Fehlende Kommunikation in einer Altehe
Hör mir zu, auch wenn ich schweigeNach vierzigjähriger liebevoller Ehe begeht Maggie einen Suizidversuch. Während sie im künstlichen Koma liegt, erklärt Frank ihr, warum er seit sechs Monaten nicht mehr mit ihr gesprochen hat. Doch bis ...
Nach vierzigjähriger liebevoller Ehe begeht Maggie einen Suizidversuch. Während sie im künstlichen Koma liegt, erklärt Frank ihr, warum er seit sechs Monaten nicht mehr mit ihr gesprochen hat. Doch bis er zu dem wesentlichen geheimnisvollen Punkt vordringt, findet er zu Hause Maggies Notizbuch, in dem auch sie ihm ausführlich ein Geheimnis offenbart. Beider Beichten betreffen die gemeinsame Tochter, zu der sie seit der Pubertät den Zugang verloren haben.
Die Geheimnisse entpuppen sich letztendlich nicht als so spektakulär, wie ich nach der spannend zulaufenden Geschichte mit mehreren Ansätzen seitens Frank zur Beichte erwartet hätte. Den Umstand, dass die beiden Protagonisten jahrzehntelang keine wesentliche Kommunikation miteinander geführt haben, finde ich sehr erstaunlich und nachdenkenswert. Gerade in einer Krisensituation sollten sie Freud und Leid doch miteinander teilen, auch um den Preis, dass der Partner verletzt sein könnte. Über weite Passagen finde ich das Buch sehr berührend, vor allem was Frank zu dem Beginn seiner Beziehung zu Maggie zu erzählen hat. Das Ende war sehr vorhersehbar. Franks sich häufig wiederholende Bekundungen, wie sehr er Maggie liebt, hätten auf ein vertretbares Maß reduziert werden können.
Für Leser von Liebes- und Familiengeschichten.