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Veröffentlicht am 22.01.2020

Vergangenheitsbewältigung

One Hundred Lovers
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„One Hundred Lovers“ von Nicole Obermeier ist sehr viel tiefgründiger als es auf den ersten Blick scheint.
Robyn arbeitet nach ihrem abgebrochenen Studium als Sekretärin in einer Schule. Fast jedes Wochenende ...

„One Hundred Lovers“ von Nicole Obermeier ist sehr viel tiefgründiger als es auf den ersten Blick scheint.
Robyn arbeitet nach ihrem abgebrochenen Studium als Sekretärin in einer Schule. Fast jedes Wochenende zieht sie durch das Nachtleben von Los Angeles auf der Suche nach einem neuen One Night Stand. Diese Erlebnisse hält sie auf ihrem freizügigen Blog One Hundred Lovers fest. Nur ihre Schwester und ihre beste Freundin wissen von ihrem Doppelleben. Als sich eine bekannte Zeitung für ihren Blog interessiert und auch noch ein Buchvertrag winkt, geht ihr Bekanntheitsgrad durch de Decke. Es wird immer schwieriger ihre Anonymität zu wahren. Denn hinter Robyns Blog stecken viel dunklere Geheimnisse, an die sie nie wieder erinnert werden will.

Das Klischee der tagsüber zugeknöpften Sekretärin, die sich im wilden Nachleben austobt, wird in diesem Buch relativ schnell widerlegt. Robyn versucht mit ihrem Verhalten, ihre Vergangenheit irgendwie zu verarbeiten, was natürlich nicht gelingt. Immer wieder wird sie von den schlimmen Erlebnissen eingeholt, die sie auch nach Jahren noch tief prägen. Als sie auch noch ihre Jugendliebe Ethan wiedertrifft, wird es zunehmend schwerer für sie, sich selbst etwas vorzumachen.
Es ist erschreckend, was Robyn durchmachen musste und in dieser Hinsicht regt das Buch auf jeden Fall zum Nachdenken an. Im Laufe der Handlung muss Robyn erst selbst erkennen, was im Leben wirklich wichtig ist. Das ist kein schneller und einfacher Weg, den die Autorin hier recht realistisch beschreibt. Sie gibt ihrer Hauptfigur Zeit und Raum dafür.
Nicole Obermeier lässt die Emotionen authentisch wirken, so dass man Robyns Gefühlswirrwarr nachvollziehen kann. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, vor allem der engste Freundes- und Familienkreis um Robyn. Der Schreibstil liest sich gut und durch die intensive Erzählweise ist man bis zum Schluss von der Geschichte gefesselt.
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Gelungener Mittelteil

Bedlam Brotherhood - Er wird dich bestrafen
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„Bedlam Brotherhood – Er wird dich bestrafen“ ist der zweite Teil der Trilogie von T.M. Frazier.
Ich will gar nicht so viel zur Handlung verraten, denn das sollte jeder selbst im Buch lesen. Der erste ...

„Bedlam Brotherhood – Er wird dich bestrafen“ ist der zweite Teil der Trilogie von T.M. Frazier.
Ich will gar nicht so viel zur Handlung verraten, denn das sollte jeder selbst im Buch lesen. Der erste Band endete mit einem Cliffhanger, der schon Böses erahnen ließ. Und T.M. Frazier lässt es sofort spannend weitergehen. Die Geschichte schließt fast nahtlos an den Vorgänger an, so dass man sofort wieder in die düstere Welt von Lacking hineingezogen wird.
Der fragile Waffenstillstand zwischen den verschiedenen Gruppen, insbesondere der Bedlam Brotherhood und den Los Muertos scheint nur noch Fassade. Zwischen den Fronten steht Emma Jean, von der Grim dachte, dass er sie endlich wiedergefunden hätte. Aber die Autorin gönnt ihren beiden Protagonisten in dieser Dark Romance noch keine Verschnaufpause. Es geht Schlag auf Schlag und immer neue überraschende Twists lassen es hochspannend bleiben.
Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass einige alte Bekannte aus dem Frazier Universum in der Geschichte plötzlich auftauchen. Sie schaffen es fast, den anderen die Show zu stehen.
Der Erzählstil hat wie immer ein ordentliches Tempo drauf. Und mit ihrem rauen und unverfälschten Schreibstil schafft es die Autorin einmal wieder, die düstere und gefährliche Atmosphäre ihrer erschaffenen Welt perfekt einzufangen.
Man fiebert erneut mit Emma Jean und Grim mit, obwohl man weiß, dass es in diesem Teil garantiert noch kein Happy End geben wird. Und auch wenn man mit einem Cliffhanger rechnet, wird man trotzdem auch dieses Mal wieder komplett davon umgehauen. Jetzt heißt es nur noch die Tage bis zum finalen dritten Band zählen, damit man wieder ruhig schlafen kann.
T.M. Frazier ist ein spannender Mittelteil gelungen, der die Vorfreude auf das Finale schürt. Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung und volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Leichte Unterhaltung

Das Verlangen des Herzogs
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„Das Verlangen des Herzogs“ von Christi Caldwell ist ein unterhaltsamer Lesehappen für zwischendurch.
Die hübsche Philippa, Lady Winston, ist bereits mit Mitte 20 Witwe und Mutter zweier kleiner Töchter. ...

„Das Verlangen des Herzogs“ von Christi Caldwell ist ein unterhaltsamer Lesehappen für zwischendurch.
Die hübsche Philippa, Lady Winston, ist bereits mit Mitte 20 Witwe und Mutter zweier kleiner Töchter. Finanziell ist sie durch ihr Erbe abgesichert und so muss sie nicht unbedingt wieder heiraten. Genau genommen ist sie froh, endlich ihrer kaltherzigen Ehehölle entkommen zu sein.
Miles Brookfield, der Marquis of Guilford, hat seiner Mutter versprochen, ihre Patentochter zu heiraten, falls er zu seinem 30. Geburtstag noch ledig ist. Kurz vor dem besagten Datum trifft er zufällig auf Philippa und ist auf den ersten Blick von der schönen Witwe verzaubert. Sowohl seine, als auch Philippas Vorsätze geraten aufgrund dieser Begegnung stark ins Wanken.

Dieser historische Liebesroman ist relativ kurz, denn die Handlung umfasst nur weniger Tage. Innerhalb dieser Zeit ändert sich für die beiden Hauptcharaktere jedoch ihre ganze Welt.
Philippa will nach ihrer kaltherzigen und arrangierten Ehe nur noch in Ruhe mit ihren beiden Töchtern leben. Einer weiteren Ehe hat sie nach ihren traumatischen Erfahrungen komplett abgeschworen. Sie hat sich stets untergeordnet und ihre eigenen Wünsche zurückgestellt.
Miles ist bisher ebenfalls ein mustergültiger und folgsamer Sohn gewesen. Bis zum Zusammentreffen mit Philippa hatte er kein Problem damit, den Wünschen seiner Mutter Folge zu leisten. Aber ihre zufällige Begegnung im Park holt beide aus ihren selbst gewählten Rollen heraus und hat ungeahnte Folgen.
Ich mag den Schreibstil von Christi Caldwell. Auch wenn dieser Roman recht kurz ist, ist die Geschichte trotzdem unterhaltsam und enthält wieder Kritik an den damaligen gesellschaftlichen Konventionen. Die Protagonisten setzen sich über die bestehenden Regeln hinweg und die Welt dreht sich trotzdem weiter. Die beiden Hauptfiguren sind sehr sympathisch und man freut sich mit ihnen und gönnt ihnen ihr Happy End.
Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Zombie-Apokalypse für Anfänger

Killing Zombies and Kissing You
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Die Zombie-Apokalypse ist passiert und Bea steht plötzlich völlig allein in einer postapokalyptischen Welt da. Die Achtzehnjährige hat noch genug Alkoholvorräte, die den ersten Schock etwas abmildern. ...

Die Zombie-Apokalypse ist passiert und Bea steht plötzlich völlig allein in einer postapokalyptischen Welt da. Die Achtzehnjährige hat noch genug Alkoholvorräte, die den ersten Schock etwas abmildern. Das Haus in dem sie sich verschanzt hat, ist auch noch relativ gut ausgestattet. Aber irgendwann muss sie einsehen, dass sie für ihr Überleben ihren Hintern hochbekommen muss. Als sie erstmals ein Lebenszeichen von einem anderen Überlebenden erhält, ist sie zunächst misstrauisch. Aber völlig isoliert und ohne menschlichen Kontakt ist auch keine erstrebenswerte Zukunft. Also geht sie das Risiko ein. Und schlimmer als Zombies können Menschen doch nicht sein, oder?

Magret Kindermann hat für mich genau den richtigen Ton getroffen, den ich mir für Bea in einer zombieverseuchten Welt vorstellen würde. Bea ist impulsiv, unüberlegt, naiv und hat die meiste Zeit nicht wirklich Ahnung, was sie macht. Aber gerade das wirkt authentisch und originell. Ihre Entwicklung im Laufe der Handlung finde ich sehr spannend und unterhaltsam.
Wie man es aus Serien wie Walking Dead kennt, sind die Zombies nicht die größte Gefahr, die es da draußen für Bea gibt. Sie muss ich mit einigen mehr oder weniger gefährlichen Charakteren auseinandersetzen und wird dadurch auch selbst ziemlich schnell stärker. Zumindest setzt sie ihre Prioritäten gewählter und versucht, ihre Menschlichkeit nicht zu verlieren.
Für den romantischen Teil ist ihr ehemaliger Schulschwarm zuständig. Aber er ist im Prinzip auch der Einzige, der zur Auswahl steht. Insofern kann man noch nicht beurteilen, ob es nur das Bedürfnis nach Nähe oder echte Liebe ist. Auf jeden Fall nimmt man den beiden ihre gegenseitige Zuneigung ab und fiebert mit ihnen mit.
Der Schreibstil der Autorin liest sich leicht und flüssig. Es gibt zwar keine neuen Ideen zu einer Welt nach der Zombie-Apokalypse, aber das steht in diesem Buch auch nicht unbedingt im Fokus.
Mir hat das Lesen Spaß gemacht und ich bin schon ganz neugierig auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Neuer Auftakt

Die Stimme des Zorns
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Francis Ackerman junior ist zurück und jagt erneut Serienkiller.
Ackerman steht erneut in den Diensten des FBI, aber diesmal ohne seinen Bruder Marcus. Gemeinsam mit seiner neuen Partnerin Nadia Shirazi ...

Francis Ackerman junior ist zurück und jagt erneut Serienkiller.
Ackerman steht erneut in den Diensten des FBI, aber diesmal ohne seinen Bruder Marcus. Gemeinsam mit seiner neuen Partnerin Nadia Shirazi wird er auf einen ungewöhnlichen Killer angesetzt, den man das Alien nennt und der in der Gegend um Roswell sein Unwesen treibt. Seine Opfer stellt er in Kornkreisen zur Schau, als wären sie von Aliens entführt und seziert worden. Als eine prominente Expertin für Aliens entführt wird, bleibt Ackerman nicht viel Zeit, sie noch lebend aufzuspüren.

Ethan Cross läutet mit diesem Band eine neue Reihe um Ackerman jr. ein. Nach dem furiosen Finale der Vorgängerreihe geht es in diesem Buch verhältnismäßig ruhig zur Sache. Francis jagt auf seine persönliche Art und Weise brutale Serienkiller. Er folgt seinem strengen moralischen Kodex und will niemanden sinnlos töten. Das funktioniert natürlich nicht immer. Zur Seite steht ihm nach dem Tod seines vorherigen Partners die junge Agentin Nadia. Sie hat ihre Abschlussarbeit über Ackerman jr. verfasst und ist nun geschockt, dem Totgeglaubten persönlich gegenüber zu stehen. Erstaunlicherweise stellt sie sich aber relativ schnell auf die Zusammenarbeit mit ihm ein. Die beiden sind ein gutes Team, auch wenn Ackerman jr. im Grunde ein Einzelkämpfer ist. Ich bin gespannt, wie sich die Dynamik der beiden in den nächsten Teilen entwickeln wird.
Wer die vorangegangene Reihe kennt, wird einige bekannte Gesichter wiedertreffen. Man kann das Buch aber auch gut ohne Vorkenntnisse lesen.
Ethan Cross hat einen fesselnden Schreibstil und baut in seine Handlung wieder einige überraschende Wendungen ein. Die Spannungskurve bleibt bis zum Schluss auf hohem Niveau, auch wenn ich manchmal den Eindruck hatte, dass Ackerman noch mit angezogener Handbremse fährt. Umso neugieriger bin ich auf die Fortsetzungen der Reihe, wo er hoffentlich wieder zur Hochform auffährt.
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung und 4,5 Punkte!

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