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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hatte mir mehr erwartet

Firstborn
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Die Bezeichnung Thriller könnte viele Leser bei diesem Buch in die Irre führen. Zumindest ist es mir so ergangen. Zu Beginn der Geschichte hatte ich nicht die leiseste Ahnung, in welche Richtung sich die ...

Die Bezeichnung Thriller könnte viele Leser bei diesem Buch in die Irre führen. Zumindest ist es mir so ergangen. Zu Beginn der Geschichte hatte ich nicht die leiseste Ahnung, in welche Richtung sich die Handlung bewegen wird. Nachdem Jonas seinen schrecklichen Unfall überlebte, hatte ich einige Ideen. Ist er ein Unsterblicher oder gehört er zu einer außerirdischen Spezies? waren nur einige Fragen, welche sich in meinem Kopf bildeten. Doch wirklich klug wurde ich aus den Geschehnissen über lange Zeit nicht wirklich. Wirre Dialoge und zu viele Charaktere taten ihr übriges. Erst allmählich blickte ich langsam durch. Jonas entpuppte sich als eine Art Mutant, der einer bestimmten höheren Gesellschaftsschicht zugehört, doch sollte er eigentlich bereits im Babyalter sterben. Durch die Anderen, ebenfalls eine Gruppe Mutanten, doch in der Rangordnung unterhalb von Jonas, entkommt er seinen Häschern und erfährt so nach und nach alles über seine Person. Zeitgleich sucht Elth nach ihm. Diese wiederum gehört einer dritten Klasse von Mutanten an. Wie gesagt, alles etwas verwirrend. Richtige Fans dieses Genres werden aber sicherlich ihre Freude an dem Roman haben. Denn vom Schreibstil her ist er nicht schlecht gemacht. Mit viel Tempo kämpft man sich regelrecht durch die Kapitel. Wie für skandinavische bzw. schwedische Autoren im Speziellen, werden viele Schauplätze mit Namen genannt. Schön wenn man sich in Stockholm auskennt, verwirrend wenn man noch nie dort war!

Filip Alexanderson ist Schauspieler und lebt mit seiner Familie in Stockholm. Mit seinem ersten Roman ist ihm ein Genre übergreifendes Debüt gelungen, das Stärken wie auch Schwächen hat. Wer diese Kombination aus Aktion, Fantasy und Thriller mag, findet in dieser Geschichte durchaus Potenzial. So wie das Ende kein wirkliches Ende ist, wird es wohl noch weitere Bände zu First Born geben.

Mein Fazit:

Auch wenn ich die Geschichte nicht wirklich als Thriller sehe und mir die Handlung Abschnittsweise zu verworren und konfus war, flog ich regelrecht durch die Seiten. Das lag aber eher an meiner Einstellung, dass ich mit dem Roman einfach nur fertig werden wollte. Richtig erfüllend war das Ganze für mich als Leser aber nicht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nette Geschichte

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer
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Eheromane in denen die Frau geht oder verlassen und woanders ein neues Leben anfängt gibt es zu Hauf und habe ich auch schon öfter gelesen. Meistens ist die Frau totunglücklich – verständlich, will einfach ...

Eheromane in denen die Frau geht oder verlassen und woanders ein neues Leben anfängt gibt es zu Hauf und habe ich auch schon öfter gelesen. Meistens ist die Frau totunglücklich – verständlich, will einfach nur vergessen, alles hinter sich lassen und an einem anderen Ort neu beginnen.

Auch Hannah möchte an einem anderen Ort neu beginnen. Ihre Ehe mit Tom ist alles andere als liebenswert. Meistens voller Streit und Missverständnisse. Tom betäubt seinen Arbeitsstress mit Alkohol und lässt seinen Frust an Hannah aus. Als er auch nicht bei ihrem Geburtstag im Pup auftaucht, erzählt sie ihrem Kollegen von ihrem Kummer. Eines führt zum Anderen und so verbringt Hannah eine Nacht mit Ratsch. Und sie beschließt Tom zu verlassen. Denn sie sind beide nicht mehr glücklich in ihrer Beziehung. Zusammen mit ihrer besten Freundin und Kollegin Steph möchte sie in Tansania Kinder unterrichten. Das war schon immer ihr Traum. Doch dann kommt alles anders. Tom wird schwer Krank und Hannah will ihn in dieser Situation auf keinen Fall im Stich lassen. Hannah zerbricht fast an daran, denn Pflege und Beruf fordern alles von ihr. Bis Tom dahinter kommt was Hannahs sehnlichster Wunsch ist …..

Ein wirklich großartiges Buch und als Hörbuch ein richtiger Genuss. Abwechselnd sprechen die beiden Stimmen von Tessa Mittelstadet und Richard Barenberg die Geschichte. Einerseits die Gegenwart, Großteils auch Hannahs Sicht. Was alles passiert seit dem Moment als sie Tom verlassen wollte. Wie sie sich abkämpft mit ihrem Beruf und wie sie sich um Tom kümmert. Andererseits aber auch die Geschichte aus Toms Sicht, die Vergangenheit. Wie er Hannah kennen gelernt hat. Was er an ihr liebt und wie sich alles in ihrer Beziehung verändert hat. Schön beschrieben ist wie sich beide, sowohl Hannah als auch Tom, in ihrer Beziehung entwickeln, wieder zusammen lachen können und sich wieder neu ineinander verlieben. Schön auch, dass auch ein gewisser Witz nicht fehlt und so manche Situationskomik in die Handlung eingebaut ist.

Das Cover finde ich schlicht, aber schön. “Auf Regen folgt auch Sonnenschein” so könnte man die Zeichnung interpretieren.

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer ist der Debütroman von Katie Marsh. Sie lebt mit ihrer Familie in London und arbeitet im Gesundheitswesen.

Mein Fazit:

Eine großartige Geschichte! Leider viel zu kurz, eine vollständige Lesung wäre genial gewesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

War nicht ganz so meins

Der Nordseespuk
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Nordseespuk – Ein Theodor-Storm-Krimi? Zugegeben, ich kenne mich mit Theodor Storm nicht sehr gut aus. Trotzdem hat der Krimi mein Interesse geweckt. Der Titel klingt nach Grusel und Nervenkitzel. Auch ...

Nordseespuk – Ein Theodor-Storm-Krimi? Zugegeben, ich kenne mich mit Theodor Storm nicht sehr gut aus. Trotzdem hat der Krimi mein Interesse geweckt. Der Titel klingt nach Grusel und Nervenkitzel. Auch dass es sich bei der Geschichte um einen historischen Krimi handelt, fand ich zur Abwechslung wieder einmal sehr anziehend. Besonders angesprochen hat mich aber die Gegend in der die Handlung spielt: Nordfriesland, insbesondere Husum. Ich mag Regionalkrimis und erhoffte mir einen schönen Lese-Ausflug in diese Gegend. Leider hat mich der Krimi nicht wirklich von sich eingenommen.

Gefallen hat mir an dem Krimi als erstes das Cover. Die altertümliche Kirche mit ihrer roten Backsteinfassade vermittelt sehr gut die baulichen Charaktere der Gegend. Der düstere Himmel und die Spiegelung im See vermitteln etwas mystisches. Der Klappentext versprach Spannung und etwas Grusel. Den Schreibstil des Autors fand ich eigentlich ganz gut. Seine Sprache ist flüssig und schnörkellos.

Nicht gefallen hat mir der Erzählstil. Die Handlung hat wenig Spannungsaufbau. Die Charaktere, besonders die Hauptpersonen, sind zu blass und farblos dargestellt. Erzählt wird die Geschichte, nicht wie erwartet von Theodor Storm, sondern von seinem Schreiberling Peter Söt in der Ich-Form. Zu Theodor Storm hat man dadurch, wie ich finde, schon wenig Nähe. Er wird zwar durch Söt immer wieder etwas in den Vordergrund gestupst, doch wirkliche Ermittlerqualitäten konnte ich bei ihm nicht ausmachen. Wurde es mal leicht spannend, kam die Auflösung auch ziemlich schnell. Als Leser wurde ich nicht gefordert mit zu ermitteln. Ich wäre auch gar nicht in der Lage gewesen, dieses zu tun. Denn zu den Lösungen der einzelnen Spannungsmomente, konnte ich mir so überhaupt nichts ausmahlen. Erklärungen dazu bekam man dann schon. Leider sagte mir diese Art des Erzählens nicht zu. Ich mag es, als Leser mit raten zu können und mir einen etwaige Lösungsweg zu finden.

Husum und die Umgebung werden auch beschrieben, persönlich hätte ich mir ein besseres und ausführlicheres Bild von der Gegend erwartet. Einige wenige historische Häuser der Stadt sind aber wirklich gut und detailliert beschrieben.

Wie schon erwähnt sind die Charaktere eher schwach. Für mich persönlich gibt es auch zu viele Personen, die in dem doch recht kurzen Krimi angesiedelt sind. Bei einigen war mir nicht ganz schlüssig, warum dieser oder jener Jemand in der Geschichte auftaucht. Eine besondere Nebenrolle spielte die historische Figur Antoinette de Bourignon. Ihre wirren Gedanken, Ansichten und Handlungen empfand ich persönlich als seltsam. Spuk, Grusel oder Nervenkitzel konnte ich durch diese Handlungssträngen nicht verspüren.

Mein Fazit:

Leider konnte mich der Krimi weder durch die Handlung noch durch die Charaktere begeistern. Am Ende der Geschichte, weiß ich eigentlich schon gar nicht mehr recht, wie der Anfang war. Kurz und schmerzlos und ohne großes Erinnerungspotenzial.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bezaubernd

Glück à la carte
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Eine email machte mich auf diese hinreißende Geschichte aufmerksam. Anders als Mirella nutzte ich die Chance und bekam das Buch über das Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Und was soll ich sagen? Ich ...

Eine email machte mich auf diese hinreißende Geschichte aufmerksam. Anders als Mirella nutzte ich die Chance und bekam das Buch über das Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht endtäuscht! Antonella Boralevi hat eine wundervolle Erzählung gesponnen. Ihr Schreibstil ist poetisch. Einer magischen Reise ähnlich, tragen einen die kurzen Kapitel fort. Lassen einen an seine eigenen verpassten Gelegenheiten oder Chancen denken. Denn solche gibt es doch bei jedem irgendwann im Leben. Mal mehr, mal weniger viele. Und auch wenn man die ein oder andere verpasst hat, vergessen hat man sie doch nie. An manche versäumte Chancen denkt man doch zurück. Manchmal mahlt man sich vielleicht auch noch aus “Was wäre gewesen wenn …”.

Mirella geht es so. In ihrem Leben war nicht immer alles schön. Sie fühlte sich Zeit ihres Lebens ungewollt und nicht geliebt. Mit 47 Jahren erhofft sie sich in dem alten Cafe in Paris, ihrem Leben doch noch etwas Glück zu verpassen. Die magische Speisekarte führt sie zurück zu ihren verpassten Chancen. Keine banalen Angelegenheiten, sondern sehr einschneidende und wichtige Optionen. Sie begegnet sich selbst als Kind, Jugendliche, junge Erwachsene und Frau. Sie erlebt ihre schlimmsten und traurigsten Momente noch einmal. Ihre verpassten Gelegenheiten buhlen am Ende regelrecht darum, von Mirella ausgewählt zu werden. Doch in dem Restaurant tut sich ganz plötzlich eine ganz neue Chance vor ihr auf …. Welche Gelegenheit Mirella am Ende gewählt hat verrate ich an dieser Stelle nicht!

Antonella Boralevi ist in Italien eine bekannte Fernsehmoderatorin. In ihrer Heimat hat sie auch schon einige Romane und Essays herausgebracht. “Glück à la carte” ist das erste Buch, welches ins Deutsche übersetzt wurde.

Das Cover ist auch richtig schön mit den unterschiedlich starken und schwachen Schattierungen. War man schon mal in Paris, hat man am Ende auch noch viele bekannte Orte vor Augen. Eine schöne Erinnerung!

Mein Fazit:

Wer magische Geschichten mag und wenn man auch mal seine Gedanken über gelesenes schweifen lassen mag, abdriften und seiner Phantasie freien lauf lassen möchte, den wird diese Art von Erzählung gefallen. Mich haben die kurzen Abschnitte bezaubert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Urlaubskrimi

Tod in der Provence
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Ein ideales Buch für den Urlaub. Besonders für daheim auf Balkonien! In dem, manchmal etwas langatmigen Krimi kann man sich wunderbar wegbeamen in die Provence. Die Umgebung, die Dörfer und Städte sind ...

Ein ideales Buch für den Urlaub. Besonders für daheim auf Balkonien! In dem, manchmal etwas langatmigen Krimi kann man sich wunderbar wegbeamen in die Provence. Die Umgebung, die Dörfer und Städte sind wunderbar bildlich beschrieben und als Leser träumte ich mich ab und zu regelrecht dort hin. War ich auch ab und zu genervt von Hanna und ihrer Eifersucht oder waren mir manche geschichtlichen Beschreibungen zu ausführlich, so überraschte mich der Autor doch noch mit einer Wendung am Ende, die ich so nicht erwartet hätte. Albin Leclerc ist ein netter pensionierter Ermittler, der zusammen mit seinem Mops für so manchen Lacher sorgt. Als Krimi könnten die Morde dem ein oder anderen Leser vielleicht etwas zu detailliert und grausam geschildert sein. Persönlich empfand ich die Geschichte von Hannah und Niklas etwas zu ausführlich. Das bremste das Spannungsfeeling doch immer mal wieder etwas ein. Am Ende ergab alles zusammen aber doch einen lesenswerten Krimi.

Pierre Lagrange ist das Pseudonym eines erfolgreichen deutschen Krimiautors. Bisher ist mir dieser aber auch unter seinem echten Namen noch nie aufgefallen. Mit Albin Leclerc ist ihm auf jeden Fall eine Figur gelungen, von der ich schon gespannt bin, welchen Ermittlungen er und sein Hund als nächstes nachgehen werden!

Das Cover gefällt mir ausnehmend gut. Die idyllischen Steinhäuser und engen Gässchen mit dem mystisch bewölktem Himmel, finde ich richtig gelungen.

Mein Fazit:

Idylle pur, gepaart mit einem spannenden Kriminalfall. Ideal für entspannte Urlaubstage.