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Veröffentlicht am 15.09.2016

Kubicas zweiter Fall - unbedingt zu empfehlen

Totenvogel
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Schauplatz Wien: Österreichs Innenminister wird ermordet, Oberst Kubica mit der Untersuchung des Falls betraut. Doch mit der augenscheinlichen Lösung ist Kubica nicht einverstanden, es gibt Details die ...

Schauplatz Wien: Österreichs Innenminister wird ermordet, Oberst Kubica mit der Untersuchung des Falls betraut. Doch mit der augenscheinlichen Lösung ist Kubica nicht einverstanden, es gibt Details die ihn stutzig machen. Sein Chef ordnet an den Fall ad acta zu legen, doch er wäre nicht Kubica wenn er dieser Weisung folgen würde. Kubica lässt nicht locker und stößt auf die schmutzigen Geheimnisse des Ministers.

Der zweite Fall für Radek Kubica hat mir noch besser gefallen, als sein erster "Donauwölfe", obwohl dieser mich schon begeistert hat. Der Krimi hat einfach alles, was man sich als notorischer Krimileser nur wünschen kann: Eine verzwickte und spannende Handlung, sympathische Protagonisten die sich entwickeln und einen sehr anspruchsvollen Schreibstil, der sich wunderbar locker lesen lässt. Dazu lässt der Autor immer wieder Informationen zu bekannten Orten oder Gebäuden in Wien einfließen, geschichtliche Details, die viel für Wien-Flair sorgen.

In "Donauwölfe" musste ich mit Kubica erst mal warm werden, er ist kein einfacher Kerl. Seine Frau hatte den Koffer gepackt und war mitsamt Sohn Oskar nach London gezogen, weil Kubica seine Arbeit wichtiger als die Familie war, Kubica hat seinen Kummer und Stress im Alkohol ertränkt. In diesem Teil hat er seine Alkoholsucht im Griff, ist gesundheitlich aber nach einer Schussverletzung noch schwer angeschlagen.

Kubica brennt darauf wieder zur Arbeit zu kommen und hat auch schnell einen brisanten Fall am Wickel: der Innenminister wird ermordet. Zu alldem kommen noch Intrigen, denn es gibt Vorgesetzte, die Kubica nur allzu gern in den Ruhestand schicken würden. Denn Kubica ist unbequem. Er bearbeitet einen Fall nach seiner Art, verbeißt sich darin, er sagt was er denkt und tritt damit einigen Leuten auf die Füße. Doch gerade das macht ihn auch so wahnsinnig sympathisch. Privat tut sich auch einiges bei Kubica, so bekommt er z. B. überraschend Besuch von seinem pubertierenden Sohn, was für einige Verwicklungen sorgt.

Der Fall an sich ist so verzwickt, es gibt mehrere Handlungsstränge die erst ganz zum Schluss zusammen laufen, aber dafür mit einem Paukenschlag. Einiges kann man sich als aufmerksamer Leser zusammen reimen, aber der Drahtzieher hinter allem ist bis zum Ende unbekannt. Hans Peter Vertacnik hat hier einen grandiosen Fall entwickelt und mich mit dem Ende absolut überrascht. Der Fall ist komplex und einige Vorkommnisse sind leider nur allzu realistisch, genau das macht für mich einen guten Krimi aus. Es bleibt auch keine Frage offen, alles wird schlüssig geklärt.

Fazit: Fesselnder Krimi mit viel Lokalkolorit, einer komplexen Handlung und einem sympathischen Protagonisten. Ich bin begeistert, freue mich schon auf den nächsten Fall.

Veröffentlicht am 15.09.2016

brisantes Thema das nahe geht

Besondere Umstände
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Der zweite Fall für Meier und Schnyer ist wieder einmal hoch brisant. Eine allgemein geschätzte und engagierte Sozialarbeiterin wird im Amt ermordet, Meier ermittelt in dem Fall. Als dann noch ein neugeborenes ...

Der zweite Fall für Meier und Schnyer ist wieder einmal hoch brisant. Eine allgemein geschätzte und engagierte Sozialarbeiterin wird im Amt ermordet, Meier ermittelt in dem Fall. Als dann noch ein neugeborenes Baby von der Babystation entführt wird ist die Polizei in heller Aufregung, denn jetzt steht das Leben des Säuglings auf dem Spiel. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und das Privatleben von Meier und Zita ist auch äußerst turbulent.

Auch der zweite Teil um Commissario Meier und Zita Schnyder hat mich voll überzeugt. Das Thema ist sehr brisant und geht nah, vor allem da man mit der schwangeren Zita ganz dicht am Geschehen ist. Denn das entführte Baby ist Maud, die neugeborene Tochter von Lucie. Einer Frau, die zusammen mit Zita zur Geburtsvorbereitung bei MamYoga war. Am Anfang werden die handelnden Charaktere eingeführt, einige sind schon aus dem ersten Teil bekannt, dazu kommen neue, wobei die Frauen aus dem MamYoga Kurs eine große Rolle einnehmen. Die bekannten Charaktere gewinnen an Tiefe, entwickeln sich. Hier ist vor allem Helen zu nennen, die bei den Ermittlungen gegen Ende eine wichtige Rolle spielt.

Die ganze Handlung wirkt sehr familiär, da neben den Ermittlungen das Privatleben einen großen Raum einnimmt. Zita ist durch die Belastung der Schwangerschaft und der neuen Rolle als Mutter sehr dünnhäutig und zickt öfter rum, so dass mir Meyer in der ein oder anderen Situation echt leid tat. Er muss sich zwei teilen, anstatt Urlaub mit dem neugeborenen Baby muss er in dem Mordfall ermitteln. Es wäre nicht Meier, wenn er seine Finger nicht auch im anderen Fall mit drin hätte
Man verfolgt einerseits die Ermittlungen der Polizei, andererseits die die Aktionen von Zita und den Müttern von MamYoga. Beides ist hoch spannend.

Besonders gefallen haben mir das Thema Schwangerschaft, Geburtsvorbereitung und Entbindung, das die Autorin mit viel Einfühlungsvermögen, aber auch Humor thematisiert. Beim lesen habe ich automatisch die Stunden meiner Entbindung nochmals durchlebt und hatte dieses intensive Babygefühl wieder vor Augen. Man erlebt Zitas erste Gehversuche als stillende Mutter und ihre Unsicherheiten und Zweifel, ihre Gefühle sind wunderbar dargestellt.

Die Stimmung ist sehr gut eingefangen, auch die Wetterlagen, die diesmal ihre Tücke haben Zum Schreibstil muss ich nicht viel sagen, schön locker und humorvoll mit detaillierten Beschreibungen, so dass ich durchweg Kopfkino hatte.

Ich habe es genossen diesen Krimi zu lesen, die Figuren sind so liebevoll gezeichnet, ein jeder ist unverwechselbar und es macht einfach Spaß, die Handlung zu verfolgen. Die ehemalige Wetterfee Scarlett ist inzwischen zur Talkmasterin mutiert und zieht sich auch hier wieder wie ein roter Faden durch die Story und spaltet die Menschen ins Fans oder Kritiker.

Fazit: Insgesamt hat mich auch dieser Krimi begeistert, ich bin schon neugierig was Meier und Zita im nächsten Fall erwartet und wie sie das Leben als junge Eltern meistern. Spannend wird es bestimmt wieder.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Geheimnisvoll, düster und super spannend

Commissario Pavarotti spielt mit dem Tod
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Elisabeth Florin führt ihre Leser in ein kleines Bergdorf bei Meran, wo Commissario Pavarotti in seinem inzwischen 3. Fall ermittelt. Ein altes Gebäude soll abgerissen werden, Neubauten sollen an seiner ...

Elisabeth Florin führt ihre Leser in ein kleines Bergdorf bei Meran, wo Commissario Pavarotti in seinem inzwischen 3. Fall ermittelt. Ein altes Gebäude soll abgerissen werden, Neubauten sollen an seiner Stelle entstehen. Doch auf der Baustelle findet ein Arbeiter eine Falltür, die in die Tiefe führt. In den Gängen werden die sterblichen Überreste eines Kindes gefunden. Wie sich herausstellt handelt es sich dabei um die Leiche eines kleinen dreijährigen Jungen, der schon seit Jahrzehnten als vermisst galt. Ein Fall, in dem Pavorotti damals ermittelte und von dem er jetzt eingeholt wird.

Für mich war es der erste Fall um den etwas verschlossenen aber sehr sympathischen Commissario Pavarotti, ich hatte keine Probleme in die Handlung einzusteigen, die sehr spannend beginnt. Pavarotti am Ende, bereit, seinem Leben ein Ende zu setzen. Doch Paul, ein junger Mann um den er sich kümmert, weiß das im letzten Moment zu verhindern. Genauso spannend geht es auch in der Handlung weiter. Man lernt die deutsche Lissie von Spiegel kennen, die bei einer Schussverletzung am Kopf ihr Gedächtnis verloren hat. Schon in der Vergangenheit hat sie zusammen mit Pavarotti ermittelt, auch in diesem Fall stellt sie eigene Nachforschungen an. Als Touristin kann sie sich ungehindert bewegen und mehr in Erfahrung bringen, als die Menschen bereit sind, bei der Polizei auszusagen.

Die Einwohner des kleinen Dorfes, in dem der ermordete Junge mit seiner Familie lebte sind verschlossen. Keiner will reden, man ahnt, dass sie ein Geheimnis wahren. Was hat sich damals abgespielt? Wieso gibt es in diesem Dorf keine Haustiere, speziell keine Hunde und Katzen? Die Menschen verbergen etwas und diese unterschwellig bedrohliche, geheimnisvolle und düstere Atmosphäre bringt die Autorin perfekt rüber. Ein Krimi, bei dem sich beim lesen Gänsehaut einschleicht, der mehr Fragen aufwirft als beantwortet werden. Falsche Fährten erschweren die Ermittlungen, überraschende Wendungen bringen am Ende eine zutiefst böse Geschichte ans Licht. Eine Geschichte, bei dem sich die Nackenhaare aufstellen, und doch absolut glaubhaft.

Der Krimi, der wegen der großen Spannung auch gut als Thriller durchgehen könnte hat mich von Anfang an gefesselt. Interessante und detailliert gezeichnete Charaktere, schrullige eigenwillige Dörfler und zwei sympathische Protagonisten machen die Handlung lebendig. Eine Story, die nicht zu durchschauen ist und vor allem ganz viel Atmosphäre, die den Krimi für mich so besonderes machen sorgen für Nervenkitzel und spannende Lesestunden. Was nicht zuletzt auch am anspruchsvollen, phantastischen Schreibstil von Elisabeth Florin liegt. Locker, genau auf den Punkt gebracht, teils poetisch anmutend wird die jeweilige Stimmung perfekt eingefangen. Das war für mich definitiv nicht der letzte Pavarotti, ich bin von dem Krimi absolut begeistert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Frau geht ihren Weg

Die Kunst des Teufels
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Teresa und ihr Bruder Rupert sind Waisen, ihre Mutter ist schon länger tot, der Vater vor kurzem gestorben. Mittellos sind sie mit einem Handelszug unterwegs nach Nürnberg, um dort beim Onkel ein neues ...

Teresa und ihr Bruder Rupert sind Waisen, ihre Mutter ist schon länger tot, der Vater vor kurzem gestorben. Mittellos sind sie mit einem Handelszug unterwegs nach Nürnberg, um dort beim Onkel ein neues Zuhause zu finden. Doch die Zeiten sind unruhig, der Krieg tobt und Landsknechte überfallen immer wieder Dörfer und plündern sie. Bei einem dieser Überfälle wird Rupert getötet, und das, obwohl er sich auf einen Schutzzauber verlassen hat, der ihm Unverwundbarkeit verleihen sollte. Von einem Händler hatte er gegen gutes Geld ein kleines Zettelchen erstanden, das Unverwundbarkeit für einen Tag versprach. Falls doch der Tod eintreten sollte, sollte die Seele nun dem Teufel gehören.

Teresa kann entkommen, sie findet eine Anstellung in Passau bei dem Klingenschmied Stantler, wo sie das machen kann, was sie der Vater gelehrt hat: Schnitzen. Eigentlich ein Handwerk, das damals den Männern vorbehalten war, doch Teresa hat das Talent des Vaters geerbt und dieser hatte ihre Ausbildung vorangetrieben. Die Wochen vergehen, Teresa findet in der Magd Magda eine Freundin und lernt den Studenten Christian kennen, die beiden verlieben sich. Doch das Schicksal hat anderes mit Teresa vor.

"Die Kunst des Teufels" ist das zweite Buch das ich von der Autorin Nicole Steyer gelesen habe, im Vergleich zu "Der Fluch der Sommervögel" ist das Buch ungleich düsterer. Sie entführt ihre Leser ins Jahr 1620 in die Region Passau, wo sie die Stadt zur damaligen Zeit vor dem Inneren Auge aufleben lässt. Die Zeiten waren für eine Frau gefährlich, zu viele Männer betrachteten sie als Freiwild, eine Frau war sowieso nicht viel wert. Die Menschen waren streng gläubig, Andersgläubige wurden als Ketzer bezeichnet und mussten mit Verfolgung rechnen. Teresas bisher friedliches Leben ändert sich mit dem Tod des Vaters und Bruders schlagartig, sie ist auf sich allein gestellt und muss sich als Magd verdingen. Als eine Dienstmagd, die wenig Rechte hatte. Nur der Gutmütigkeit Thomas Stantlers hat sie es zu verdanken, dass sie Messergriffe schnitzen darf anstatt im Haushalt zu helfen.

Nicole Steyer beschreibt das Leben der einfachen Menschen sehr anschaulich, es wird wieder einmal deutlich wie hart das damalige Leben war. Außer der Arbeit gab es kaum Vergnügungen, die Mägde und Knechte waren ihrem Dienstherrn ausgeliefert, durften ohne Genehmigung nicht einmal heiraten. Durch die schlechten Lebensbedingungen und die mangelnde medizinische Versorgung waren die Menschen anfällig für Krankheiten, wurden dahingerafft. Im Verlauf müssen viele lieb gewonnene Figuren ihr Leben lassen, sei es durch Gewalt oder Krankheit.

Die Charaktere sind schön gezeichnet, allen voran Teresa, mit der ich mitfühlen konnte. Bei Theresa merkt man auch eine Entwicklung, von dem unsicheren Mädchen mausert sie sich zu einer willensstarken Frau, die für ihre Ziele kämpft, aber auch Rückschläge einstecken muss. Zum Glück hat sie den alten Knecht Josef zur Seite, der in ihr die Tochter sieht, die er nie hatte.

Die Handlung wirkt authentisch, der Plot ist dicht und teilweise sehr spannend, fast schon ein historischer Krimi. Der bildhafte und detaireiche Schreibstil lässt die damalige Zeit aufleben, ich konnte beim lesen ganz tief in die Geschichte eintauchen. Auf über 500 Seiten bietet das Buch perfekte Leseunterhaltung für Fans des Genres und bietet nebenbei noch allerhand interessante Informationen. Man merkt, dass die Autorin auch hier wieder sehr genau recherchiert hat.

Fazit: Spannender historischer Roman um eine starke Frau, die ihren Weg geht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verwirrspiel vom Feinsten

Schuld bist du
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Der Journalist Jakob Auerbach kehrt nach einem Auslandsaufenthalt wieder in seine Heimatstadt Berlin zurück. Am nächsten Tag will er mit Frau und Tochter ins Umland ziehen. Doch als er die Wohnung betritt, ...

Der Journalist Jakob Auerbach kehrt nach einem Auslandsaufenthalt wieder in seine Heimatstadt Berlin zurück. Am nächsten Tag will er mit Frau und Tochter ins Umland ziehen. Doch als er die Wohnung betritt, ist sie leer. Keine Umzugskarton wie erwartet, seine Frau und Tochter nicht auffindbar. Eine mysteriöse Botschaft am Fenster lässt ihn Schlimmes ahnen. "Schuld bist du" steht in roten Lettern geschrieben. Auch wenn sich Jakob keinen Reim machen kann, womit er Schuld auf sich geladen hat, nimmt er die Botschaft ernst. Als er kurz darauf einen Anruf von seiner Tochter bekommt macht er sich in den Straßen Berlins auf die lange Suche nach ihr.

Parallel dazu gibt es einen anderen Strang, der von einer Frau handelt, die das Krankenbett eines Mannes bewacht und ihm ihre Geschichte erzählt. Eine Geschichte von Schuldgefühlen, Schmerz und Rache.

Wow, mit "Schuld bist du" hat die Autorin einen Volltreffer gelandet. Ich habe lange keinen psychologisch so perfekt inszenierten Thriller mehr gelesen. Der Prolog gibt Rätsel auf, genauso wie das, was Jakob widerfährt. Es ist eine Story bei der man nie weiß ob es Realität, Fiktion oder Traum ist. Als sich Jakob auf die Suche nach seiner Tochter macht, trifft er auf seine ehemalige Freundin, die ihm ihre Hilfe anbietet. Doch was für ein Spiel spielt sie mit ihm? Zu viel passiert, das nicht wirklich Sinn macht. Wem kann Jakob trauen? Oder ist er dabei seinen Verstand zu verlieren?

Von der ersten Seite an fesselt der Thriller, ich habe selten so viel gerätselt, die Handlung hat mich auch beschäftigt, wenn ich grade mal eine Lesepause eingelegt habe. Die Autorin spielt virtuos mit ihren Lesern, führt sie auf falsche Fährten und bietet Wendungen, die sprachlos machen. Die beiden Stränge laufen zum Ende hin zusammen und es ergibt sich eine in sich stimmige Lösung, bei der keine Frage mehr offen bleibt.

Fazit: Ein Psychothriller mit viel Thrill und psychischen Verwirrspielen. Düster, betroffen machend und unglaublich spannend.