Profilbild von tkmla

tkmla

Lesejury Star
offline

tkmla ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tkmla über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2022

Hochzeitsfieber

Lovesong für Emma
0

„Lovesong für Emma“ von Karin Spieker ist eine unterhaltsame und witzige Abrechnung mit dem Hochzeitswahnsinn, der in dieser Geschichte immer größere Ausmaße annimmt.
Emma liebt ihre beste Freundin Pia ...

„Lovesong für Emma“ von Karin Spieker ist eine unterhaltsame und witzige Abrechnung mit dem Hochzeitswahnsinn, der in dieser Geschichte immer größere Ausmaße annimmt.
Emma liebt ihre beste Freundin Pia und deshalb stimmt sie auch sofort zu, als Pia sie fragt, ob sie ihre Trauzeugin sein möchte. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Emma noch nicht, dass der Sprung von einer privaten kleinen Feier zur Royal Wedding nur ein kleiner ist. Das Hochzeitschaos nimmt seinen Lauf und die Planungen überrollen Emma bald gnadenlos. Zum Glück bekommt sie von gleich drei Männern Hilfe, die alle auf andere Art ihr Herz erwärmen. Aber Hochzeitsplanung und Liebeschaos vertragen sich nicht unbedingt.

Das Thema Hochzeit und die unterschiedlichen Vorstellungen davon werden von Karin Spieker humorvoll aufgegriffen und überspitzt und witzig umgesetzt. Der Schreibstil liest sich leicht und locker und ich konnte mit unserer Heldin Emma absolut mitfühlen.
Emma lehnt weder die Ehe noch Hochzeiten grundsätzlich ab, aber ihre Vorstellungen von diesem Versprechen zwischen zwei Liebenden unterscheiden sich deutlich von der instagramtauglichen Variante, die offenbar von jedermann erwartet wird. Da kommt selbst der Braut schnell die Erkenntnis, dass der angeblich schönste Tag im Leben nicht für das Brautpaar, sondern nur für die Gäste ausgerichtet wird. Deren hohe Erwartungen gilt es möglichst zu übertreffen, damit man im Ranking der spektakulärsten Hochzeiten einen hohen Platz erreicht. Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf und selbst die bodenständige Braut Pia und ihr zurückhaltender und nüchterner Verlobte Gabriel werden gnadenlos mitgerissen. Emma mutiert zur ungewollt zur Wedding-Plannerin und droht im Chaos zu ertrinken.
Da diese Hochzeitsplanung aus der Hölle jegliche romantischen Vorstellungen plattwalzt, gibt es noch drei attraktive Männer, die um Emmas Gunst kämpfen und für fliegende Herzchen sorgen.
Ich war absolut Team Emma und hatte viel Spaß beim Lesen. Die Charaktere sind mit all ihren teils skurrilen Eigenheiten immer authentisch und liebenswert dargestellt. Die Story zeigt, dass letztendlich nur die Liebe zählt und nicht die Anzahl der Likes.

Mein Fazit:
Das Buch ist nicht nur für Brautjungfern, Trauzeugen und künftige Hochzeitspaare ein humorvoller Denkanstoß, sondern auch für alle anderen sehr unterhaltsam. Von mir gibt es insgesamt 4,5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2022

Verflucht

Papier & Blut
0

„Papier & Blut“ von Kevin Hearne ist die gelungene Fortsetzung der Siegelmagier-Chronik, in der der Schotte Al MacBharrhais neue Abenteuer erlebt.
Al MacBarrhais ist einer der wenigen Siegelmagier weltweit ...

„Papier & Blut“ von Kevin Hearne ist die gelungene Fortsetzung der Siegelmagier-Chronik, in der der Schotte Al MacBharrhais neue Abenteuer erlebt.
Al MacBarrhais ist einer der wenigen Siegelmagier weltweit und würde nur zu gern in den Ruhestand gehen. Doch jeder der sieben Lehrlinge, die er in den letzten Jahren als Nachfolger ausbilden wollte, hat auf mysteriöse Art vorzeitig das Zeitliche gesegnet. Seit kurzem weiß Al, dass dies an einem Fluch liegt, mit dem er offensichtlich belegt wurde. Als nun zwei weitere Siegelmagier und ein Lehrling plötzlich spurlos verschwunden sind, muss Al sein magisches Gepäck schnüren und sich auf die gefährliche Suche begeben. Zur Seite stehen ihm dabei sein vorlauter Hobgoblin Buck Foi und ein mächtiger Druide.

Nach dem grandiosen ersten Band musste ich unbedingt erfahren, wie es mit Al, Buck und Co. weitergeht. Al weiß nun mittlerweile, dass den Lehrlingen in seinen Diensten nur noch eine kurze Lebensspanne bevorsteht, was leider auch Buck Foi betreffen könnte. Also heißt es, den Verursacher des Fluches zu finden und so hoffentlich das Leben des unverschämten, aber liebenswerten, Hobgoblin zu retten. Doch zuerst geht es auf die Rettungsmission für die verschwundenen Siegelmagierinnen.
Der Zauber des ersten Teils wirkt auch in der Fortsetzung, obwohl ich hier manche Stellen als etwas langatmig und ausufernd empfand. Meine geliebten und unzensierten Schlagabtausche gibt es natürlich auch, aber wenn einige Charaktere zu weitschweifigen Erläuterungen ausholen, musste ich mich zusammenreißen, dass ich nicht abschalte.
Die Handlung ist grundsätzlich spannend und wieder einmal durchaus brutal und gewalttätig. Gegen Ende bekommt die Story wieder die Kurve und fährt zur alten Form auf, so dass ich mich schon auf den dritten Teil freue. Neben den bekannten Protagonisten tauchen ein paar neue interessante Gesichter auf und bisher unscheinbare Charaktere sorgen für ziemliche Überraschungen. Mein Liebling bleibt Buck Foi, der es zwischen derben Flüchen und Whiskeyrausch immer gekonnt auf den Punkt bringt.

Mein Fazit:
Der zweite Band hat für mich persönlich nicht ganz die fünf Sterne erreicht, obwohl es wirklich knapp ist. Für mich werden es 4,5 Sterne und natürlich eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2022

Gefühlswirrwarr

Carry me through the night
0

„Carry me through the night“ von Leonie Lastella erzählt eine gefühlvolle College Romance, in der die Protagonisten keine Liebe gesucht haben, aber offensichtlich von ihr gefunden wurden.
Autumn trifft ...

„Carry me through the night“ von Leonie Lastella erzählt eine gefühlvolle College Romance, in der die Protagonisten keine Liebe gesucht haben, aber offensichtlich von ihr gefunden wurden.
Autumn trifft auf dem Empfang für die Stipendiaten der Berkely University auf Ryan, mit dem sie sofort auf einer Wellenlänge liegt. Autumn ist glücklich über ihren Studienplatz, obwohl sie auch von ihrem schlechten Gewissen gequält wird, weil sie ihre alleinerziehende Mutter und ihre vier kleinen Geschwister zurücklassen musste. Irgendwie kreuzen sich ständig die Wege von Ryan und Autumn und auch wenn sie sich gegenseitig versichern, nur eine unverbindliche Beziehung ohne Verpflichtungen eingehen zu wollen, sprechen ihre innersten Gefühle eine andere Sprache.

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und finde ihren Stil toll. Auch dieses Buch konnte mich überzeugen, obwohl ich den beiden Hauptfiguren gern öfter eine Headnut verpasst hätte. Die Perspektiven wechseln zwischen Ryan und Autumn, so dass man sich gut in die Charaktere hineinversetzen kann. Das heißt aber wie gesagt nicht, dass ich jede Entscheidung oder Handlung von ihnen nachvollziehen konnte oder gut fand.
Autumn ist sehr familienverbunden, loyal und selbstlos. Am College will sie endlich einmal an sich denken und ich fand ihre Neue-Dinge-Ausprobieren-Challenge großartig. Sich erneut von den Gefühlen einer anderen Person abhängig machen, wollte Autumn unbedingt vermeiden, aber Liebe kann man eben nicht steuern.
Ryan hat ähnliche Vorsätze wie Autumn, aber er hat andere Gründe. Sein Geheimnis ist überraschend und ich muss sagen, dass die Autorin seine Lebensumstände sehr berührend und glaubhaft dargestellt hat.
Ich nehme den beiden Hauptcharakteren ihre widerstreitenden Emotionen absolut ab und habe trotz der vorhersehbaren und teils unnötigen Dramen mit ihnen mitgefiebert. Die Chemie zwischen Ryan und Autumn ist ganz klar spürbar und der Funke springt definitiv über.

Mein Fazit:
Die emotionale und romantische Lovestory bekommt von mir insgesamt 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2022

Alles nur Theater

Die Ladys von Somerset – Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich
0

„Die Ladys von Somerset – Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich“ von Julie Marsh ist eine lockere und unterhaltsame Regency Lovestory, in der die Heldin zu wichtigen Erkenntnissen gelangt.
Emma ...

„Die Ladys von Somerset – Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich“ von Julie Marsh ist eine lockere und unterhaltsame Regency Lovestory, in der die Heldin zu wichtigen Erkenntnissen gelangt.
Emma ist nach dem Tod ihrer Eltern ziemlich isoliert und behütet bei ihrem Vormund aufgewachsen. Ihre große Leidenschaft gilt dem Theater und sie hat auch bereits ein eigenes Stück verfasst, welches sie gern zur Aufführung bringen würde. Leider zwingt sie der finanzielle Ruin ihres Vormunds dazu, stattdessen den Job als Gesellschafterin für Lady Anthea anzunehmen. Anthea soll laut ihrer Mutter den reichen Nachbar Mr. Livingston heiraten, obwohl offensichtlich beide kein Interesse aneinander haben. Zudem scheint der berüchtigte Dandy Ambrose Beauchamp an Anthea interessiert zu sein.

Ich bin ein riesiger Fan von Jane Austen und die ambitionierte Emma passt genau in ihre Welt. Der lockere und leichte Schreibstil von Julie Marsh liest sich hervorragend und es macht Spaß, die amüsanten Abenteuer unserer Heldin zu verfolgen.
Emmas naiver Vorstellung von einer Karriere als Bühnenautorin wird auch dank Ambrose ein herber Dämpfer verpasst. Sie gibt jedoch nicht auf und kämpft sich vehement durch jegliche Niederlage. Ihre Bemühungen als Gesellschafterin sind leider auch nicht von Erfolg gekrönt und erste ein überraschender Deal mit Ambrose wendet ihr Schicksal. Für die damalige Zeit ist Emma ein außergewöhnlicher Charakter und ich persönlich finde sie großartig. Sie nennt die Dinge beim Namen und kommt zu fast schon revolutionären Erkenntnissen, die niemand laut aussprechen würde.
Emma ist der klare Star der Show und selbst Ambrose bleibt eigentlich nur eine Nebenrolle übrig. Stellenweise hätte ich mir ein wenig mehr zu seinem Part gewünscht, damit der Funke noch deutlicher überspringt.
Die Autorin hat die gesamte Theateratmosphäre sehr gut eingefangen und es kommt einem vor, als würde man selbst mit hinter der Bühne stehen. Die vielen spannenden und facettenreichen Charaktere sorgen für jede Menge Unterhaltung und viele Lacher, vor allem wenn sich Emma und Ambrose witzige Schlagabtausche liefern.

Mein Fazit:
Die humorvolle und leichte Story macht großen Spaß und bekommt von mir sehr gern eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2022

Märchenhaft

Fabula – Eine Braut für den Prinzen
0

„Fabula – Eine Braut für den Prinzen“ von Nicole Knoblauch ist eine unterhaltsame Märcheninterpretation, in der die Rollen mal vertauscht werden.
Prinz Leander hat nur die Aufgabe, eine Prinzessin in Not ...

„Fabula – Eine Braut für den Prinzen“ von Nicole Knoblauch ist eine unterhaltsame Märcheninterpretation, in der die Rollen mal vertauscht werden.
Prinz Leander hat nur die Aufgabe, eine Prinzessin in Not zu retten und anschließend zu heiraten. Leider macht ihm das keinen großen Spaß. Viel lieber würde er als Heiler den Menschen helfen und so überlässt er die geretteten Prinzessinnen lieber anderen Prinzen. Als seine Eltern die Nase voll haben, veranstalten sie ein Turnier, bei dem die Siegerin die Hand des Thronfolgers erhält. Mäßig begeistert, schleicht sich Leander lieber verkleidet in die Zelte der Heiler, um zu helfen. Doch dort trifft er auf die Kräuterfrau Evelyne, die bei ihm für Schmetterlinge im Bauch sorgt, aber leider ein schreckliches Geheimnis hat.

Ich habe schon einige Bücher von Nicole Knoblauch gelesen und mag ihren lockeren und leichten Schreibstil. Dieser zieht sich auch durch die amüsante Märchenvariante, die zwei ungewöhnliche Hauptfiguren hat. Nicht nur der Prinz hadert mit seiner Jobbeschreibung, auch Evelyne, die eigentlich eine böse Hexe ist, will lieber Gutes tun. Dazu kommen jede Menge sympathische Nebenfiguren, wie der nette Böse Wolf, die liebenswerte Drachendame oder eine ganze Schar von nicht wirklich heiratswilligen Prinzessinnen.
Die Perspektiven wechseln zwischen Leander und Evelyne, und so kann man ihre inneren Widerstände gegen die vorgegebenen Erwartungen genau nachvollziehen. Ich finde die zahlreichen Anspielungen auf die klassischen Märchenfiguren aus aller Welt total witzig. So gut wie keine Figur entspricht ihrer üblichen Rolle und selbst die bösen Hexen sind eigentlich ein lustiger Haufen.
Die süße Romance zwischen Leander und Evelyne hat mich bis zum Ende mitreißen können, obwohl sie irgendwie total unschuldig ist. Das harmoniert aber hervorragend mit dem unterhaltsamen Feelgood-Märchenabenteuer, welches immer wieder neue Überraschungen und Anspielungen auf Lager hat.

Mein Fazit:
Ich würde dieses Buch jedem Märchenfan unbedingt ans Herz legen! Klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere