Mit Ehrgeiz die Ausgrenzung aufgrund der Herkunft überwinden
StreulichtDie Autorin lässt die namenlos bleibende Ich-Erzählerin über ihre Kindheit in den 1990er Jahren in einem Frankfurter Vorort erzählen. Wegen ihrer Herkunft trifft sie immer wieder auf Ausgrenzung und Benachteiligung. ...
Die Autorin lässt die namenlos bleibende Ich-Erzählerin über ihre Kindheit in den 1990er Jahren in einem Frankfurter Vorort erzählen. Wegen ihrer Herkunft trifft sie immer wieder auf Ausgrenzung und Benachteiligung. Der deutsche Vater ist Arbeiter in einer Chemiefabrik, Alkoholiker, Messie, gewalttätig gegenüber der aus der Türkei stammenden Ehefrau. Der Haushalt ist bildungsfern. Mit der türkischen Abstammung will die Erzählerin partout nichts zu tun haben, weil sie sich durch sie nur rassistischen Anfeindungen gegenübersieht. Aber ehrgeizig ist sie und will genau wie ihre Freunde aus der Einfamilienhaussiedlung das Abitur machen und studieren. Doch die fehlende Unterstützung durch die Eltern, ihre eigene Schüchternheit und die „aussiebenden“ Lehrer lassen sie im normalen Schulsystem scheitern und erst auf der Abendschule das schaffen, was sie schon immer wollte: Abitur machen und studieren, um sich aus ihrem Milieu zu befreien.
Der Roman stellt gelungen dar, dass es in unserem Gesellschaftssystem nach wie vor an Bildungs- und Chancengleichheit fehlt. Die Autorin stellt hierzu genügend Erlebnisse ihrer Protagonistin zusammen, die an Dramatik gewinnen. Den Leser lassen sie wütend zurück.