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Veröffentlicht am 17.04.2020

Harte Kost

Blutgott
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„Blutgott“ ist der siebte Teil der Thrillerreihe um Clara Vidalis.
Ein neunzehnjähriges Mädchen wird in einem Zugabteil eines IC brutal ermordet. Die Mörder haben ihr Unbeschreibliches angetan, was selbst ...

„Blutgott“ ist der siebte Teil der Thrillerreihe um Clara Vidalis.
Ein neunzehnjähriges Mädchen wird in einem Zugabteil eines IC brutal ermordet. Die Mörder haben ihr Unbeschreibliches angetan, was selbst hartgesottene Polizisten tief erschüttert. Das mysteriöse Symbol, das sie auf der Scheibe des Abteils hinterlassen haben, ruft die Ermittler um Hauptkommissarin Clara Vidalis und ihren Mann Professor Martin Friedrich auf den Plan. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei den Tätern um minderjährige Jungen handelt, die sich ihrer Tat voll bewusst sind und keinerlei Reue zeigen. Und die Tat im IC ist erst der Anfang, denn die kindlichen Killerkommandos setzen ihren blutigen Kreuzzug deutschlandweit fort.

Das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven, denn die Schilderungen der grausamen Gewalttaten sind sehr bildhaft und detailreich. Ein Schockmoment scheint den nächsten übertrumpfen zu wollen. Zusätzlich wird man mit morbiden Fakten aus der Wunderwelt der menschlichen Abgründe stellenweise schon zugeballert. Das soll keine Kritik sein, denn die herangezogenen aktuellen Bezüge finde ich grundsätzlich gut. Nur waren sie eben manchmal zu viel. Da hätte ich mir mehr Emotionen für die Charaktere gewünscht und weniger Informationsdichte bei den Gruselfacts. Die Figuren um das Team von Clara bleiben in diesem Band etwas blass. Im Gegensatz zu den minderjährigen Tätern, deren Emotionen deutlicher beleuchtet werden.
Die Story an sich finde ich hochspannend und leider auch nicht komplett realitätsfern. Der Thriller zeigt die Lücken der Gesetzgebung, die durchaus zu derartigen Szenarien führen könnten. Und wie die unzähligen creepy Facts zeigen, die MacDeath wie ein menschliches Wikipedia zitiert, ist die Tiefe der menschlichen Abgründe nicht messbar.
Der Spannungsbogen bleibt nach dem brutalen Einstieg auf sehr hohem Niveau, bevor das Buch mit einem üblen Cliffhanger endet. Die Fortsetzung sollte also nicht allzu lange auf sich warten lassen.
Der knallharte Thriller mit seinem schonungslosen und nüchternen Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und bekommt von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2020

Spannendes Debüt

Die Aschebringerin: Sprung zwischen den Welten
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P. J. Ried hat mit diesem Science-Fiction-Roman ein gelungenes Debüt hingelegt, das sich absolut sehen lassen kann.
Yashira Willow ist eine der erfolgreichsten Portalläuferinnen des Planeten Alpha. Bei ...

P. J. Ried hat mit diesem Science-Fiction-Roman ein gelungenes Debüt hingelegt, das sich absolut sehen lassen kann.
Yashira Willow ist eine der erfolgreichsten Portalläuferinnen des Planeten Alpha. Bei Wettkämpfen springt sie durch Portale auf die Monde des Planeten und holt dort die überlebenswichtige Energie für ihre Heimat Alpha. Bei einem ihre Läufe trifft sie auf dem Mond Epsilon überraschend auf Riley, einen Läufer, der vor drei Jahren spurlos bei einem Portalsprung verschwand. Beide überleben nur knapp, aber der Alptraum geht weiter. Von der Regierung wird Yashira zur Außenseiterin erklärt und kurze Zeit später befindet sie sich gemeinsam mit Riley auf einer abenteuerlichen Flucht.

Man ist relativ schnell in der düsteren Zukunftsvision der Autorin gefangen. Yashira ist zwar eine gefeierte Läuferin, aber sie unterliegt strengen Zwängen und enormem Druck. Da sie es nicht anders kennt, hinterfragt sie die Gegebenheiten nicht weiter. Erst Riley bringt sie zum Nachdenken. Sie weigert sich zu glauben, was er ihr erzählt. Aber bald erlebt sie persönlich, was die Regierung immer verborgen hat.
Die Entwicklung von Yashira wird sehr anschaulich und nachvollziehbar erzählt. Im Laufe der Handlung findet sie ihre ganz eigene Stärke und trifft ihre Entscheidungen unabhängig von anderen.
Riley finde ich sympathisch, auch wenn er immer etwas undurchsichtig und geheimnisvoll bleibt. Das liegt aber daran, dass die Geschichte aus Yashiras Perspektive erzählt wird. Damit fühlt man sich ihr automatisch näher.
Die vielschichtigen Nebenfiguren hinterlassen ebenfalls einen bleibenden Eindruck. Durch den bildhaften und detailreichen Schreibstil kann man sich die Charaktere und die fiktiven Welten sehr gut vorstellen. Von Anfang an hat mich die spannende Geschichte in ihren Bann gezogen. Die Handlung ist bis zum Ende packend und mitreißend. Neben tragischen und gefühlvollen Momenten gibt es jede Menge Action und überraschende Wendungen.
P. J. Ried hat ein beeindruckendes Debüt vorgelegt und ich freue mich schon auf weitere Bücher aus ihrer Feder.
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Es bleibt in Vegas

Just One Word: Verrückte Mädchen küssen besser
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Im dritten Teil der Reihe von Jana Aston „Just One Word“ geht es, wie der Titel schon sagt, um die etwas verrückte Payton. Das Buch kann aber auch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden.
Nach ...

Im dritten Teil der Reihe von Jana Aston „Just One Word“ geht es, wie der Titel schon sagt, um die etwas verrückte Payton. Das Buch kann aber auch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden.
Nach einer wilden und feuchtfröhlichen Nacht in Las Vegas wacht Payton in der Wedding Suite mit einem Ehering am Finger auf. Der dazugehörige Ehemann ist Vince, den sie vor nicht einmal 24 Stunden als Stripclubbesitzer kennengelernt hat. Ihre erste Reaktion ist der Fluchtreflex, aber auch der bewahrt sie nicht davor, Vince wiederzusehen. Dummerweise verliert sie mit jedem Treffen ein weiteres Stückchen ihres Herzens an ihn, was es umso schlimmer macht, als ihr überraschend die Annullierungspapiere zugestellt werden.

Payton kann man wahrscheinlich nur lieben oder hassen. In ihrem Kopf geht es zu wie bei einem Kindergeburtstag nach exzessivem Zuckerkonsum. Ihre Gedanken sind wie buntes Konfetti, das immer herumwirbelt und meist auch ungefiltert aus ihr herausfällt. Das ist selbst beim Lesen manchmal anstrengend, aber auch unglaublich witzig und unterhaltsam. Ich persönlich liebe Payton. Sie ist der komplette Gegensatz zu Vince, aber irgendwie ergänzen sie sich auch hervorragend. Er gibt ihr Ruhe und Stabilität und sie sorgt für das Unvorhersehbare und Spontane in seinem Leben. Den Altersunterschied finde ich dabei gar nicht so schlimm.
Die Geschichte ist natürlich vorhersehbar, aber durch Payton und die genialen Nebenfiguren einfach total amüsant. Ich mag den lockeren und humorvollen Schreibstil der Autorin, der perfekt zur Story passt. Alles wird aus Paytons Perspektive erzählt und Vince darf erst ganz am Ende zu Wort kommen. Vielleicht hätte ich mir zwischendrin schon ein paar Gedanken von ihm gewünscht, aber dies stört mich nicht wirklich.
Ich hatte jede Menge Spaß mit dieser lustigen und doch total romantischen Lovestory und vergebe sehr gern eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Liebenswerte Chaosqueen

Pinguine lieben nur einmal
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„Pinguine lieben nur einmal“ von Kyra Groh ist gerade mein Lieblingsbuch der Autorin geworden.
Die zwanzigjährige Felicitas studiert Anglistik (nicht auf Lehramt) und ist auch sonst ziemlich planlos und ...

„Pinguine lieben nur einmal“ von Kyra Groh ist gerade mein Lieblingsbuch der Autorin geworden.
Die zwanzigjährige Felicitas studiert Anglistik (nicht auf Lehramt) und ist auch sonst ziemlich planlos und chaotisch. Gleichzeit klemmt sie fest in ihren Gewohnheiten, vom Einkaufstag, den Saftvorräten bis zum Sat 1 „Family Movie“ am Dienstag. Wenigstens ist dort das Happy End garantiert, im Gegensatz zum echten Leben. In der Realität hat sie sich damit abgefunden, dass sie bei den meisten Männern über den Kumpelstatus nicht hinauskommt. Als sie ihrem neuen und verdammt gutaussehenden Nachbarn Janosch bei einer überaus peinlichen Aktion direkt vor die Füße fällt, scheint nicht einmal mehr dieser Staus erreichbar.

Ich liebe den frechen und lockeren Schreibstil von Kyra Groh. Auch diesmal hat sie mich sofort mit ihrer eigenwilligen Protagonistin Feli gefangen. Allein ihre Ansichten über das Leben im Allgemeinen und Family Movies im Speziellen haben mich sofort zum Lachen gebracht. Ihr Humor trifft genau meinen Geschmack, genau wie der ganz besondere Aufbau des Buches.
Feli tritt ungeplant immer wieder in jedes Fettnäpfchen, vor allem wenn Janosch mit seiner schroffen Art und Wortwahl immer neue dazustellt. Beide nähern sich eher unbeholfen an, da sich beide auf ungewohntem Terrain bewegen. Umso authentischer und süßer finde ich die beiden als Paar.
Die Hauptcharaktere sind nicht perfekt und gerade darum so liebenswert. Deshalb kann ich auch dem Drang sie zu Schütteln widerstehen, der im Laufe der Handlung öfter aufkommt. Schließlich habe ich darauf vertraut, dass die Geschichte wie versprochen mit dem richtigen Family Movie Ende ausgeht.
Doch bis dahin gibt es jede Menge zu Lachen, viel Kopfschütteln, ein paar Tränchen zu verdrücken, einigen Herzschmerz und natürlich rosa Herzchen, die herumfliegen. Eingerahmt wird das ganze von den genialen Nebenfiguren, die der Autorin wieder einmal hervorragend gelungen sind.
Dies ist definitiv eine meiner Lieblingsgeschichten und ich gebe daher eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Hollywoodliebe

Daydreamer - Hollywood Love Story
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In „Daydreamer – Hollywood Love Story“ von Christina Evans trifft die Protagonistin Luisa ihren Prinzen, der so ganz anders ist, als sie erwartet hatte.
Als Mädchen träumte sich Louisa noch in ihre Fantasiewelten ...

In „Daydreamer – Hollywood Love Story“ von Christina Evans trifft die Protagonistin Luisa ihren Prinzen, der so ganz anders ist, als sie erwartet hatte.
Als Mädchen träumte sich Louisa noch in ihre Fantasiewelten von Prinzen und Prinzessinnen. Doch einige Jahre später musste sie ernüchtert feststellen, dass das wahre Leben nicht unbedingt märchenhaft ist. Mittlerweile ist sie die alleinerziehende Mutter des vierjährigen Matteo und reichlich desillusioniert. Ihrem Frust lässt sie anonym in einem Blog freien Lauf. Der Umzug nach Los Angeles soll einen Neustart bedeuten. Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie Diego, einen bekannten Schauspieler, kennen. Er passt genau in ihr Feindbild, aber irgendwie ist er auch ganz anders. Und Happy Ends gibt es doch nur im Märchen.

Louisa ist nicht auf der Suche nach einem Mann. Sie hat mit der klassischen Familienkonstellation abgeschlossen und sucht ihren Spaß lieber in unverbindlichen Affären. Ihre Vorurteile gegenüber getrennten Vätern sind aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen ziemlich gefestigt. Sie merkt gar nicht, wie verbittert und engstirnig sie sich benimmt. Diego ist aber so ganz anders als sie sich immer wieder einreden will. Doch aus Angst vor einer Enttäuschung will sie ihn nicht komplett an sich heran lassen.
Ich mag Louisa, auch wenn ich ihre Ansichten und Handlungen oft nicht nachvollziehen kann. Diego ist fast schon zu perfekt und eindeutig zu gut, um wahr zu sein. Die Chemie zwischen ihm und Louisa ist unübersehbar. Die beiden sind total süß zusammen, aber es dauert eine Weile bis sie ihr Happy Ever After bekommen.
Christina Evans hat einen lockeren und leichten Schreibstil, der sich sehr gut liest. Die Entwicklung der Charaktere ist nachvollziehbar und vor allem die Kinder sind toll in die Handlung eingebunden.
Das Buch ist unterhaltsam, romantisch und humorvoll. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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