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Veröffentlicht am 15.09.2016

Vincents dritter Fall

Wolfsspinne
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Düsseldorf: Die Promi Wirtin Melli Franck wird in ihrem Lokal getötet und brutal vergewaltigt, Vincent und sein Team ermitteln in dem Fall. Eine erste Spur führt zu einem gefeuerten Angestellten, aber ...

Düsseldorf: Die Promi Wirtin Melli Franck wird in ihrem Lokal getötet und brutal vergewaltigt, Vincent und sein Team ermitteln in dem Fall. Eine erste Spur führt zu einem gefeuerten Angestellten, aber auch Mellis Beziehung zu einem prominenten Fernsehmoderator war nicht unproblematisch. Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen, letztlich auch ins Drogenmilieu.

Teil 3 der Reihe um den Düsseldorfer Ermittler Vinent Veih beschäftigt sich mit einem brandaktuellen Thema, dem NSU. Horst Eckert hat hier wieder mal einen spannenden Thriller mit brisantem Inhalt geschrieben, beim lesen verschwimmen Fiktion und Fakten. Der Autor hat das Thema sehr gut umgesetzt, es fesselt von der ersten Seite an und beleuchtet verschiedene Aspekte. Seien es eingeschleuste Ermittler, die Rolle der Geheimdienste oder des Verfassungsschutzes, Parallelen zur Realität sind erkennbar.

Vincent hat es in diesem Fall nicht leicht, denn jemand aus den eigenen Reihen versucht ihn auszubooten, so dass er an allen Fronten kämpfen muss. Welche Rolle spielt der eingeschleuste Ermittler Ronny?

Vincent Veih und sein Umfeld waren mir aus den vorigen Bänden bekannt, dazu kommen eine Vielzahl an neuen Figuren, allesamt sehr gut charakterisiert. Die Charaktere wirken authentisch, die Dialoge sind lebendig. Ein Geheimnis um Vincents Abstammung wird gelüftet, fast zumindest, ein Rest Ungewissheit bleibt. Die Handlung in der Gegenwart wechselt sich mit einer Ebene in der Vergangenheit ab, durch die man als Leser über mehr Infos verfügt als Veih und langsam eine Ahnung bekommt wo die Zusammenhänge sind.

Fazit: Ich fand "Wolfsspinne" beängstigend realistisch, super spannend und nachdenklich machend, ein Thriller der es in sich hat. Ich hoffe dass es noch einen weiteren Fall für Vincent Che Veih geben wird.


Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord in Hallstadt

Tod im Salzkammergut
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"Tod im Salzkammergut" ist der sechste Fall für BND-Agent Michael Schröck. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen, konnte aber gut in die Handlung einsteigen. Nachdem der deutsche Honorarkunsul Bechstein ...

"Tod im Salzkammergut" ist der sechste Fall für BND-Agent Michael Schröck. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen, konnte aber gut in die Handlung einsteigen. Nachdem der deutsche Honorarkunsul Bechstein auf dem Hallstatter Friedhof tot zusammenbrach und festgestellt wurde, dass er zweimal vergiftet wurde, wird Schröck nach Hallstadt beordert um den Fall zu untersuchen. Die Einheimischen machen es dem Deutschen nicht leicht, die ersten Tage kommt er kaum an Informationen. Parallel zu Schröck stellt auch der Bodyguard von Bechstein Nachforschungen an, es knabbert schwer an seiner Berufsehre, dass sein Boss vor seinen Augen vergiftet werden konnte.

Edwin Haberfellner startet mit einem anschaulichen Prolog, der den Tod Bechsteins beschreibt. Man ist hautnah dabei und erlebt das Ableben minutiös, bis letztlich die Lichter ausgehen. Der Schreibstil ist leicht, so dass sich die Seiten wie von selbst lesen. Schröck begleitet man bei seinen Nachforschungen zum Tod, es gibt einige Kandidaten sowohl aus dem privaten als auch geschäftlichen Umfeld des Konsuls, die von seinem Tod profitieren.

Mit Hilfe des Bodyguards Joe und einer Zufallsbegegnung kann Schröck den Mord lückenlos aufklären. Der Autor beschreibt die Landschaft und Hallstadt schön detailliert, so dass Lokalkolorit aufkommt und ich die Umgebung bildhaft vor Augen hatte. Allerdings bin ich an Schröck als Person nicht herangekommen, er blieb für meinen Geschmack zu blass. Die wenigen Hintergrundinfos zu seiner Person reichten mir nicht, um mir ein Bild von ihm machen zu können. Hier empfiehlt es sich wahrscheinlich, die Reihe von Anfang an zu lesen. Ein wenig habe ich auch die Spannung vermisst, der Krimi ist eher geruhsam ohne große Spannungskurve.

Fazit: Ein gemütlicher Regiokrimi für zwischendurch, für Fans des Genres zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

überraschend anders

Bist du glücklich?
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"Bist du glücklich" von Kai Hensel war für mich in jeder Hinsicht ein Überraschungsbuch.

überraschend unvorhersehbar, denn lange Zeit war gar nicht klar, in welche Richtung sich die Story entwickeln ...

"Bist du glücklich" von Kai Hensel war für mich in jeder Hinsicht ein Überraschungsbuch.

überraschend unvorhersehbar, denn lange Zeit war gar nicht klar, in welche Richtung sich die Story entwickeln wird.
überraschend anders, anders als der Mainstream Thriller in den üblichen Bahnen
überraschend gut, weil verstörend, durchgeknallt und absolut fesselnd.

Doch worum geht es?
Laura und Patrick sind das Traumpaar schlechthin auf dem Weg nach ganz oben. Laura ist gerade dabei ihr erstes Detox Buch zu veröffentlichen, Patrick verdient mit seiner Spiele App "Bist du glücklich" das große Geld. Die App ist süchtigmachend, fast jeder spielt das Spiel. Keiner kann sich der Faszination entziehen, während des Spiels überdenken die Spieler ihr Leben, suchen und finden neue Wege um Probleme zu lösen, um in ihrem Leben endlich etwas ändern zu können. Doch Patrick hat noch größere Pläne.....

Im neuen erworbenen baufällligen Schoss in Brandenburg, mit dem Patrick Großes vorhat, war Laura bisher nur einmal. Regelmäßig fährt Patrick am Wochenende dorthin, um Inspiration für neue Levels für die App zu bekommen. Diesmal kommt Laura mit, doch was sie dort erwartet ist alles andere als ein entspanntes Wochenende. Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten, wer jetzt neugierig geworden ist sollte einfach das Buch lesen.

Kai Hensel kommt in dieser Geschichte mit einigen wenigen Charakteren aus, im Fokus stehen Laura und Patrick, für die das Wochenende ähnlich wie bei "Bist du glücklich" zu ganz neuen Erkenntnissen über ihre Beziehung und ihren Charakter führt. Man lernt die beiden kennen und erlebt, wie sie sich als Charakter entwickeln. Hier macht vor allem Laura eine ungewöhnliche Entwicklung durch, überraschend anders als erwartet. Sie ist eine starke Frau, die aus ihrer (ausweglosen) Situation das Beste macht.

Die Story ist von der ersten Seite an fesselnd, nach einer kurzen Einführung wird die Handlung verstörend, man fragt sich welche Rolle die Krankenschwester spielt. Als Laura im Schloss die Überreste eines Lagers sowie Blutspuren findet, wird es spannend und brutal und entwickelt sich in eine Richtung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Irendwie total verrückt und abgedreht mit einem überraschenden, aber stimmigen Ende.

Fazit: Super zu lesen, fesselnd und spannend. Ein Thriller der sich angenehm vom Mainstream abhebt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

temporeich und spannend

Interview mit einem Mörder
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Ex-Fußballstar Johann Baroni und bester Freund von Max Broll will seinen ersten Würstelstand eröffnen. Doch während der Ansprache bricht Baroni zusammen, jemand aus der Menge hat auf ihn geschossen. Schwer ...

Ex-Fußballstar Johann Baroni und bester Freund von Max Broll will seinen ersten Würstelstand eröffnen. Doch während der Ansprache bricht Baroni zusammen, jemand aus der Menge hat auf ihn geschossen. Schwer verletzt kommt er ins Krankenhaus. Max bangt um das Leben seines Freundes, er ist sich sicher den Schützen gesehen zu haben. Doch keiner will ihm glauben, da es sich bei dem Mann um einen harmlosen älteren Touristen handelt, der kein Motiv hat.....

"Interview mit einem Mörder" ist der vierte Fall für den Totengräber Max Broll. Für mich der erste, aber bestimmt nicht der letzte. Vom Autor habe ich sowohl "Totenfrau" als auch "Totenhaus" gelesen, welche mich begeistert haben. Besonders gefreut habe ich mich, dass der Autor in dieser Reihe seinem Erzählsil treu geblieben ist. Wenn man ein Buch von Bernhard Aichner gelesen hat, erkennt man seinen Schreibstil sofort. Er hebt sich durch kurze, knappe, auf den Punkt gebrachte Sätze vom Mainstream ab und lässt sich wunderbar flüssig lesen. Die kurzen Kapitel sorgen für Tempo und verleiten dazu, immer noch weiter zu lesen.

Man lernt also Max Broll kennen, der sich sicher ist, den Schützen gesehen zu haben und der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihn unbedingt zu finden und zu überführen. Denn die Freundschaft zu Baroni ist für ihn etwas Besonderes. Eine fast lebenswichtige Freundschaft, so ist Baroni für Max der Anker, die beiden sind Seelenverwandte. Klar dass Max denjenigen, der seinen Freund erschossen hat, der gerechten Strafe zuführen will. Dumm nur, dass ihm keiner glaubt und er der einzige zu sein scheint, der ihn gesehen hat. So macht er sich auf eine Reise und fährt mit Fink bis nach Italien, immer im Dialog mit ihm in der Hoffnung, dass er sich verraten wird. Denn beweisen kann man Fink bislang noch nichts. Beim lesen habe ich lange überlegt, ob Max sich evtl. getäuscht hat, und Fink doch nur der harmlose deutsche Tourist ist, als der er sich ausgibt. Definitiv ein Fall, bei dem man wunderbar miträtseln kann.

Aichinger hält das Tempo hoch, Max immer auf den Fersen von Fink, bis nach Italien und auf ein Kreuzfahrtschiff, wo er unerwartet eine Verbündete bekommt. Die Figuren sind schön detailliert gezeichnet, vor allem Max und Fink als die Hauptpersonen kommen plastisch rüber. Einerseits wirkt Fink wie der harmlose, nette ältere Mann aber immer wieder blitzt etwas von seinen psychopathischen Zügen durch. Wie eine Glasur auf ihm drauf, die an manchen Stellen so dünn ist, dass man sieht was sich darunter verbirgt. Max kommt sympathisch rüber, ein Prota mit dem ich mitfiebern konnte.

Fazit: Sehr spannender Krimi um einen sympathischen Totengräber, wem "Totenhaus" und "Totenfrau" gefallen hat sollte auch hier zugreifen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

solider Thriller

Niemand sieht mich kommen
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Schauplatz USA, Philadelphia: Eric Parrish hat es im Leben zu etwas gebracht. Er ist Chef in einer psychiatrischen Klinik, verheiratet und hat eine kleine Tochter, Hannah. Doch nun droht sein Leben zu ...

Schauplatz USA, Philadelphia: Eric Parrish hat es im Leben zu etwas gebracht. Er ist Chef in einer psychiatrischen Klinik, verheiratet und hat eine kleine Tochter, Hannah. Doch nun droht sein Leben zu zerbrechen. Caitlin will sich von ihm scheiden lassen, was für Eric den Verlust von seiner geliebten Tochter Hannah bedeutet. Ohne seine Zustimmung verkauft Caitlin das Haus, will Hannah zu sich nehmen.

Als ihn eine sterbenskranke Patientin bittet, sich um ihren Enkel Max zu kümmern, der ein Stalker ist und psychische Probleme hat und Eric auch noch von einer Studentin der sexuellen Belästigung bezichtigt wird, gerät sein Leben aus den Fugen......

"Niemand sieht mich kommen" ist mein erstes Buch der Autorin Lisa Scott, ich war von ihrem klaren, flüssigen Schreibstil angenehm überrascht. Wir lernen Eric kennen, erfahren mehr über sein Leben als angesehener Arzt in der Psychiatrischen Klinik. Wobei der Fokus ganz klar auf diesem psychiatrischen Umfeld liegt, was mir echt gut gefallen hat. Die Geschichte beginnt eher gemächlich, um sich dann in der zweiten Hälfte enorm zu steigern.
Lisa Scott konnte mich mit ihrer Geschichte über Eric und Max fesseln, auch wenn die Geschichte von den Themen her sehr amerikanisch wirkt. Ihre Charaktere sind gut gezeichnet, allerdings hatte ich mit Eric meine Probleme. Er blieb für mich distanziert und ich kam nicht richtig an ihn ran, um total in die Story eintauchen zu können. Die Spannungskurve steigt gut an, interessant sind die Abschnitte aus Sicht eines Psychopathen. Hier konnte ich mit rätseln, um wen es sich wohl handeln könnte. Insgesamt ein solider Thriller, bei dem mir aber das gewisse Etwas fehlte, um 5 Sterne zu vergeben.