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Veröffentlicht am 10.09.2022

Katz und Maus

Catching up with the Carters - In your words
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„Catching up with the Carters – In your words“ von Fam Schaper ist der zweite Band ihrer Reihe um die Mitglieder einer Reality-TV-Familie.
Hadrian Carter hat seine gesamte Kindheit und Jugend in der TV-Show ...

„Catching up with the Carters – In your words“ von Fam Schaper ist der zweite Band ihrer Reihe um die Mitglieder einer Reality-TV-Familie.
Hadrian Carter hat seine gesamte Kindheit und Jugend in der TV-Show seiner Familie verbracht und lebt quasi ein komplett gescriptetes Leben. Nach der letzten grauenhaften Idee seiner manipulativen Mutter ist bei Hadrian schließlich das Maß voll und er taucht einfach ab. Leider löst sein Verschwinden eine Art Schnitzeljagd aus, an der die Journalistin Alice Gold nicht ganz unschuldig ist. Um ihren ungeliebten Job zu retten, muss Alice Hadrian aufspüren und ihrem Chef eine saftige Story präsentieren. Als Hadrian anfängt, Alice Textnachrichten zu schicken, erkennen beide, dass ihre Vorurteile übereinander völlig falsch sind. Doch kann Alice ihre wachsenden Gefühle über ihren Job stellen?

Mich hat schon der Auftaktband mit Hadrians Schwester Aphrodite begeistern können und so war ich sehr gespannt auf die Story ihres jüngeren Bruders, der offensichtlich genauso genervt von seinem Dasein als Reality-TV-Sternchen ist. Der Schreibstil liest sich leicht und locker und dank der wechselnden Perspektiven zwischen Hadrian und Alice kann man zu beiden Hauptfiguren schnell eine Verbindung aufbauen.
Hadrian hat keinen wirklichen Plan für seine Flucht, denn er muss erst herausfinden, was er will. Er weiß aber sehr genau, was er nicht mehr will. Manchmal erinnert er mich an ein kleines Kind im Süßwarenladen, welchem plötzlich alle Optionen offenstehen, die aber gleichzeitig für Überforderung sorgen. Immer wieder blitzen seine Einsamkeit und Verletzlichkeit hervor, die mich sehr berührt haben.
Alice gehört als Klatschreporterin eigentlich zu den natürlichen Feinden von Hadrian. Zum Glück sammelt sie jedoch Sympathiepunkte, weil sie ihren Job innerlich verabscheut. Ihre Beweggründe sind jedoch nachvollziehbar, denn das Leben ist nun einmal nicht nur schwarz oder weiß.
Ich mag die Dynamik und die die amüsanten Schlagabtausche von Hadrian und Alice. Ihr Katz-und-Maus-Spiel ist unterhaltsam, aber es werden auch die Schattenseiten eines öffentlichen Lebens gezeigt. Der Dramafaktor wirkt nie übertrieben und die Story ist durchaus authentisch, vor allem die Entwicklung der Beziehung von Hadrian und Alice.

Mein Fazit:
Bei mir ist der Funke übergesprungen und ich gebe sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Schwerer Neuanfang

Haven Brotherhood: Trusted & True
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„Haven Brotherhood – Trusted & True“ von Rhenna Morgan ist der siebte Teil ihrer knisternden Reihe um eine ganz besondere Brüderschaft.
Danny Parker ist einer der letzten Singles unter seinen Brüdern und ...

„Haven Brotherhood – Trusted & True“ von Rhenna Morgan ist der siebte Teil ihrer knisternden Reihe um eine ganz besondere Brüderschaft.
Danny Parker ist einer der letzten Singles unter seinen Brüdern und er hat keine Absicht, daran etwas zu ändern. Als jedoch Callie Morgan unerwartet in seinem Büro steht, geraten seine Vorsätze ins Wanken. Dabei ist die Schwester seiner Schwägerin ein Synonym für Ärger. Die einst drogen- und alkoholsüchtige Callie hat nicht nur Danny mehr als einmal in Schwierigkeiten gebracht und er brach damals den Kontakt komplett ab. Inzwischen ist Callie clean und trocken und versucht einen Neuanfang, bei dem der Job in Dannys Büro eine große Hilfe wäre. Aber hat sie ihre Vergangenheit wirklich hinter sich gelassen?

Rhenna Morgan greift diesmal ein für sie sehr persönliches Thema auf, was man der Story auch anmerkt. Der Fokus liegt verstärkt auf der Alkohol- und Drogenvergangenheit von Callie, sowie auf den Auswirkungen, die eine derartige Sucht auf die nahen Angehörigen haben kann. Zu diesen Angehörigen zählen in diesem Fall Callies Schwester Vivian, aber auch Danny und dessen Schwester Gabe, die mit ihren Eltern vergleichbares durchgemacht haben.
Die gesamte Handlung hat dadurch einen ernsthafteren Unterton, der der mitreißenden Spannung und der knisternden Lovestory aber keinen Abbruch tut. Der schwierige Neuanfang für Callie wird mit all seinen Fallstricken und toxischen Verlockungen beschrieben, die für mich als Außenstehende durchaus authentisch wirken.
Wie baut man verspieltes Vertrauen wieder auf und wie viele Chancen sollte man einem Menschen einräumen, wenn man bisher immer nur enttäuscht wurde und fast selbst daran zugrunde ging? Es gibt keine einfachen Antworten auf diese Fragen und auch die Autorin verspricht keine Musterlösung. Sowohl Danny als auch Callie sind sympathische und vielschichtige Hauptcharaktere, die für die positive Entwicklung in ihrem Leben kämpfen und nicht einfach aufgeben wollen. Das hat mir gefallen, auch wenn das Tempo ihrer Beziehung ein wenig schnell ging. Die warmherzige und loyale Wahlfamilie der Haven Brotherhood darf auch wieder mitwirken und zeigt, dass auch ernste Konflikte offen gelöst werden können.

Mein Fazit:
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Dating-Experiment

The Theory of Love
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„The Theory of Love“ von Nadine Wilmschen lässt ein ungewöhnliches Dating-Experiment unerwartet ausarten.
Matilda muss für eine Hausarbeit in Verhaltensbiologie die menschliche Anziehung erforschen. Dafür ...

„The Theory of Love“ von Nadine Wilmschen lässt ein ungewöhnliches Dating-Experiment unerwartet ausarten.
Matilda muss für eine Hausarbeit in Verhaltensbiologie die menschliche Anziehung erforschen. Dafür will sie bei sechs verschiedene Dates analysieren, ob nun Gemeinsamkeiten oder Unterscheide romantische Gefühle auslösen. Der praktische Teil liegt Matilda zwar überhaupt nicht, aber was tut man nicht alles für die Wissenschaft. Leider erlebt Matilda gleich beim ersten Kandidaten ein Fiasko. Der attraktive Barkeeper Nick lässt sie eiskalt abblitzen. Peinlicherweise läuft Nick Matilda plötzlich dauernd über den Weg und wird so Zeuge ihres Dating-Marathons. Dumm nur, dass keiner der übrigen Kandidaten auch nur ansatzweise mit Nick mithalten kann und Matildas Herz Achterbahn fährt.

Ich liebe die romantischen und emotionalen Lovestorys von Nadine Wilmschen und so war dieses Buch natürlich Pflicht. Meine Erwartungen wurden auch diesmal zur vollsten Zufriedenheit erfüllt und ich bin bei vielen Szenen Dahingeschmolzen.
Der nerdige Merida-Verschnitt Matilda war mir auf Anhieb super sympathisch und ich konnte von Anfang an mit ihr mitfühlen. Ihre Bedenken bezüglich der Dates sind einfach authentisch und sprechen mir selbst aus dem Herzen. Es ist unglaublich mutig, dass Matilda trotzdem immer wieder über ihren Schatten springt und sich aus ihre Komfortzone wagt oder ehrlich zu ihren Gefühlen steht, auch wenn sie verletzt werden könnte.
Nick ist ein streitbarer Charakter, der permanent widersprüchliche Signale aussendet. Seine Verletzlichkeit geht unter die Haut, aber ehrlich gesagt, hat es bei mir persönlich auch bis zur Auflösung gedauert, bis ich ihm uneingeschränkt Verständnis entgegenbringen konnte. Diese Wendung ist dafür umso berührender und herzzerreißender.
Die Handlung gleicht einer emotionalen Achterbahnfahrt mit einigen heftigen Loopings. Trotzdem ist die zarte Lovestory eher leise. Sie bekommt jedoch zwischendrin immer wieder ein paar witzige Sidekicks von Matildas bester Freundin und Mitbewohnerin, die mit ihrer unerschütterlichen Loyalität mein heimlicher Liebling war.

Mein Fazit:
Eine wunderschöne und bewegende Lovestory, für die ich eine ganz klare Leseempfehlung ausspreche!

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Brautschau mit Hindernissen

Eine Braut für Admiral Worsley
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„Eine Braut für Admiral Worsley“ von Emily Alveston ist der zweite Band ihrer unterhaltsamen Lost in Regency Reihe.
Admiral Benjamin Worsley gönnt sich eine Auszeit auf seinem Landsitz in Belcot, denn ...

„Eine Braut für Admiral Worsley“ von Emily Alveston ist der zweite Band ihrer unterhaltsamen Lost in Regency Reihe.
Admiral Benjamin Worsley gönnt sich eine Auszeit auf seinem Landsitz in Belcot, denn er möchte sich nach vielen Jahren auf See eine Ehefrau suchen und eine Familie gründen. Leider bekommt seine geplante Brautschau einen herben Dämpfer, als die größte Klatschbase des Ortes eine unbedachte Bemerkung von seiner Nachbarin Melina und deren Schwester Alice aufgreift und böse Gerüchte verbreitet. Auch Melina ist von dem üblen Gerede betroffen, denn die junge Witwe versucht gerade ihr verschuldetes Gestüt in die schwarzen Zahlen zu bringen, um das Erbe ihrer zwei kleinen Kinder zu sichern. Einen schlechten Ruf kann sie sich keinesfalls leisten.

Mir hat schon der erste Teil sehr gut gefallen, aber man kann die Bücher auch problemlos unabhängig voneinander und ohne Vorkenntnisse lesen. Emily Alveston achtet sehr auf historische Details, was die Bücher von anderen abhebt. Trotzdem wirkt der Schreibstil nie langatmig oder zu trocken und die mitreißende Regency Romance kann ihren Zauber entfalten.
Melina ist eine Hauptfigur, die bereits mitten im Leben steht und die schon einige schwere Schicksalsschläge einstecken musste. Ich mochte ihre selbstbewusste und ehrliche Art von Anfang an, obwohl sie es als alleinstehende Witwe mit zwei kleinen Kindern alles andere als leicht hat.
Benjamin ist eigentlich der perfekte Gegenpart für Melina, aber natürlich dauert es bis zu dieser Erkenntnis eine ganze Weile. Der schneidige Admiral ist kein unerfahrener Junge, aber gerade seine Ecken und Kanten sorgen für Reibereien mit seiner manchmal schmerzhaft direkten Nachbarin.
Die Handlung ist unterhaltsam und spannend aufgebaut, so dass niemals Langeweile aufkommt. Die Chemie zwischen den Charakteren funktioniert hervorragend und ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.

Mein Fazit:
Diese amüsante Brautschau konnte mich komplett überzeugen und ich gebe sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Nichts ist vergessen

Die Vergessene
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„Die Vergessene“ von Karin Slaughter ist der zweite Band um Andrea Oliver, die nach den traumatischen Ereignissen im Vorgängerband inzwischen ein frischgebackener US-Marshal ist.
Noch vor ihrer eigentlichen ...

„Die Vergessene“ von Karin Slaughter ist der zweite Band um Andrea Oliver, die nach den traumatischen Ereignissen im Vorgängerband inzwischen ein frischgebackener US-Marshal ist.
Noch vor ihrer eigentlichen Abschlussfeier wird Andrea Oliver zu ihrem ersten Auftrag beordert. Der Job ist äußerst persönlich und führt Andrea bei ihren Ermittlungen zurück in ihre eigene Vergangenheit. Andrea soll offiziell zur Bewachung einer Bundesrichterin in Longbill Beach eingesetzt werden, die einige ernste anonyme Drohbriefe erhalten hat. Gleichzeitig muss sie herausfinden, ob der brutale Mord an deren Tochter Emily vor vierzig Jahren vielleicht mit Andreas leiblichem Vater zu tun hat. Emily starb in der Nacht ihres Highschool-Abschlussballes und der Mörder wurde nie offiziell gefasst.

Karin Slaughter ist Expertin für hochspannende Thriller und ich liebe ihre Pageturner. Andrea steht nun zum zweiten Mal im Mittelpunkt und ich hoffe doch stark, dass wir sie nicht zum letzten Mal gesehen haben.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, die kapitelweise wechseln. Es beginnt 1982 mit Emilys letztem Abend und springt dann zu Andrea in die Gegenwart. In der Folge wird auf der Vergangenheitsebene die Zeit vor dem brutalen Mord an Emily beleuchtet, was einem das siebzehnjährige Mädchen noch näher bringt und die Tat umso entsetzlicher wirken lässt. Ich könnte gar nicht sagen, welcher Erzählstrang spannender ist, denn beide erzeugen einen derartigen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Der komplexe Aufbau der Story ist unglaublich packend und absolut geschickt gemacht.
Longbill Beach ist ein Ort voller menschlicher Abgründe, Lügen, Intrigen, Manipulationen und Grausamkeiten. Emily war vor vierzig Jahren ein unschuldiges Opfer, welches keine Chance hatte. Andrea hingegen ist inzwischen stärker als früher und versucht, ihre vormalige Opferrolle hinter sich zu lassen. Diese Entwicklung ist hautnah und authentisch beschrieben und man darf bis zum Schluss mitfiebern.
Mit Bible hat Andrea einen facettenreichen und faszinierenden Partner an ihrer Seite, der mich immer wieder beeindrucken konnte. Und der attraktive Mike Vargas sorgt für humorvolle Zwischentöne, aber auch für berührende Momente.
Der fesselnde Cold Case lässt Emily nie zu einem anonymen Opfer verblassen und ist auf vielen Ebenen schockierend. Allein die gesellschaftlichen Ansichten der Reagan-Ära, die vor wenigen Jahrzehnten geherrscht haben, sind einfach nur erschreckend. Aber auch die Hilflosigkeit, die gegenüber manchen Situationen in der Gegenwart besteht, geht tief unter die Haut.

Mein Fazit:
Karin Slaughter konnte mich wieder einmal komplett in ihren Bann ziehen und ich kann nur eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen!

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