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Veröffentlicht am 24.04.2020

Geisterstadt

Das Dorf der toten Seelen
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„Das Dorf der toten Seelen“ ist ein gelungenes Thrillerdebüt von Camilla Sten, mit dem sie definitiv für Gänsehaut sorgt.
Alice Lindstedt konnte nach ihrem Studium an der Filmhochschule noch nicht richtig ...

„Das Dorf der toten Seelen“ ist ein gelungenes Thrillerdebüt von Camilla Sten, mit dem sie definitiv für Gänsehaut sorgt.
Alice Lindstedt konnte nach ihrem Studium an der Filmhochschule noch nicht richtig durchstarten. Jetzt mit Ende Zwanzig will sie endlich ihr Herzensprojekt verwirklichen, einen Dokumentarfilm über den kleinen Bergarbeiterort Silvertjärn. Dort sind im Jahr 1959 alle 900 Einwohner spurlos verschwunden. Zu den Verschwundenen zählen auch ihre Urgroßeltern und deren jüngere Tochter. Ihre Großmutter war einige Monate zuvor nach Stockholm gezogen. Gemeinsam mit einem kleinen Filmteam reist Alice in den abgelegen Ort. Aber bereits kurz nach der Ankunft geschehen seltsame Dinge, die Fragen aufwerfen, was damals wirklich geschehen ist.

Der Thriller vereint mehrere klassische Horrorelemente, wie den einsamen und abgelegenen Ort mit der düsteren und mysteriösen Geschichte, in dem unerklärliche Dinge geschehen, sowie die kleine Gruppe der jungen Leute, in der einige selbst Geheimisse zu verbergen haben.
Die gruselige Atmosphäre des Ortes wird bereits im Prolog manifestiert und steigert sich mit jedem Tag, den das Filmteam dort verbringt. Eingeschobene Rückblicke aus der Perspektive von Alices Urgroßmutter, sowie alte Briefe der Schwester ihrer Großmutter decken Stück für Stück auf, was vor über sechzig Jahren Grauenvolles passiert ist. Doch das erklärt noch nicht die seltsamen Geschehnisse in der Gegenwart, die das Team an ihre Grenzen bringen. Die Spannung schraubt sich immer weiter in die Höhe und die beklemmende Atmosphäre nimmt unaufhörlich zu. Innerhalb der Gruppe eskalieren zusätzlich die unterschwelligen Konflikte, die in der persönlichen Vergangenheit der Teammitglieder begründet sind.
Camilla Sten erzeugt mit ihrem fesselnden Schreib- und Erzählstil eine Gänsehautatmosphäre, die einen bis zum Schluss packen kann. Natürlich wird hier das Genre nicht komplett neu erfunden, aber trotzdem gibt es überraschende Momente und auch die Auflösung ist bis auf ein paar Kleinigkeiten stimmig.
Der Thriller kann sich als Debüt der Autorin auf jeden Fall sehen lassen und ich bin schon gespannt auf weitere Werke von ihr.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Sehr bewegend

Wenn du mich sehen könntest
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„Wenn du mich sehen könntest“ von Jessica Winter erzählt eine berührende Liebesgeschichte, die zu Herzen geht und gleichzeitig Hoffnung gibt.
Nate Foster hat seinen Job als Feuerwehrmann bewusst aufgegeben, ...

„Wenn du mich sehen könntest“ von Jessica Winter erzählt eine berührende Liebesgeschichte, die zu Herzen geht und gleichzeitig Hoffnung gibt.
Nate Foster hat seinen Job als Feuerwehrmann bewusst aufgegeben, da er es nicht mehr ertragen hat, wenn er Menschen eben nicht mehr retten konnte. Er verdrängt seine Gefühle und schottet sich ab, damit er nicht mehr verletzt werden kann. Als die lebensfrohe Lexie zufällig in sein Leben platzt, hat er überhaupt keine Chance, seine Schutzmauern hochzufahren. Sie öffnet ihm die Augen für ihre Welt und lässt ihn seine Sorgen vergessen. Aber um eine Zukunft zu haben, muss er sich erst der Vergangenheit stellen.

Ich will gar nicht allzu viel zur Handlung verraten. Das sollte jeder selbst im Buch lesen.
Nate scheint der typische große, starke und selbstbewusste Heldentyp zu sein. In seiner ersten Zeit als Feuerwehrmann traf dies wahrscheinlich auch noch zu, aber dann wurde er mit der harten und ungerechten Realität konfrontiert, mit der er nicht mehr zurechtkam. Auch in seinem neuen Job als angehender Anwalt will er Menschen helfen, aber ohne die schmerzhaften Verluste wie früher.
Lexie ist ein Sonnenschein und reißt Nate mit ihrer lebensfrohen Art mit. Gemeinsam sind sie ein tolles Team. Auch wenn sie anfangs nur Freunde sein wollen, entwickeln sich im Laufe der Zeit viel tiefere gegenseitige Gefühle. Aber Gefühle bedeuten auch ein Risiko, dass man verletzt werden könnte.
Jessica Winter erzählt sehr berührend und emotional vom Schicksal ihrer Charaktere. Die Handlung wechselt ständig zwischen humorvollen und auch dramatischen und traurigen Momenten. Die Balance ist aber gut gelungen, so dass die Geschichte nicht kippt. Die Entwicklung der Figuren ist nachvollziehbar geschildert, so dass man ihre Gefühle und Beweggründe nachempfinden kann. Man fiebert bis zum Ende mit und pendelt zwischen Lachen und Taschentuchalarm.
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Spannender Auftakt

Auf Zornes Flügeln
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Der Thriller „Auf Zornes Flügeln“ ist ein gelungener Auftakt für den Start der Reihe um die FBI-Agentin Kate Monroe.
Kate hat nach dem Tod ihres Partners und Verlobten Tom den Dienst beim FBI quittiert. ...

Der Thriller „Auf Zornes Flügeln“ ist ein gelungener Auftakt für den Start der Reihe um die FBI-Agentin Kate Monroe.
Kate hat nach dem Tod ihres Partners und Verlobten Tom den Dienst beim FBI quittiert. Nun ist sie als freie Kopfgeldjägerin unterwegs und versucht, die Vergangenheit zu verdrängen. Als Toms Mörder offenbar erneut zuschlägt, nimmt Kate ihre Jagd auf ihn wieder auf. Sie will endlich Rache, egal was es sie kosten könnte. Je näher sie dem Killer kommt, desto mehr verdichten sich die Hinweise, dass der Fall viel persönlicher für sie sein könnte, als bisher angenommen.

Kate erscheint zu Beginn als gebrochener und schwer traumatisierter Charakter. Ihre Therapie und Medikamente bringen sie zumindest dazu, im Alltag zu funktionieren. Aber tief im Inneren hängt sie in ihrem vergangenen Leben mit Tom fest. Ein Anruf reißt alte Wunden wieder auf und weckt gleichzeitig ihren Jagdinstinkt. Endlich könnte sie den Mord an Tom rächen. Ihr eigenes Schicksal ist ihr dabei egal, denn ihre Zukunft ist damals mit ihm gestorben.
Bei ihren Ermittlungen stehen ihr der unkonventionelle Kopfgeldjäger John und ein ehemaliger Kollege vom FBI zu Seite. Hauptfigur und Trägerin der Handlung bleibt aber Kate, die im Laufe der Geschichte einige schmerzhafte Entwicklungen durchmachen muss.
Das Autorinnenduo bringt immer neue überraschende Wendungen ins Spiel, so dass in diesem Thriller nichts vorhersehbar ist. Die Spannungskurve bleibt auf einem hohen Niveau und sogar ich war von der Auflösung sehr überrascht. Der Schreibstil ist fesselnd und liest sich sehr gut. Einzig die plötzlichen Perspektivwechsel mitten im Geschehen sind zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Aber dafür bekommt man damit auch Einblicke in die Beweggründe der anderen Figuren, was durchaus interessant ist.
Ich finde den Auftakt der Reihe sehr gut gelungen und freue mich auf weitere Bücher mit Kate. Von mir gibt es für diesen spannenden Thriller gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Gegensätze ziehen sich an

Shattered Hearts
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„Shattered Hearts“ von Anne-Marie Jungwirth ist der zweite Band ihrer Only by Chance Reihe.
Die Streetart-Künstlerin Sam will mit ihren Graffitibildern ein klares feministisches Statement setzen. Leider ...

„Shattered Hearts“ von Anne-Marie Jungwirth ist der zweite Band ihrer Only by Chance Reihe.
Die Streetart-Künstlerin Sam will mit ihren Graffitibildern ein klares feministisches Statement setzen. Leider gelten ihre Kunstwerke nach dem Gesetz als illegale Sachbeschädigung, was sie aber nicht wirklich stört. Bei ihrer letzten Aktion wird sie vom Polizisten Otis erwischt, der sie daraufhin verhaften muss. Aber am Tag darauf hilft er ihr sogar dabei, die Farbe zu entfernen und so einer Anzeige zu entgehen. Sam ist hin- und hergerissen. Einerseits steht Otis als Polizist für alles, was sie zutiefst verabscheut, aber andererseits fühlt sie sich unwiderstehlich von ihm angezogen und beginnt langsam auch ihn zu verstehen.

Sam ist Feministin und steht voll für ihre Überzeugungen ein. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht Missstände sofort und direkt an. Dass sie sich damit nicht unbedingt Freunde macht, ist schon klar. Diplomatie ist nicht unbedingt ihre Stärke, obwohl sie es sich dadurch wesentlich leichter machen würde. Ich mag Sam, auch wenn ich mit einigen ihrer Entscheidungen nicht mitgehen würde, wie der Abbruch ihres Studiums. Aber ihre Entwicklung ist im Buch sehr gut dargestellt. Gerade durch Otis reflektiert sie einige Sachen in ihrem Leben und man kann ganz klar sagen, dass sie beide miteinander zu besseren Menschen werden. Otis öffnet sich für ihre absolut berechtigten Statements und Sam versteht, dass man nicht jedes Mal mit dem Kopf durch die Wand muss, sondern auch mit anderen Mitteln Wichtiges bewirken kann.
Otis muss man einfach mögen. Seinen Lebensweg kann ich ein Stück weit mehr nachvollziehen, als Sams, die ständig wieder im Auffangnetz ihrer Eltern landet. Durch die abwechselnden Perspektiven ist man nah an den Figuren und kann ihre Beweggründe und Emotionen gut nachempfinden.
Die Lovestory ist berührend und authentisch. Die beiden haben eine tolle Dynamik, die man die ganze Zeit spüren kann. Gleichzeitig werden viele wichtige Fragen angesprochen, die mittlerweile selbstverständlich sein sollten, es aber immer noch nicht sind.
Von mir gibt es für diese gelungene Geschichte sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Immer wieder spannend

Erwählte der Nacht
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„Erwählte der Nacht“ ist bereits der sechzehnte Band der Midnight Breed Reihe von Lana Adrian.
Rafe will seinen schweren Fehler aus der Vergangenheit wieder gut machen, der beinahe viele Leben gekostet ...

„Erwählte der Nacht“ ist bereits der sechzehnte Band der Midnight Breed Reihe von Lana Adrian.
Rafe will seinen schweren Fehler aus der Vergangenheit wieder gut machen, der beinahe viele Leben gekostet hätte. Der Ordenskrieger schleust sich Undercover in eine kriminelle Bande ein, die enge Verbindungen zur Geheimorganisation Opus Nostrum haben soll. Ein Mitglied der Band ist Devony, die ihn sofort fasziniert. Schnell merkt Rafe, dass auch Devony Geheimnisse hat. Sie gibt nur vor, ein Mensch zu sein und ist in Wahrheit eine Tagwandlerin. Aber Rafe hat eine Mission für den Orden und darf sich nicht von seiner attraktiven Stammesgefährtin ablenken lassen, die ihre eigenen Ziele verfolgt.

Rafe ist auf einer einsamen Mission, von der nur ganz wenige seiner Brüder wissen. Er wollte nie wieder eine Frau seine Gedanken beherrschen lassen, nachdem ihn die Spionin von Opus Nostrum derart manipuliert hatte. Aber Devony kann er sich nicht entziehen.
Devony verfolgt ihre ganz eigenen Pläne, als der Ordenskrieger Rafe ihr in die Quere kommt. Auch sie hat keinesfalls vor, sich auf ihn einzulassen, aber das funktioniert natürlich nicht. Beide versuchen irgendwie zusammenzuarbeiten, da ihre Ziele in die gleiche Richtung gehen. Trotzdem bleiben das Misstrauen und die Vorsicht, bevor sich die Ereignisse überschlagen.
Lana Adrian hat auch für Rafe und Devony eine spannende und actionreiche Geschichte gefunden, die einen gelungenen Hintergrund für ihre leidenschaftliche Annäherung bildet. In der allumfassenden Rahmenhandlung kommt der Orden seinem Ziel einen kleinen Schritt näher, aber es ist noch ein weiter Weg und viel Raum für die nächsten Bände. Der Schreibstil liest sich wie gewohnt leicht und flüssig und man ist viel zu schnell am Ende des Buches angelangt.
Die Lovestory um Rafe und Devony ist vielleicht nicht der beste Teil der Reihe, aber trotzdem unterhaltsam und absolut lesenswert.

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