoke wird es nie langweilig und ihr humorvoller und lockerer Schreibstil funktioniert hier genauso hervorragend. Man muss den ersten Teil zum Verständnis nicht unbedingt gelesen haben, aber ich würde es trotzdem empfehlen.
Olivia ist wunderschön und schon seit Jahren ein Diamant der jeweiligen Saison. Sie hat unzählige Anträge abgewiesen, denn niemand machte sich je die Mühe, sie wirklich kennenzulernen. Durch ihre ungeschickte Spionageaktion wird sie von Harry auf dem völlig falschen Fuß erwischt und so bekommt er die ungefilterte, schlagfertige und clevere Person zu Gesicht, die Olivia eigentlich ist.
Harry ist fasziniert von seiner Nachbarin, die er erst auf Abstand halten will, aber dann mehr oder weniger freiwillig am liebsten nicht mehr loslassen würde. Er ist einfach durchweg sympathisch und es ist sehr berührend, welche Narben er durch seine Familiengeschichte verbirgt.
Die funkensprühende Dynamik und die knisternde Chemie zwischen Olivia und Harry ist einfach mitreißend und es macht großen Spaß, ihre Abenteuer zu verfolgen. Mein heimlicher Liebling ist der charmante Sebastian, dessen Auftritte klare Highlights sind. Aber auch der Running-Gag mit den Smythe-Smith-Musikabenden funktioniert jedes Mal.

Mein Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Gelungenes Crossover

Tote Augen
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„Tote Augen“ von Karin Slaughter ist der dritte Band ihrer packenden Reihe um die GBI-Ermittler Will Trent und Faith Mitchell, die hier zum ersten Mal auf die traumatisierte Ärztin Dr. Sara Linton treffen. ...

„Tote Augen“ von Karin Slaughter ist der dritte Band ihrer packenden Reihe um die GBI-Ermittler Will Trent und Faith Mitchell, die hier zum ersten Mal auf die traumatisierte Ärztin Dr. Sara Linton treffen.
Nach dem brutalen Tod ihres geliebten Ehemannes, den Sara auch noch live mit ansehen musste, ist sie völlig am Boden zerstört. Es ist zwar schon dreieinhalb Jahre her, aber die Trauer überfällt sie trotzdem immer wieder. Um zu ihrem alten Zuhause Abstand zu gewinnen, ist Sara nun wieder dort, wo einst alles begann. Als Ärztin der Notaufnahme im größten Krankenhaus von Atlanta, Georgia, hat Sara zum Glück kaum Zeit, um an etwas anderes zu denken, als an ihre Patienten. Aber als eine grausam gefolterte Frau eingeliefert wird, weckt dies ihren alten Spürsinn und den Ehrgeiz, unbedingt dafür zu sorgen, dass der Täter schnellstmöglich gefunden wird. Die zuständigen Ermittler Will Trent und Faith Mitchell wissen aber noch nicht, ob sie über Saras Mitarbeit glücklich oder sauer sein sollen.

Mit diesem Band kreuzen sich die Grant County und die Georgia Reihe von Karin Slaughter endgültig, was noch höhere Spannung verspricht und liebgewonnene Charaktere zusammenbringt. Der unvergleichliche und fesselnde Schreibstil der Autorin zieht mich jedes Mal in seinen Bann, denn sie schafft es wirklich, dass man in die Emotionen jeder noch so kleine Nebenfigur eintauchen kann.
Sara hat nicht zum ersten Mal den schlimmsten Albtraum erlebt und überstanden, aber sie ist noch dabei, die zerbrochenen Stücke ihrer Seele einzusammeln. Durch diesen rätselhaften Fall der entführten Frau findet sie ganz langsam wieder ihre alte Stärke wieder, wobei sie längst noch nicht am Ziel ist.
Für den stillen und introvertierten Will hatte ich schon immer eine Schwäche und es ist jedes Mal herzzerreißend, wenn ein neuer Aspekt seiner tragischen Kindheit enthüllt wird, die sich immer noch auf all sein Verhalten auswirkt. Einen krassen Gegensatz zu ihm bildet seine Partnerin Faith, die manchmal an eine gezogene Handgranate erinnert.
Der eigentliche Fall ist blutig, brutal und verstörend, so dass manche Szenen nicht leicht zu verdauen sind. Die Autorin hat die Story hochspannend, komplex und mit einigen überraschenden Twists konstruiert, so dass ich erst zeitgleich mit den Ermittlern geahnt habe, wer hier dahintersteckt. Das ganze Ausmaß des Bösen verschlägt einem trotzdem den Atem und zeigt sehr dunkle menschliche Abgründe auf.

Mein Fazit:
Hat mich absolut gepackt und daher gebe ich eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Blutiger Honeymoon

Letzte Lügen
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„Letzte Lügen“ von Karin Slaughter ist der zwölfte Band ihrer Georgia-Serie um den GBI-Agent Will Trent und die Ärztin Dr. Sara Linton.
Will und Sara sind frisch verheiratet und wollen eigentlich nur ihre ...

„Letzte Lügen“ von Karin Slaughter ist der zwölfte Band ihrer Georgia-Serie um den GBI-Agent Will Trent und die Ärztin Dr. Sara Linton.
Will und Sara sind frisch verheiratet und wollen eigentlich nur ihre Flitterwochen genießen. Will hat eine ganz besondere Überraschung geplant und für beide eine Woche in der exklusiven Ridgeview Lodge am Appalachian Trail gebucht. Maximal zwölf Gäste bewohnen sechs abgelegene Hütten und genießen die Natur und gleichzeitig Digital Detox. Doch schon in der ersten Nacht durchreißt ein markerschütternder Schrei die idyllische Stille und Will und Sara finden sich plötzlich in einer Mordermittlung wieder. Das Opfer wurde brutal niedergemetzelt und die Verdächtigen könnten eigentlich schon Nummern ziehen. Dies macht die Suche nach dem Täter umso schwieriger, vor allem als noch der 16-jährige Sohn des Opfers verschwindet.

Unseren Honeymooners wird aber auch keine Verschnaufpause von ihrem anstrengenden und blutigen Job gegönnt, denn obwohl Sara und Will zwei Tage nach ihrer Traumhochzeit noch im siebten Himmel schweben, werden sie durch die tote Managerin der Lodge hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ich hätte ihnen echt gern entspannte Flitterwochen gewünscht, aber die Autorin hatte offensichtlich andere Pläne.
Karin Slaughter kombiniert ein blutiges Verbrechen gekonnt mit finstersten menschlichen Abgründen, moralischen Grauzonen, perfiden Lügenkonstrukten und den privaten Gefühlen unseres Lieblings-Ermittlerpaares. Der arme Will wird erneut mit den dunklen Momenten seiner schrecklichen Kindheit konfrontiert, über die er ausgerechnet an diesem romantischen Ort stolpert.
Aber die Idylle ist absolut trügerisch, denn hier lebt eine Familie in mehreren Generationen, für die die Bezeichnung toxisch noch viel zu milde ausgedrückt wäre. Es ist faszinierend und abstoßend zugleich, welche ungesunde Dynamik sich zwischen den Charakteren entwickelt hat, von denen kein einziger seine Hände in Unschuld waschen kann.
Die packenden Twists lassen die Spannung bis zum Schluss nicht abbrechen und ich habe mit Sara und Will mitgefiebert. Das atmosphärische Setting trägt den Rest dazu bei, dass auch dieser Band ein klares Highlight ist.

Mein Fazit:
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Letzte Chance

Wolke Sieben ganz nah
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„Wolke Sieben ganz nah“ von Kirsty Greenwood ist eine humorvolle und gleichzeitig berührende Erinnerung, dass man jeden Tag so leben sollte, als wäre es der letzte.
Die 27-jährige Delphi kann nicht glauben, ...

„Wolke Sieben ganz nah“ von Kirsty Greenwood ist eine humorvolle und gleichzeitig berührende Erinnerung, dass man jeden Tag so leben sollte, als wäre es der letzte.
Die 27-jährige Delphi kann nicht glauben, dass sie ausgerechnet an einem furchtbar schmeckenden Mikrowellen-Burger ersticken soll, in ihrem ältesten und albernsten Nachthemd, auf ihrem neuen gestreiften Teppich. Doch das Schicksal ist eine Bitch, denn genau das scheint definitiv passiert zu sein, wenn man der verrückten Empfangsdame im Jenseits Glauben schenken darf. Die Highlights ihres bisherigen Lebens wirken im Zusammenschnitt ausschließlich wie Lowlights und der einzige Lichtblick ist der attraktive Leidensgenosse, der plötzlich erscheint. Aber genauso schnell ist er wieder verschwunden, denn sein Ableben wurde nur versehentlich registriert. Die paar Augenblicke mit ihren Seelenverwandten überzeugen Delphi jedoch, um ihre letzte Chance auf Erden mit allen Mitteln zu kämpfen.

Schon nach den ersten paar Seiten hat mich der trockene und manchmal böse Humor von Kirsty Greenwood gepackt, deren Antiheldin Delphi definitiv für Unterhaltung sorgt. Der Schreibstil liest sich leicht und locker und ich liebe einfach die überzeichneten und skurrilen Charaktere, die trotzdem unglaublich viel Herz besitzen.
Hauptfigur Delphi hat das Pech gepachtet und dabei war sie immer so vorsichtig, sich von anderen abzuschirmen, um nie wieder derart verletzt zu werden wie in ihrer Schulzeit. Schritt für Schritt zeigt sich, warum Delphi derart einsam war, und wie sie in ihren letzten Tagen ihre selbst gewählte Komfortzone verlässt. Das ist oft extrem witzig, aber auch manchmal bittersüß und einfach herzzerreißend.
Die Autorin findet genau die perfekte Balance zwischen leichter RomCom und tiefgründigen Themen und es macht einfach Spaß, Delphi auf ihrer Jagd nach ihrer letzten Chance und ihrem Seelenverwandten zu begleiten. Dabei wird sie von ihrer jenseitigen Betreuerin Merrit mehr schlecht als recht unterstützt. Zum Glück ist Merrit ein riesiger Fan von Liebesromanen, so dass sich Delphi unfreiwillig und zu unserem Vergnügen durch jede Menge der typischen Tropes kämpfen darf.

Mein Fazit:
Ich hatte viel Spaß und gebe sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Mancher kommt wieder

Relight My Fire
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„Relight My Fire“ von CK McDonnell ist der vierte Band seiner genial witzigen Urban Fantasy um die Redaktion der Manchester Stranger Times.
Stella bekommt endlich die Möglichkeit, ein ganz normales Leben ...

„Relight My Fire“ von CK McDonnell ist der vierte Band seiner genial witzigen Urban Fantasy um die Redaktion der Manchester Stranger Times.
Stella bekommt endlich die Möglichkeit, ein ganz normales Leben zu führen und an der örtlichen Universität Kurse zu belegen. Dabei muss der Begriff „normal“ natürlich in etwas anderen Maßstäben ausgelegt werden. Leider wird ihr Ausflug in die Normalität von einem jungen Mann gebremst, der offenbar eine kleine Flugrunde über Manchester eingelegt hat, um dann direkt vor ihr auf dem Asphalt aufzuschlagen. Um ihr jüngstes Redaktionsmitglied zu schützen, ermittelt die Redaktion, was hier passiert sein könnte. Und dabei stoßen sie auf eine weitaus größere Sache, die ungeahnte Kreise zieht und selbst vor den Toten keinen Halt macht.

Ich bin ein riesiger Fan dieser schrägen und bitterbösen Reihe und CK McDonnell müsste schon sehr großen Mist produzieren, um mich abzuschrecken. Das hat er im vierten Teil garantiert nicht getan und so bin ich wieder restlos begeistert und habe sehr viel gelacht.
Diesmal geht es in den Untergrund von Manchester und zwar in den von der erdigen Sorte, etwa zwei Meter unter der Oberfläche. Hier ruht das Material für den oder die neuen Superschurken, die die englische Mystery-Hauptstadt in letzter Zeit heimsuchen. Und vielleicht hätte man Zombie-Gary nicht von vornherein als Spinner abtun sollen.
Die witzige und komplexe Story wird wieder aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei letztendlich alle Handlungsfäden zusammenlaufen. Der Autor ist wirklich ein absoluter Könner, was Situationskomik, trockene Kommentare, Ironie, Sarkasmus und den typisch englischen Humor betrifft. Ich hoffe ehrlich, dass diese Serie niemals zu einem Finale kommt, denn ich kann einfach nicht genug von der Stranger Times und ihren Redakteuren bekommen. Bancroft ist dieses Mal für seine Verhältnisse fast schon zahm, aber er hat im Hintergrund mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen.
Mein neuer Liebling ist Ghul Brian, der zwar nicht stubenrein, aber ansonsten für Ghul-Verhältnisse einfach zum Knuddeln ist. Fast alle liebgewonnenen Charaktere bekommen ihren mehr oder weniger großen Auftritt und ich fiebere jetzt schon der Fortsetzung entgegen, denn im Hintergrund formiert sich schon ein neues Übel.

Mein Fazit:
Das volle Sternchenorchester und eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

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