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Veröffentlicht am 03.07.2019

Aufwühlende Familiengeschichte

Das Gemälde der Tänzerin
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Helena Saxer muss sich als alleinerziehende Mutter von fünfzehnjährigen Zwillingen durchschlagen. Durch die Schwangerschaft musste sie damals ihre vielversprechende Karriere als Ballerina begraben. Nachdem ...

Helena Saxer muss sich als alleinerziehende Mutter von fünfzehnjährigen Zwillingen durchschlagen. Durch die Schwangerschaft musste sie damals ihre vielversprechende Karriere als Ballerina begraben. Nachdem sie auch noch ihren Job als Verkäuferin in einer Boutique verloren hat, nimmt sie notgedrungen eine Anstellung als Zimmermädchen an. Sie arbeitet ausgerechnet in dem Schweizer Hotel, dessen Besitzerfamilie vor Jahren ihr Leben zerstört hat. Bei ihrem Job lernt sie einen Gast des Hotels, eine ältere Dame aus den USA, kennen. Sie erzählt ihr von ihrer Suche nach einem verschollenen Gemälde, das sich einst im Besitz ihrer Familie befand. Helena stellt überrascht fest, dass auch sie eine Verbindung zu dem Bild hat. Und so stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an.
Das Buch von Christine Jaeggi spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit. Das Verbindungsglied über all die Jahre ist das Gemälde der „Tänzerin im Regen“. Erst am Ende des Buches klären sich das Schicksal des Bildes und seine unheilvolle Geschichte endlich auf.
Durch die Rückblicke und die verschiedenen Handlungsfäden, die sich erst spät verknüpfen, ist die Geschichte durchgehend spannend.
Die Charaktere hat die Autorin gut ausgearbeitet. Im Buch finden sich jede Menge interessante Figuren, deren Schicksale alle irgendwie miteinander verknüpft sind. Einige Klischees sind trotzdem zu finden, sowie ein paar eher unglaubwürdige Sinneswandel einiger Charaktere.
Insgesamt finde ich die Story aber gut gelungen und stimmig. Die Aufarbeitung der Familiengeschichte wirkt für mich authentisch und konnte mich richtig fesseln. Die dramatischen Schicksale der Figuren werden emotional erzählt und lassen bestimmt keinen Leser kalt. Die Problematik der Beutekunst im Zweiten Weltkrieg wird hier packend mit den einzelnen Familienschicksalen verknüpft.
„Das Gemälde der Tänzerin“ von Christine Jaeggi ist nicht unbedingt leichte Kost, aber auf jeden Fall ein lesenswerter Roman.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Sehr gelungener Abschluss der Reihe

Bad Billionaire (New York Bachelors 3)
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„Bad Billionaire“ ist der dritte und abschließende Teil der New York Bachelors Trilogie der Erfolgsautorin Stefanie London.
In diesem Teil ist Annie die Protagonistin. Nun geht es endlich um die Erfinderin ...

„Bad Billionaire“ ist der dritte und abschließende Teil der New York Bachelors Trilogie der Erfolgsautorin Stefanie London.
In diesem Teil ist Annie die Protagonistin. Nun geht es endlich um die Erfinderin der Bad Bachelors App höchst selbst.
Annie stand vor drei Jahren vor einer schwierigen Entscheidung. Kurz vor dem Umzug mit ihrem Freund Joseph nach Singapur erfuhr sie von der Krebsdiagnose ihrer Mutter. Ohne ihn in die Entscheidung mit einzubeziehen, beschloss sie, in New York zu bleiben. Joseph ging ohne sie ins Ausland und ließ Annie tief verletzt zurück.
Jetzt drei Jahre später ist Joseph zurück in New York. Dies stellt Annie fest, als sie ihn im Park quasi umrennt. Die ungeplante Begegnung reißt die alten Wunden bei beiden sofort wieder auf. Joseph ist zurückgekommen, um seine Fehler wieder gut zu machen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Überraschend bekommt er sofort die Gelegenheit dazu, denn Annie benötigt dringend seine Hilfe.
Ich habe bereits die beiden Vorgängerteile gelesen und war sehr gespannt auf Annies Geschichte. Bislang fand ich ihren Charakter nicht sonderlich sympathisch. Ihre Bad Bachelor App ist zu einem unkontrollierbaren Monster geworden, das zwar einigen Frauen hilft, aber gleichzeitig auch zu Missbrauch einlädt und vielen Menschen schadet. Annie hat die App sogar über ihre Freundinnen Darcy und Remi gestellt. Dieses zwanghafte Festhalten an der App, obwohl damit Menschen aus ihrem Umfeld geschadet wird, wirkt hart und verbittert.
Mit diesem Band wird nun eine andere Annie gezeigt. Man kann ihre Beweggründe mittlerweile verstehen, wenn auch nicht dieses unbedingte Festhalten daran. Ihre weiche und verletzliche Seite lässt sie viel menschlicher wirken als bisher.
Joseph ist einer von den Guten, obwohl der erste Eindruck von ihm überhaupt nicht so erscheint. Die Autorin erzählt die Annäherung der beiden Protagonisten sehr leidenschaftlich und emotional. Mir gefällt, wie die Weiterentwicklung der zwei Charaktere beschrieben wird. Die Wendungen im Buch sind für mich authentisch und nachvollziehbar.
Wie in allen drei Teilen liest sich der Schreibstil von Stefanie London hervorragend. Meiner Meinung nach ist dieser Abschluss der Trilogie der beste der drei Bände. Mit diesem Teil wird die Geschichte abgerundet und zu einem guten Ende gebracht.
Ich kann die gesamte Reihe nur wärmstens weiterempfehlen und vergebe volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Gefährliche Ermittlungen

Die Morde von Kinloch
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„Die Morde von Kinloch“ ist schon der dritte Teil, in dem DCI Jim Daley im malerischen Schottland ermitteln darf.
Direkt auf dem Pier von Kinloch übergießt sich ein Mann mit Benzin und zündet sich an. ...

„Die Morde von Kinloch“ ist schon der dritte Teil, in dem DCI Jim Daley im malerischen Schottland ermitteln darf.
Direkt auf dem Pier von Kinloch übergießt sich ein Mann mit Benzin und zündet sich an. Da es sich um einen hochrangigen Mitarbeiter der schottischen Regierung handelt, erregt der offensichtliche Selbstmord ziemliches Aufsehen. Doch DCI Daley bleibt nicht viel Zeit zum Ermitteln, denn kurz danach werden zwei weitere äußerst brutal zugerichtete Leichen gefunden. Der schottische Küstenort scheint der Schauplatz eines blutigen Feldzuges zu werden. DCI Daley tappt noch im Dunkeln, warum sich in seinem Zuständigkeitsbereich die Leichen stapeln.
DCI Jim Daley ist eine meiner liebsten Ermittlerfiguren. Der große, pflichtbewusste Mann hat eine außerordentlich gute Intuition. Auch wenn er von seinen jüngeren Kollegen als Dinosaurier betrachtet wird, ist er absolut unverzichtbar. Sein seit dem letzten Fall angeschlagener bester Freund und Kollege DC Brian Scott ist auch wieder mit von der Partie.
Denzil Meyrick beschreibt seine Figuren mit viel Liebe zum Detail. Man merkt ihm seine Liebe zu seiner Heimat Schottland und den schottischen Einwohnern an. Gerade die Nebenfiguren sind hier die heimlichen Stars, wie der schrullige und äußerst gewitzte Hamish. Aber es kommen auch die harten alltäglichen Probleme zur Sprache, die nicht geschönt werden und auch zur Realität in Schottland gehören.
In diesem Krimi muss DCI Daley an verschiedenen Fronten kämpfen. Manchmal verliert man fast den Überblick, aber am Ende laufen die Handlungsfäden wieder zusammen. Der Schreibstil hatte mich wieder ab den ersten Seiten total gepackt, so dass ich das Buch gar nicht zur Seite legen wollte.
Die Handlung ist hochspannend, komplex und stellenweise sehr brutal. Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.
Für mich ist diese Krimireihe eine der besten, die es derzeit gibt. Von mir bekommt dieser Teil volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Witzig, romantisch und einfach gut

Herz sucht Callboy
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„Herz sucht Callboy“ von Anna Fischer ist ein witziger und sehr unterhaltsamer Liebesroman, der genau die richtige Lektüre für den Sommer ist.
Paula hat mit der Liebe abgeschlossen. Nachdem sie bei ihrer ...

„Herz sucht Callboy“ von Anna Fischer ist ein witziger und sehr unterhaltsamer Liebesroman, der genau die richtige Lektüre für den Sommer ist.
Paula hat mit der Liebe abgeschlossen. Nachdem sie bei ihrer vermeintlichen Traumhochzeit von ihrem vermeintlichen Traummann direkt vor dem Altar stehen gelassen wurde, bricht sie ihre Zelte in Berlin ab und zieht kurzerhand nach New York. Als Scheidungsanwältin legt sie innerhalb der nächsten sieben Jahre einen rasanten Aufstieg hin und steht kurz vor einer Partnerschaft in einer renommierten Anwaltskanzlei. Leider legt ihr konservativer Chef großen Wert darauf, dass nur verheiratete Anwärter auch Partner werden dürfen. Doch wie kommt Paula nun in kurzer Zeit zu einem vorzeigbaren Ehemann? Der Callboy Scott scheint da die perfekte Lösung zu sein. Die Täuschung funktioniert überraschenderweise zu Anfang auch recht gut – bis alles aus dem Ruder läuft und eine Lawine in Gang setzt, die Paula nicht mehr aufhalten kann.
Paula ist ein liebenswerter Charakter und hat sich trotz ihres Hochzeitstraumas nicht unterkriegen lassen. Sie ist stark, ehrgeizig und versucht als Anwältin, betrogenen Frauen zu ihrem Recht zu verhelfen. Der chaotische Lebenskünstler Scott ist der perfekte Gegenpart für sie. Er gibt ihr die Leichtigkeit zurück, die ihr im Laufe der Zeit abhanden gekommen ist. Der wahnwitzige Plan lässt eine skurrile Szene auf die nächste folgen, so dass es neben der weiträumig geschwungenen Romantikkeule auch jede Menge zu lachen gibt. Die Charaktere sind in ihren Eigenarten immer liebevoll beschrieben, auch in den lächerlichsten Situationen.
Anna Fischer ist diese sommerleichte Liebeskomödie sehr gut gelungen. Das Buch macht beim Lesen großen Spaß und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Neubeginn in Kalifornien

Law of Attraction
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Lianna verschlägt eine unerwartete Erbschaft ins sonnige Kalifornien. Eigentlich kommt ihr Umzug in das geerbte Häuschen eher einer Flucht vor ihrer Vergangenheit gleich. Nach dem Tod ihrer Eltern, ihrem ...

Lianna verschlägt eine unerwartete Erbschaft ins sonnige Kalifornien. Eigentlich kommt ihr Umzug in das geerbte Häuschen eher einer Flucht vor ihrer Vergangenheit gleich. Nach dem Tod ihrer Eltern, ihrem abgebrochenen Jurastudium und einigen zweifelhaften Entscheidungen startet sie ihr Leben komplett neu. Dazu gehört auch der Job als Schreibkraft in einer renommierten Anwaltskanzlei. Lianna macht der Job großen Spaß, zumindest solange, bis sie als Sekretärin bei einem der Senior-Partner einspringen muss. Darren de Best hat die Aura eines Eisblocks und legt auch in etwa die gleiche Höflichkeit an den Tag. Seine Sekretärinnen überleben kaum ein paar Tage in ihrem Job. Und auch Lianna lässt keinen Fettnapf aus. Wie lange kann das gutgehen?
„Law of Attraction“ von Annie Williams zeigt die Annäherung zweier auf den ersten Blick total gegensätzlicher Charaktere. Im Laufe der Geschichte zeigt sich, dass beide doch einige Gemeinsamkeiten haben. Lianna ist eine sympathische Protagonistin, die konsequent versucht, ihre Fehler aus der Vergangenheit hinter sich zu lassen und nach vorn zu blicken. Darren geht es grundsätzlich ähnlich, auch wenn er dies auf eine völlig andere Art und Weise tut.
Annie Williams hat einen angenehmen Schreib- und Erzählstil, bei dem das Lesen Freude macht. Die Story hat zwar kleine Logiklücken, aber insgesamt ist sie unterhaltsam und stellenweise richtig spannend.
Das Buch erzählt eine schöne Liebesgeschichte und zeigt, dass ein Neuanfang immer möglich ist. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung.