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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.12.2022

vielversprechender Auftakt

Der Strand: Vermisst
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"Der Strand - Vermisst" ist der erste Teil der Trilogie aus der Feder von Karin Sander. Ich habe von der Autorin schon einige Bücher gelesen und auch dieses hat mich wieder überzeugt.

Schauplatz Ostsee, ...

"Der Strand - Vermisst" ist der erste Teil der Trilogie aus der Feder von Karin Sander. Ich habe von der Autorin schon einige Bücher gelesen und auch dieses hat mich wieder überzeugt.

Schauplatz Ostsee, der fiktive Ort Sellnitz auf dem Darß.

Lilli Sternberg erscheint nicht wie verabredet zu einem Treffen mit ihrer Freundin Fabienne am Weststrand. Ihre Spur verliert sich auf dem Weg zum Strand, sie bleibt spurlos verschwunden. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt startet eine großangelegte Suchaktion, die leider ohne Erfolg bleibt. Als Fabienne von Lilli ein Foto mit einer mysteriösen Zeichenfolge erhält wird die Kryptologin Mascha Krieger hinzugezogen. Was ist mit Lilli passiert, wer schreibt die Botschaften? Fragen über Fragen...

Der flüssige Schreibstil lässt die Seiten nur so dahin fliegen, ich konnte mit den gut gezeichneten Figuren mitfiebern. Sowohl Tom als auch Mascha sind sympathisch, ihre Zusammenarbeit anfangs aber etwas holprig.

Die Story ist fesselnd, zumal Lillis Mutter vor vielen Jahren in genau diesem Wald, in dem Lilli verschwand, zu Tode gekommen ist. Man fragt sich unwillkürlich, ob die damaligen Ereignisse etwas mit Lillis Verschwinden zu tun haben.

Am Ende bleibt natürlich viel offen, da es sich um eine Trilogie handelt. Ich warte gespannt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 24.12.2022

Valeria Ravellis zweiter Fall

Wintersterben
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Der zweite Fall für Valeria Ravelli "Wintersterben" führt sie wieder in die Walliser Bergwelt zu einem abgeschiedenen Dorf. Ich habe "Waldeskälte" gelesen, schon der erste Teil hatte mir sehr ...

Der zweite Fall für Valeria Ravelli "Wintersterben" führt sie wieder in die Walliser Bergwelt zu einem abgeschiedenen Dorf. Ich habe "Waldeskälte" gelesen, schon der erste Teil hatte mir sehr gut gefallen und der zweite steht dem in nichts nach. Worum geht es diesmal?




Durch Zufall wird die grausam zugerichtete Leiche eines Mannes gefunden, der, wie sich herausstellt, ein ehemaliger Fremdenlegionär und BKA-Beamter war. Valeria Ravelli und Colin Bain ermitteln beide in dem Fall, jedoch gehen sie getrennt den Spuren nach. So muss Valeria in diesem einsamen Bergdorf auf sich allein gestellt ermitteln, was sich als schwierig erweist. Die Bewohner schweigen, nur einer will sie unterstützen. Aus den Perspektiven der beiden Ermittler rollt sich die Handlung auf und nach und nach erfährt man immer mehr Details, auch zu dem Verbrechen, dem der BKA-Beamte auf der Spur war.




Der Schreibstil lässt sich leicht lesen und bringt die Kälte und Schroffheit der Region sehr gut rüber. Vor allem die Kälte und Einsamkeit ist greifbar. Valerias Strang ist dominanter, die Ermittlungen werden für sie brandgefährlich. Nicht immer konnte ich Valerias Handeln nachvollziehen, aber das muss wohl so sein. Etwas enttäuscht war ich über das plötzliche Ende, das einfach zu viele Fragen offen lässt, so dass man den nächsten Teil lesen muss. Ich hätte mir den Fall einfach besser abgeschlossen gewünscht, dafür gibt es einen Stern Abzug.

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Veröffentlicht am 24.12.2022

Harry Hole ist wieder zurück

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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Als in Oslo zwei Frauen ermordet werden, die beide die Party eines bekannten Immobilienmoguls besuchten, gerät dieser unter Mordverdacht. Um seine Unschuld zu beweisen, will er den Besten Ermittler haben: ...

Als in Oslo zwei Frauen ermordet werden, die beide die Party eines bekannten Immobilienmoguls besuchten, gerät dieser unter Mordverdacht. Um seine Unschuld zu beweisen, will er den Besten Ermittler haben: Harry Hole. Harry ist zur Zeit noch in Los Angeles, wo er sich tagtäglich betrinkt. Als das Angebot kommt, hat er erst kein Interesse, doch seine Freundin Lucille, eine alternde Filmdiva ist in finanziellen Schwierigkeiten und wird von ihren Gläubigern bedroht. Um ihr zu helfen nimmt er den Job an.

In Oslo bildet er ein Team aus alten Bekannten um den Fall aufzuklären. Harry bleiben nur 10 Tage, die Zeit arbeitet gegen ihn.

Wow, was für spannender Thriller. Harry muss das schier Unmögliche schaffen und ich habe mit ihm von Anfang bis zum überraschenden Ende mitgefiebert.

Harrys Team besteht aus drei skurrilen Typen, ihre Ermittlungsmethoden sind nicht gesetzeskonform, aber das Brainstorming im Krankenhaus ist erfrischend anders.

Während die Polizei um Kommissarin Katrine Bratt wenig Fortschritte macht, ist Harry Hole immer einen Schritt voraus und gibt der Polizei wertvolle Tipps. Es gibt falsche Fährten und überraschende Wendungen, vom Autor wirklich genial gemacht.

Fazit: "Blutmond" war für mich ein Pageturner und Lesehighlight 2022. Kann ich nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

fesselnder Polithriller

Tage voller Zorn
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Schauplatz Finnland, Helsinki im Jahr 2027: Der Selbstmord einer jungen Frau schockiert die Menschen: Lumi stirbt einen qualvollen Tod, sie hat sich selbst angezündet. Was waren die Beweggründe für diese ...

Schauplatz Finnland, Helsinki im Jahr 2027: Der Selbstmord einer jungen Frau schockiert die Menschen: Lumi stirbt einen qualvollen Tod, sie hat sich selbst angezündet. Was waren die Beweggründe für diese schreckliche Tat? Die Journalistin Vilma Varis ist dem Geheimnis hinter dem Selbstmord auf der Spur, sie ist gerissen und kommt immer ans Ziel. So auch diesmal, sie stößt auf ein Video, das Harri Holsti, der Beziehungen zur aktuellen Regierung um Ministerpräsident Leo Koski hat, schwer belastet. Als Vilma Varis das Video veröffentlicht, droht die Stimmung in der Bevölkerung zu eskalieren. Doch das ist nicht das einzige Problem, das Leo Koski zu schaffen macht. Seine Position wackelt und Emma Erola vom linken Lager ist ein ernstzunehmender Gegner. Noch weiß er nichts von ihren Plänen, die alles verändern werden.

Tuomas Oskari schafft hier eine beklemmende und düstere Atmosphäre, ein Ausblick auf die nahe Zukunft in Finnland. Der Schreibstil ist fesselnd, die Handlung rollt sich aus verschiedenen Perspektiven auf. Die wirtschaftlichen Fakten sind informativ, die Handlung wirkt sehr realistisch. Es braucht aber auch seine Zeit, bis Spannung aufkommt, einige Passagen waren für meinen Geschmack zu ausufernd.

Insgesamt konnte mich der Thriller aber fesseln und hat mich mit den Enthüllungen am Ende wirklich überrascht. Damit hätte ich nicht gerechnet, die Überraschung ist dem Autor wirklich gut gelungen.

Fazit: Fesselnder Politthriller, der nachdenklich macht.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Wo ist Jennifer?

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Schauplatz Malmö: Es ist Silvesterabend, bei Lollo und Max steigt eine Party mit vielen Freunden. Lollo hat auch ihre ehemaligen Schulfreundinnen Nina und Malena nebst Anhang eingeladen. Nina kommt mit ...

Schauplatz Malmö: Es ist Silvesterabend, bei Lollo und Max steigt eine Party mit vielen Freunden. Lollo hat auch ihre ehemaligen Schulfreundinnen Nina und Malena nebst Anhang eingeladen. Nina kommt mit Fredrik und den beiden Jungs, Malena hat mal wieder einen neuen Lover dabei. Lollos 17jährige Tochter Jennifer ist bei Tinas Tochter Smilla, dort steigt eine Teenager-Party. Der Silvesterabend läuft einigermaßen entspannt an, doch dann gibt es einen Eklat, als sich Max fremdenfeindlich äußert und die Stimmung ist dahin.

Am nächsten Tag sind alle verkatert und stehen spät auf, nachmittags ruft Lollo bei Tina an, sie will wissen wann Jennifer nach Hause kommt. Doch Jennifer hat die Nacht nicht wie abgesprochen bei Smilla verbracht, sie hat die Party noch vor Mitternacht verlassen und keiner weiß, wo sie ist. Lollo bekommt Panik und informiert die Polizei. Die Suche nach Jennifer beginnt.

Der Schreibstil ist locker, nach und nach erfährt man mehr über die einzelnen Protagonisten. Wobei die Charaktere ganz gut skizziert sind, aber allesamt nicht wirklich sympathisch rüberkommen. Lollo ist oberflächlich, ihr ist ihr Facebook- und Instagram-Account wichtiger als ihre Tochter, über die sie nicht wirklich viel weiß. Das wird ihr erst klar, als sie verschwunden ist. Max ist ebenso oberflächlich, Arbeit und Geld sind ihm wichtiger als die Familie. Nina und Fredrik sind Familienmenschen, wirken aber irgendwie unscheinbar, austauschbar. Aus den unterschiedlichen Sichtweisen baut sich nach und nach ein Gesamtbild auf, ich fand es aber irgendwie anstrengend, den jeweiligen Strängen zu folgen, im Mittelteil gibt es Längen und die Spannung flacht ab. Das Ende hat es dann nochmals rausgerissen, aber insgesamt hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt.


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